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Rezension: Die Marquise bittet zu Tisch. Tafelfreuden auf französischen Schlössern

Durch die Aufklärung wurde Kochen salonfähig

Tafelkultur und Tafelfreuden wie man Sie einst bei Tisch in französischen Schlössern schätzte, sind die Themen dieses Buches der französischen Aristokratin Bettina de Cosnac.

Zehn Schlösser werden in diesem Zusammenhang vorgestellt. Dabei versteht sich das Buch als eine kulinarische Reise an die Tafeln französischer Adeliger.

Zunächst erfährt man Wissenswertes über die Tafelkunst am Hofe des Sonnenkönigs, der übrigens Wert auf heimische Produkte legte. Erst im 18. Jahrhundert wurde die Küche salonfähig. Von da an wurden Rezepte wie Galanterien ausgetauscht.

Man liest von Frankreichs erster Porzellanmanufaktur, die zunächst im Chateau de Vincennes eingerichtet und 1756 nach Sèvre verlegt wurde. Rokokomaler wie Boucher und Watteau inspirierten das Dekor. Im 18 Jahrhundert kam es zu einer Verkleinerung der Adelstafel, zudem wurden spezielle Speisezimmer in Schlössen eingeführt. Durch die französische Revolution wurde das 19. Jahrhundert das Jahrhundert der Küchenchefs. Die französische Adelstafel wurde nun identitätsstiftend für die gesamte Nation. Wie sich dies gestaltete und wie die Tafelrunden sich im 20 Jahrhundert fortsetze, wird bestens erklärt. Dann erhält man einen Blick in die Schlösser, erfährt historisch Wissenswertes und darf sich einiger authentischer Rezepte erfreuen.

 Es führt zu weit, auf die einzelnen Schlösser und die dortigen Gepflogenheiten näher einzugehen. Lesenswert ist es allemal. So erfährt man beispielsweise von der Politisierung der Tafel, von königlichen Besuchern und opulenten Vergnügen, auch von der hohen Schule des Tischgesprächs und vielem anderen mehr.

Es wird nicht vergessen darauf hinzuweisen, dass intelligente Tischgespräche und der Beweis guter Manieren mehr als eine das Mahl abgerundete Beigabe verkörpern. Daran hat sich seit den Tafelfreuden auf französischen Schlössern vergangener Jahrhunderte nichts geändert.

Sehr empfehlenswert.

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