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Rezension:Hofmenüs für heute - Rezepte vom Dresdner Hof aktualisiert von sächsischen Köchen und Pâtissiers (Gebundene Ausgabe)

Dieses Kochbuch ist etwas ganz Außergewöhnliches, denn es beinhaltet Rezepte vom Dresdner Hof, neu interpretiert. Zubereitet sind sie von sächsischen Köchen und Patissiers. Herausgeber sind Wolfram Siebeck, Georg Schenk und Josef Matzerath, die gemeinsam ein aufschlussreiches Vorwort verfasst haben und dort begreifbar machen, worum es in diesem Buch geht. Hier liest man, dass das kulinarische Werk ein Votum dafür sei, eine kulinarische Tradition zur Kenntnis zu nehmen, ähnlich wie andere kulturelle Ausdrucksformen mit langer Vergangenheit. Erinnert wird in diesem Zusammenhang an Kunst, Musik oder auch Architektur.

Parallel zu diesem Band sind zwei andere in der Einleitung auch erwähnte Bücher erschienen, die sich als korrespondierende Teile eine Intervention in die Ernährungssituation der Gegenwart begreifen. Beabsichtigt wird hochwertige Nahrungsmittel aus handwerklicher Herstellung zu würdigen und für Speisen ohne künstliche Aromen und Zusatzstoffe aus industrieller Fertigung zu plädieren.

Josef Matzerath schreibt auf den letzten Seiten des Buches Wissenswertes zur Küche und Kochkunst des Dresdner Hofes um 1900. Die Rezepte von Ernst Max Pötzsch belegen, was damals ein junger begabter Koch in Dresden wissen musste. Die Dresdner Hofküche hatte ein eigenes Potential. Man kochte mit jahreszeitlichen Produkten, stellte den Eigengeschmack von Speisen in den Vordergrund und achtete darauf, dass die Gerichte ihrer Menüs sich nach Hauptzutat, Zubereitungsweise und Farbe unterschieden. Nicht uninteressant dabei war, dass der Preis eines Produktes nicht das Kriterium für Exklusivität verkörperte.

Das Kochbuch von Ernst Max Pötzsch mit dem Titel "Vollständige Herrschaftsküche des Kronprinzen von Sachsen" (Dresden 1898-1899) bildet die Grundlage des vorliegenden Werkes, in dem namhafte Köche und Patissiers aus Sachsen aus dem Hier und Heute nach den Rezepten von Pötzsch kochen und zwar neuzeitlich interpretiert. Die Menüs beinhalten alle vier Gänge, so wie dies einst bei Hofe in Dresden üblich war.

Wolfram Siebeck wartet vor dem bemerkenswerten Rezeptteil mit einer Einleitung auf, die sowohl inhaltlich als sprachlich ein Hochgenuss ist und sehr schön auf das was kommt, einstimmt.

Vorgestellt werden von Wolfram Siebeck folgende Köche und Patissiers: Dirk Schröer (Bülow Palais, Dresden), Olaf Kranz (Schmidt`s Restaurant, Dresden Hellerau), André Mühlfriedel (Restaurant im Ratskeller, Dohna), Till Weiss (Hotel Fürstenhof, Leipzig), Mirko Pfuhland (Restaurant Schloss Wackerbarth, Radebeul), Thomas Eichler (Konditorei Eichler, Burgstädt), Silvio Escher (Goldener Löwe, Meißen), Mario Pattis (Food& Beverage Consulting, Dresden), Stephan Miessner (Element DELI und Restaurant, Dresden), Paul Gildemeister (Swisshotel, Dresden), Ines Kuka (Charlotte K. Radebeul), Tino Gierig (Café Keutzkamm, Dresden), Eva Haubold (Dresdner Schokowerk, Dresden) André Tienelt (Restaurant Sendig, Hotel Elberesidenz, Bad Schandau), Detlef Schlegel (Stadtpfeiffer im Gewandhaus, Leipzig).

Alle Personen werden durch ein Foto optisch vorgestellt. Wolfram Siebeck schreibt dann jeweils eine Seite Wissenswertes zu den einzelnen kulinarisch Kreativen, auch wie sie mit der Aufgabe der Interpretation der alten Hofgerichte umgegangen sind. Das liest sich, wie bei Siebeck nicht anders als zu erwarten überaus kurzweilig und spannend.

Die königlichen Rezepte sind wunderbar erläutert und lassen sich sehr gut nachkochen. Gerade jetzt zu den bevorstehenden Festtagen finde ich diese Menüs ideal, aber nicht unkompliziert.

Ein gelungenes Buch, das nicht nur neugierig auf das Zubereiten der Speisen macht, sondern auch zum Reisen nach Sachsen motiviert, da man dort augenscheinlich vorzüglich speisen kann.

Sehr empfehlenswert.

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Rezension:Modernist Cuisine at Home (Gebundene Ausgabe)

Ein Kochbuch wie dieses zu rezensieren ist fast unmöglich, denn es enthält unzählige Fakten. Hier zu selektieren bereitet Kopfschmerzen. Der schön gestalteten Kassette ist ein dickes Buch mit dem Titel "Modernist Cuisine at home" und ein Rezepthandbuch mit praktischer Ringspirale zu entnehmen. Dabei ist das reich bebilderte dicke Buch in zwei umfangreiche Teile mit einundzwanzig Kapiteln untergliedert. Nach zwei Vorworten von Fachleuten kommen die Autoren zur Sprache. Bei diesen handelt es sich um Nathan Myhrvold und Maxime Bilet. Die vielen Fotos stammen übrigens von Nathan Myrvold, Melissa Lehuty und dem Foto-Team von The Cooking Lab. Zunächst erfährt man Wissenswertes zur Geschichte des Buches. Hier wird auch auf das 2011 bereits erschienene 2438 Seiten umfassende sechsbändige Werk "Modernest Cuisine. The Art of Science of Cooking" hingewiesen. Das vorliegende Buch hat zwar den Titel behalten, ist aber keine kondensierte Version des Vorgängerwerks. Dieses neue Werk konzentriert sich auf Kochgeräte, Techniken und 406 Rezepte. Sie alle sind neu. Es geht dabei um innovative neue Techniken im Rahmen der Rezepte. Doch darauf komme ich noch zurück.

Zum besseren Verständnis erfährt man zunächst die 10 Grundsätze der modernistischen Küche, wobei Parallelen zur Kunst nicht unerwähnt bleiben. Das Buch konzentriert sich auf neue Techniken wie Sous-vide-Wasserbad, Schnellkochtopf und Sahnesiphon und zeigt wie man damit zuhause modernistisch kochen kann, d.h. in diesem Falle Vereinfachung, Reproduzierbarkeit und Zeitgewinn beim Kochen.

Man erfährt in Vorfeld wie ein Rezept skaliert wird, auch dass die Rezepte von vielen berühmten Köchen inspiriert wurden. Anschließend liest man wichtige Kriterien zu neutralen und aromatischen Ölen und auch Näheres zur Lebensmittelsicherheit. Alsdann wird man im ersten Abschnitt mit Geräten am Arbeitsplatz, mir konventionellen Küchengeräten, mit dem so genannten Sous- Vide-Garen und interessanten Zutaten vertraut gemacht. Hier wurde ich mal mit der Gesamtheit meiner technischen Ahnungslosigkeit konfrontiert. Mir ist klar geworden, dass ich, was Küchengeräte anbelangt, vorsintflutlich agiere. Mikrowelle und Schnellkochtöpfe kannte meine Küche bislang noch nicht, das könnte sich aber jetzt ändern, denn es wurden durch die Lektüre des Buches massiv Vorurteile abgebaut.

Der Rezepteil ist untergliedert in: Frühstückseier; Salate und Kalte Suppen; Druckgegarte Gemüsesuppen; Steak; Chessburger; Carnitas; Geschmorte Querrippe; Brathähnchen; Chicken-Wings; Nudel-Hühnersuppe; Lachs; Meeresfrüchte; Pizza; Mac and Cheese; Risotto und Paella; Maismehl; Mikrowellengerichte und Custards und Pies.

Sehr übersichtlich werden die Rezepte stets gut erläutert. Es werden auch eine Fülle von appetitanregenden Bildern geliefert. Die Würzungen der Rezepte sind wohldosiert und dabei raffiniert. Das Buch enthält so viel warenkundliches und technisches Wissen, dass ich nur noch staune. Die vielen Infos halten beinahe vom Kochen ab. Man studiert erst einmal, was bekannter Maßen bildet.

Das beigefügte Rezepthandbuch lässt einen schnellen Überblick zu, was den umfangreichen Rezeptteil im Buch anbelangt.

Sicher werde ich mich noch oft in dieses Buch vertiefen, um mich an das Neue heranzutasten. Das ein oder andere Rezpt habe ich aber schon ausprobiert und das Kochergebnis war mehr als nur zufriedenstellend. Das gilt auch für die tollen Pestos.

Das nette Buch-Team ist zum Schluss abgebildet. Darunter viele sehr junge Menschen, die den Innovationen bestimmt per se offener gegenüberstehen als Hobbyköche, die schon Jahrzehnte lang am Herd ihre Neigung ausleben.

Ich finde den Buchinhalt sehr spannend und empfehle das Werk allen, die nicht als ewig gestrig gelten wollen.

Empfehlenswert.

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Rezension:Weihnachten mit Fräulein Klein: Backzauber und Dekolust für die schönste Zeit im Jahr

Dies nun ist das zweite Buch, das ich heute vorstellen möchte. Hier handelt es sich um ein Werk der Bloggerin Yvonne Bauer. Ihr Thema ist Weihnachten. Im letzten Jahr bereits hat diese Autorin ein anderes wunderschönes und dabei brauchbares Kochbuch veröffentlicht, das ich rezensiert habe. Auch ihr neues Buch besticht durch die hübsche Gestaltung und die gut erläuterten Rezepte sind noch ausgereifter als jene auch dem letzten Jahr.

Untergliedert ist ihr Buch in die Abschnitte:
Adventsdekoration.
Nikolaus, Punsch und C.
Basteln mit Kindern.
Geschenke aus der Küche.
Plätzchen.
Weihnachtsbäckerei.
Christbaumdeko und Geschenke.
Weihachtstisch
Hot-Chocolate-Party 
Silvester.

Die Ideen für die Adventsdekoration sind wirklich originell. Hier hat mich der Adventskalender mit Kugeln am meisten angesprochen. Die Idee, diese an einem schönen Ast baumeln zu lassen, finde ich nachahmenswert und witzig.

Lobend erwähnen möchte ich den Birnenpunsch. Die Ingredienzien habe ich so eben mit einer alten Freundin am Telefon ausdiskutiert und beide haben wir diese für exzellent befunden. Das Glühweinrezept ist auch bestens und verlockend, zudem finde ich den Clementinen-Ingwer-Punsch köstlich.

Es ist unmöglich an dieser Stelle alle Bastel- und Rezeptideen anzusprechen. Insofern möchte ich nur einige hervorheben. Da sind z.B. die Schokoladen-Rumkugeln. Ein raffiniertes Rezept, für welches man sehr gut Schokolade verwenden sollte. Raffiniert auch ist die Zusammensetzung der Zutaten für die Chaikipferl, die diesem Gebäck eine orientalische Note verleihen. Großes Lob für das Rezept "Schokoladenplätzchen mit Brandycreme". Eine ideale Beigabe zu einer Tasse Cappuccino. 

Sehr gut gefällt mir des Weiteren das Rezept für die "Weihnachtstorte gefüllt mit Apfelkompott und Vanillencreme" und alternativ die "Mandelbiskuits mit Glühweinbirnen und Vanillen-Tonka-Sahne". Beide Rezeptergebnisse kommen meinen Vorstellungen von weihnachtlichen Leckerleien an der entsprechenden Kaffeetafel entgegen, weil beides Mal Äpfel eine Rolle spielen, die neben Nüssen und Zimt- nach meiner Vorstellung- einfach zum Weihnachtsfest dazu gehören.

Ich will nicht zu viel verraten, doch hier warten tatsächlich hübsche Kreationen auf den Leser, Betrachter, Bastler und Hobbykoch.

Gratulation zum weihnachtlichen Dessert "Kirsch-Meringues", eine gelungene Idee. Bravo. Weiterhin viel Erfolg mit Ihrem Blog FRAEULEIN-KLEIN.BLOGSPOT.DE 

 Empfehlenswert.

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Rezension:Meine Gewürzküche aus Indien, Thailand, Vietnam und China: Meine 200 neuen Rezepte aus den vier Weltküchen (Gebundene Ausgabe)

Hier müssen Konservative über ihren Schatten springen. Das erfordert Kraft. Ohne Frage. Aber: Nur Mut. Der Sprung lohnt sich.

Auf dieses Buch habe ich lange gewartet und mittlerweile einige Rezepte daraus ausprobiert. Köstlich.

Den Autor Alfons Schuhbeck, das möchte ich nicht geheim halten, bewundere ich wegen seines großen Könnens und seines umfangreichen Wissens. Einfach hat es dieser unendlich fleißige Mann nie gehabt, umso mehr freue ich mich über seinen Erfolg.

Mit "Meine Gewürzküche aus Indien, Thailand, Vietnam & China" legt Schuhbeck nun das zweite Buch vor, das er im Rahmen seiner Weltreisen zur Erkundung von Gewürzen realisiert hat. Diesmal war er in Delhi, Bangkok, Hanoi und Shanghai.

Neben seinen kurzweilig zu lesenden Reiseberichten hat man Gelegenheit sich Bilder von seinen Reisen anzusehen, erlebt ihn beim Genießen von fremden Speisen, beim Fachsimpeln mit asiatischen Köchen und beim Kochen in Asien. Seine Reiseberichte sind sehr beobachtend und analytisch verfasst. Das wird seiner Leserschaft gefallen. Er dringt in die Geheimnisse der vier bedeutendsten Küchen Asiens ein, indem er vor Ort allerlei Speisen verkostet, mit Köchen spricht und ihnen bei ihrem Tun aufmerksam zuschaut.

Nach diesen spannenden Reiseberichten für kulinarisch Interessierte wartet Schuhbeck mit seiner Kochschule Asien auf. Diese setzt sich zusammen aus den Abschnitten:

Kochschule Indien 
Kochschule Thailand
Kochschule Vietnam 
Kochschule China 

Im Rahmen dieser Kochschulen werden insgesamt 54 Klassiker dieser Länder anschaulich erklärt und zwar in gut nachvollziehbaren Arbeitsschritten mit entsprechenden Bildern. Den Rezepterklärungen gehen für jede der vier Küchen lesenswerte allgemeine Betrachtungen zu den einzelnen Küchen voran, die man lesen sollte, um das Wesen der landestypischen Rezepte besser zu verstehen.

Für mich war es sehr interessant, diese Rezepte zu studieren, weil ich schon unzählige Kochbücher, die sich mit fernöstlicher Küche befassen, gelesen und rezensiert, vor allem Rezepte daraus zubereitet habe. Wie so oft konnte ich aber auch hier durch Schuhbecks Erläuterungen dazulernen. Er ist eben nicht nur eine Spitzenkoch und Gewürzkenner, sondern ein wirklich begabter Lehrer.

Im Anschluss an die Kochschulen-Erläuterungen folgt ein umfangreicher weiterer Rezeptteil. Dort stellt Alfons Schuhbeck dann von ihm entwickelten Rezepte vor, die eine Brücke zwischen Europa und Asien schlagen.

Dieser große Rezeptteil besteht aus den Kapiteln: Vorspeisen & kleine Gerichte; Suppen & Eintöpfe; Gemüse & Nudeln; Gemüse, Nudeln & Co; Fisch & Meeresfrüchte; Fleisch; Geflügel & Wild und Desserts.

Die Kreationen finde ich höchst spannend, weil sie unserer globalisierten Welt Rechnung tragen. Diesbezüglich wird es gewiss nicht wenige Kritiker geben. Ich schätze hingegen Neuinterpretationen von Gerichten ebenso wie Crossover-Gerichte, weil sie für mich ein Indiz für eine weltoffene Grundhaltung sind und ein Beweis dafür, dass man sich mit dem Fremden wirklich auseinandersetzt.

Ausprobiert habe ich u.a. "Thunfischtatar mit knusprigen Limettenblättern". Der Tatar mit dem gerösteten Sesamsamen ist wahrlich vorzüglich. Hier vor Ort auf dem Wochenmarkt wird Kräutersalat angeboten, sodass ich diesen auch zubereiten konnte. Die Shikokresse habe ich mit normaler Kresse ersetzt. Sehr delikat.

Probiert habe ich u.a. auch den "Gemüseeintopf mit Erdnuss –Minze-Pesto" und den "Eintopf von Meeresfrüchten mit Dill und Tamarinden". Beide Eintöpfe wirken aufgrund der Minze und Korianderaromen fernöstlich und durch den Einsatz von Dill erinnern sie daran, dass sie am heimischen Herd entstanden sind.

Wirklich super schmeckt das "Gröstl von Kartoffeln und Shiitake-Pilzen", wie bei vielen Gerichten in dem Buch fehlt auch hier weder Ingwer noch Koriander.

Die Rezepte für Fisch & Meeresfrüchte mag ich besonders gerne. Einfach klasse ist der "Kabeljau in Ingwerpanade auf Korander-Karotten-Salat." Auch die "Garnelen auf Kokosrisotto mit Chinakohl" habe ich schon ausprobiert. Lecker. Eine gelungene Würzung...

Sehr gute Fleischgerichte lohnt es ebenfalls zuzubereiten. Hut ab vor "Bayern meets Bangkok- Weißwurstgröstl auf Thaicurry". Auch eine gelungene Kreation. Ich war mir zunächst nicht sicher, ob ich das Wagnis eingehen sollte wegen des Kokosmilcharomas. Es passt jedoch. Unglaublich.

Das "glasierte Rinderfilet auf Wokgemüse" wirkt durch den Einsatz von Butter auch ein wenig europäisch. Das "Bayrische Backhendl auf thailändischem Kartoffelsalat" finde ich sehr gelungen. Mutig ist es zudem, dem guten bayerischen Kartoffelsalat (mit frischen Gurkenscheiben) etwas Verlockendes entgegenzusetzen.

Ich gebe zu, dass es eine gewisse Überwindung kostet, einen Rehrücken zu würfeln, um daraus "Gewürfelten Rehrücken, 'Chiang Mai' mit Süßkartoffelpüree" zu kreieren. Bis Weihnachten ist ja noch eine Weile hin. Mal sehen.. Die Desserts muss ich noch ausprobieren, denn die Rezepte klingen vielversprechend. "Zitronengrassülze mit bunten Früchten" ist offenbar eine Art Wackelpeter mit asiatischen Komponenten.

Neben den Rezepten gibt es viele Tipps zu diesen, die man beherzigen sollte. Zudem stellt Schuhbeck seine Asien-Gewürzpasten zum Ende des Buches vor und erläutert auch, wozu man sie verwenden soll.

Ein wirklich gelungenes Buch. 

Sehr empfehlenswert.

PS: Heute bereite ich das "Lachsfilet auf grüner Paprika-Ingwer-Sauce" zu. Hoffentlich kriege ich alle Zutaten auf dem Wochenmarkt. Thai-Basilikum werde ich wohl durch die italienische Variante ersetzen müssen. Das dürfte das Geschmacksergebnis aber nur wenig beeinflussen.

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Rezension:Piment (Gebundene Ausgabe)

Kochbücher sehr guter Köche lassen uns Leser am Können dieser Meister ihres Faches teilhaben. Kochbuchliebhaber sammeln solche Bücher, um einen Überblick über gehobene Küche zu gewinnen, auch um im Vorfeld von Reisen genau zu erkunden, ob sie ein bestimmtes namhaftes Restaurant aufsuchen werden, wenn sie sich in bestimmte Regionen begeben und vielleicht auch, um ab und an ein Rezept auszuprobieren. 

Vorstellen möchte ich mittels meiner Rezension heute das Können Wahabi Nouris. Er ist der Besitzer und Küchenchef des Restaurants "Piment" in Hamburg. Die appetitanregenden Fotos im Buch hat Klaus Arras realisiert und von Ralf Schindler erfährt man in der Einleitung Wissenswertes über die Vita dieses Spitzenkochs.

Geboren in Casablanca, wuchs der charmante Marokkaner in Frankfurt auf, wo er offenbar durch eine hessische Ärztefamilie aus der Nachbarschaft viel Zuwendung und Aufmerksamkeit erfuhr. Der gelernte Koch hatte einen großen Lehrmeister in dem Dreisternekoch Harald Wohlfahrt. Dieser führte ihn in die Haute Cuisine ein. Im Jahre 2000 eröffnete er sein Restaurant "piment". Wahabi Nouri interpretiert klassische orientalische Kompositionen neu und nutzt die jahrhundertealte Würzkultur des Orients, um die Produkte und Aromen aus beiden Welten miteinander zu verflechten.

Sein Restaurant bietet komplexe französische Hochküche in marokkanischer Übersetzung ebenso wie klassisch marokkanische Gerichte subtil verfeinert und auf Sterneniveau transportiert. 2001 erhielt dieser Koch bereits den ersten Michelinstern und danach viele andere Auszeichnungen, 2010 schließlich wurde er Koch des Jahres.

Dieses außergewöhnliche Kochbuch stellt wahrlich bemerkenswerte Rezepturen vor. Diese sind alle sehr gut erläutert und lassen mich in ihrer Vielfalt und Würzraffinesse immer wieder inne halten.

Da gibt es Rezepte beispielsweise "tomate in sechs aromen", die alles andere als einfach zuzubereiten sind und so raffinierte Geschichten wie etwa "delice vom topinambur". Zahlreiche Rezepte um diese Süßkartoffel, auch raffinierte Trüffelrezepte und so viele kleine, feine Gerichte, dass man sich beim Lesen wundert, zu welch kreativen Leistungen dieser Koch in der Lage ist.

Sehr gut mundet das "zitronengewürzschaumsüppchen mit lachsforellen-tatar". Das habe ich bereits ausprobiert. Ein Spaziergang war die Zubereitung nicht. Köstlich auch ist "aubergine und thunfisch" und die vielen anderen Fischspeisen, nicht zuletzt das Rezept mit Angulas.

Die Fleischgerichte sind gleichfalls auf höchsten Niveau zubereitet. Hier möchte ich den "Fasan und Bries" mit Madeira-Portwein-Jus hervorheben. Überzeugend auch "rind und kürbis" aber auch "reh und rotkohl". Nouris Rehrücken wird mit Raz el –Hanout gewürzt und das Rotkraut enthält Feigen und Madeira. Diese orientalische Note finde ich sehr raffiniert. Bei den Desserts haben mich die marokkanischen Crepe am meisten neugierig gemacht. Doch auch seine Art "tarte tatin" zuzubereiten ist mehr als bemerkenswert. Ich weiß nicht, ob ich dazu die Geduld aufbringen könnte. Es käme auf den Anlass an. Die Grundrezepte und Fonds zum Schluss werden gut erläutert und auf außergewöhnliche Zutaten hingewiesen. In meinen Augen ist dies ein ganz besonders und hochwertiges Kochbuch, das zeigt, was möglich ist, wenn die Kulturen sich aufeinander zu bewegen, voneinander lernen und bemüht sind, sich gegenseitig zu befruchten.

Sehr empfehlenswert. 

PS: Nicht nur die Fotos von den Rezept-Ergebnissen sind sehr gelungen, sondern auch die marokkanischen Impressionen.

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Rezension: Die Schätze aus Omas Backbuch- Weihnachtsbäckerei

Dieses Rezeptbuch für Weihnachtsbäckerei enthält Rezepte, die von Generation zu Generation weitergegeben worden sind. Dabei hat man Gelegenheit handschriftliche Rezeptaufzeichnungen zu studieren, alte Fotos der Rezepteschreiberinnen kennenzulernen, abgebildete Rezeptergebnisse zu bewundern und viele Rezepte, alle sehr gut gegliedert und in anwenderfreundliche Sprache umgesetzt, zu lesen, um alsdann zur Tat schreiten zu können.

Untergliedert sind die Rezepte in die Abschnitte:
Kuchen und Torten
Plätzchen und Konfekt
Stollen und Brote
Lebkuchen und Printen
Mein Lieblingsrezept

Es ist ein nostalgisches Backbuch mit vielen Rezepten, die meine Großmütter einst auch zubereitet haben, wie etwa der „Festliche Eichenstamm“, der mit einer Schokobuttercreme gefüllt wird oder auch „Traditionelles Christbaumgebäck“. Heute fast undenkbar, in den 1950er Jahren war ein solcher Christbaumschmuck noch Gang und Gäbe. Kinder liebten ihre Großmütter für diese damaligen Leckereien.

Auch das Rezept für „Nürnberger Springerle“ kann man nachlesen. Mir hat dieses Anisgebäck nicht so sehr gemundet, aber ich mochte den Duft der Springerle. Nachbacken würde ich die Springerle nicht, sondern wohl eher die „Marzipanstangen“, die mich an das Spritzgebäck meiner Mutter erinnern, allerdings durch Marzipan den letzten Kick erhalten.

Schön, dass die Bethmännchen auch dabei sind und die „Weihnachtlichen Orangenschnitten“. Das Rezept kenne ich, weil meine Mutter er noch heute zubereitet. Ich weiß sogar aus welchen Backbuch es eigentlich stammt, denn meine Mutter besitzt dieses Backbuch noch heute. Wie auch immer, die Orangenschnitten sind wirklich sehr gut.

Gefallen haben mir auch die Striezel- und Stollenrezepte und andere nostalgische Rezepte, die ich gewiss nicht alle nach backen werde, aber gerne studiere, um ein wenig mehr über die Backvorlieben von Frauen aus längst vergangenen Zeiten zu erfahren. 

Die Rezepte sind alle gut erläutert und lassen sich bestens zubereiten.

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Rezension:Unsere Lieblingsrezepte für die Welt (Gebundene Ausgabe)

Drei Euro pro Buch gehen an die Organisation "Women for Women International". Das möchte ich gleich vorweg mitteilen, weil es sehr wichtig ist. 

Mitwirkende an dem Buchprojekt sich berühmte und weniger namhafte Menschen, die sich seit Jahren in irgendeiner Form dafür engagieren, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Das reich bebilderte Kochbuch, das Fotos vieler freundlicher Menschen enthält, wartet nicht nur mit Rezepten von weit mehr als zwanzig international renommierten Spitzenköchen auf, die wegen ihres Engagements für Nachhaltigkeit und biologische Landwirtschaft ausgewählt wurden, sondern auch mit Rezepten von angesehenen humanitären Helfern, Führungspersönlichkeiten, Stars und Künstlern. Die Biografien der Mitwirkenden kann man den Seiten 238- 246 entnehmen. Unter diesen Persönlichkeiten findet man auch die Schauspielerin Meryl Streep, die das Vorwort zum Buch verfasst hat.

Die Organisation WfWI (Women for Women) international arbeitet mit Frauen in Afghanistan, Bosnien, Herzegowina, der Demokratischen Republik Kongo, im Irak, Kosovo, in Nigeria, Ruanda und im Südsudan. Dort überall haben der Krieg und Konflikte das Leben und die Gemeinschaft zerstört.

Die WfWI hat seit Ihrer Gründung durch Zainab Salbi bereits 400 000 Frauen geholfen. Durch Einschreibung in ein Ein-Jahres-Programm erhalten die Frauen fachliche und berufliche Kompetenzen, Bewusstsein in ihre Rechte, Gesundheitserziehung und Hilfe beim Zugang zu Kapital und Märkten. Dabei können die sozialen Netzwerke und die Gemeinschaft, die sich entwickeln, Unterstützung, Kraft und Stärke bedeuten. Es ist schon erstaunlich, dass von jeder geförderten Frau bis zu fünf andere profitieren, geschätzte 2,16 Millionen Familienmitglieder seit der Gründung der Organisation.

Untergliedert sind die Rezepte in vier Abschnitte. Im Rahmen der Rezepte, die u.a. Frieden an den Tisch bringen sollen, um unsere gemeinsame Menschlichkeit zu feiern haben auch Berühmtheiten wie Paul McCartney, Annie Lennox, Nelson Mandela, Erzbischof Desmond Tutu Texte beigesteuert.

Man liest Geschichten über einzelne Frauen, die am Programm teilnahmen und beginnt zu begreifen wie notwendig es ist, einander beizustehen.

Ein gelungenes Buch mit vielen köstlichen Rezepten authentischer aber auch traditioneller Speisen und unendlich eindrucksvollen Bildern von Menschen, denen wir verpflichtet sind, die Hand zu reichen. Paul Mc McCartney hat das schon lange begriffen, andere werden es in ihrer grenzenlosen Raffgier nie verstehen.

Sehr empfehlenswert. 

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Rezension: Minikleine Nasch- und Desserttörtchen (Gebundene Ausgabe)

Dieses Backbuch für Mini-Törtchen ist eine gelungene Alternative zu Backbüchern für üppige Torten von barocken Ausmaßen, die man in der Regel nur dann bäckt, wenn Gäste kommen oder aber, wenn man eine Großfamilie zu versorgen hat.

Im vorliegenden Rezeptbuch geht es um kleine luftige Biskuit-und zarte Schlemmertörtchen auf Keksboden. Autorin ist Luise Lilienthal. Die appetitanregenden Fotos haben Andreas Ketterer und Evelyn Layher realisiert.

Vorgestellt werden zunächst die wichtigsten Küchengeräte, um diese allerliebsten, kleinen Dinger überhaupt zubereiten zu können. Unerlässlich dabei sind Dessertringe von einem Durchmesser von 6 Zentimetern. Dessert-Stempel sind ebenfalls zwingend notwendig, denn sie helfen dabei, die Törtchen mit einer oberen Biskuitschicht problemlos vom Ring zu lösen.

Sehr gut erläutert wird wie man einen Biskuit- und einen Keksboden herstellt, bevor die einzelnen Rezepte präsentiert werden. Diese werden alle in gut nachvollziehbaren Arbeitsschritten erläutert. Die Zutaten sind exakt aufgelistet. Zudem erfährt man stets den Schwierigkeitsgrad, die Zubereitungs-, die Back- und die Kühlzeit. Von jedem Rezeptergebnis wird ein Foto gezeigt, was die Entscheidung, womit man beginnen soll, nicht leichter macht.

Ich selbst bevorzuge die Schlemmertörtchen auf Keksboden, bin aber auch von den Biskuittörtchen angetan und hier speziell von dem "Käsesahne-Törtchen", das der klassischen Geburtstagstorte der 1970 er Jahre neuen Glanz verleiht.

Bei den Kekstörtchen eignen sich viele Kreationen als Abschluss eines festlichen Menüs. Meine Favoriten sind hier das "Gewürzte Mokkatörtchen" mit einer sehr raffinierten, ein wenig orientalisch anmutenden Füllung, das "Böhmische Törtchen", bei dem Marzipan, Mohn und Pflaumenmus nicht fehlen dürfen, das "Calvados-Apfel-Törtchen", das einen gelungenen Abschluss nach einem Wildessen darstellt und schließlich das "Orange-Cointreau-Törtchen", das ich mir vorhin erlaubt habe zu genießen und von dem ich sagen kann, dass es so gut schmeckt, dass allein wegen dieses Rezeptes es sich lohnt, das Buch zu erwerben.

Sehr empfehlenswert.

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