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Rezensionen: essen & trinken - Sonntagspasta – Edition Fackelträger

Kochbücher aus der Serie essen&trinken sammele ich seit ewigen Zeiten und schätze die Rezepte, weil sie wirklich gut nachkochbar sind. 

Delikate Pasta-Gerichte liebt nahezu jeder und insofern eigenen sich diese Rezepte auch, um Gästen etwas umwerfend Gutes auf den Tisch zu zaubern. 

Untergliedert ist das reich bebilderte Buch in drei Abschnitte: 

Pasta mit Fleisch, Geflügel & Wild 
Pasta mit Fisch & Meeresfrüchte 
Pasta vegetarisch 

Die Zutaten werden gut aufgelistet und die Arbeitsschritte bestens erklärt. Der Eiweiß- Fett- und Kohlehydratgehalt pro Portion wird genannt,  auch die Zubereitungs- und Garzeit und man erfährt, für wie viel Personen die angegebenen Zutaten ausreichen. 

Das jeweilige Rezeptergebnis wird auf einem appetitanregenden Foto gezeigt. Bei "Pasta mit Fleisch, Geflügel & Wild"  hat mich „"Tortigliono mit Walnuss-Pesto" sofort überzeugt. Hier spielt u.a. Lammfilet eine Rolle, auch feine Kräuter und Chicorée. Sehr edel und fast ein Festtagsgericht sind die"Fettuccine mit Morcheln und Perlhuhnbrust", aber auch "Pennoni mit Linsen und Wachteln" eignen sich für besondere Anlässe. 

Gut gut schmeckt das "Tandoori-Schweinefilet auf Glasnudelsalat". Hier sorgen verschiedene asiatische Saucen,  Koriandergrün und Minze bei der Aromatisierung  für den letzten Kick.  Raffiniert ist das Rezept für "Rinderbacke mit Grüntee-Nudel-Salat",  ein tolles Gericht mit eingelegtem Ingwer und Nüssen und vielen interessanten asiatischen Geschmacksnoten. Auch zu empfehlen sind die "Spiralnudeln mit Huhn und Mozzarella-Pesto". 

Bei den Fisch& Meeresfrüchte- Gerichten möchte ich "Linguine mit Garnelen und Pilzen" hervorheben. Die Zutaten sind bestens aufeinander abgestimmt. Tomaten und Basilikum fehlen ebenso wenig wie Knoblauchzehen und Noilly Prat. 

Vorzüglich schmecken die "Spaghetti mit Krebsfleisch, Avocado und Grapefruit", aber auch die "Nudeltaler mit Wolfsbarsch und geschmolzenen Tomaten", die "Meeresfrüchte-Pasta", die mit Tomaten und grünem Spargel aufgepeppt werden und die "Linguine mit Scholle im Päckchen"

Auch die vegetarischen Nudelgerichte überzeugen, so etwa "Grüne und weiße Nudeln mit Salbeibutter", auch "Tagliatelle con Fontina" mit schwarzen Trüffeln und einem Eigelb und schließlich die "Rotwein-Paste mit Knusperbröseln."

Diese Tellergerichte zuzubereiten,  macht viel Freude und den passenden Wein dazu zu reichen ebenso. Mein Lieblingsgericht sind die "Linguine mit Garnelen und Pilzen". Dazu passt ein Glas Rosé am besten. 

Das Rezeptbuch ist überaus empfehlenswert. Die Kalorien pro Portion sind akzeptabel. Entspanntes Genießen ist demnach angesagt.

Wer  einen gut sortierten Supermarkt in der Nähe hat,  findet dort die meisten Zutaten und kann schon Bald zur Tat schreiten.

Helga König

Das Buch ist überall im Fachhandel erhältlich

Onlinebestellung: Amazon oder Edition Fackelträger

Rezension: Das Kochbuch der 100-Jährigen- Rezepte für ein langes, glückliches Leben- Niklas Ekstedt, Henrik Ennart

Das vorliegende, reich bebilderte Buch beruht auf Untersuchungen des Wissenschaftsjournalisten Henrik Ennart. Seine Bemühungen gingen dahin, das Erfolgsrezept der Langlebigen zu entschlüsseln. Der Sternekoch Niklas Ekstedt hat aus den Untersuchungsergebnissen eigene Rezepte entwickelt. Auf diese Weise sind 53 Gerichte entstanden, die im Buch vorgestellt werden. 

Wie die Forschung ergeben hat, leben Menschen in sogenannten Blue Zones gesünder und sind weniger von Herz- und Gefäßkrankheiten, von Demenz, Diabetes und verschiedenen Formen von Krebs betroffen. Grund ist nicht nur die Ernährung, sondern auch der Lebensstil, der den Menschen eine gesunde Balance zwischen körperlicher Beweglichkeit und Entspannung schenkt. Zudem ist das Zusammensein mit Familien und Freunden diesem Personenkreis offenbar wichtiger als die Jagd nach Status und Gewinn.

Den Begriff Blue Zones gibt es seit etwa 10 Jahren. Er geht zurück auf die jahrelange Forschungsarbeit von Enthusiasten, die unermüdlich Daten sammelten, kontrollierten, herumreisten und alte Menschen über ihre Lebensgewohnheiten befragten. So gibt es im Hinblick auf Essen, Bewegung, Vernetzung, Sprache und Denken lesenswerte Fakten im Buch. Man erfährt, dass Menschen in den Blue Zones, sich gut zu entspannen verstehen, dass sie in der Regel gläubig sind und auf diese Weise Stress reduzieren. Allen gemeinsam ist, dass ihre Arbeit und Entspannung in einer gesunden Balance steht. 

Zehn Grundregeln der Menschen, die in den Blue Zones lange leben, werden aufgelistet. Auch werden Ernährungslehren aus Brasilien angeführt. Dann werden einzelne Gebiete die den besagten Blue Zones angehören, vorgestellt und  auch Menschen, die dort leben und trotz ihres hohen Alters sehr jung wirken. 

Über alle Gebiete werden wissenswerte Fakten aufgelistet und es wird erläutert, was man im Einzelnen von den Menschen in bestimmten Blue Zones erlernen kann. Des Weiteren werden typische Gerichte präsentiert und die am häufigsten verwendeten Gewürze als auch so genannte Heiligengewächse, sprich besonders gesundheitsfördernde Gewächse genannt. Im Anschluss daran folgen dann stets Rezepte, die sehr gut erklärt werden und einfach zubereitet werden können. Es sind sehr delikate Gerichte wie etwa "Grillsteak mit Pak Choi, Chili und Sojasauce" oder "Leicht gerösteter Lachs mit Sesam und Limette", die den bestimmten Speisen von der Insel Okinawa entsprechen. 

Auch an der Ostküste Sardiniens gibt es einer dieser Blue Zones. Dort lebt die älteste Familie der Welt. Die fünf Schwestern und drei Brüder zählen zusammen 818 Jahre. Auch hier warten köstliche Gerichte darauf zubereitet zu werden, so etwa "Gebratene Feigen mit Balsamico, Ziegenkäse und Rucola" oder auch "Tomaten mit Mozzarella und Zitrone" oder "Lamm-Rostbraten mit lauwarmem Tomaten-Kartoffelsalat". 

Ich möchte nicht alle Blue Zones im Buch nennen, eine Region in Griechenland gehört dazu. Hier lernt man einen Tee aus einheimischen Kräutern zuzubereiten, liest über Mittelmeerkost und kann sich in köstliche Rezepte vertiefen, wie etwa einen "Gegrillten Wolfsbarsch mit geröstetem Kürbis, Spitzkohl, Nüssen und Kräutern". Auch in Schweden werden in manchen Gebieten die Menschen hochbetagt. Die älteste Schwedin wurde bislang 113 Jahre alt und verstarb 2008. Bemerkenswert ist, dass diese Menschen noch tatkräftig und gesund sind. 

In Ikaria, einer griechischen Insel, unweit von Samos liegt die mittlere Lebenserwartung zehn Jahre höher als im EU-Durchschnitt. Sich mit den Ess- und Lebensgewohnheiten der Menschen dort zu befassen, kann also kein Fehler sein. 

Warum ich das Buch weiter empfehle? Weil es lehrreich ist und zeigt, was wirklich kluges Essen bedeutet und welche Chancen es bietet, wenn man zudem die Geselligkeit schätzt und sich in frischer Luft ausreichend bewegt.

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

Das Buch ist überall im Fachhandel erhältlich
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Rezension: BITTER- Der vergessene Geschmack- Manuela Rüther- AT-Verlag

Dieses wunderbare, reich bebilderte Rezeptbuch der Autorin Manuela Rüther habe ich mit großem Interesse gelesen. Bevor sie nach ihrem Abitur freischaffende Fotografin und Autorin wurde, war sie in diversen Sterneküchen tätig. In ihrem Buch reflektiert sie zunächst, was man unter "bitter" zu verstehen hat und man liest u.a. dass es den bitteren Geschmack nicht gibt. Stattdessen sorgen zahlreiche Bitterstoffe dafür, dass man etwas als bitter zur Kenntnis nimmt. Diese Stoffe sind zugleich essentielle Bausteine einer gesunden Ernährung. 

Wer regelmäßig Bitterstoffe konsumiert, tut seinem Magen und Darm Wohltuendes. Worum es sich dabei im Einzelnen handelt, nennt die Autorin natürlich. Sie schreibt unter anderem über den bitteren Geschmack in der Natur und über den sogenannten Bitterwert, der in der Pharmazie zur quantitativen Beschreibung des Bittergrades verwendet wird. Der Bitterwert des Bitterstoffes Amarogentin, der in den Wurzeln mancher Enzianwerte vorkommt, soll dabei die bitterste natürliche Substanz der Welt sein. 

Die Autorin stellt zunächst "Bitter" für Anfänger vor und hier das Bittere als Gewürz und in verschiedenen Lebensmitteln wie etwa Lattichsalaten oder Oliven, aber auch Spargel und Sprossen. Bemerkenswerte Rezepte, die durch tolle Bilder von den Rezeptergebnissen für Aha-Erlebnisse sorgen, werden gut erläutert. Dazu gibt jeweils Tipps und vom Bitterfaktor einzelner Ingredienzien ist auch die Rede. 

Sehr gut gefallen hat mir hier "Spargelrohkost mit Limettenjoghurt und Walnüssen". Hier kommen diverse Bitternoten zusammen. Auch "Scampi mit Senf und Sellerie" ist köstlich. Hier sind die Bitterstoffe in der Kresse enthalten. Fleischgerichte wie "Rinderfilet mit Süßholz und Bitterschokolade" sind von der Geschmackkomposition her  sehr spannend beschrieben. 

Es folgen Überlegungen zu aromatisch bitter und hier u.a.  solche  zur Artischocke, Brunnenkresse, Steckrüben und dergleichen. Eine köstliche "Brunnenkressecremesuppe" lohnt es nachzukochen aber auch "Brot mit Wildkräuterbutter und Radieschen" ist erste Sahne. Ein gelungenes Rezept  ist die Komposition aus "Artischocken mit Erbsen, Pilsen, Speck und Vinaigrette", aber auch "Gebratene Mini-Artischocken mit Joghurt" sollte man zubereiten. Bei den Fleischgerichten möchte ich das "Lammkaree mit Kapuzinerkruste" hervorheben. Haselnusskerne und Pecorino sorgen für feine Geschmacksnoten, die sich mit dem pfeffrig-bitteren Geschmack der Kresse  gut verbinden und zum Lammgeschmack vortrefflich harmonieren. 

"Bitter für Fortgeschrittene" hat den puren Bittergeschmack im Auge, so etwa von Chicorée und Löwenzahn oder Radicchio. Hier dann gibt es so köstliche Gerichte wie "Lauwarmer Kartoffelsalat mit Frisée und Pulpo", auch "Caesar Salad  Bitter" oder "Überbackener Chicorée", ein Gericht, das meines Wissens in den Niederlanden seinen Ursprung hat. 

Bei Bitter "süss und salzig"  geht es beispielsweise um Bitterorange, auch Grapefruit und Bitterschokolade und köstliche Rezepte wie etwa "Teecreme mit Limette, Ingwer und Kumquats" oder um "Frische Grapefruit- Törtchen" aber auch um "Salz-Cedro". 

Es folgen bittere Getränke. Hierzu gehören auch Tee und Kaffee und hier habe ich hocherfreut erfahren, dass Kaffee das B- Vitamin Niacin enthält, das eine antioxitative Wirkung hat und zur Regeneration der Haut, der Muskeln und der DNA beiträgt. Kaffee fördert die Konzentrationsfähigkeit und hat eine beruhigende Wirkung. Bei älteren Menschen stabilisiert er die Atemfähigkeit während des Einschlafens. 

Sehr gute Getränke machen neugierig und der "Kaffee- Angostura-Cocktail"   macht Lust auf mehr.

Zum Schluss werden heilende Bitterpflanzen vorgestellt und man erhält dazu noch Tee-Rezepte und anderes mehr, so etwa Rezepte für Tinkturen.

Dieses Rezeptbuch gehört zu den Highlights im Kochbuchherbst, weil neben der Präsentation  von delikaten Rezepten und damit korrespondierenden Bildern viel fachkundliches Wissen und Gesundheitsaspekte reflektiert werden. 

Jetzt ein "Pink-Grapefruit Sorbet mit Nusshippen", traumhaft! 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Im Fachhandel erhältlich

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