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Rezension: Wien- Die Kultrezepte- Antonia Kögl- Christian

Dieses wunderbare Kochbuch ist eine Teamarbeit der Autorin Antonia Kögl und ihres Partners Benedikt Steinle sowie des Fotografen Arnold Pöschl. Für das Werk hat Antonia Kögl neben echten Klassikern auch Rezepte der besten, coolsten und kultigsten Gastronomen Wiens zusammengetragen, um auf diese Weise das kulinarische Mosaik Wiens zu komplettieren. Benedikt Steinle hat die graphische Gestaltung realisiert und Arnold Pöschel die kulinarischen Eindrücke fotografisch festgehalten. 

Untergliedert ist das Buch in zwei große Abschnitte: 

Das traditionelle Wien 

Das moderne Wien 

Zunächst lernt man diverse Rezepte für Imbisse kennen. Dass ein "Schnittlauch Broterl" dabei ist, gefällt mit besonders gut, weil es dokumentiert, dass einfache Genüsse durchaus exzellent schmecken können. Die klassischen Vorspeisen, es handelt es sich um Suppen, warten darauf, zubereitet zu werden, durchaus auch als Hauptgericht. Hier hat es mir die "Frittatensuppen" angetan, die ich als Kind schon liebte. Sehr gute klassische Hauptspeisen machen es nicht leicht, eine Wahl zu treffen. Wer gerne vegetarisch speist, sollte "Krautfleckerl" zubereiten. Das Rezept "Gefüllter Paprika mit Hackfüllung" ist von ungarischen Küche beeinflusst. Delikat auch sind die Rezepte für den "Kalbsrahm Gulasch mit Butternockerln" und die "Rindsrouladen", deren Füllung aus geräuchertem Speck und Gewürzgurken besteht. Der "Kümmelbraten" ist ein sehr typisches klassisches Wiener Hauptgericht, das gut zubereitet, interessante Geschmacknoten aufweist. Natürlich ist der "Zwiebelrostbraten" ein Geheimtipp, obschon man möglicherweise bei dem verwendeten Schmalz zurückschreckt. Doch genau dieses tierische Fett sorgt für bestimmte Aromen bei angebrateten Fleisch, die ein  Olivenöl nicht leisten kann, 

Dann werden natürlich eine Vielzahl von Nachspeisen vorgestellt. Das Rezept für den "Apfelstrudel" ist erste Sahne. Auch alle anderen Rezepte überzeugen sofort. Böhmen lässt grüßen.

Den Rezepten zwischengeschaltet sind wie bereits erwähnt Restaurantvorstellungen und Präsentationen von Menüs der jeweiligen Restaurants inklusive Rezepte. Überzeugt hat mich hier am meisten das "Weinhaus Arlt" und das Restaurant im "Hotel Sacher". 

Spannend finde ich all das, was im 2. Abschnitt vorgestellt wird. Es handelt sich hier um moderne Restaurants und Menüs aus deren kreativer Küche inklusive Rezepten. Sehr interessant finde ich das Restaurant "Neni am Naschmarkt". Dort kocht Haya Molcho. Sie hat übrigens iraelisch-orientalische Wurzeln und überzeugt durch ungewöhnliche Speisen. Eine gute Adresse auch scheint "Restaurant und Kochsalon Wrenkh" zu sein. In der "Kartoffel- Gulasch-Suppe"  dort wurde Quinoa verarbeitet, auch Räuchertofu, Kartoffeln und sehr gut abgestimmte Gewürze. Der "Gebackene Flusswels" ist mit einer Salz-Gurken-Vinaigrette aromatisiert worden und der "Rostbraten mit rosa Erdäpfelpüree" hat durch seine Würzung leicht orientalische Noten. 

Im "Le Ciel" wird geradezu göttlich gekocht. Hier möchte ich das Dessert hervorheben: "Weisses Schokoladeneis mit Gurke und Minzcreme".

Ein gelungenes Kochbuch mit spannenden Restaurantvorschlägen. 

Empfehlenswert 

Helga König 

Im Fachhandel erhältlich