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Rezension: Lieblingsrezepte - Tana Ramsay

In diesem Buch stellt die englische Kochbuchautorin Tana Ramsay 120 Gerichte vor, die, wie sie verspricht, jedem gelingen. Ob sich das wirklich so verhält, kann ich nicht beurteilen. Fest aber steht, dass die Rezepte gut strukuriert und bestens erklärt sind. Wer fähig ist, sich in Ruhe Rezepte durchzulesen und genau das tut, was die Autorin schreibt, kommt in der Regel zu einem erfreulichen Ergebnis. Ob die Speisen immer schmecken, hängt von den individuellen Vorlieben ab. Wer Ingwer nicht mag, sollte Gerichte mit Ingwer nicht kochen aber keineswegs auf die Idee kommen, den Ingwer einfach wegzulassen. Ein gutes Rezept ist immer wohldurchdacht.Lässt man bestimmte Ingredenzien weg, kann man sich kein Urteil über das ursprüngliche Rezept bilden. Das dürfte jedem klar sein.

Mich haben die Rezepte deshalb interessiert, weil ich wissen wollte, ob Ramsay mit dem Vorurteil hinsichtlich "britischer Kochkünste" aufgeräumen konnte. Soviel nur, wenn alle britischen Hobbyköche und -köchinnen auf dem Niveau von Ramsay kochen, sollte zukünftig nicht mehr über das kulinarische Können der Briten gewitzelt werden.

Im Rahmen der Einführung schreibt die Autorin über unverzichtbare Küchengeräte und gibt hilfreiche Tipps, womit man den Vorratsschrank füllen kann.

Die Rezepte sind untergliedert in:
Fleisch- langsam gegart
Fleisch-schnell und unkompliziert
Fisch
Nudeln, Reis und Getreide
Pasteten und Tartes
Gemüse
Etwas Süßes
Kuchen und Plätzchen
Saucen und Dressings


Wer gerne Fleisch isst, findet viele bemerkenswerte Rezepte, bei denen die Vorbereitungszeit und die Garzeit immer genannt werden. Alle Fleischgerichte sind mit Kräutern und Gewürzen ausgewogen gewürzt, wie man den Rezepten entnehmen kann. Die Fleischrezepte sind selten britisch, sondern zumeist mediterran. Eine Cousine von mir hat "Shepherd`s Pie" zubereitet und war begeistert. Das gehackte Lammfleisch mit den Gewürzen soll unter der Pürreedecke wunderbar schmecken. Auch die "Indischen Lammkottletts" sollen delikat munden, haben mir Freunde bestätigt, für die ich diese zubereitet habe. Das "Couscous", das ich dazu reichte, ist übrigens ein Hochgenuss. Diesbezüglich habe ich mich selbst überzeugt. Hier sorgen Mandelblätter, frische Minzeblätter, Koriandergrün und Sultaninen für ein sehr leckeres Geschmacksergebnis.


Ramsay vertraut dem Leser die Geheimnisse der Fischküche an und wartet mit köstlichen Fischgerichten auf. Besonders loben möchte ich die "Marokkanische Fisch-Tagine", bei der ich zunächst skeptisch war, ob der Seeteufel mit dem Geschmack von Kreuzkümmel in Einklang zu bringen ist. Ein wirkliches Highlight ist die "Spanische Fischsuppe", bei der man mit Knoblauch nicht sparen sollte und auch die "Thunfischsteaks mit Korianderkruste in Misosuppe". Ich finde es bemerkenswert, dass die Autorin Oliven- und nicht Sesam oder Erdnussöl verwendet, wie dies eigentlich bei asiatischen Speisen üblich ist. "Rotes Thai-Curry mit Garnelen" werde ich am Wochenende zubereiten. Ramsay zerstößt ihre Kardamomkapseln übrigens ähnlich wie ich im Mörser (vgl.: Seite 92). Interessant finde ich auch die "Miesmuscheln mit belgischem Bier", die ich noch nicht ausprobiert habe. Bislang nämlich habe ich Muscheln immer in Weißweinsud zubereitet und brenne vor Neugierde, wie der Biersud die Miesmuscheln geschmacklich verändert.


Wer gerne Reis- oder Nudelgerichte mag, wird von den entsprechenden Rezepten im Buch entzückt sein. Hervorheben möchte ich "Spaghetti mit Lachs und Dill", bei dem ein Glas Weißwein als Begleiter nicht fehlen sollte und den "Roten Reissalat mit Garnelen". Der rote Reis kommt übrigens aus der Carmargue.


Bei den feinen Pasteten und Tartes überzeugte mich "Pissaladière" am meisten. Das Gericht kommt aus Süfrankreich und schmeckt am besten zu einem Glas Rosé.

Die Gemüsegerichte kommen mir sehr entgegen. Hervorheben möchte ich hier den "Zuckerschotensalat", aber auch den "Kartoffelsalat mit Koriandergrün", der beinahe eine asiatische Note aufweist. Die Frühlingskartoffeln für diesen Salat werden übrigens nicht geschält.

Sehr gute Rezepte für Nachspeisen findet man am Ende des Buches, nicht zuletzt köstliches Rezepte für "Himbeersorbert", "Karamellisierte Pfirsiche mit Haselnuscreme" und "Aprikosen-Himbeer-Crumble". An die Streusel kommen übrigens u.a. Ingwer, Zimt und Haselnüsse.


Wer gerne Kuchen backt, sollte die "Himbeer-Zironen-Torta" probieren oder "Zitronen-Thymian-Shortbread" herstellen. Dieses Gebäck passt sehr gut zu einer Tasse Tee.

Alles in allem findet man in diesem reich bebilderten Kochbuch viele delikate Rezepte und zwar für fast jeden Geschmack.

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