Dieses Blog durchsuchen

Rezension:Panna Cotta: Cremig italienisch - süß und pikant (Gebundene Ausgabe)

Heute möchte ich mal wieder etwas für den Gaumen rezensieren. An einem solch kühlen Tag im Mai heißt es, südliche Geschmackskomponenten in einem Dessert unterzubringen, um sich auf diese Weise lukullisch zu trösten.

Laura Zavan wartet in ihrem Rezeptbuch mit einer typisch italienischen Speise auf, die sie in ihren Rezepten süß und pikant variiert. Panna cotta (gekochte Sahne) ist eine echte Seelentrösterin, deren Herkunft das Piemont ist. Wir wollen jetzt nicht über Kalorien und gesundheitliche Aspekte nachdenken, sondern lieber in Erfahrung bringen, wie man diese himmlisch weiche Creme zubereitet und worin sich die Klassiker von den Aromatisierten, den Fruchtigen und den Salzigen unterscheiden.

Das Mischungsverhältnis für traditionelle Panna-Cotta-Rezepte beträgt 3:1. Soll das Dessert besonders cremig werden, verwendet man ausschließlich Sahne. Die Autorin thematisiert, welche Sahne und welche Milch man dazu nehmen kann, stellt auch diverse Aromen vor, neben Vanille beispielsweise Orangenblüten- oder auch Rosenwasser.

Über die richtige Form, das erfolgreiche Stürzen, das Vorbereiten- und Aufbewahren wird man unterrichtet, um anschließend mehr über Saucen und Fruchtpürees zu erfahren.


Das Grundrezept für eine Panna Cotta wird schrittweise erklärt und mittels Bildern visualisiert. Dann folgt der Rezeptteil, beginnend mit der Klassikern. Alle Rezepte werden sehr gut und ausführlich beschrieben. Man erfährt stets Näheres über die jeweilige Zubereitungs-, Gar- und Kühlzeit und auch wie viele Leckermäuler bei den angegebenen Mengen satt werden können.

 Bei den Klassikern finden sich Rezepte wie etwa "Panna Cotta mit Karamell", das durch trockenen Marsala erst den richtigen Kick erhält. Mein Lieblingsrezept bei den Klassikern ist "Panna Cotta mit Kaffee", ein sehr schönes Dessert, das von einer Tasse Espresso begleitet werden sollte. Besonders gefallen haben mir auch Rezepte für "Panna Cotta mit dunkler Schokolade" und "Panna Cotta mit Gianduja" denen ich allemal den Vortritt vor "Mousse au Chocolate" geben würde, weil sie viel zarter sind.

Interessant finde ich die Aromatisierten und hier speziell die "Panna Cotta mit Matcha-Tee". Dieses Dessert passt natürlich bestens als Ausklang eines japanischen Menüs, gleichwohl aber auch als Gaumenkitzler zu einer Tasse japanischen Grüntee.

 Bei den Fruchtigen inspiriert mich die "Panna Cotta mit Granatapfelgelee" optisch am meisten, dennoch werde ich wohl eher der Jahreszeit entsprechend dieser Tage eine "Panna Cotta mit Erdbeeren" zubereiten. Dieses Erdbeersahne-Dessert lässt sich problemlos zubereiten und noch problemloser genießen.

Die Salzigen eignen sich als Vorspeise. Die "Panna Cotta mit Pesto" ist ein im Grunde leichtes Gericht, dem ein Fischgericht folgen könnte.

Die Rezepte für alle Jahreszeiten werden Freunde italienischer Kochkunst gut gefallen... und der November im Mai ist alsbald vergessen nach dem zweiten Löffel dieser Köstlichkeit.

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.
 

Rezension:Luftig-leichter Brandteig: ganz einfach [Gebundene Ausgabe]

Windbeutel gab es stets zu meinen Geburtstagen während meiner Kindheit. Sie waren mit Erdbeeren und Sahne gefüllt. Ich fand diese Leckerei stets unwiderstehlich. Jahrzehnte später lernte ich in Frankreich "Profiteroles" kennen, gefüllt mit "Crème Chantilly" und übergossen mit heißer Zartbitter-Schokolade. Ein Traum. Eine Schande übrigens, was die Industrie aus diesem Top-Dessert gemacht hat, wenn man bedenkt, was diesbezüglich im Supermarkt angeboten wird.

Dieses Backbuch nun habe ich meiner Mutter geschenkt, die als Pensionären viel Zeit hat und gerne Rezepte austestet. Als Brandteig-Spezialistin ist sie begeistert von dem, was geboten wird, nicht nur im Bereich süßer Kreationen, sondern auch der pikanten. Gefunden habe ich in dem Rezeptbuch von Luise Lilienthal das ideale Snack-Rezept für einen Sektempfang, doch dazu später mehr.

 Ein Teig und 42 Köstlichkeiten wirbt der Verlag. Die Aussage ist keine Übertreibung. Neudeutsch formuliert handelt es sich um "Hammer-Rezepte" für Genussmenschen.

Zunächst wird in gut nachvollziehbaren Schritten die Teigzubereitung erläutert und auch wie man ihn in Form bringt, bäckt und schlussendlich füllt. Aufgelistet und erläutert wird das richtige Handwerkszeug, dann folgt der reich bebilderte Rezeptteil, der in drei Abschnitte untergliedert ist.

 Die eingangs erwähnten "Profiteroles" sind auch dabei. Stets werden die Zutaten genau genannt, auch die notwendigen Küchengeräte, Backzeiten und die Ofentemperatur bleiben nicht ausgespart, ebenfalls nicht die Anzahl der Gebäckteile. Die Rezepte werden schrittweise sehr gut erklärt und das Backergebnis auf einem Foto gezeigt. Zudem erhält man interessante Produktinformationen.

 Hier will ich jene zu der "Saint-Honoré-Torte" (sie ist sehr delikat, habe sie in Frankreich bereits gegessen) zitieren: "Die Torte ist nach dem Schutzheiligen der Bäcker, dem Heiligen Honorius von Amiens, der Bischof von Amiens war, benannt. Der Bischof starb im Jahre 600. Er selbst hatte nichts mit dem Backhandwerk zu tun, ein Bäcker überschrieb aber im 13. Jahrhundert Land an die Stadt Paris, damit eine Kapelle zu Ehren des Honorius gebaut werden konnte. Im Jahr 1400 gründeten die Bäcker in dieser Kapelle ihre Zunft." (Zitat.: S.23)

 Ich finde solche Geschichten überaus bereichernd und teile diese auch stets bei Tisch Gästen mit. Daraus ergeben sich oft interessante Gespräche.-- Sehr schön sind sie die Schwäne aus Brandteig, eine Spielerei, die eine Kaffeetafel betont edel gestaltet. Gefüllt sind sie mit einer Vanillencreme und eigentlich zu anmutig, um verspeist zu werden. Die "Windbeutel mit Mango-Zimt-Sahne" sind eher ein Dessert für die Winterzeit, während jene mit Kirschfüllung, demnächst darauf warten zubereitet zu werden.

 Wer kleine Kinder hat, sollte Brandteigmäuschen backen. Die schauen wirklich süß aus. Auch "Kaptain Blaubeer" eignet sich als Kinderleckerei, selbst wenn die Kinder schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel haben.

 Lädt man Gäste auf ein Glas Wein ein und sucht nach Rezepten für Snacks, stößt man hier im Buch auf wirkliche Köstlichkeiten. So etwa auf "Häppchen mit Roquefort und Birne", "Windbeutel mit Ziegenkäse", "Thunfisch im Brandteigmantel", "Gourmetwindbeutelchen mit Lachs" und vieles andere mehr. 16 Gourmetteilchen lassen sich aus besagtem Rezept verwirklichen, gefüllt mit Frischkäse, Dill und Räucherlachs passen sie bestens zum Sektempfang.

 Im dritten Abschnitt, das ist die Rubrik "Zarte Verführer" findet man auch sogenannte "Liebesknochen", in Frankreich nennt man diese Teile "Eclairs". Leider erfährt man nicht wie es zu dieser Wortschöpfung kam. Das stört aber nicht, wenn man sich auf die Milchkaffeecreme einlässt und das Gebäck ebenso andächtig genießt, wie ein weiteres, das sich "Brunnen der Liebe" nennt und mich spontan an ein Gemälde von Hieronymus Bosch denken lässt, das man im Prado besichtigen kann.

Brandteig kann man übrigens auch frittieren. Das ist notwendig, wenn man beispielsweise "Eberswälder Spritzkuchen" zubereiten möchte. Frittiert ist das Gebäck dann aber nicht mehr sinnlich oder gar erotisch, auch nicht wenn es als "Dauphin Kartoffeln" daher kommt. Sonderbarerweise assoziere ich diese spontan mit Ludwig XVI. von Frankreich. Seinem Großvater würde ich dann doch eher die Eclairs zuschreiben. 


Ein tolles Rezeptbuch, das ich gerne empfehle.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.