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Rezension: ROM- Das Kochbuch- Katie Parla & Kristina Gill – Südwest

Dieses schöne und dabei informative Kochbuch ist reich bebildert und schenkt dem Betrachter Einblicke in das lukullische und gesellige Leben Roms, nicht nur durch die Rezeptergebnisse, sondern auch durch eindrucksvolle Fotos, die man sich immer wieder gerne anschaut und  die zum Reisen motivieren.

Zunächst wird man ein wenig mit der kulinarischen Geschichte der Stadt vertraut gemacht und erfährt alsdann, dass in diesem Buch traditionelle und moderne Gerichte der "Cucina romana" präsentiert werden. Zahlreiche Klassiker wurden in Zusammenarbeit mit namhaften Köchen der Stadt für den Hausgebrauch adaptiert.

Anstelle der traditionellen Kapitelfolge, haben sich die Autorinnen für eine Aufteilung entschieden, die auch Platz für neue Klassiker und andere bemerkenswerte Gerichte bietet. Ihnen liegen bei der Rezeptsammlung zwei Minderheiten speziell am Herzen: Die römischen und lybischen Juden. 

Sehr gut unterrichtet wird man über die römische Küchenausstattung für zu Hause und lernt wichtige Zutaten kennen. Dazu gehört auch Fenchelpollen und natürlich Peperoncini. 

Die Rezepte sind nach Themen geordnet und zwar wie folgt: 
Snacks, Vorspeisen und Street Food 
Klassiker und Variationen
Quinto Quarto
Gemüse 
Dolci 
Getränke

Vor jedem Gericht gibt es warenkundliche Informationen. Zudem werden im Rahmen von spannend zu lesenden Textbeiträgen kulinarische Spezialitäten wie Carbonara, Guanciale, aber auch Roms heimliche Köche oder die Ghettoküche vorgestellt. 

Die Rezepte werden sehr ausführlich und dabei schrittweise erläutert. Lecker als Beigabe zu einem Glas Weißwein sind beispielsweise die "Bruschetta mit Artischocke, Zitrone und Pecorino Romana" oder auch ein Stück von der "torta rustica", die auch in römischen Weinbars angeboten wird und eine Gemüsefüllung enthält. Sehr delikat ist das Rezept für "Hähnchen mit Tomaten und Paprika" das man in Rom traditionell am Fest Mariä Himmelfahrt speist und das durch Weißwein und frischen Majoran eine pikante Note bekommt. 

Neugierig auch hat mich ein jüdisches Fisch-Gericht gemacht. Es handelt sich dabei um einen pikant zubereiteten Fisch mit Couscous. 

Sehr gute Gemüsegerichte motivieren dazu, sie auszuprobieren. Dabei überzeugen mich die "Gebackenen, gefüllten Tomaten mit Reis" ebenso wie der "Salat aus rohen Artischocken". 

Lobend erwähnen möchte ich zudem "Knusperstangen mit Oliven, Walnüssen und Zucchini" und diverse Dolci, wie etwa die Haselnuss-Meringen. 

Tolle Getränke runden alles ab. Spannend finde ich hier den Lorbeer-Degistif. Er stammt vom letzten Tiberfischer. Hier spielen Fenchelblüten, Lorbeerblätter und Wildkräuter eine Rolle. Das Rezept ist ebenso inspirierend wie jenes für Römischen Martinez. 

Sehr empfehlenswert 

Helga Konig