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Rezension: Vive la France- Laurence Mariotte- Gerstenberg




Laurence Mariotte, der Autor dieses wunderbaren Buches ist ein namhafter französischer Fernsehkoch, der in vorliegender Publikation Klassiker der französischen Küche vorstellt. Wie Mariotte in seinem Vorwort hervorhebt, sind die vorgestellten 80 Rezepte ein Querschnitt der französischen Kulinarik. Mittels Erläuterungen und Anekdoten rundet der Autor das Bild der lukullischen Seite Frankreichs gekonnt ab.

Begleitet werden die Rezepte darüber hinaus von tollen Fotos, die nicht nur Rezeptergebnisse, sondern auch das Ambiente drum herum appetitanregend visualisieren.

Untergliedert sind die Rezepte in: 
Vorspeisen 
Hauptgerichte und Beilagen 
Desserts 
Grundrezepte 

Man erfährt stets für wie viele Personen die Zutaten ausreichen und wie lange die Vorbereitung und Zubereitung dauert. Die Zutaten sind jeweils übersichtlich aufgelistet und die Rezepte werden- gut nachvollziehbar- schrittweise erklärt. 

Viel Cholesterin, noch mehr gesättigte Fette, viel Zucker, jedoch insgesamt beste Produkte, kein Industriemüll, von allem nicht zu viel, der Koch schlank, die Genießer gut gelaunt, weil sie wissen, dass sie sich solche Highlights nicht jeden Tag gönnen werden und sie deshalb auch ohne schlechtes Gewissen die vorgestellten Köstlichkeiten schlemmen können. Das ist es wohl auf den Punkt gebracht.

Was sollte man hervorheben? 

Bei den Vorspeisen die "Ofeneier mit feinen Kräutern". Umwerfend gut im Geschmack und nicht kompliziert in der Zubereitung. Der Kick es das Muskatnussaroma. Vielleicht auch die mit Käse überbackene "Zwiebelsuppe"? Ihr Ursprung soll im Pariser Stadtviertel Montmartre liegen. Mit geriebenem Gruyère überbacken schmeckt sie tatsächlich am besten. Das Rezept für "Entenleber-Terrine" werde ich gewiss nicht zubereiten und zwar  aus Tierschutzgründen. Finde es aber gut, dass es als Klassiker im Buch nachzulesen ist. Bewusstsein entsteht mit der Zeit.

Hingegen überzeugt mich das Rezept für "Quiche Lorraine", dessen Ursprung Lothringen ist und das sich auch als Imbiss an einem Weinabend mit Freunden eignet. 

Bei den "Hauptgerichten & Beilagen" wird man zunächst von tollen Fisch- und Schalengerichten positiv überrascht. So wird bei den "Gratinierten Jakobsmuscheln" anhand von Schaubildern sogar gezeigt, wie man die Muschel öffnet und reinigt, bevor man sie zubereitet. Die "Muscheln in Weißwein" sind ganz einfach in der Zubereitung, doch von Geschmack her superb. "Die Seezunge nach Müllerinart" überzeugt und ist ebenfalls nicht kompliziert herzustellen. 

Bei den Fleischgerichten, mit denen es dann weitergeht, möchte ich folgende Rezepte hervorheben: "Entrecôte mit Sauce Béarnaise". Am besten man baut Estragon selbst an, dann gibt es auch keine Probleme mit der Zubereitung der Sauce. Sehr gut gefallen haben mir zwei Gerichte, die sich nur durch wenige Zutaten unterscheiden: Das "Provenzalische Schmorfleisch" und "Boeuf Bourguinon". Dabei gebe ich dem "Provenzalische Schmorfleisch" den Vorzug wegen der mediterranen Geschmacksnoten.

Sehr gute Kalbsgerichte erwarten zudem die Leser und ein wunderbares Rezept für ein "Hähnchen nach Art des Vallée D Àuge". Die Normandie lässt grüßen…! 

Sehr feine Gemüsegerichte machen neugierig. Da sind beispielsweise die Rezepte "Erbsen auf französische Art", auch das "Ratatouille nach Nizza-Art", die es lohnt, nachzukochen, und sich ganz zu Tisch in Frankreich zu fühlen. Die Kartoffelgerichte im Buch werden Kartoffelliebhaber*innen entzücken und dann werden alsbald die "Dessertrezepte" die Süßmäulchen sehr begeistern. 

Ein Traum ist die "Erdbeercharlotte". Durch die gewählten Zutaten ist sie keine Fettbombe, sondern ein proteinhaltiger. köstlich erfrischender Abschluss eines gelungenen französischen Menüs. Die Schneeeier, genannt "Ile Flottante" sind natürlich ein Hochgenuss. Schön, dass anhand von Bildern gezeigt wird, wie man sie herstellt. Die "Zitronentarte" schmeckt im Sommer gekühlt am besten und die "Crêpes Suzette" sind das Highlight, das immer willkommen ist. 

Diese und viele andere gute Rezepte warten auf die Leser. Darüber hinaus noch tolle Grundrezepte für Fonds und Teige wie auch für Eis. Zudem werden Menüs für verschiedene Anlässe aus den Rezepten zusammengestellt. Kreative gehen vielleicht lieber selbst zu Werk und überlegen, was wozu zu welchem Anlass passt. 

Meine Empfehlung für heute Abend, 19. Juli 23 
Vorspeise: "Lauch mit Vinaigrette" 
Hauptspeise: "Muscheln in Weißwein" 
Dessert: "Pfirsich Melba" 

Dazu ein Glas kühlen, trockenen Rosé oder auch zwei. :-))

Maximal empfehlenswert 
Helga König

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