Dieses Blog durchsuchen

Rezension: BioGourmetKüche: Die schönsten Rezepte der Biohotels von der See bis zu den Alpen: Die schönsten Rezepte der Biohotels in Deutschland und Österreich, in der Schweiz und in Südtirol (Gebundene Ausgabe)

Nachdem ich nun Karin Duwes Buch Anständig essen: Ein Selbstversuch rezensiert habe, möchte ich gleich daran anschließend das Kochbuch "Bio Gourmet Küche" vorstellen. Es beinhaltet eine Fülle delikater Rezepte von Küchenchefs sogenannter BIO-Hotels. Das sind Hotels, die 100% biologische Nahrungsmittel mit regionaler Prägung in ihrer Küche verwenden.

Auf Seite 192 des Kochbuchs sind die Hotels mit Anschriften aufgeführt, welche die Rezepte für das Buchprojekt geliefert haben. Diese Hotels sind in Italien, Österreich und Deutschland lokalisiert.

Die Rezepte des reich bebilderten Kochbuches sind untergliedert in:

Frühstück
Vorspeisen
Suppen
Gemüse
Fisch
Fleisch
Geflügel
Vegetarische Gerichte und Beilagen
Mehlspeisen und Desserts
Kuchen und Torten
Alle Rezepte sind bestens erklärt und man erfährt immer welches Hotel das jeweilige Rezept beigesteuert hat. 

Duwe titelt ihr Buch "Anständig essen", was besagte Aussage in Rezepten umgesetzt bedeutet, wird in diesem Biokochbuch deutlich. Bei den Frühstücksrezepten haben mir der "Köstliche Curry-Apfel-Aufstrich und Tomatenaufstrich" besonders gefallen, obschon hier der Butter wegen an Kalorien nicht gerade gespart wird. Die Vorspeisen klingen alle sehr vielversprechend. Sehr gut schmeckt der "Karamellisierte Ziegenkäse auf Tomaten-Salbei-Lauch-Ragout", der sich auch als kleines Tellergericht zu einem Glas Rotwein eignet. Ein gelungenes Rezept ist die "Zweifarbige Paprikaterrine". Das Festigen der Terrinemasse klappt sehr gut Agar-Agar. Man kann also auf Gelatine verzichten.

Leckere Vorspeisen für den Hochsommer sind das "Vanille-Basilikum-Parfait mit Honigtomaten", auch der "Salat von mariniertem Getreide mit Räucherlachs". Die Gestern-, Buchweizen- und Grünkernkörner werden zunächst natürlich gekocht, bevor sie mit einer Kräutervinaigrette mariniert werden, in welcher gehackte Pimpernelle nicht fehlen sollte. Loben möchte ich "Das bunte und frische Rohkost-Trio", das nicht nur eine leckere Vorspeise, sondern wohl auch ein schmackhafter Mittagsimbiss darstellt.

Die Suppenrezepte sind allesamt Highlights. Für die "Wiesenkräutersuppe" kann man sich gemischte getrocknete Kräuter und Blüten aus dem Reformhaus besorgen. Superlecker auch ist die "Borretschschaumsuppe mit Paarlbrotchips", aber auch die "Thüringer Brotsuppe mit Knoblauch", in der Majoran und Kümmel nicht fehlen dürfen und die "Dinkelschrotsuppe mit Gemüse und Kräutern", die man mit Knoblauch und Weißwein zu einem Genusserlebnis aufpeppt.
Die Gemüserezepte habe ich mit viel Aufmerksamkeit studiert, weil ich mich seit Jahresbeginn vorranging vegetarisch ernähre und nur an zwei Tagen in der Woche noch Fisch auf den Teller kommt. Ganz hervorragend sind die Rezepte für "Paprika mit Kartoffelfülle", "Mit buntem Gemüse gefüllte Auberginen", das "Wok-Gemüse" und die "Mit Käse gefüllten Gemüseschnitzel".

Bei den Fischrezepten hat mir das "Marmorbrassenfilet mit mediterraner Kruste" sehr zugesagt. In einem gut sortierten Bioladen kann man die Produkte, die man für das Rezept benötigt, auf jeden Fall erhalten. Bio-Artischocken aus dem Glas habe ich in normalen Supermärkten noch nicht entdeckt. Sofern man die Chance hat frischen Bio-Wildlachs beim Fischhändler vor Ort zu kaufen, ist das "Medaillon vom Lachs auf Guacamole mit Zitrus-Radieschen-Salat" ein schönes Sonntagsgericht, das in der Herstellung etwas Mühe bereitet, die sich aber lohnt.
Liebhaber von Biofleisch und Biogefügel finden im Buch vielversprechende Rezepte, darunter "Rindsrouladen im Speckmantel mit grünen Bohnen". Die Füllung der Roulade enthält u.a. Frischkäse und auch Parmesan. Die Rezepte für Lammgerichte sind vielversprechend, speziell die "Lammfilets auf Rahmwirsing" und die "Provenzalische Lammkeule in der Kräuterkruste mit Thymianjus". Delikat auch ist die Zusammenstellung der Rezeptur für "Gebratene Bauerngockelbrust auf Gemüse aus dem Rohr". Fenchel und Artischocken gestalten die Speise mediterran.

Die vegetarischen Beilagen sollte man sich nicht entgehen lassen, speziell das "Dreikornrisotto mit frischen Steinpilzen" nicht, das man durchaus auch ohne Fleisch oder Fisch auf den Tisch bringen kann.

Hervorheben bei den Desserts möchte ich "Karamellisierter Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster", "Topfenknödel mit Zimtbröseln auf Zwetschenröster" und das "Weiße Schoko-Ingwer-Mousse mit marinierten Erdbeeren", das ein Ostermenü mehr als nur zufriedenstellend abschließen könnte. Das Rezept für "Feine Lavendelcreme mit Apfel-Minzeconfit" werde ich nicht ausprobieren, weil ich den Geschmack von Lavendel am Gaumen nicht ertragen kann und ich mit Lavendel eigentlich nur Motten aus Schränken fernhalte.
Sehr gute Kuchenrezepte warten auf Backfreudige. Mein Favorit ist das Rezept für "Rhabarberkuchen mit Baiserhaube". Der Teig für den Kuchen wird mit Dinkelmehl zubereitet.

Das Kochbuch verdeutlicht, dass man feine Gerichte mit Bioprodukten ohne großen Aufwand auf den Tisch zaubern kann, ohne stumpfe Zähne zu bekommen, da gesundes Essen, geschmackvoll zubereitet, stets sehr gut schmeckt.
Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button unten, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch dort bestellen.



Rezension: Fingerfood- Cornelia Dümling. Anne Haupt

Die Autorin Anne Haupt und die Foodstylistin Cornelia Dümling haben ein reich bebilderte Büchlein auf den Weg gebracht, das Bestandteil eines Geschenksets ist, welches ferner vier hölzerne Partygäbelchen enthält.


Thema des Buches sind Rezepte für kleine Imbisse, die man mit den Fingern essen kann. Die Partygäbelchen eignen sich zu Dekoration dieser Winzigkeiten.

Untergliedert sind die Rezepte in:
Vegetarische Häppchen
Mit Fisch und Fleisch
Süße Finalisten

Die Rezepte sind bestens erklärt und problemlos zuzubereiten. Besonders gut gefallen mir „Cracker mit Cheddarcreme“, die sich als Begleiter zu einem Glas Wein gut eignen. Die „Feigen mit Ziegenfrischkäse“ sind auch nicht zu verachten. Der Frischkäse, der auf Viertel einer Feige getupft wird, wird mit Rosmarin und grünem Pfeffer delikat gewürzt. Das Rezept kann man auch mit Birnen zubereiten. Die „Miniwindbeutel mit Gorgonzolacreme“ werden Feinschmeckerherzen höher schlagen lassen. Dazu ein Glas Sautern oder Vino Santo….köstlich!

Fleischesser werden von den „Spanischen Hackbällchenspießen“ begeistert sein, die aufgrund der Sultaninen und Mandeln nahezu orientalisch daherkommen. Interessant auch sind die „Panierten Minischnitzel“, deren Semmelbröselumhüllung Thymian, Rosmarin und Parmesan enthält und insofern Grüße aus Wien und Italien zeitgleich darstellen. Sehr lecker schmeckt das „Gurken-Melonen-Salsa mit Garnelen“. Hier sorgt der Ingwer und das Koriandergrün für eine leicht asiatische Note, wie ich sie zu schätzen weiß.

Für Liebhaber eines süßen Finales gibt es beispielsweise „Erdbeerspieße mit Vanillecreme“, auch kleine „Apfel-Mandel-Tartelettes , „ Mini-Eclairs mit Kaffeecreme“, etc.. Diese süßen Rezepte eignen sich auch als Nachtische, mit denen man ein normales 3- oder 4- Gänge- Menü abschließen kann, wenn man seinen Gästen und sich selbst unnötiges Entsetzen auf der Waage am Morgen danach ersparen möchte.

Empfehlenswert.

Klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können dort das Buch bestellen.


Rezension: Lieblingsrezepte - Tana Ramsay

In diesem Buch stellt die englische Kochbuchautorin Tana Ramsay 120 Gerichte vor, die, wie sie verspricht, jedem gelingen. Ob sich das wirklich so verhält, kann ich nicht beurteilen. Fest aber steht, dass die Rezepte gut strukuriert und bestens erklärt sind. Wer fähig ist, sich in Ruhe Rezepte durchzulesen und genau das tut, was die Autorin schreibt, kommt in der Regel zu einem erfreulichen Ergebnis. Ob die Speisen immer schmecken, hängt von den individuellen Vorlieben ab. Wer Ingwer nicht mag, sollte Gerichte mit Ingwer nicht kochen aber keineswegs auf die Idee kommen, den Ingwer einfach wegzulassen. Ein gutes Rezept ist immer wohldurchdacht.Lässt man bestimmte Ingredenzien weg, kann man sich kein Urteil über das ursprüngliche Rezept bilden. Das dürfte jedem klar sein.

Mich haben die Rezepte deshalb interessiert, weil ich wissen wollte, ob Ramsay mit dem Vorurteil hinsichtlich "britischer Kochkünste" aufgeräumen konnte. Soviel nur, wenn alle britischen Hobbyköche und -köchinnen auf dem Niveau von Ramsay kochen, sollte zukünftig nicht mehr über das kulinarische Können der Briten gewitzelt werden.

Im Rahmen der Einführung schreibt die Autorin über unverzichtbare Küchengeräte und gibt hilfreiche Tipps, womit man den Vorratsschrank füllen kann.

Die Rezepte sind untergliedert in:
Fleisch- langsam gegart
Fleisch-schnell und unkompliziert
Fisch
Nudeln, Reis und Getreide
Pasteten und Tartes
Gemüse
Etwas Süßes
Kuchen und Plätzchen
Saucen und Dressings


Wer gerne Fleisch isst, findet viele bemerkenswerte Rezepte, bei denen die Vorbereitungszeit und die Garzeit immer genannt werden. Alle Fleischgerichte sind mit Kräutern und Gewürzen ausgewogen gewürzt, wie man den Rezepten entnehmen kann. Die Fleischrezepte sind selten britisch, sondern zumeist mediterran. Eine Cousine von mir hat "Shepherd`s Pie" zubereitet und war begeistert. Das gehackte Lammfleisch mit den Gewürzen soll unter der Pürreedecke wunderbar schmecken. Auch die "Indischen Lammkottletts" sollen delikat munden, haben mir Freunde bestätigt, für die ich diese zubereitet habe. Das "Couscous", das ich dazu reichte, ist übrigens ein Hochgenuss. Diesbezüglich habe ich mich selbst überzeugt. Hier sorgen Mandelblätter, frische Minzeblätter, Koriandergrün und Sultaninen für ein sehr leckeres Geschmacksergebnis.


Ramsay vertraut dem Leser die Geheimnisse der Fischküche an und wartet mit köstlichen Fischgerichten auf. Besonders loben möchte ich die "Marokkanische Fisch-Tagine", bei der ich zunächst skeptisch war, ob der Seeteufel mit dem Geschmack von Kreuzkümmel in Einklang zu bringen ist. Ein wirkliches Highlight ist die "Spanische Fischsuppe", bei der man mit Knoblauch nicht sparen sollte und auch die "Thunfischsteaks mit Korianderkruste in Misosuppe". Ich finde es bemerkenswert, dass die Autorin Oliven- und nicht Sesam oder Erdnussöl verwendet, wie dies eigentlich bei asiatischen Speisen üblich ist. "Rotes Thai-Curry mit Garnelen" werde ich am Wochenende zubereiten. Ramsay zerstößt ihre Kardamomkapseln übrigens ähnlich wie ich im Mörser (vgl.: Seite 92). Interessant finde ich auch die "Miesmuscheln mit belgischem Bier", die ich noch nicht ausprobiert habe. Bislang nämlich habe ich Muscheln immer in Weißweinsud zubereitet und brenne vor Neugierde, wie der Biersud die Miesmuscheln geschmacklich verändert.


Wer gerne Reis- oder Nudelgerichte mag, wird von den entsprechenden Rezepten im Buch entzückt sein. Hervorheben möchte ich "Spaghetti mit Lachs und Dill", bei dem ein Glas Weißwein als Begleiter nicht fehlen sollte und den "Roten Reissalat mit Garnelen". Der rote Reis kommt übrigens aus der Carmargue.


Bei den feinen Pasteten und Tartes überzeugte mich "Pissaladière" am meisten. Das Gericht kommt aus Süfrankreich und schmeckt am besten zu einem Glas Rosé.

Die Gemüsegerichte kommen mir sehr entgegen. Hervorheben möchte ich hier den "Zuckerschotensalat", aber auch den "Kartoffelsalat mit Koriandergrün", der beinahe eine asiatische Note aufweist. Die Frühlingskartoffeln für diesen Salat werden übrigens nicht geschält.

Sehr gute Rezepte für Nachspeisen findet man am Ende des Buches, nicht zuletzt köstliches Rezepte für "Himbeersorbert", "Karamellisierte Pfirsiche mit Haselnuscreme" und "Aprikosen-Himbeer-Crumble". An die Streusel kommen übrigens u.a. Ingwer, Zimt und Haselnüsse.


Wer gerne Kuchen backt, sollte die "Himbeer-Zironen-Torta" probieren oder "Zitronen-Thymian-Shortbread" herstellen. Dieses Gebäck passt sehr gut zu einer Tasse Tee.

Alles in allem findet man in diesem reich bebilderten Kochbuch viele delikate Rezepte und zwar für fast jeden Geschmack.

Empfehlenswert

Klicken Sie bitte auf den Button, dann  gelangen Sie zu Amazon und können dort das Buch bestellen.






Rezension: Rezepte für ein Kinderlachen- Das SOS- Kinderdorf-Kochbuch

Gleich vorab, der Erlös aus dem Verkauf dieses Buches kommt den Kindern und Jugendlichen in SOS-Kinderdörfern zugute.

Mehr über "SOS- Kinderdorf" kann man den Seiten 124-125 des vorliegenden Buches entnehmen. Hier auch fand ich nachstehende Sätze, die ich zitieren möchte: "SOS-Kinderdorf gibt seelisch und emotional verletzten Kindern und Jugendlichen, die nicht mehr in ihrer Familien leben können, ein liebevolles Zuhause. Die Kinder und Jugendlichen wachsen in einer SOS-Kinderdorf-Familie, im SOS-Kinderwohnen und im SOS-Jugendwohnen auf", (Zitat: S. 124). Mehr dazu: Für die Kinder dieser Welt: Hermann Gmeiner: Der Vater der SOS-Kinderdörfer - Die Biografie.

Das Buch ist ein Kochbuch von Familien für Familien. Die Rezepte wurden im Rahmen eines Wettbewerbs eingereicht und von einer Jury bewertet. Zu dieser Jury zählte nicht nur eine siebenköpfige Kinderdorffamilie, sondern auch namhafte Köche wie etwa Johanna Maier und Christian Rach.

Die zubereiteten Speisen sind kindgerecht und dabei gesund. Die gut erklärten Rezepte sind untergliedert in:

-Vorspeisen
-Hauptspeisen
-Desserts
Bei den Vorspeisen gibt es viele leckere Suppen, wie etwa eine "Radieschenblättersuppe" oder auch eine "Brennesselsuppe". Allen Suppen gemeinsam ist, dass sie schön bunt, sättigend und dabei sehr vitaminreich sind. Das gleiche Konzept ist auch bei den Salaten feststellbar. Hier hat mir der "Couscous-Salat" besonders gut gefallen, den man ganz ähnlich zubereitet, in Nordafrika seit Ewigkeiten kennt. Die Hauptgerichte sind ein Fest für den Kindergaumen, nicht zu schwer, teilweise vegetarisch, teilweise mit Fisch oder auch mit Krustentieren oder mit Geflügel, seltener mit Schweine- oder mit Rindfleisch angereichert. Zu den TOP 10 der Jury zählt "Das rote Feuerwehrauto", eine originelle Idee für ein vegetarisches Nudelgericht. Sehr gut ist der "Palatschinken für schlaue Kids", der viel Vitamin B 1 enthält, auch die "Osttiroler Apfelknödel", zu deren Herstellung Dinkelmehl verwendet wird und auch die "Zucchinipuffer", in denen Haferflocken nicht fehlen dürfen.

Die Desserts sind für die Kinder natürlich die Highlights eines Essens. Hurtig ist eine "Ruck-Zuck-Erdbeercreme" zubereitet. Die Creme besteht aus Erdbeeren, Quark und Joghurt, ist also eiweißreich, nicht zu zuckerhaltig, insofern bestens geeignet für Kinder, die ja gesund ernährt werden sollen. Auch die anderen Nachtische sind unbedenklich und insofern empfehlenswert.

Das Buch enthält neben den Rezepten eine Fülle von Bildern, die glücklich lachende Kinder beim Kochen und beim Essen zeigen.
Eltern finden viele gute Kochinspirationen in diesem Buch, geben und erhalten demnach zugleich, wenn sie durch den Kauf des Buches spenden.

Bereiten Sie heute für Ihre Kinder und für sich einen "Blumenkohlauflauf" zu. Sie werden erstaunt sein, wie gut dieser der gesamten Familie schmeckt, besonders dann, wenn man bei Tisch fröhlich miteinander kommuniziert. Nicht nur Kinder benötigen Anteilnahme, Wärme und gesunde Ernährung, wenn sie körperlich, seelisch und geistig wohlauf bleiben sollen.

Sofern Sie keine Kinder haben, kaufen Sie das Buch trotzdem und verschenken es an Familien mit Kindern.

Rezension: Bowlen, Punsche und Liköre

Walter Gaigg hat ein sehr brauchbares Buch verfasst, für alle, die in geselliger Runde gerne ein Glas Bowle, einen selbstgemachten Likör aus südlichen und tropischen Früchten, aus Trockenobst, aus kandierten Früchten und aus Gewürzen trinken möchten oder aber auch hin und wieder gerne ein Gläßchen klassischen Likör genießen wollen. Das Buch ist keineswegs nur ein Mitbringsel für Großtante Emilie, denn die Rezepturen der Getränke im Buch kommen alles andere als altbacken daher.

Zunächst erläutert der Autor, was man alles zum Ansetzen von Bowlen benötigt, beantwortet die Fragen, was angesetzt werden kann und des Weiteren, welche Ansatzflüssigkeit zu bevorzugen ist, wieviel Zucker, wenn überhaupt, verwendet werden soll, welche Gewürze man verwenden kann, ja selbst aus welchen Gläsern Bowlen getrunken werden sollten, mehr als bloß zufriedenstellend. Es folgen im Anschluss an die Klärung dieser Grundsätzlichkeiten eine Fülle sehr delikater alkoholischer und antialkoholischer Bowlen-Rezepte, die ausführlich erläutert werden. Die Rezepte für "Walderdbeerbowle", "Pfirsichbowle" und "Marillenbowle" haben mir am besten gefallen. Neben den jeweiligen Früchten spielt Weißwein und Sekt sowie Rum oder Weinbrand eine Rolle. Auf Zucker wird verzichtet. Das finde ich lobenswert. Wer im Mai eine Waldmeisterbowle zubereiten möchte, findet im Buch ein entsprechend leckeres Rezept und erfährt, wo im Wald man überhaupt Waldmeister entdecken kann.

Rezepte für heiße alkoholische Getränke, wie Glühwein, Punsche, Feuerzangenbowle und Irish Coffee findet man im Anschluss. In der Folge kann man sich damit befassen, wie man Liköre mit frischen und getrockneten Früchten und solche mit Gewürzen ansetzt. Erklärt wird ferner, wie man klassische Liköre zubereitet, so etwa "Bärenfang", in dem Honig, Zimt für ein delikates Aroma sorgen.

Mir gefällt die Idee, selbst zubereitete Liköre in hübschen Karaffen an Freundinnen zu verschenken sehr gut. Ich selbst habe mir das Buch allerdings in erster Linie der Bowlenrezepte wegen angeschafft, weil es einfach Spaß macht im Sommer mit Freunden im Garten ein Glas Bowle zu genießen. Ich verwende hierzu immer Wein und Sekt aus der Silvanertraube, da diese nicht so säurehaltig ist als die Produkte aus der Rieslingtraube, die nicht für jeden bekömmlich sind. M.E. ist es delikater die Früchte in Weinbrand anzusetzen als in Rum, aber das ist Geschmackssache.

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.

Rezension: Avocado- Sonja Schubert und Barbara Lutterbeck

Die Autorin Sonja Schubert hat gemeinsam mit der Fotografin Barbara Lutterbeck dieses reich bebilderte Kochbuch verfasst, in welchem eine Fülle von Rezepten mit Avocados vorstellt werden. Bereits in ihrer Heimat Mexiko wurde die Avocado als Wunderfrucht verehrt. Botanisch betrachtet ist sie übrigens eine Beere. Der Avocadobaum selbst ist ein Lorbeerbaum. Es gibt über 200 Avocadosorten. 100 Gramm dieser Frucht enthalten bis zu 220 Kalorien, allerdings ausschließlich ungesättigte Fettsäuren, hochwertiges Eiweiß, Mineralien, Vitamin E, Beta-Karotin, Vitamine der B-Gruppe, sekundäre Pflanzenstoffe und Spurenelemente, (vgl.: S.6-7).

Die Autorin erklärt sehr gut, wie man mit dieser Frucht umgehen soll und vergisst nicht, darin zu erinnern, dass das Fruchtfleisch der Avocado an der Luft oxidiert, d.h. braun wird. Dies lässt sich aber verhindern, indem man die geöffnete Avocado mit Zitrone beträufelt.

Die Rezepte im Buch sind untergliedert in:
-Suppen, Salate und Drinks
-Salsas, Dips und Aufstriche
-Sandwiches, Wraps und Co.
-Kleine Gerichte für besondere Anlässe
-Desserts
Die Rezepte sind bestens erklärt und lassen sich einfach zubereiten.

Sehr gut gefällt mir das Rezept für "Avocado-Grapefruit-Salat", der durchaus sättingend ist, nicht zuletzt auch der Mandeln wegen, die in diesem Salat eine Rolle spielen. Gelungen auch ist das "Avocado-Mango-Salsa", das sich als Beilage zu Fisch eignet und durch die Beigabe von Korianderstängeln, Chilischote und Ingwer eine delikate Geschmacksnote erhält. Lecker ist das "Tomaten-Avocado-Salsa", das man nicht nur auf Crostinis reichen kann. Interessant finde ich die "Avocado-Remoulade", bei der kaltgepresstes Avocadoöl nicht fehlen darf und die zu Krustentieren besonders gut schmeckt.

Probiert habe ich u.a. die "Avocado-Thunfisch-Creme", die mir weitaus besser gefällt als jene Thunfischcreme, die man mit Creme fraiche verfeinert. Sie schmeckt einfach interessanter. Loben möchte ich das Rezept "Birnen-Avocado- Carpaccio", bei dem Gorgonzola und Nüsse eine Rolle spielen. Ein gelungener Imbiss zu einem Glas Rotwein! Exzellent ist das Rezept "Avocado-Lachs-Terrine", die als feine Vorspeise bei einem Festessen gereicht werden kann. Gefallen haben mir ferner die "Vegetarischen Sushi" und die "Gefüllten Avocado". Die Krabben erfreuen sich hier eines Bades in einem pikanten Curryschaum.

Bei den Desserts begeistert mich das Rezept für "Avocado-Sorbet mit marinierten Erdbeeren" am meisten, gefolgt von "Melonen-Avocado-Carpaccio mit Minzepesto".

Ein gelungenes Kochbüchlein, das verdeutlicht, dass man mit der Avocado weitaus mehr kreieren kann als Avocadoscheiben in Zitronenvinaigrette.

Rezension: Vegetarische Verführungen- Udo Einenkels fantasievolle Bioküche

Udo Einenkels, der Autor dieses Kochbuches, hat lange Jahre das vegetarische Restaurant "Abendmahl" in Berlin betrieben und dort sein Kochwissen kreativ und sehr erfolgreich vermarktet. Mittlerweile ist er weltweit als Seminarkoch und Gesundheitsberater, aber auch als Food-Fotograf unterwegs. Im vorliegenden Kochbuch lernt man Einenkels Fähigkeiten als Koch und Fotograf näher kennen.

Bevor der Autor seinen Lesern Rezepte vorstellt, berichtet er zunächst, woran man Bioprodukte erkennt und zeigt, worauf man achten soll, wenn man solche Produkte kauft, denn selbst bei den zertifizierten Bio-Produkten gibt es offenbar Unterschiede. Einenkels listet die wichtigsten Richtlinien der EG-Öko-Verordnung im Überblick auf und lotet anschließend aus, was man unter vegetarischem Genießen versteht. Er macht deutlich, was man Vegetarismus bedeutet und hält fest, dass Vegetarier keine Tiere verspeisen und zwar ohne Wenn und Aber, (vgl.: S. 16). Die wohl strengste Form des Vegetarismus ist der Veganismus, denn Veganer verzichten zudem auch noch auf alle Milchprodukte und Eier. Völlig ohne Fleisch und Fisch zu leben, ist keineswegs ungesund. Einenkels erklärt gut nachvollziehbar, weshalb das so ist.

Für den Autor bedeutet eine vegetarische Essweise Verantwortung zu übernehmen, nicht zuletzt, weil die Tierhaltung mehr Treibhausgase emittiert als die Pflanzenproduktion.

Einenkels erklärt in der Folge, was man unter vitalstoffreicher Vollwerternährung zu verstehen hat und erwähnt in diesem Zusammenhang auch Bruker, der 80% aller Krankheiten auf Ernährung mit stark bearbeiteten Lebensmitteln zurückführte, gemeint sind Zucker, Auszugsmehle und gehärtete Fette, (vgl.: S.21). Der Autor klärt gut über Vitalstoffe auf und nennt zwei Grundpfeiler für gesunde Ernährung, die man den Seiten 22-23 entnehmen kann. Was nicht auf den Teller gehört, listet Einenkels auch auf Seite 23 auf und auch, was man täglich essen sollte. Im Anschluss folgen eine große Anzahl sehr brauchbarer Ernährungstipps. Merken sollte man sich unbedingt, dass gute Lebensmittel lebendige Lebensmittel sind. Der Autor nennt und beschreibt die Basics der Vollwertküche und auch die Arbeitsgeräte, die in der Küche notwendig sind. Erst dann beginnt der Rezeptteil. Dieser ist untergliedert in:

Vorspeisen
Salate
Suppen
Hauptgerichte
Desserts
Frühstück

Die Rezepte werden Schritt für Schritt bestens erklärt. Bevor der Koch das jeweilige Rezept beschreibt, gibt er stets ein paar interessante warenkundliche Hinweise. Unter den Rezepten kann man in der Rubrik Informationen dann noch einige sachdienliche Tipps zu Produkten, die im beschriebenen Gericht vorkommen, lesen.

Die Rezepte sind allesamt unkompliziert und selbst für Anfänger problemlos nachkochbar.

Bei den Vorspeisen bin ich besonders angetan von dem "Champignon-Carpaccio mit Zitronenvinaigrette", in dem Akazienhonig eine Rolle spielt. Von den Salatrezepten bin ich sehr begeistert, weil sie sich als kleiner Mittagsimbiss bestens eigenen. Besonders frühlingshaft kommt der "Kohlrabi-Möhren-Salat" daher, den man sofort verzehren sollte, weil er ansonsten zu viel Wasser zieht. Sehr appetitlich mutet der "Gartensalat mit Kräutervinaigrette und Blüten" an. Senf und Akazienhonig sorgen für ein interessantes Aroma in der Vinaigrette. Mein Favorit bei den Suppen ist die "Erbsensuppe mit Minze und Chili". Es handelt sich bei den Erbsen um frische Erbsen. Creme fraiche darf an dieser Cremesuppe nicht fehlen. Mir gefällt auch die "Möhrensuppe mit Koriander", nicht zuletzt wegen der asiatischen Geschmacksnote.

Gelungen auch sind die Hauptgerichte, wie etwa "Risi e Bisi mit Pfifferlingen". Auf Parmesan sollte nicht verzichtet werden. Die Getreidebratlinge sind eine gelungene Alternative zu Frikadellen und lassen sich sehr gut zubereiten. Lobend erwähnen möchte ich die "Planet-Buddha-Reistafel", die zwar etwas aufwendig herzustellen ist, doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Geschmacklich sehr differenziert kommt hier der "Ananas-Kokos-Sambal" daher, den ich bei dieser Reistafel dem "Rote-Bete-Curry" allemal vorziehen würde. Doch das ist Geschmackssache. Sehr schmackhaft sind die "Semmelknödel mit Schwammerlsauce", aber auch die "Wirsingbällchen mit Spitzmorchelrahm, was geübte Hobbyköche bereits den Zutaten und deren Zubereitungsart entnehmen können.

Einenkels "Birnenstrudel" ist eindeutig ein Kuss vom Himmels. Ein Traum und gleichzeitig sein Lieblingsdessert für den Winter sind "Bratäpfel mit Vanillesauce". Die beiden Desserts enthalten keinen Zucker. Selbst seine "Marzipankartoffeln" kommen ohne Zucker aus. Der Koch verwendet Akazienhonig stattdessen, auch bei der "Creme Caramel" und in seiner "Joghurteiscreme mit Mandarinensorbert". Diese Konsequenz in Sachen Zucker ist meiner Meinung nach sehr lobenswert.

Wer gerne frühstückt, findet im Buch auch diesbezüglich interessante Anregungen. Gefallen hat mir hier das "Frischkornmüsli" am besten. Die Rezepte für Vollkornbrot und kernige Brötchen sind schneller zubereitet als ich dachte.

Ein inspirierendes Kochbuch, nicht nur zur Fastenzeit. Empfehlenswert.

Klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können dort das Buch bestellen



Rezension:Die schwäbische Küche: Regionale Spezialiäten (Broschiert)

Die schwäbische Küche ist bodenständig und kreativ lässt uns der Autor wissen. Im Buch werden möglichst typische Gerichte und Spezialitäten der Region zusammengestellt und zwar für jeden Tag, für besondere Anlässe, für das Vesper und auch zum Nachtisch, (vgl.: S.7).
Das Buch ist untergliedert in:

Ebbes Oifachs
Ebbes Guats
Ebbes B`sonders
Ebbes Siasses

Die einzelnen Rezepte sind sehr gut strukturiert und einfach zuzubereiten. Unter der Rubrik "Das ist wirklich wichtig" werden Spezialtipps im Hinblick auf die Zutaten und das jeweilige Zubereitungsprozedere gegeben. Der Zeitdauer für das Zubereiten eines Gerichts wird immer genannt.

Bei den Schwaben soll das Vespern eine Art ritueller Akt sein, der der inneren Einkehr dient (vgl.: S.13). Vespern und Schaffen gehören in Schwaben zusammen. Dies belegen zahlreiche Sprichwörter. Zu verstehen ist unter diesem Begriff  "Brotzeit zu machen".

Ein einfaches Vespergericht ist die "Tellersülze" mit Gemüse. Ein solches Gericht findet man in schwäbischen Weinstuben auf der Speisekarte. Das Rezept enthält u.a. zwei Scheiben Ingwer. Dies verleiht der Speise eine sehr würzige Note.

Sehr gut gefällt mir das Rezept für "Kartoffelsalat" mit einer Marinade aus Brühe, Essig und Öl, demnach nass und bei den Schwaben am liebsten warm, (vgl.: S18), das Rezept für "Seelen", hierbei handelt es sich um schwäbische Baguette und das Rezept für den "Rindfleischsalat mit Gemüse", den man mit Bratkartoffeln servieren kann.

Über die Geschichte der "Maultaschen" erfährt man Wissenswertes. Die Tiroler Gräfin Margarethe von Maultasch hat sie im 14. Jahrhundert gewissermaßen nach Schwaben importiert. Wer Maultaschen selbst macht, wird von Schwaben als Fast-Schwabe in den Kreis ihrer Hobbyköche aufgenommen. Auf der Leser warten im Buch die Rezepte für "Maultaschen mit Fleisch und Spinat", aber auch mit Tomaten oder mit Lachsfüllung. Das Rezept mit Lachsfüllung schätze ich am meisten. Wie man den Teig herstellt, erfährt man auf Seite 34.

Der Leser lernt des Weiteren wie man "Spätzle" zubereitet. Sehr lecker finde ich die "Käsespätzle", allerdings sind auch andere im Buch vorgestellte Varianten nicht uninteressant. Das gilt vor allem für "Kräuterspätzle".

Bei den Suppenrezepten bin ich von der "Fädlesuppe" am meisten angetan. Bei den "Fädle" handelt es sich um Pfannkuchen, die bei den Schwaben geschnitten, als Suppeneinlage dienen, (vgl.: S.47).

Ein schwäbischer Klassiker ist der "Zwiebelrostbraten". Wie man diesen zubereitet, wird bestens erklärt. Ebenfalls sehr gut erklärt wird wie man "Linsengemüse mit Saiten und Spätzle" kreiert. Das ist das schwäbische Nationalgericht, das Vegetarier auch ohne die Saitenwürstchen zubereiten können.

Die "Fleischküchle auf schwäbische Art" werden aus einem Gemisch aus gehacktem Kalbs- und Schweinefleisch, sowie Räucherspeck und anderen Zutaten zubereitet. Wichtig ist das Bemehlen des Küchleins, weil die Kruste dann schön braun wird.

Über das so genannte "Filderkraut" wird man auf Seite 61 aufgeklärt und kann ein Rezept mit dem berühmten Spitzkohl auf Seite 64 nachkochen. Gefallen gaben mir die "Schupfnudeln aus Kartoffelteig", die bei den Schwaben liebevoll "Buabaspitzle" genannt werden und eine Antwort auf die italienischen Gnoccis sein sollen, (vgl.:S. 62).

Was die Schwaben sonntags essen und ihren Gästen servieren, erfährt man auf ab Seite 71ff. Hier geht es um Speisen wie "Ochsenbrust mit Meerettich", auch um "Schäufele im Brotteig", das auf den Bildern vielversprechend ausschaut und für Fleischesser sicher eine Leckerei darstellt, wenn ich mir die Zutaten vor Augen halte. Gelungen auch ist das Rezept für den "Lammbraten mit Kräuterdecke", der saftig bleibt, wenn man ihn bei niedriger Temperatur ganz langsam gart. Es gab Zeiten, da aß ich "Kalbsbries" mit Vorliebe, wenn ich mich in Süddeutschland aufhielt. Das Rezept im Buch klingt interessant. Das Bries wird hier paniert.

Ganz hervorragend ist das Rezept für "Weinbergschnecken mit Kräuterbutter" und noch besser jenes für "Schneckensüppchen", von dem ich bislang glaubte, es sei eine badische Spezialität.

Bei den Fischgerichten lohnt es, die "Forellenröllchen in Riesling gegart" nachzukochen. Die "Bodensee-Felchen in Butter gebraten" würde ich gerne mal zubereiten, weiß aber nicht, wo ich in Frankfurt Renken aus dem Bodensee kaufen kann. "Laubfrösche mit Fisch gefüllt" habe ich schon zubereitet. Sie sind nicht nur köstlich, sie sehen auch sehr appetitlich aus. Ursprünglich, so liest man, wurde bei diesem Gericht mit Fleischfarce gearbeitet. Bei diesem Rezept allerdings nimmt man püriertes Fischfilet. Die Fischfarce harmoniert bestens mit dem Mangold und dem Lauch, der die Farce umhüllt.

Unter einem "Mistkratzerle" versteht man in Schwaben übrigens ein Stubenküken, das etwa sechs Wochen alt ist. Dieses Tierchen wird prall mit Pilzen gefüllt und zu Bandnudeln gereicht, sofern man sich mit dem Gedanken anfreunden kann, ein Stubenküken zu verspeisen.
Bei den Nachtischen sagt mir der "Opfenschlupfer mit Äpfeln und Rosinen" sehr zu, der übrigens nicht besonders süß ist. Eine Leckerei sind auch die "Apfelküchle in Bierteig" und der "Träubleskuchen mit Haselnüssen", wobei man unter Träuble Johannisbeeren versteht.

Dieses Kochbuch ist für mich sehr aufschlussreich. Nun weiß ich, was die Schwaben gerne essen. Maultaschen, Spätzle und Schupfnudeln werde ich zukünftig nicht mehr fertig kaufen, denn das Herstellen des jeweiligen Teigs ist weitaus einfacher als ich dachte. Die "Laubfrösche mit Fisch gefüllt" werde ich gewiss öfter zubereiten, weil sie sowohl geschmacklich als auch optisch meinen kulinarischen Vorstellungen besonders gut entsprechen.

Ein empfehlenswertes Kochbuch, für alle die sich für regionale Besonderheiten interessieren.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.


Rezension: Genussland Österreich

In diesem reich bebilderte (1500 Fotos) Kochbuch stellt der Spitzenkoch und studierte Publizist Gerd Wolfgang Sievers 1250 Rezepte und über 500 Produzenten kulinarisch bemerkenswerter Produkte aus Küche und Keller des Genusslandes Österreich vor.

Das Buch ist untergliedert in:
- Vorarlberg
- Tirol
- Salzburg
- Oberösterreich
- Niederösterreich
- Wien
- Burgenland
- Steiermark
- Kärnten

Sievers skizziert zu Beginn jedes Kapitels die einzelnen Bundesländer unter kulinarischen Gesichtspunkten, wartet mit einzelnen Spezialitäten der Regionen auf und stellt Rezepte, Gasthäuser, Restaurants, Lebensmittel-Produzenten, Landwirte und Winzer vor, in der Absicht ein gesamtkulinarisches Kunstwerk zu schaffen. So viel nur vorab, die Absicht konnte er erfolgreich realisieren.

Das 544 Seiten dicke Buch enthält so viele Informationen, dass ich nur wenige davon in meiner Rezension hervorheben kann. Mit großem Interesse habe ich mich mit der Beschreibung österreichischer Spezialitäten befasst und auch mit den Rezepten, die alle sehr gut beschrieben werden und für jeden Geschmack etwas zu bieten haben.

Informiert wird man über Bodenseefische wie etwa "Trüschen" und "Aalquappen" und darf sich sich diesbezüglich leckerer Rezepte erfreuen, aber auch solcher, in der "Bodenseefelchen" die Hauptrolle spielen. Die Geschichte des "Lustauer Senfs" wird kurz berichtet und was diesen Senf ausmacht ebenfalls. Auch hier wird die Produktanwendung in einzelnen Rezepten gezeigt, bevor u.a. der "Vorarlberger Käse" ins Blickfeld gerät. Erklärt wird schrittweise dessen Herstellung und aufgelistet sind die einzelnen Vorarlberger Käsesorten, darunter der "Bregenzwälder Weinkäse". Käserezepte gibt es dann auf Seite 20-23 aus der Region. Am interessanten erscheint mir das "Vorarlberger Bergkäse-Fondue". "Spätzle und Nockerln" aus dem genannten Bundesland werden in unterschiedlichen Rezepte offeriert und schließlich auch noch ganz spezielle Vorarlberger Rezepte wie ein "Wälder Bergkäsesalat", der sich einfach zubereiten lässt.

Bemerkenswert sind die "Bergbauern- und Almrezepte" aus Tirol. Hier liest man u.a. vom "Holzermuas", in dem der Autor die Urform des Kaiserschmarrens sieht und auch von einer "Graupensuppe", die typisch für die Tiroler Bergbauernküche ist. Was man unter "Graukas" zu verstehen hat, wird thematisiert und wie dieses Tiroler Milchprodukt in Rezepten eingesetzt wird ebenfalls. Tiroler Speck sowie Tiroler Wild, wie etwa die Gams und der Auerhahn kommen zur Sprache und wer möchte, kann sich informieren, wie man ein "Gamsragout" oder einen "Gespickten und gedämpften Auerhahn" zubereitet, (siehe Seite.55),

Was ein "Haselhuhn" ist, weiß ich nun auch. Dieser Vogel ist so groß, wie ein Rebhuhn und findet sein Ende leider auch nicht selten in der Pfanne eines kreativen Kochs. Über Tiroler Edelbrände wird man aufgeklärt, auch über Berglämmer und über das, was einem Koch dazu einfällt. Zu den traditionellen Gerichten Tirols zählen die nach diesem Bundesland benannten Knödel, auch "Stockfischgröstel" und so etwas Gewöhnungsbedürftiges wie "Gebackene Kuheuter".

Alle Bundesländer in den Fokus zu bringen oder gar die thematisierten Betriebe zu skizzieren, sprengt den Rahmen einer Rezension. Lobend erwähnen möchte aber ich den Beitrag zu den "Salzburger Nockerln" und den "Original Salzburger Mozartkugeln", die Inaugenscheinnahme der Fluss- und Bachkrebse in der Region Salzburg, mit all den vorzüglichen Rezepten wie etwa "Gesulzte Krebse" oder "Krebskoteletts mit Krebsbutter".
Die "Stiftskäserei Schlierbach" lohnt es aufzusuchen. In diesen Zisterzienserkloster werden Kochkurse abgehalten. Hier lernt man nicht zuletzt "Schlierbacher Käserahmsuppe" zuzubereiten.

Oberösterreich ist das "Knödelland". Eine Fülle von Knödelrezepten warten deshalb auf Seite 136-137 auf den Leser, die sich problemlos zubereiten lassen.

Interessanter als die Knödelrezepte finde ich die Betrachtung der Klosterküche und der Fastenspeisen. Der "Matjes nach Chorherrenart" ist ein Rezept, das man in der Fastenzeit jetzt gleich mal ausprobieren sollte.
Eine meiner Lieblingsseiten im Buch ist die Seite 142, den dort kommen "Powidl" und Zwetschgen zur Sprache und es wird u.a. mit "Böhmischen Liwanzen", die mein Urgroßvater mir als Kind zubereitete, aber nicht zuletzt auch mit einem sehr guten "Powidl-Rezept" aufgewartet.
Die Seiten, auf denen die Wachau vorgestellt wird, gefallen mir sehr gut. Mit großer Neugierde habe ich die Winzerportraits gelesen und mich mit den Marillenrezepten ausgiebig befasst. Das Weinbaugebiet Kremstal hat viel zu bieten. Gezeigt wird, was man zu den delikaten Weinen dort speist, analog geht man mit den Weinen im Kamptal vor.

Der "Waldviertler Mohnhof" wird beleuchtet. Es folgen eine Fülle delikater Mohnrezepte, darunter nicht nur Rezepte für süße Speisen, sondern auch ein "Zander im Mohnmantel". Im Kapitel "Niederösterreich" wird auch "Österreichisches Kleingebäck" näher besprochen, darunter auch "Vintschgerl", ein ursprünglich aus Südtirol stammendes Fladenbrot. Der "Waller" (Wels) ist ein Thema und auch feine Rezepte mit diesem Fisch, so etwa "Wallernockerln mit Spargel in Sektschaum".
Das Kapitel über Wien lohnt es intensiv zu studieren, bevor man sich dorthin auf eine Reise begibt. Wer gerne Gulasch isst, findet auf den Seiten 262-263 leckere Anregungen. Wer sich mit "Wiener Beiserls" befassen möchte, kann dies auf den Seiten 264 ff tun. Hier auch sind eine Reihe delikater, typischer Beisel -Rezepte aufgelistet.

Die Wiener Küche ist ohne gesottenes Rindfleisch undenkbar. Wie man ein solches Stück Fleisch zart gekocht auf den Tisch bringt, wird sehr gut erklärt und man erhält aufgrund vieler Rezepte einen Überblick über die typischen Beilagen. Einlagen für die perfekte Rindssuppe werden sehr gut beschrieben, bevor man Näheres zu den wichtigsten österreichischen Rindfleischteilen zum Dünsten und Dünsten erfährt.
Zur Geschichte des "Wiener Schnitzel" und das "Wiener Backhendl" wird gut berichtet und man lernt diese Speisen auch perfekt zuzubereiten. Das Hotel Sacher und seine weltberühmte Torte bleiben nicht ausgespart und man liest Wissenswertes über das Kaffeehaus im Allgemeinen.
Sehr schöne Rezepte für Kaffeegebäck (z.B. "Indianer im Schlag"), delikate Mehlspeisen (z.B. Milrahmstrudel), köstliche Schmarren- und Palatschinkenrezepte warten auf den Leser, aber auch ein geradezu umwerfendes Apfelstrudelrezept.

Unmöglich über all das zu schreiben, was im Hinblick auf das kulinarische Wien fokussiert wurde, interessant ist das Kapitel über die "Wiener Heurigen-Winzer" und die Rezepte für "Heurigen-Aufstriche", die eine gute Grundlage sind, wenn man ein paar Schoppen Heurigen genießen möchte, ohne gleich vom Stuhl zu fallen.
Man lernt weiterhin ein Fülle traditioneller "Alt-Wiener Klassiker" kennen, darunter ein "Sautiertes Bries mit Petersilienpüree", das Gourmets gewiss munden wird.
Sehr gut beschrieben ist das Weinanbaugebiet "Neusiedler See" und dessen Winzer. Lobenswert sind die Zanderrezepte und hier speziell eine Fischsuppe, in der neben den gemischten Fischen viel Paprika zum Tragen kommt.

Das Burgenland in seiner Gesamtheit mit all seinen kulinarischen Highlights wird bestens besprochen, bevor man sich mit der Steiermark und Kärnten näher befassen kann. Dort gibt es lukullisch auch viel Delikates auszuprobieren, allein die vielen Kürbisrezepte in der Steiermark und schließlich die Buchweizenrezepte in Kärnten werden Hobbyköche neugierig machen.
In diesem Buch lese ich immer wieder gerne. Durch die Art wie in den einzelnen Regionen gekocht wird, erschließt sich mir die facettenreiche Mentalität des Landes, das - ich vermute es fast - im "Apfelstrudel" einen gemeinsamen Nenner findet.

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann können  gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.

Rezension: »das detox-kochbuch« Dr. Christian Matthai

Mediziner, die ihr Augenmerk auf das Gesunderhalten des Körpers legen und aus diesem Grund für eine tatsächlich gesunde Ernährung werben, haben meine besondere Hochachtung. Der Autor dieses Kochbuchs ist Dr. med. Christian Matthai. Er ist Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe mit den Spezialgebieten Hormone, Ernährungs-, Sport- und Vitalmedizin. Des Weiteren ist er begeisterter Hobbykoch. Die appetitlichen Fotos im Buch wurden von Peter Barci realisiert.

Dem Autor geht seinen Rezepten darum, dass man damit die Leber und die Nieren entgiften kann und zeitgleich abnimmt. 10 Ansprüche stellt er an seine Rezepte. Diese listet er auf Seite 13 auf. Unter Punkt 7 ist zu lesen, dass alle Lebensmittel die Gesundheit positiv beeinflussen sollen. Grund genug also, im Buch weiter zu lesen.

Für Dr. Matthai ist Gesundheit eine Frage des Lebensstils. Er weiß, dass neben Bewegung, der richtigen mentalen Einstellung und den geeigneten Stessmanagmentstrategien Ernährung eine wesentliche Rolle spielt, sofern man gesund bleiben möchte, (vgl.:S. 14). Gesund und leicht lautet sein Credo. Tierische Fettsäuren hält er für ungesund. Ihn interessiert nicht zuletzt das "Detox-Potenzial" von Lebensmitteln.

Bevor er mit seinen insgesamt 60 Rezepten aufwartet, nennt er noch 10 Tipps für die Praxis. Im Rahmen dieser Tipps empfiehlt er den Konsum von Speisesalz zu reduzieren und nennt anschließend außerdem alle Lebensmittel, die besonders häufig auf dem Speiseplan stehen sollten, darunter viele Gemüse- und Obstsorten, Gewürze, Kräuter, Nüsse, Samen, Körner, Öle, Salate, Fisch, Getränke und Süßes, in Form von 70%er Schokolade und Honig. Bei den Gewürzen führt er auf: Ingwer, Curry, Paprika, Chili, Zimt und Senf, (vgl.: S.22). Separat nennt Dr. Matthai die Lebensmittel, die man abends essen sollte, darunter bestimmte Obst- und Gemüsesorten und wertvolle magere Eiweißquellen, wie Hüttenkäse, Krustentiere aber auch Tofu.

Zu den 10 Diät-Lebensmitteln, die man nicht verpassen sollte, gehören Grapefruit, Brokkoli, Hüttenkäse und Salatgurken. Zu den 10 Lebensmitteln, die man meiden sollte, zählen fettreiche Fleischwaren, Pizza und anders mehr, (siehe S. 25).

Dr. Matthai untergliedert sein Kochbuch in:
- Frühstück und Getränke
- Vorspeisen
- Suppen
- Salate
- Hauptspeisen
- Desserts

Unter jedem Rezept stehen nützliche Zusatzinformationen, auf die man unbedingt achten sollte.

Die Rezepte sind sehr gut beschrieben und einfach zuzubereiten. Der Autor nennt immer die Zubereitungszeit, den Nährwert pro Person, fügt einen schnellen Überblick an und zeigt hier, ob das Gericht vegetarisch ist oder es Fisch bzw. Fleisch und ob es wenig oder keine Kohlenhydrate enthält.

Die D-Infos, sprich die nützlichen Zusatzinformationen unter fast jedem Rezept, habe ich mit großem Interesse gelesen. Hier fand ich auch den Hinweis, dass Grapefruits viele wertvolle bioaktive Substanzen, u.a. Polyphenole enthalten, die der Frucht den bitteren Geschmack verleihen. Grapefruits sind hilfreich, um die Leber zu entgiften. Sie können Zellschäden durch Lebertoxine verhindern, (vgl.:S.67).

Man erfährt übrigens fast immer etwas zu den Inhaltsstoffen einzelner Zutaten in einem Rezept, die zur Entgiftung des Körpers beitragen. Gut gefällt mir das Rezept für "Gartentatar", einer delikaten, vegetarischen Vorspeise, in der Tomaten eine Rolle spielen, die vor Leberschäden schützen. Viele kalorienarme Suppen warten darauf nachgekocht zu werden, darunter eine leckere "Gurkensuppe", die nur 50 Kalorien pro Person enthält und mit Minze und Knoblauch aromatisiert wird. Knoblauch hilft Schwermetalle im Körper abzubauen, verhindert DNA-Schäden, schützt vor UV-Strahlen und weist diverse Anti -Aging -Effekte auf, zudem schützt es vor Leberschäden und erhöht das gute Cholesterin, (vgl.: S.56).

Hervorheben möchte ich die "Fat-Burner-Suppe", die aus Zutaten besteht, die den Fettstoffwechsel positiv beeinflussen, darunter Grüner Tee, Ingwer, Chili, Zitronengras und Koriander, (vgl.: S.58) Dr. Matthai lässt nicht unerwähnt, dass Shiitake, der in dieser Suppe auch vorkommt, Beschwerden wie Magenleiden, Kopfschmerzen lindern kann und bei vielen Erkrankungen, die im Buch aufgezählt werden, eine heilende Wirkung haben soll, (vgl.: S.58).

Bei den Salaten begeistert mich der "Vogerlsalat de luxe" am meisten. Die darin enthaltenen Artischocken dienen der Verdauung und sind hilfreich im Hinblick auf die Entgiftung der Leber, (vgl.: S. 78). Die Flusskrebse verleihen dem Salat die besondere Note.

Von den Hauptgerichten gefällt mir der "Gefüllte Paprika "Asia Style" sehr gut. Hier sorgt der Thunfisch für die Omega-3-Fettsäuren und der Tofu enthält wertvolle Pflanzenhormone, (vgl.: S.100). Sehr schmackhaft und dabei gesund ist das "Seeteufelfilet in der Sesamkruste mit Fenchel-Sellerie-Apfelgemüse". Der "Eintopf einmal anders" ist ebenfalls delikat. Bulgur in Verbindung mit den anderen Zutaten bewirkt eine gute Sättigung, obschon das Gericht nur 304 Kalorien pro Person enthält.

Die Dessertrezepte zeigen, dass Nachtische nicht kalorienreich ausfallen müssen. So kann ein Beeren- Obstsalat ein Menü durchaus vortrefflich abrunden.

Am Ende des Buches weist Dr. Matthai auf einige Krebsvorsorgepräperate hin, von denen ich bislang noch nie etwas gehört habe. Soweit ich es überblicken kann, ist es sinnvoll diese Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen, speziell D-Unit, das ein hohes Detox-Potential besitzt.

Ein sehr gutes Kochbuch, weil es neben den leckeren, die Gesundheit positiv beeinflussenden Rezepten eine Fülle hilfreicher Informationen enthält.

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button , dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch kaufen. 


Rezension:Wachauer Marille- Mella Waldstein- Gregor Semrad

Marillen, sprich Aprikosen, zählen zu meinen Lieblingsfrüchten. Im vorliegenden reich bebilderten Buch mit einem Vorwort von Karl Hohenlohe wird man ausgiebig über die "Wachauer Marille" aufgeklärt.
Das Buch ist untergliedert in:
- Der Stolz der Wachau
- Alles Marille
- Im Marillengarten
- Gefühlslandschaft
- Küche und Keller
- Rezept mit Marillen

Marillen (sprich Aprikosen) stammen ursprünglich aus Nordostchina. Der Römer brachten die Frucht 70 v. Chr. über Anatolien nach Rom. Von dort aus gelangte und verbreitete sie sich nach Westeuropa, (vgl.: S.8). Es waren allerdings nicht die Römer, die die Marillen in die Wachau brachten, die Marille war zuvor schon da. Mella Waldstein erklärt nach einem kleinen historischen Abriss woher die Bezeichnung Marille und woher die Bezeichnung Aprikose kommt. Sie berichtet sehr kurzweilig und dabei informativ von der Kulturlandschaft Wachau von den 100 000 Marillenbäumen dort und den durchschnittlichen Jahresernten von 2 000 000 Kilogramm Marillen. Die Autorin thematisiert auch kurz die Aprikosenanbaugebiete weltweit und nennt als eines der traditionellen Anbaugebiete neben der Wachau die ungarische Tiefebene.

Man liest von traditionellen "Marillenkirtagen" und vom "Marillenknödelautomaten", der 1961 erfunden wurde. Marillenwanderwege kommen zur Sprache und man bekommt visuell vermittelt wie ein "Zistl" (spitzer Marillenerntekorb) ausschaut. Interessant zu lesen ist der historische Streifzug durch das Marillenland und die Infos zu einzelnen Marillenwegen, die sich mit Weinwegen in der Wachau kreuzen. Die "Wachauer Marille" ist seit 1995 eine geschützte Ursprungsbezeichnung, d.h. Anbau, Verarbeitung und Verpackung muss in der Region erfolgen, (vgl.: S.43).

Die traditionellen Marillesorten der Wachau zählen zu der Sortengruppe Klosterneuburger Marille. Marillenbäume tragen bis ins hohe Alter von 70 Jahren Früchte. Die Bäume werden bis zu 17 Meter hoch (vgl.: S.49). Gut aufgeklärt wird man über die besten Voraussetzungen, aber auch über die Widrigkeiten beim Anbau. Man wird auch über die Anforderungen und Pflege des Marillenbaums in den verschiedenen Jahreszeiten unterrichtet, bevor man sich über die Wachau-Maler, wie Rudolf Weber oder Emil Strecker kurz informieren kann und Begriffe aus alten Zeiten wie "Körblegeld" näher erklärt bekommt. Zur Sprache kommt das alte Handwerk des Marillenkorbflechtens, auch wird man über die Inhaltsstoffe der Marille aufgeklärt, erfährt die Zusammensetzung des so genannten "Himmelsnektars" und von den Marillenkernen, die zu Koma und Tod führen können, wenn man übermäßig viele davon isst.

Im letzten Kapitel des Buches sind Rezepte mit Marillen aufgeführt. Diese Rezepte sind gut erklärt. Kreiert wurden sie von Köchen namhafter Restaurants. Die Marillenknödel von Toni Mörwald gefallen mir von den drei angebotenen Variationen am besten. Der Rum aromatisiert den Quarkknödel auf delikate Weise. Ein weiteres Rezept von dem Spitzenkoch Toni Mörwald lautet "Dreierlei von der Marille: Gebratene Marillen, Marillenmouse und Marillensorbet mit gebackenem Topfen." Das Sorbet schmeckt Mörwald übrigens mit Rosmarin ab. Ich möchte nicht zu viele Rezepte an dieser Stelle nennen, aber das Rezept für die "Wachauer Marmelade" von Johannes Christian Dürnstein erwähnen, das Marillenschnaps enthält. Die "Wachauer Marmelade" schmeckt göttlich in Palatschinken. Mein österreichischer Urgroßvater wäre entzückt gewesen. Ich bin es aber auch.


PS: Die Fotos des Fotografen Gregor Semrad sind ein Traum. Fantastische Marillenimpressionen. Man möchte reinbeißen und spürt das Aroma in der Nase. Betörend.

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch kaufen.


Rezension: Lust auf Kirschen- Laura Gosalbo, Gèrard Solis

Dieses wirklich gelungene Kochbuch, das von Thomas Knefeli aus dem Spanischen übertragen worden ist, haben Dr. Laura Gosalbo und der Koch Gèrard Solis auf den Weg gebracht. Zunächst wird man ausführlich über die Kirschen in Sant Climent de Llobregat informiert. Dieser Ort liegt nur 15 Kilometer von Barcelona entfernt. Die Kirschen, die dort in den Weinbergen wachsen, werden mit besagtem Ort gleichgesetzt. Solis verwendet Sant Climent-Kirschen übrigens in seinen Rezepten. Hobbyköche können stattdessen heimische Sorten in die Rezepte einbauen.

Zunächst erfährt man, dass Kirschen aus Kleinasien kommen und sich durch Zugvögel weiter verbreitet haben. Schon in der Steinzeit kannte man Kirschbäume. Bei den Römern und auch bei den Griechen schätzte man dieses Obst sehr. Dem römischen General Lukullus ist die Popularisierung des Kirschgenusses in Europa vor 2000 Jahren zu verdanken, (vgl.: S.17) und die Spanier schließlich hüteten im Mittelalter Kirschbäume innerhalb der Klostermauern als wertvolles Gut. Im 17. Jahrhundert gelangten Kirschen mit den spanischen Kolonisatoren nach Amerika, während man in Japan, wo die Kirschblüte zur Nationalblüte hochstilisiert worden ist, Kirschen seit Ewigkeiten kennt. Der Kirschbaum ist in den Augen der Japaner ein Friedenssymbol, (vgl.:19).

Traditionelle Anbaugebiete in Spanien sind: Barcelona, Castellón, Alicante, Mallorca, das Baskenland, das Tal des Ebro, Navarra, Andalusien und das Tal von Jerte in Cáceres.

In  lernt in der Folge botanisch Wissenswertes über Kirschen kennen, dabei werden Blätter, Blüten und Früchte in Augenschein genommen. Thematisiert werden unterschiedliche Kirschsorten. Im Rahmen einer Übersicht kann man sich über bekannte Kirschsorten und deren Reifezeit schlau machen. Aufgeklärt wird man über Standortbedingungen, gute Bodenverhältnisse, Windschutz und wie man Kirschbäume pflanzt, pflegt, bearbeitet, bewässert, schneidet, düngt, veredelt und welche Nährstoffe für die vegetative Entwicklung notwendig sind. Schädlinge und Krankheiten kommen zur Sprache und schließlich auch die Ernte.

Im Rahmen hübscher Fotos kann man sich den Kirschbaum im Jahresverlauf betrachten und sich anschließend über die ernährungsbedingten Eigenschaften gut kundig machen. Aufgelistet sind alle Inhaltsstoffe in 100 Gramm Kirschen. Dass Kirschen sogar Kaffeesäure enthalten, war mir bislang neu.

Kirschen sind, das macht die Auflistung deutlich, nicht nur delikat, sondern auch gesund, haben u.a. herzstärkende Eigenschaften (vgl.: S. 53) und können zur Krebsvorsorge eingesetzt werden (vgl.: S. 53).

Kauf, Lagerung und Aufbewahrung und auch die Zubereitung werden thematisiert. Hier geht es u.a. darum, wie man am sinnvollsten beim Entsteinen agiert.
Nach dem warenkundlichen Teil folgen dann eine Fülle von Rezepten, bei denen Kirschen eine Rolle spielen. Die Zubereitung wird gut nachvollziehbar Schritt für Schritt erklärt. Zudem werden immer kleine hilfreiche Tipps gegeben.

Untergliedert ist der Rezeptteil in: 
-Appetithappen -Vorspeisen
-Geflügel, Wild, Fleisch
-Fisch und Meeresfrüchte
-Nachspeisen
-Digestifs und Aufgüssen
-Grundlegende Rezepte
-Spezielle Rezepte aus Östereich und Deutschland

Mir haben Rezepte, wie nachstehende sehr gut gefallen: "Kirschen, Erdbeeren und Tomate mit gratiniertem Ziegenkäse", "Kabeljau-Confit mit Kirschöl" , "Gefüllter Tintenfisch mit Taschenkrebs in Kirschsauce", aber auch Süßspeisen wie "Kirschen in weißer und dunkler Schokolade" und "Kirsch-Sacher-Törtchen".

Das Rezept für "Kirschöl" möchte ich besonders loben. Es verleiht, ähnlich wie "Kirschessig", manchen Salaten den letzten Kick.

Fast hätte ich es vergessen, in diesem spanischen Kirschkochbuch findet man sogar ein Rezept für "Schwarzwälder Kirschtorte", das sich von heimischen Rezepten dadurch unterscheidet, dass in die Kirschfülle Zimt hinzugefügt wird. Der Zimt verleiht der "Schwarzwälder Kirsch" eine beinahe orientalische Note. Nicht uninteressant.

Zum Ende des Buches erfährt man, welche Weine mit den Kirsch-Speisen harmonieren. Das ist sehr erhellend, weil nicht alle Weine zu Kirscharomen passen.

Ein gutes Produkt-Kochbuch, das ich gerne empfehle.

Überall im  Handel erhältlich.

Rezension: Obst & Gemüse als Medizin- Das Kochbuch

Klaus Oberbeil ist der Verfasser dieses wunderbaren Kochbuches, das sich zunächst mit den Gesundheitsaspekten von Vitaminen befasst und dabei dick unterstreicht, dass Vitamine vital machen. Der Autor listet alle Vitamine auf und erklärt deren Nutzen, auch in welchen Gemüse- und Obstsorten sie im Einzelnen enthalten sind. Anschließend verfährt er in gleicher Weise mit Mineralstoffen und Spurenelementen, um sich danach ausgiebig den sekundären Pflanzenstoffen zu widmen, die in unserem Körper Bakterien und andere pathogene Mikroorganismen bekämpfen. Über pflanzliches Eiweiß wird man informiert und man erfährt, das pflanzliche Kost reich an Enzymen ist, die Kohlehydrate, Fette und Proteine sowie Nukleinsäuren abbauen. Aus Gründen, die auf Seite 24 näher erläutert werden, lässt primär vegetarische Kost die Altersuhr offenbar stoppen oder sogar zurückdrehen. Pflanzliche Proteine sind besser für die Verdauung.

Aufgeklärt wird man auch über Fettsäuren aus der Pflanzenwelt, bevor man im Rahmen einer mehrseitigen Warenkunde über viele Obst- und Gemüsesorten näher aufgeklärt wird. Fruchtsäuren sind auch ein Thema. Die grünen Blätter von Gemüse und Salat sich reich an Fruchtsäuren. Sie stimulieren die Belegzellen in der Magenschleimhaut zum Ausstoß von Magensäure. Auf diese Weise wird Eiweiß, auch Kalzium und Eisen weitaus besser verdaut, respektive ionisiert, d.h. für den Zellstoffwechsel aufgeladen, (vgl.: S. 31).

Scharf schmeckende Gemüsesorten, wie etwa Zwiebeln, Knoblauch, Bärlauch, Porree sind reich an Allicin. Das ist eine schwefelhaltige Verbindung, die auch andere Phytosubstanzen enthält. Diese machen das Blut dünnflüssiger. Das bewirkt, dass der Kreislauf angeregt wird und auf diese Weise für eine bessere Nährstoffversorgung gesorgt wird, (vgl.: S.35).


Aufgeklärt wird man u.a. über den Nährwert von Nüssen. Sie sind reich an Vitamin E sowie B und beinhalten die Mineralien Kalium, Eisen, Magnesium, Phosphor aber auch hochwertige Eiweißstoffe, (vgl.: S. 38).

Ein sechs Seiten umfassender Saisonkalender klärt über unzählige Obst- und Gemüsesorten näher auf. Zur Sprache kommen, die Saison und woran man den Reifegrad erkennt, auch wie man die einzelnen Produkte lagert und welche Stoffe sie in auffallend hohem Maße enthalten.

Thematisiert wird in der Folge ausgiebig, weshalb Bio besser ist. So fand der Ernährungswissenschaftler Dr. Theo Clark heraus heraus, dass biologisch angebaute Orangen bis zu 55% mehr Vitamin C enthalten als konventionell angebaute Sorten. Der Ernährungsphysiologe Walter J. Crinnion erforschte, dass organisch angebaute Lebensmittel bis zu 78% mehr Chrom, 63% mehr Kalzium, 70% mehr Bor 138% mehr Magnesium und 390% mehr Selen enthalten, (vgl.: S. 52).

Vorratshaltung von Obst und Gemüse kommt zur Sprache. In diesem Zusammenhang wird auch mit Tipps zum richtigen Einfrieren aufgewartet und darauf hingewiesen, auf welche Weise man Lebensmittel vor Pilzsporen schützen kann. Wie man die im Buch fokussierten Lebensmittel richtig zubereitet, wird auch beleuchtet. Vitamine reagieren überaus empfindlich auf Wasser, Licht, Sauerstoff und Wärme und bei Mineralstoffen treten Verluste beim Garen auf. Hinterfragt wird, ob man Obst und Gemüse schälen soll oder nicht und wie man schonend Garprozesse realisiert.

Anschließend lernt man eine Fülle von Obst- und Gemüserezepten kennen. Die Arbeitsschritte sind gut strukturiert. Die Zutaten beziehen sich auf 4 Personen. Die Zubereitungszeit wird genannt und es werden oft genauere Angaben zu den Inhaltsstoffen angegeben, sowie Gesundheitstipps unterhalb verschiedener Rezepte vermittelt.

Beispiel für Inhaltsstoffangaben: "Mit Artischocken geht es Magen- Darm- Beschwerden und Verdauungsproblemen an den Kragen! Bitterstoffe regen den Gallenfluss an. Ballaststoffe verkürzen die Verweildauer der Nahrungsreste im Darm."(vgl.:S.172)

Gesundheitstipp: "Feldsalat ist unter den Blattsalaten der eisenreichste. Die optimale Eisenversorgung macht den Körper widerstandsfähig gegen Stress und Krankheiten. Vor allem Frauen zwischen 14 und 50 Jahren, die sich vegetarisch ernähren, müssen auf Eisen genug achten!" (vgl.: S. 194).

Die Rezepte sind wirklich sehr lecker. Auf Hobbyköche warten mit Kreationen wie "Quarkgratin mit Kirschen", "Forellenmousse mit Melone", "Heilbutt auf Orangen-Fenchel-Gemüse", "Forellen mit Stachelbeeren", "Raddicchio mit Trauben und Pilzen", "Lachs mit Brokkoli und Garnelen, "Kohlrabi-Kartoffel-Puffer mit Gorgonzoladip", "Magoldquiche", "Porreelasagne mit Heilbutt", Wildkräutersalat mit Ziegencamembert", auch ein "Spargelrissotto" u.a.m. nachgekocht zu werden.

Ein empfehlenswertes Kochbuch mit vielen Informationen für gesunden Genuss.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.


Rezension: Vegetarisch für Genießer- Jane Price

Dieses reich bebilderte Buch enthält insgesamt 170 vegetarische Rezepte, die die Autorin Jane Price wie folgt unterteilt:

- Snacks und Vorspeisen
- Salate und Beilagen
- Pasta und Reis
- Aus dem Topf, Pfanne und Ofen

Die Rezepte sind alle sehr gut gegliedert sowie beschrieben und sind auch für Anfänger leicht zuzubereiten. Zu jedem Rezept erfährt man die Vorbereitungs- und die Garzeit.

Bei den Vorspeisen und Snacks möchte ich "Gegrillte Tomaten auf Bruschetta" hervorheben, die durch die marinierten Artischocken und die Petersilie den letzten Kick erhalten. Eine gelungene Vorspeise auch sind "Champignons mit Kräuter-Nuss-Butter". Hier wird aus Mandeln, Thymian, Rosmarin, Schnittlauch und anderen Zutaten eine Mischung hergestellt, mit der man die Pilzhüte krönt, bevor diese überbacken werden. Delikat auch ist das Rezept "Avocados mit Limette und Chilis", das von einem Glas Rosé begleitet, besonders lecker schmeckt. Raffiniert gemacht sind die "Chiliwindbeutel mit Currygemüse", die einen gelungenen Party-Snack darstellen. Ricotta übrigens kann man auch überbacken. Das schmeckt interessant, speziell, wenn man diesen mit der dafür vorgestellten Dressing reicht.


Sehr neugierig habe ich den Rezeptteil für Salat gelesen, weil ich Salate als kleines Mittagsgericht zu schätzen weiß. Besonders gefällt mir der "Tunesische Karottensalat", an welchem Kreuzkümmel nicht fehlen sollte. Orientalisch kommt der "Granatapfelsalat mit Oliven und Walnüssen" daher. Durch die Walnüsse ist der Salat betont sättigend und eignet sich durchaus als kleiner Mittagsimbiss. Dies gilt auch für den ebenfalls orientalisch daherkommenden "Orangen-Dattel-Salat", bei dem die Minze das Tüpfelchen auf dem I zu sein scheint. Gelungen auch ist der "Zuckerschotensalat", der durch die Brunnenkresse alles andere als langweilig schmeckt und durch die Knoblauchcroutons wirklich satt macht. "Okra mit Koriander-Tomaten-Sauce" erinnert mich an türkische Gerichte. Man kann dieses Gemüse jedenfalls beim Türken kaufen. Ich empfehle mit Chilischrot die Speise etwas aufzupeppen.

Das "Ratatouille" lässt nichts zu wünschen übrig. Es ist identisch mit einem Rezept, dass ich von einer Südfranzösin noch als Schülerin erhalten habe. Gelungen ist auch das Rezept für "Frühlingszwiebel-Sellerie-Bündel". Es handelt sich um eine wahrlich kalorienarme, gesunde und dabei sehr aromenreiche Vorspeise. Ein Traum ist natürlich der "Lauch in Béchamel", den man auch als Hauptspeise kredenzen kann, wenn man die Mengenangaben variiert.

Bei den Pasta- und Reisgerichten bin ich begeistert von dem Rezept "Tortellini mit Auberginen". Hier ist die Spinat- Ricottafüllung sehr lecker, auch die "Penne mit Oliven-Pistazien-Pesto" lässt Fleischgelüste sofort zur Ruhe kommen, sofern man solche hat. Die "Buddhistische Fastenspeise" zeugt von viel Fantasie und die "Kürbisgnocci mit Salbeibutter" beweisen, dass das Auge stets mit isst. Ein äußerst delikates Gericht ist das "Orientalische Pilzgemüse mit Hokkien Nudeln", zu dem man schon einmal ein Glas Rotwein trinken kann, auch wenn das im Orient unüblich ist. Sehr delikat sind "Ravioli mit Ricottafüllung in frischer Tomatensauce". Die Sauce eignet sich auch bestens zu Spaghetti. Diese mit Worcestersauce zu aromatisieren, ist keine schlechte Idee.

"Aus Topf, Pfanne und Ofen" erwarten den Leser viel Gutes. Hier haben mich am meisten der "Ungarische Eintopf" mit Croutons" und das "Ananas-Curry" interessiert, wobei das Curry durch den frisch geriebenen Ingwer und Sambal Oelek eine angenehme Schärfe erhält. Das "Thaigemüse in Kokosmilch" lohnt sich nachzukochen und das "Chinesische Gemüse mit Ingwer" ebenfalls, obschon man hier einen Asialaden aufzusuchen muss, um an Wasserkastanien aus der Dose zu kommen, die im Gericht eine Rolle spielen.

Alles in allem enthält das Buch sehr gute, gesundheitsfördernde Gerichte. Tofu ist nicht mein Fall, obwohl die diesbezüglichen Rezepte sehr harmonisch gestaltet sind.
Empfehlenswert.


Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch kaufen.


Rezension: Kochen mit der Outdoorküche

Die neuseeländische Foodjournalistin Julie Biuso hat gemeinsam mit dem Fotografen Aaron McLean dieses Kochbuch auf den Weg gebracht, in welchem sie verdeutlicht, dass man für Gartenpartys, Empfänge und zum geselligem Brunch im Freien auch anderes als Rostbratwürste und gegrillte Steaks zubereiten kann. Auf den letzten Seiten des Buches wird man mit Gas-Grillgeräten vertraut gemacht, die man für die Zubereitung zahlreicher Rezepte nutzen kann.

Für meine Leser: Seit Anfang des Jahres esse ich kein Fleisch und keine Wurstwaren mehr, bereite diese aber durchaus nach wie vor für Verwandte und Freunde zu, probiere dann auch einen Minibissen, um mir ein Urteil erlauben zu können. Ich verwende generell nur Bio-Produkte. Wenn ich zu diesbezüglichen Rezepten etwas schreibe, weiß ich also, wovon ich rede. Ich habe Fleisch und Wurstwaren nicht den Krieg erklärt, sondern versuche mich einfach bloß basischer zu ernähren, weil ich festgestellt habe, dass dieses mir besser bekommt. Das vorliegende Kochbuch bietet im Hinblick auf meine derzeitigen Präferenzen sehr gute Möglichkeiten. Wie überall, gilt auch beim Essen das Toleranzgebot. Jeder soll für sich entscheiden, was er möchte.

Zu Anfang findet man eine Reihe sehr guter Frühstückrezepte. Die Rezepte im Buch sind alle schön gegliedert und bestens beschrieben. Man benötigt keine Vorkenntnisse, um zu zufriedenstellenden Ergebnissen zu gelangen. Die Zutaten kann man in einen gut sortierten Supermarkt problemlos einkaufen.
Die Food-Fotos regen den Appetit an und inspirieren zur dekorativen Gestaltung der Speisen. Das Auge isst ja bekanntermaßen stets mit.
Bestens gefällt mir das Rezept für "Rosinenbrot mit Ricotta, Honig und gegrillten Pfirsichen", das man natürlich auch an verregneten Tagen und im Winter im Haus genießen kann. Da das Gericht mit Thymian garniert wird, kommt es fast mediterran daher und erzeugt insofern Ferienstimmung.

Die Rezepte, die der Rubrik "Appetithäppchen" angehören, empfehle ich gerne weiter. Darunter "Würzige Garnelen im grünen Mantel". Die Gewürzpaste enthält u.a. leicht geröstete Macadamianüsse, die m.E. die Garnelen geschmacklich subtil zu einem geradezu überirdischen Erlebnis machen.

Sehr lecker ist das Rezept "Avocados und Garnelen mit Limetten-Tomaten-Salsa". Das Salsa-Rezept kann man auch nutzen, wenn man andere Fischspeisen oder gegrilltes Huhn seinen Gästen servieren möchte.

Die "gegrillten Auberginenröllchen mit Schafskäse" kommen griechisch daher. Mir gefällt, dass man neben Basilikum, auch Minzeblätter verwendet und Knoblauch, sowie Chili im Rezept nicht vergessen hat.

Bei den Rezepten für Sandwichs und Snacks, gefallen mir zwei Rezepte mit Fleisch sehr gut. Es handelt sich um "Steak-Tomaten-Sandwich mit Aioli" und "Sandwich mit Grillhühnchen und gerösteten Tomaten". Beide Rezepte sind inhaltlich so angelegt, dass die Zutaten sehr vielschichtig sind und auch gestandene Männer satt davon werden. Das Aioli-Rezept sollte man sich gut merken, denn es eignet sich auch bestens zu Fischspeisen. Das auch gilt für die "Rouille" beim Sandwich mit Grillhühnchen. Dass man bei diesem Rouille-Rezept geräucherten Paprika verwendet hat, möchte ich hier kurz erwähnen, weil das Geschmacksergebnis aus diesem Grunde interessanter ist.

Sehr kreativ ist das Rezept für "Räucherfisch, Avocado und Orange auf Bruschetta", bei dem man auf die roten Zwiebeln nicht verzichten sollte. Von den Spießen haben mich die Fischspieße am meisten überzeugt und hier speziell die "Rosmarinspieße mit Seeteufel und Jakobsmuscheln", die man zu neuen Kartoffeln und grünen Bohnen reicht. Sehr delikat auch sind die "Fischspieße auf warmen Tomaten" und bemerkenswert ist das Rezept für "Riesengarnelen mit gegrillten Litschis". Dazu gibt es einen Salat, in welchem neben u.a. Sojasprossen, Minzblätter und Koriandergrün eine Rolle spielen.

Da ich ein Fan von Wok-Gerichten bin, habe ich mich in die entsprechenden Rezepte vertieft. Fleischkonsumenten werden gewiss von "Chili-Rindfleisch mit Limettendressing" begeistert sein. Das Gemüse, das das Fleisch begleitet, wird mit mit frischem Basilikum, Koriandergrün und Minze aromatisiert. Gelungen auch ist das Rezept für "Grünes Curry mit Huhn und Cashewkernen", bei dem Koriandergrün und Minze ebenfalls eine Rolle spielen.
Meine Geschmacksnerven frohlocken bei "Vietnamesischem Kräutersalat mit Fisch", bei dem der frische Ingwer nicht fehlen sollte. Lobend erwähnen möchte ich auch die "Thunfischsteaks mit Thunfischmayonaise", wobei ich allerdings empfehle, die Mayonaise selbst zuzubereiten. Die "Thunfischfrikadellen" finde ich sehr lecker. Das Rezept ist ein Spaziergang.

Bei den raffinierten Salaten gefällt mir der "Tomaten-Minze-Salat" mit am besten, allerdings kann ich mich aber auch mit dem "Salat mit Orange und roter Zwiebel" anfreunden, der von Schafskäse gekrönt wird.

Sehr gut sind die Rezepte für Saucen, Salsas und Dips. Hervorheben möchte ich "Mangosalsa" mit scharfer Chilischote und und "Gurken-Ananas-Sambal", bei dem Kaffirlimettenblätter für den letzten Kick sorgen.

Für Süßmäulchen gibt es ein leckeres Finale. Ich finde, dass "Geröstete Pflaumen mit Lavendelblüten" traumhaft und "Ingwerkekse mit Birnen" durchaus eine kleine Sünde wert sind. Wer Kaffee liebt, wird das Dessert "Kaffee-Simirfreddo" zu schätzen wissen, bei dem weder auf Mascarpone noch auf Kaffeelikör verzichtet werden darf.

Meine Menüempfehlung für den Garten:

Vorspeise: "Gazpacho mit Avocado und Garnelen"

Hauptspeise: "Rosmarinspieße mit Seeteufel und Jakobsmuscheln"
Dessert: "Kaffee-Simirfreddo"
Getränk: trockener Riesling (Schönleber) von der Nahe

Empfehlenswert.

 Bitte klicken Sie auf den Button, dann  gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.


Rezension: Nur 5 Zutaten- James Tanner

Dem Klappentext kann man entnehmen, dass der Autor dieses Buches James Tanner als 23 jähriger 1999 gemeinsam mit seinem Bruder das "Tanners Restaurant" in Plymouth eröffnet hat. Dieses wurde sowohl 2007 als auch 2008 zum Restaurant des Jahres gekürt.
Das vorliegende Buch enthält 100 Rezepte dieses kreativen Kochs. Besagte Rezepte enthalten stets fünf Zutaten, sieht man einmal von Öl, Meersalz und schwarzem Pfeffer aus der Mühle ab. Als Liebhaberin feiner Gewürze und Gewürzmischungen war ich zunächst etwas skeptisch, allerdings ist mein Urteil wider Erwarten positiv ausgefallen, weil die Rezepte mehr halten als sie vordergründig (nur 5 Zutaten!) zu versprechen scheinen.

Die Rezepte sind untergliedert in:

Kleine Leckereien
Besondere Kreationen
Vegetarische Köstlichkeiten
Desserts
Brot und Saucen

Da ich seit Jahresbeginn meinen Fleisch- und Wurstwarenkonsum auf Null reduziert habe und stattdessen nun Fisch und vegetarische Speisen zu mir nehme, haben mich diese Speisen natürlich in erster Linie interessiert. Fleischliebhabern kann ich allerdings mitteilen, dass auch auf sie auch delikate Rezepte warten. Mir gefällt James Tanners unkomplizierte Küche, die ich unserer Zeit als angemessen erachte. Wenig "input" viel "output" ist die Devise, die dieser findige Koch sehr gut umzusetzen weiß.

Die einzelnen Rezepte sind bestens gegliedert und werden Schritt für Schritt, gut nachvollziehbar erklärt. Die Zutaten der meisten Gerichte sind für 4 Personen gedacht.

Bei den kleinen Leckereien zum Lunch, als Brunch, als Snack für zwischendurch oder als Vorspeise haben mir die Suppen besonders gut gefallen und hier speziell die "Brunnenkressesuppe", die ihre grüne Farbe nur dann behält, wenn man sie schnell kocht und schnell herunterkühlt. Neben Brunnenkresse spielen hier Knoblauchzehen, Zwiebeln, Hühnerbrühe und eine fein geschnittene Kartoffel eine Rolle. Lecker auch ist der "Fenchel-Orangen-Salat mit Granatapfelkernen und Pecorino" und der "Gebackene Camembert mit Thymian und Knoblauch".

"Gebratene Birnen mit Blauschimmelkäse und Walnüssen" sind eine ideale Begleitung zu einem Glas Wein und der "Lachs mit Karamel-Croutons, Zitronen-Confit und Rucola" wird nicht nur von Tanner, sondern auch von mir geschätzt. Lobend erwähnen möchte ich das Rezept "Garnelen mit Honig-Limetten-Sojasauce und Pak Choi". Durch den Blütenhonig erhält diese Speise den letzten Pfiff. Pak Choi passt m.E. ohnehin am besten zu Garnelen. In dieser Verbindung habe ich Garnelen schon oft zubereitet, anstelle des Limettensaftes allerdings mit Grapefruitsaft agiert.

Tanners "Muscheln mit Basilicum und Chili" sind delikat. Das hängt damit zusammen, dass er weder auf Weißwein noch auf Sahne verzichtet. Seine "Steinbuttfilets mit Pfifferlingen" sind ein wahres Festtagesgericht. Dass er sich wagt, die Sauce mit Rotwein anzugießen, nenne ich mutig. Das Geschmacksergebnis ist erstaunlich. Wirklich bestens. Sehr gut auch ist sein "Lachs in Folie mit Chili, Orange, Soja und Frühlingszwiebeln". Tanner hat sich bei diesem Rezept bei einem Thailand-Urlaub inspirieren lassen. Der in Orangenmarinade parfümierte Lachs hat geschmacklich ein geradezu perfektes Aroma. Der Autor empfiehlt als Beilage Nudeln. Ein sehr lockeres Kartoffelpüree schmeckt allerdings auch gut dazu.

Auf Geflügelliebhaber warten diverse exzellente Rezepte. Ein tolles Rezept ist das "Grüne Chicken-Curry", bei dem die Schärfe durch Kokosmilch relativiert wird. Bemerkenswert finde ich das Rezept für "Brathähnchen auf Thai-Art", bei dem eine Paste, in der Chilischoten, Kokoscreme, Koriandergrün und Limettenzesten unter die gelockerte Haut geschoben werden, bevor das Tier gebraten wird.
Zu Zeiten als ich noch Fleisch aß, hätte ich sofort die Rezepte für "Lammschmorbraten" und auch das "Cote de Boeuf" ausprobiert. Den Lammbraten, bei dem Rotwein und frischer Thymian nicht fehlen darf, ist sicher ein Hochgenuss, insbesondere wenn man ihn mit Sellerie-Kartoffelpüree und Bohnen auf den Tisch bringt, wie Tanner dies empfiehlt.

Bei den vegetarischen Speisen finde ich "Spargel-Frittata mit frischer Minze" besonders interessant, weil die Minze dem Spargel eine ungewöhnliche Geschmacksnote verleiht. Tanner spricht von einem Frisch-Kick in Bezug auf die Minze. Sehr delikat auch ist das "Steinpilzrisotto mit Gorgonzola". Dazu passt ein Glas Chianti classico.

Bei Tanners Desserts möchte ich die "Gebackenen Honigfeigen" hervorheben, bei denen neben Honig und griechischem Joghurt sowie Mandelblättchen auch Aceto balsamico zum Tragen kommt. Für die "Pochierten Pfirsiche" benötigt man Rotwein und andere Zutaten. Ich würde sie nicht mit Mascarpone, sondern wohl eher mit einem Minzesorbet servieren.

Diese beiden Desserts sind relativ kalorienarm. Andere Desserts aus diesem Buch sind von den Zutaten her vielversprechend, setzen allerdings voraus, dass man hinterher einen langen Spaziergang unternimmt. Das gilt speziell für die "Tarte mit gerösteten Haselnüssen".

Wer Brot backen möchte, finden zu Ende des Buches einfache Rezepte. Tanners "Salza Verde" ist übrigens lecker. Das hängt mit dem Gemisch aus Basilikum und Minze zusammen.

Dieses Kochbuch besticht nicht nur durch gute Rezepte, sondern auch durch Fotos von Anders Schonnemann, die nicht auf Hochglanz getrimmt sind und durch die Fadenbindung des Buches. Das macht das Kochbuch wirklich alltagstauglich. Es kann selbst bei starkem Gebrauch nicht zerfleddern. Prima.

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie tu Amazon und können das Buch bestellen.