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Rezension:Parma: Lustvoll leben und genießen: Lustvoll leben und genießen im Bauch von Italien (Gebundene Ausgabe)

Im Klappentext erfährt man, dass dies das einzige Buch über die Stadt ist, die mehreren weltberühmten Delikatessen ihren Namen gab: Parma. Ob dies stimmt, vermag ich nicht zu überprüfen. Im Grunde ist mir dies auch nicht so wichtig. Ich habe das Buch nicht erworben, um eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen, sondern möchte aufgrund des vor mir liegenden Textes und der vielen schönen Bilder ermitteln, ob sich im Bauch von Italien wirklich so lustvoll leben und genießen lässt, wie der Untertitel des Werks von Nikko Amandonico verspricht , zudem möchte ich hin und wieder ein Gericht nach einem Rezept aus dem Kochbuch zubereiten.

Amandonico ist Autor und Fotograf zugleich. Er beschreibt in diesem Buch die Küche von Parma und ihre Grundzutaten so traditionsgemäß wie möglich. Zunächst allerdings skizziert er das Leben in dieser Stadt und lässt den Leser nicht im Ungewissen, dass die wohlhabenden Bürger in erster Linie von der Nahrungsmittelindustrie leben. Der Autor erwähnt die Tatsache, dass es hier zahlreiche Großbetriebe gibt, die Pasta, Milch, Tomaten und andere Lebensmittel produzieren, darunter Parmingiano-Reggiano (eine berühmte Käsesorte) und den legendären Prosciutto di Parma (der allseits bekannte Parma-Schinken), vgl.: S. 11.

Man erhält einen kleinen visuellen Eindruck von Parma aufgrund der schönen Fotos, erfährt wie Parmigiano Reggiano sowie Prosciutto die Parma hergestellt wird und liest u.a. wie man sonntags in dieser Stadt speist. Lustvoll und dem Genuss ergeben. Wunderbar.


Dann erst folgen insgesamt 70 Rezepte. Beginnend mit einem Grundrezept für Eierpasta, gefolgt von äußerst delikaten Pastarezepten, wie etwas Tortelli mit Weißkohlfüllung, Taliatelle mit Parmaschinken, Überbackene Auberginen-Lasagne, gute Risotto- und Gnocci-Rezepte, bemerkenswerte Fleischspeisen, wie "Im Ganzen gebratenes Perlhuhn mit schwarzer Trüffel aus Fango" oder "Kalbsrouladen". Die Rezepte sind ausführlich erklärt und ohne Probleme zuzubereiten.

Ich lese soeben das Rezept für "Kalbsschnitzel á la Stendhal" Der Autor merkt an "Der französische Schriftsteller Stendhal besuchte Anfang des 19. Jahrhunderts Parma und beschloss daraufhin, seinen nächsten Roman "Die Kartause von Parma" in der fiktiven Umgebung Parmas anzusiedeln. Diese Kalbsschnitzel sind ein Gericht zu seinen Ehren." (Zitat: S. 140)
Das Rezept ist phänomenal. Werde es am Sonntag gleich ausprobieren. Schon jetzt läuft mir das Wasser beim Gedanken an das feine Sößchen im Munde zusammen. Steinpilze, Walnüsse, Sahne und Wein spielen neben anderen Zutaten eine Rolle.

Interessant finde ich das Rezept für Walnusslikör und die vielen leckeren Süßspeisen. Es macht übrigens Freude die Anekdoten und Tipps zu lesen, die den Rezepten stets vorgeschaltet sind.

Ein schönes Buch, das auf Hochglanz verzichtet und dadurch um ein Vielfaches edler wirkt.

5 Sterne, was sonst bitte?