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Rezension: Neapel genießen - 200 authentische Rezepte und ­Lokaltipps:

Gerd Wolfgang Sievers wartet in diesem handlichen Kochbuch mit 100 authentischen Rezepten und Lokaltipps aus der Region Neapel auf. Im Fokus stehen neben Neapel, Ischia und die Amalfiküste. 

Dabei untergliedert er sein hübsch bebildertes Kochbuch in die Rubriken: Die Küche im griechisch-römischen Zeitalter Die Küche der armen Leute Pizza "Calzone" und pikante Torte Hauptgerichte Salate, Gemüse, Eiergerichte und Gemüseeintöpfe Süßes, Früchte und Liköre 

 Im Vorwort weist der Autor u.a. darauf hin, dass die neapolitanische Küche in ihrer einfachen Form aus einem Imbiss oder Tellergericht und in der Restaurantvariante nur aus Primo, Seconodo und Obst sowie Dessert besteht. Eine Anti-Pasti-Kultur gibt es hier nicht. 

Damit der Leser die Küche Neapels und deren Spezialitäten besser versteht, informiert der Sievers ein wenig über die Geschichte der Stadt und macht auf diese Weise klar, das die Kluft zwischen einer armen, bevölkerungsreichen Unterschicht und einer kleinen Oberschicht sehr groß war und sich dies auf die Essgewohnheiten niederschlug, die entsprechend einfach sind. 

 Aufgeklärt wird man über das antike kulinarische Erbe, das sich in der Liebe zu Sardinen, in einer dezenten Würze und in unkomplizierten Speise offenbart. Der Autor präsentiert eine kleine Anzahl antiker Rezepte, ohne zu vergessen zuvor Wissenwertes zu "garum", der aus dem antiken Griechenland kommenden fermentierten Fischsauce zu berichten. Die Liebe zu Garum soll bei den Neapolitanern bis zum heutigen Tag anhalten. Über die tradierten Gerichte aus antiken Tagen erfährt man jeweils historisch Wissenwertes. Dabei klingt das Rezept für "Toronischen Fisch" vielversprechend und Gerstenbrei mit Süßwein und Honig zubereitet, ist gewiss eine schmackhafte Süßspeise, sofern sie von Aprikosenkompott begleitet wird. Antikes Speisen halte ich in heutigen Tagen allerdings für eine Spielerei. 

 Informiert wird man umfangreich über die Küche armer Leute, lernt dann eine Reihe von Pasta-Gerichten kennen, mit denen Mütter in allen Zeiten ihre Kinderschar problemlos sättigen konnten. Hier spielt die Tomatensauce eine große Rolle. Ich gebe zu, dass ich keine Freundin von Pizza bin, habe dennoch mit Interesse gelesen, dass die ersten Überlieferungen im Hinblick auf diese Mehlspeise aus dem Jahre 1835 stammen. Pizzaliebhaber finden in diesem Buch eine Vielzahl delikater Pizza-Rezepte, auch für "Baciolini", das sind Pizza-Küsschen. 

 Einige Hauptgerichte würde ich niemals zubereiten, da ich weder Kutteln, Kalbsgekröße, noch Schweinköpfe und Füße esse. Sehr gut allerdings sind die Fischspeisen, wie etwa der "Gegrillte Schwertfisch mit Oregano". 

 Mein Lieblingskapitel thematisiert Salate, Gemüse, Eiergerichte und Gemüseeintöpfe. Natürlich spielen hier Tomaten die entscheidende Rolle. 

 Bei den Süßspeisen schließlich lohnt es sich die Sorbetrezepte auszuprobieren. Das Blutorangensorbet schmeckt am besten. 

 Die Restauranttipps zum Schluss sind sehr gut beschrieben. Wohl dem, der heute Mittag eine delikate Pasta mit einem Glas Wein an der Amalfiküste genießen konnte. Zum Dank sollte er seine Mitmenschen den ganzen Tag freundlich anlächeln und charmant sein. 

 Empfehlenswert.

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Rezensionen:Mein B_Logbuch (Gebundene Ausgabe)

Astrid Paul betreibt den Food-Blog "Arthurs Tochter kocht". Sie stellt in ihrem Buch Kochrezepte vor, berichtet über ihr Leben, schreibt über ihr eigenes Einkaufsverhalten und stellt kritische Fragen zur Lebensmittelproduktion. Ferner informiert sie sehr aufschlussreich darüber, welche Erfahrungen sie im Bloggerland bislang gemacht hat. 

Ihr virtuelles Leben begann dort im Jahre 2009. Die Rezepte zeugen davon, dass Paul eine wirklich begnadete Köchin ist. Leider beinhaltet das Buch zu wenige Rezepte, als dass man das es als Kochbuch im herkömmlichen Sinne bezeichnen könnte. Vielmehr ist es eher ein Erfahrungsbericht und eine bemerkenswerte Marketingstrategie, um Internetunkundige auf ihren wunderbaren Blog aufmerksam zu machen. 

 Interessant fand ich, von den Möglichkeiten zu lesen, die Blogger üblicherweise zur Verfügung stehen, um ihre Blogs bekannt zu machen. Ob das Buch allerdings eine Hilfe sein könnte, dem Blog noch weitere 100.000 Leser in kurzer Zeit zu bringen, wird davon abhängen, wie viele Rezensenten in den Printmedien und im Internet auf das Buch aufmerksam machen und Neugierde wecken. 

 Wer nicht an Blogger- Insiderwissen interessiert ist und sich auch nicht für Astrid Paul und ihre Gedankenwelt interessiert, sondern ausschließlich für die Zubereitung von Gerichten, muss sich im Buch mit 17 Rezepten begnügen. Diese allerdings sind sehr raffiniert gestaltet. Blogger können viel Wissenswertes auf den 279 Seiten in Erfahrung bringen. 

Astrid Paul kennt sich sehr gut aus. Man kann selbst als alter Hase von ihr noch lernen. Bei immer größer werdender Anzahl an Bloggern eröffnet sich für ihr Buch ein beachtliches Leserpotential, das so ganz nebenbei auch noch einige gute Rezepte präsentiert bekommt. Auf welche Weise Astrid Paul einen Nutzen aus ihren Internetengagement zieht, lässt sie nicht unerwähnt und spornt gewiss den ein oder anderen an, ebenfalls eine interessante Bloggeridee zu entwickeln.

 Empfehlenswert.
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