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Rezensionen:Divertimento in Cucina: Traditionelle Rezepte, Musik und Geschichten aus Italien (inkl. 3 Musik-CDs) (Gebundene Ausgabe)

"Divermento in Cucina" ist ein wunderschön illustriertes earBook, das traditionelle Rezepte und Geschichten aus Italien sowie 3 CDs von perfekter Klangqualität enthält.
Bei den CDs handelt es sich um

CD1 "Canzoni"- Lieder aus Italien (hier singen Beniamino Gigli, Claudia Villa u.a. italienische Evergreens wie etwa "Marina", "Luna caprese" u.s.w.).

CD2 "Arie d`opera"- Opernarien (aus Opern der Komponisten Verdi, Donizetti, Puccini, etc.)

CD 3 "Melodie classiche"- Klassische Melodien (Komponisten der Stücke sind u.a. Vivaldi, Albioni, Paganini, Locatelli und Rossini)


Wie immer an Freitagabenden, saß ich auch gestern Abend mit meinem Mann, ein gutes Glas Wein trinkend und Musik hörend, bei Tisch. Diesmal erfreuten uns der gelungenen Musikauswahl der obigen drei CDs und der hübschen Illustrationen von Fiona Corsini im vorliegenden Buch, die sowohl farblich als auch von den Motiven her eine Augenweide sind. Es sind die mediterranen Farben, die den Betrachter vergnügt stimmen und natürlich auch die lustigen Motive, die die Kinderseele im Betrachter berühren, weil die Künstlerin Symbole für all das, was Freude bereitet, in nicht kitschiger Weise zu visualisieren versteht. Tomaten mit lachenden Gesichtern, ein Hahn mit menschlichen Zügen im Kräuterkranz, ein Boot mit zwei sich liebenden Artischocken, das wie von Zauberhand gesteuert, sich auf Venedig zubewegt und unzählige andere Motive zaubern beim Betrachten sofort ein Lächeln auf die Lippen.


Die Autorin Emanuela Notarbartolo di Sciara hat das Buch ihren acht Enkelkindern gewidmet. Sie möchte für die Leser jene Rezepte vorstellen, die den Grundstock jeder italienischen Küche ausmachen. Im Vorwort berichtet sie kulinarisch Anekdotisches aus ihrem Leben, das erahnen lässt, wie gerne die Autorin am Herd steht.

Bevor sie mit ihren Rezepten aufwartet, nennt sie viele nützliche Tipps.
Die Rezepte untergliedert sie in:

LE SALSE- Saucen

IL PANE- Brot

LE MINISTRE - Suppen

I PRIMI PIATTI- Erster Gang

I SECONDI PIATTI- Zweiter Gang

LE UOVA- Eierspeisen

LE VERDURE- Gemüsegerichte

I DOLCI - Nachspeisen

Die Rezepte sind alle sehr gut erklärt, etwas anders vielleicht als die Rezepte von herkömmlichen Profiköchen, nicht schrittweise, sondern plaudernd, spielerisch den Dialog mit dem Leser suchend.

Immer wieder erzählt die Autorin historisch Wissenswertes zu bestimmten Speisen, auch Anekdotisches und gibt viele brauchbare Tipps. Sie erweist sich dabei als eine wunderbare Erzählerin und man bedauert es, ihr nicht persönlich zuhören zu können, während sie eine der delikaten Speisen aus dem Buch zubereitet.

Die Rezepte sind solche aus der gutbürgerlichen Küche, die jeder mit etwas Geschick zubereiten kann. So empfiehlt die Autorin im Falle der "Tomaten mit Reisfüllung": "Im Hochsommer, wenn das Aroma der Tomaten dank der Sonne am intensivsten ist und diese besonders groß und fleischig sind, sollte man diese Delikatesse warm, oder noch besser kalt genießen",(Zitat: Seite 65). Die Speise lässt sich einfach zubereiten, dennoch handelt es sich tatsächlich hierbei um eine Delikatesse.

Ich sehe davon ab, Rezepte in großer Zahl hier aufzuzählen. Allen gemeinsam ist die Schlichtheit, mit der sie daherkommen. Es sind in der Regel wenige, so doch gut aufeinander abgestimmte Zutaten, die zu den feinen Geschmacksergebnissen führen. So benötigt man beispielsweise für einen "Apfelauflauf nach Südtiroler Art" nur 5 Eier, 6 Esslöffeln Mehl, 3 Äpfel und 1 Glas Milch aber keinen Zucker! und für eine "Tomatensuppe" 1/2 kg altes Bauernbrot, 1/2 Glas bestes Olivenöl, 2 Knoblauchzehen, 1 Zweig Salbei, 1/2 kg geschälte Tomaten (oder frische, aber dann sehr reife Tomaten), Salz und Pfeffer.

Dieses earBook nenne ich gelungen, weil es fast Sinne anspricht und wirklich für viel Freude und gute Laune sorgt.
Empfehlenswert.


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Rezension:Frühstück & Brunch: Rezepte, Tipps und Warenkunde (Gebundene Ausgabe)

Der Autor Hannes Finkbeiner hat gemeinsam mit dem Sternekoch Ronny Siewert und dem Foodfotograf Matthias Hoffmann dieses hochinformative Buch mit dem Titel "Frühstück und Brunch" auf den Weg gebracht, das sich mit Rezepten, Tipps und Warenkunde aus diesem Themenbereich auseinandersetzt, primär wohl für die Gastronomie gedacht ist, aber ebensogut in Privathaushalten genutzt werden kann.



Untergliedert ist das Buch in sechs große Kapitel, denen- sehr übersichtlich- Unterkapitel zugeordnet sind.

Bei den sechs großen Kapiteln handelt es sich um:

Heißgetränke: Kaffee, Tee und Trinkschokolade

Basis: Brot und Brötchen, herzhafte und süße Brotaufstriche

Gesundheit: Müsli und Milchprodukte, Obst, Säfte und Erfrischungsgetränke

Herzhaft:Fleisch und Fischwaren, Käse, Eierspeisen und Eingelegtes

International oder regional: Büffets und Konzept

Süßer Abschluss: Kuchen und süße Stückchen

Die einzelnen Kapitel enthalten jeweils eine Fülle von Produktinformationen, zudem aufschlussreiche Interviews und delikate Rezepte.

Gleich zu Beginn des ersten Kapitels erfährt man, dass vor rund 400 Jahren die Getränke Kaffee, Tee und Trinkschokolade den Frühstückstisch revolutioniert haben und wird dann jeweils über die Geschichte der Getränke aufgeklärt. Im Rahmen der Interviews liest man seitens des Fachbuchautors Thomas Leeb, der in München ein Fachgeschäft und Cafés betreibt, mehr über die Qualität von Kaffeebohnen und wie diese perfekt geröstet werden, welche professionellen Kaffeemaschinen sinnvoll sind, wie die Wasserqualität beschaffen sein soll und dergleichen mehr.

Aufgelistet sind in der Folge unzählige Kaffeespezialitäten. Hier wird immer erläutert, wie deren Zusammensetzung sich gestaltet. Beispiel: "Kaffee Othello: Heiße Trinkschokolade mit einem Espresso gemischt",(Zitat: S. 21).

Man erfährt des Weiteren, wie man schwarzen Kaffee stilvoll in Szene setzt und perfekten Milchschaum zu Wege bringt, bevor mit dem Heißgetränk Tee analog verfahren wird. Der Geschäftsführer und Inhaber der Ronnefeldt KG, Jan -Berend Holzapfel, äußert sich in seinem Interview überaus erhellend zum Thema Tee. Anschließend wird man ausgiebig über Süßungsmittel für Heißgetränke aufgeklärt und erhält einen guten Überblick über Zuckersorten. "Muscovado-Zucker" kannte ich bislang noch nicht. Es handelt sich hierbei um unraffinierten Rohzucker, der einen hohen Melasse-Anteil enthält. Deshalb auch soll er feucht sein und über einen kräftigen Geschmack mit malzigen und lakritzartigen Noten verfügen.

Dass heute bei der Trinkschokolade die Kakaobohnen "Farostero" und "Trinitaro" von Bedeutung sind, sollte man wissen, aber auch das die Wildsorte "Criollo" das eigentliche Spitzenprodukt ist und ferner wie man eine besonders delikate Trinkschokolade zubereitet. Das Rezept auf Seite 41 ist sehr delikat und ideal als Stimmungsaufheller an den tristen Herbsttagen.

Später erfährt man Wissenswertes über Brot und Brötchen, nicht zuletzt auch, dass die Ägypter 2000 v. Chr. die Wirkung des Sauerteigs als Triebmittel entdeckt haben und dass in Rom Brot zu den Hauptnahrungsmitteln zählte. Damals wurde das Getreide mit Drehmühlen gemahlen und mittels verschiedener Techniken gesiebt, um Spelzen und Fruchtschalen auszusortieren, (vgl.: S. 45).

Über die Vielfalt auf dem Brotbüfett wird man ebenso informiert, wie über Backwaren für Allergiker und kann sich mit dem Interview des Marketing-Direktors der Frozen Food Nestlé Schöller Fritz Kellermann zum Thema Brot und tiefgefrorene Backwaren befassen, sich in Brotrezepte vertiefen, die sehr gut erklärt sind und eventuell ein "Landbrot mit Natursauerteig" oder andere Brote, deren Rezepte man bestens erklärt bekommt, selbst zubereiten.

Sehr gut sind die Rezepte für Brotaufstriche, wie etwa der "Mediterrane Gemüseaufstrich", der "Kräuterhüttenkäse" oder auch die "Grüne Pfeffercreme".

Das Thema Honig in diesem Kapitel verschafft dem Leser einen guten Überblick über 21 Honigsorten, darunter auch der von mir geschätzten Pinienhonig, der weitgehend aus Honigtau besteht.

Außergewöhnliche Marmeladen und Konfitüren warten darauf zubereitet zu werden, u.a. "Zitronenmarmelade" mit dem von mir eingangs erwähnten Muscovado-Zucker, auch eine sehr delikate "Rote Paprikamarmelade" u.a. mehr. Der Inhaber der Konfitürenmanufaktur Alfred Faller GmbH Thomas Faller äußert sich aufschlussreich zum Thema Konfitüren und ähnlich wie alle anderen Interviewpartner von Herrn Finkenbeiner auch zu Überlegungen, für Hotels zum Produkt, das in seinem Betrieb seit drei Generationen hergestellt wird.

Man wird dann über die Präsentation von Brotaufstrichen und Butter sehr gut unterrichtet, auch hat man Gelegenheit ein Interview mit dem Diät-Experten Sven-David Müller zu lesen, der die Frage beantwortet, was ein gesundes Frühstück ist. Viele köstliche Müslirezepte warten auf den Leser und natürlich lernt man auch Rezepte für Birchermüsli kennen. Am leckersten finde ich hier das "Erdbeermüsli mit Ahornsirup und Waldbeeren". Sehr lobenswert sind die Infos in dem Unterkapitel "Müsli im Baukastensystem". Hier sind 26 verschiedene Sorten von Nüssen, Kernen und Cerealien im Überblick aufgelistet und werden alle näher beschrieben. Auch über Fruchtpürees und Trockenobst liest man Wissenswertes und des Weiteren über Milchprodukte, die für ein Müsli notwendig sind.

Gute Rezepte für Joghurt und Quarkspeisen begeistern mich, vielleicht am meisten der "Erdbeer-Grapefruitquark", gefolgt vom Haselnussjoghurt. Sehr delikate Obstsalate und Rezepte für Säfte und Erfrischungsgetränke lernt man kennen. Hier ist das Interview von Mario Dechent lesenswert, der in leitender Stellung bei der "Eckes-Granini Deutschland GmbH" tätig ist.

Auch Rezepte für Kinder werden zur Sprache gebracht, so etwa "Früchtepizza", "Fischfrikadellen mit Kräuter-Joghurt-Dip" und "Mango-Sushi mit Erdbeersauce".

Wurst und -Schinkenspezialitäten werden natürlich auch fokussiert und auch hier gibt es neben warenkundlichen Infos Rezepte und zwar für kalte und warme Fleischgerichte, z. B. "Weißwurst in Laugenbrezelpanade", die die Bayern unter den Lesern besonders beglücken wird.

Für die Gastronomen gibt es sehr gute Hinweise zur Präsentation von Fleischwaren und zur Büfettbeleuchtung. Eine Reihe schmackhafter Fischgerichte für ein delikates Brunch werden vorgestellt. Hier finde ich die "Lachsrolle mit Spinat" und den "Geräucherte Butterfisch mit rosa Pfeffer und Zitronenzesten" besonders lecker.

Über die Herstellung von Käse und diverse Käsegruppen im Überblick wird man aufgeklärt und man erhält gute Rezeptideen für Eierspeisen, wie auch herzhafte Salate und eingelegte Speisen, ferner für sehr gute Würzsaucen, Salsas und Pestos.

Für die Gastronomie wartet Finkenbeiner mit Hygienevorschriften für das Frühstücks- und Brunchbüfett auf und auch mit Rezeptvorschlägen für Büfetts mit Konzept wie auch mit Tipps fürs Etagenfrühstück. Für Hotels sind Kuchen und süße Stückchen bei einem Frühstücksbüfett oder Brunch ein Muss. Die Rezepte Rony Siewerts sind hier besonders lecker und lassen Süßmäuler frohlocken.

Alles in allem ein sehr gutes Buch, das nicht nur der Gastronomie weiterhilft, sondern Personen, die ihre Lieben zuhause mit einem genussvollen Frühstück oder Brunch erfreuen wollen.

Empfehlenswert.

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Rezensionen:Die Wiener Küche: Die 300 besten Rezepte Fotografiert von Kurt-Michael Westermann (Gebundene Ausgabe)

Der "Zwei-Hauben"- Koch Adi Bittermann hat gemeinsam mit der Kochbuchbetreuerin Renate Wagner-Wittula und dem Fotografen Kurt-Michael Westermann dieses reich bebilderte Kochbuch, das 300 hervorragende Rezepte der "Wiener Küche" enthält, auf den Weg gebracht.

Nach einem kleinen Exkurs in die kulinarische Welt der Donaumetropole geht es in diesem Buch gleich zur Sache. Die Rezepte, die alle sehr gut gegliedert sind und ebenso gut beschrieben werden, sind wie folgt untergliedert:

Kleine kalte Speise und Salatkreationen

Wiener Suppenküche

Kleine warme Speisen und Zwischengerichte

Beilagen

Fischgerichte

Fleischgerichte

Die süße Wiener Küche

Grundrezepte

Es ist natürlich unmöglich im Rahmen der Rezension auf alle 300 Rezepte näher einzugehen, ja es ist noch nicht einmal möglich, die kurzweilig zu lesenden zusätzlichen Informationen, die immer wieder mal unterhalb eines Rezeptes zu finden sind, im Einzelnen zu fokussieren. Wichtig zu erwähnen ist allerdings, dass stets die Vorbereitungszeit und die Kochzeit bei jedem Rezept erwähnt und die Gerichte auf traditionelle Zubereitungsart dem Leser nahe gebracht werden. Es handelt sich bei diesem Buch um das neue Standardwerk der Wiener Küche.

Bei den kalten Speisen und Salatkreationen möchte ich den "Kalten Spargel Palatschinken" gleich erwähnen, aber auch das "Roastbeef mit gebackenem Ei". Vielleicht fällt es bei diesen Speisen nicht jedem sogleich auf, dass es sich hier um "Wiener Küche" handelt, so doch aber bei den Suppenrezepten, die einfach sensationell sind.

Sehr gut gefällt mir die Rezeptur der "Kraftsuppe" mit einem Schuss Madeira, auch der "Paradeisersuppe mit Basilikumschäumchen und Parmesanchips" und schließlich der "Schwammerlsuppe", die man "mollig binden" kann, sofern man mit Sauerrahm und etwas Mehl "versprudelt" in die Suppe gibt.

Bei den kleinen warmen Speisen und Zwischengerichten möchte ich den "Erdäpfelauflauf mit Salbei-Paradeis-Ragout" hervorheben, weil es ein wirklich aromenreiches vegetarisches Gericht darstellt, gefolgt vom "Eierschwammerlgulasch", das ähnlich wie das zuvor genannte Gericht durch Kümmel den letzten Kick erhält.

Sehr gute Spargelrezepte, auch ein delikates Rezept für eine gefüllte Gurke und ein Rezept für "Mit Bröseln gebratenes Kalbsbries mit Morcheln und Kräuterpolenta" finde ich besonders nachkochenswert und bei den Beilagen den "Linsensalat", der mit Koriander und Piment Würze findet, auch das "Rotkraut", das mit Johannisbeer-und Orangensaft, aber auch mit Zimt, Piment und Kardamom aromatisiert wird.

Knödelfans finden in diesem Buch viele sehr gute Rezepte und auch Saucenliebhaber werden bedient. Des Weiteren gibt es wunderbare Fischrezepte, z. B. für "Serbischen Karpfen" und "Wurzelkarpfen" auch für Zander und Forellen, Waller und Saibling, durch die man eigentlich problemlos auf Fleisch verzichten kann.


Wer dennoch gerne Fleisch isst, wird möglicherweise den "Kümmelbraten", der mit viel Knoblauch zubereitet wird, ins Auge fassen oder den "Schweinslungenbraten Colbert mit Rahmäpfeln" goutieren, (hierbei handelt es sich um einen Rinderfiletbraten). Ein delikates Tafelspitzrezept, auch Rezepte für "Esterházyrostbraten", "Vanillerostbraten", "Giradirorostbraten" warten auf kochfreudige Leser, ferner ein exzellentes Rezept für ein "Pfeffersteak" und für "Wiener Schnitzel", mit einem speziellen Tipp für eine gelungen Panade.

Wer Innereien mag, findet in diesem Buch ebenfalls interessante Gerichte, wie etwa "Kalbsbeuscherl", "Gebackenes Hirn" oder "Gebackenes Bries" oder "Rahmherz" und wer "Faschiertes" mag, der wird verzückt sein, wenn er das "Fleischlaiberl mit pochiertem Ei und Blattspinat" zubereitet und anschließend verspeisen darf.

Leckere Rezepte für "Hendel" und auch für Wild beenden das Kapitel Fleisch. Dann darf man sich mit der süßen Wiener Küche näher befassen und frohlocken.

Jeder, der sich ein wenig auskennt, wird sofort feststellen, dass die Rezepte äußerst delikat sind. Meine Lieblingsdesserts der Wienerküche sind auch dabei, z.B. "Palatschinken mit Marillenarmelade", "Überbackene Palatschinken", "Milchrahmstrudel", "Powidltaschel", und "Marillenknödel", die auch ohne Vor- und Hauptspeise sehr gut schmecken.

Das Rezept für "Zwetschkenröster" enthält Rotwein und Rum. Das Rezeptergebnis ist überaus delikat, dazu warme Vanillesauce und man wähnt sich im Himmel.

Dies ist ein sehr gutes Kochbuch der bürgerlichen Küche mit Begriffserklärungen am Ende und Menüvorschlägen für drei oder vier Gänge sowie Erläuterungen dahingehend, welcher Wein zu welchem Gericht passen könnte.
Empfehlenswert.

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Rezensionen:Happy Spoons: Leckeres vom Löffel Cook in Box mit 4 Häppchenlöffel (Gebundene Ausgabe)

Dieses kleine Geschenkset enthält vier hübsch gestylte Porzellanlöffel, so genannte "Happy Spoons" und ein Büchlein mit 40 Rezepten für Appetithappen vor einem Menu oder beim Sektempfang.

Untergliedert sind die Rezepte in: Happy Spoons... mit Fleisch und Wurst,...Fisch und Meeresfrüchte..., Käse und Gemüse..., süße Leckereien.

Die Rezepte des Franzosen Philippe Mérel werden bestens erläutert und seitens des Fotografen Denys Clément fotografisch dargestellt.

Zum Sektempfang passen m. E. Minihappen mit Geflügel, Fisch oder Meeresfrüchten besser als mit Fleisch und Wurst. Doch das ist Geschmackssache. Die Happy Spoons mit Fleisch und Wurst eignen sich eher als Gruß aus der Küche vor bestimmten Menus. So etwa das "Tatar à la Thai" vor einem asiatischen Menu, dabei wird das Amues Gueule aus Rinderfilet mit frischer Minze, Koriander und gesalzenen Erdnüssen gewürzt. Gut auch sind Happen mit "Vitello tonnato", die am Beginn eines italienischen Menus stehen könnten.

Zum Sektempfang allerdings eigenen sich wohl eher die Löffel gefüllt mit "Garnelen mit Avocado", "Jakobsmuscheln mit grünen Linsen", "Austern mit Granatapfelkernen", "Lachstatar", auch "Jakobsmuschel-Carpaccio", "Safranmuscheln", "Avocadomousse mit Krebsfleisch" und "Marinierte Garnelen thailändische Art". Alle Happen sind fein gewürzt und unterscheiden sich in den Geschmacksnuancen auf subtile Art.

Wie die Bilder deutlich machen, kann man durchaus auch mit anderen Löffeln agieren und auf diese Weise die Rezepte, sofern man mehr als nur einen Gast erwartet, vielfältig zum Einsatz bringen.

Gut gefallen haben mir die Käse-Imbisse, die man zu einem Glas Rotwein reichen kann, so etwa "Brocciu mit kandierten Tomaten" oder "Zucchini mit Parmesan" und noch besser finde ich die Minidesserts auf den Löffeln, speziell die "Roten Beeren in Hibiskusgelee" und die "Mousse au chocolat mit Minze". Minidessert lassen Genuss ohne Reue zu.

Empfehlenswert.

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Rezensionen:Elverfeld. Das Kochbuch (Gebundene Ausgabe)

Autor dieses höchst komplexen Kochbuches ist der Spitzenkoch Sven Elverfeld, der damit die Entwicklung der "aqua" Küche dokumentiert. Das Restaurant "aqua" befindet sich im The Ritz-Carlton Hotel in der Wolfsburger Autostadt.

Den Werdegang des renommierten Kochs kann man einer der letzten Seiten dieses aufwendigen, reich bebilderten Kochbuchs entnehmen. Hier auch erfährt man, dass Elverfeld seine berufliche Laufbahn mit einer Konditorlehre in Bruchköbel bei Hanau begonnen hat. Er war u.a. Souchef im Sterne- Restaurant Hessler in Maintal- Dörnigheim, bevor er seit dem Jahre 2000 "Chef de cuisine" in Wolfsburg wurde.

Das Buch ist untergliedert in: Snack; Knusperrillos; Löffel-Degustation; Suppenshots und Menues. Bei den Menues sind die Rezepte untergliedert in: Anfängliches, Mittiges aus dem Wasser; Mittiges von Wald und Wiese; Hauptsächliches und Süßes. Anschließend gibt es noch Küsse vom Himmel, die dem Begriff "Süßes Finale" unterstellt worden sind. Diese werden dann den Löffeldesserts; den süßen Snacks; dem Süßen und Sodas im Glas; den süßen Knusperillos; dem Eiskonfekt und den Pralinen zugeordnet.

Copyright Fotos: “Luzia Ellert / Collection Rolf Heyne”



Man lernt zunächst delikate Kreationen des Kochs visuell kennen und erfährt, woraus diese im Einzelnen bestehen. Diese Erläuterungen kommen allerdings noch nicht den klassischen Rezepten gleich. Allerdings kann man sich in solche Rezepte im Rahmen der Menus vertiefen.

Die Rezepte werden alle bestens erklärt, sind aber dennoch kein Spaziergang in der Zubereitung.

Das Kochbuch sprengt den Rahmen all dessen, was ich bislang unter dem Namen "Kochbuch" in den Händen hielt und ist selbst für geübte Hobbyköche eine Herausforderung. Wer mittels dieses Kochbuches agiert, bedarf kulinarischer Intelligenz, ansonsten wird es eine Zitterpartie. Essen ist leichter als das Kochen, ohne Frage. Das Genießen allerdings ist es nicht.

Die Rezepte mit Jakobsmuscheln finden mein besonderes Augenmerk und hier speziell die Rezepte für "Pochierte Jakobsmuschel, Gurke, Kefir und Erdnuss" aber auch die "Norwegische Jakobsmuschel mit Mandarine und salzigen Kürbiskrokant". "Flusskrebse, Pattayamango, Essigkarotten, Sauerampfersud und Passe-Pierre" begeistern mich vom Rezept her fast genauso wie der "Atlantik-Rochenflügel mit Pinienkern-Kartoffelschmelze und Andalusische Màgiquo-Tomaten" und die "Bretonische Seezunge, Moderne Finkenwerder Art".

Es folgen eine Fülle delikater Fleischgerichte, diverse Rezepte mit Rinderfilets oder auch mit Lamm, aber auch ein Rezept mit Rehrücken, der von der Rezeptur her seinesgleichen sucht.

Im Bereich der Süßspeisenrezepte werden nicht nur Kinderaugen groß. Der gelernte Konditor übertrifft sich hier selbst. Seine "Pusteblume" ist zu schade um sie aufzuessen, aber auch seinen "Schwarzwälder Kirschbaum" wagt man nicht anzuknabbern.
Die Pralinen sind so delikat, dass ich mir wünsche, dass eine gute Fee mir ein Päckchen davon auf den Nachttischschrank legt, um ab und an beim Lesen die ein oder andere davon naschen zu können.

Copyright Fotos: “Luzia Ellert / Collection Rolf Heyne”



Für den kreativen Koch Elverfeld bedeutet Kochen Freiheit, in der er mit Leidenschaft seinen Gedanken einen emotionalen Ausdruck verleihen kann. Der Motor für seine Kreativität ist nach eigener Aussage seine Neugierde und der ständige Drang zur Weiterentwicklung.

Diesen Prachtband empfehle ich all jenen Hobbyköchen gerne, die Interesse für Neues und Weiterentwicklung im Bereich von Rezepten haben und futuristisch anmutenden Kochbüchern etwas abgewinnen können.

Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt hier, denn das Buch ist mehr als nur eine Ansammlung von hervorragenden Rezepten. Es ist auch ein fotografisches Highlight im Bereich der "Food-Fotografie". Realisiert haben die Fotos übrigens die Starfotografen Luzia Ellert und Christa Engstler.

Empfehlenswert.

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Rezension:Einfach Bumann. Das Kochbuch (Gebundene Ausgabe)

Die kulinarischen Köstlichkeiten aus vorliegendem Buch des Walliser Sternekochs Daniel Bumann hat man Gelegenheit in der "Chesa Pirani" in La Punt, einem Dorf auf 1700 m.ü.M, zehn Minuten von St. Moritz entfernt in Graubünden von ihm persönlich zubereitet, genießen zu können. Ein weiter Weg, den nicht jeder auf sich zu nehmen bereit ist. Wer dennoch wissen möchte, wie Bumann kocht, ist mit diesem Buch bestens beraten. Der Schweizer ist übrigens Marathon-Läufer. Der Europameister im Marathonlauf Viktor Röthlin hat das Vorwort verfasst und lobt Bumann ausdrücklich dafür, dass der Spitzenkoch ein überaus leistungsorientierter Mensch ist.

Das Buch, das möchte ich vorwegschicken, ist weit mehr als ein bloßes Kochbuch, denn die Fotos von Christa Engstler zeigen die Landschaft jener Region der Schweiz, in der Bumann seine Gäste bewirtet und laden auf diese Weise ein, sich dorthin aufzumachen, wo dieser Koch und seine herzliche Frau das ganze Jahr über die Gäste verwöhnen.



 
Man wird zunächst ein wenig über die Vita Bumanns unterrichtet, dann liest man Wissenswertes zur Geschichte zu "Chesa Pirani, La Punt Chamues", des alten Adelshauses aus dem 17. Jahrhundert. Dort betreiben Daniel und Ingrid Bumann mit großem Erfolg seit 1995 ihr Gourmetrestaurant.

Der Rezeptteil des Buches, in dem man sich auf vielen Bildern einen optischen Eindruck von den Kochergebnissen verschaffen kann, ist in die Kapitel:

Frühjahr und Sommer

Safranmenus des Sommers

Herbst

Winter

Safranmenu des Winters

Bumanns Klassiker

untergliedert.

Die einzelnen Rezepte sind hervorragend erklärt und in gut nachvollziehbaren Arbeitsschritten erläutert. Man erhält stets auch die Information, wie man die einzelnen Speisen appetitanregend anrichtet.

Bei den Speisen findet man Vor-, Haupt- und Nachspeisen, so etwa "Zweierlei von der Innenforelle: Forelle mit Buttermilchcreme und Wildkräutersalat". Den Salat macht der Koch mit Schweizer Rapsöl an und verwendet dazu u.a. Blutköpfchen, Frauenmantel. Taubnessel etc.

Delikat sind die Ferichte "Bergeller Gitzi mit jungem Knoblauch, Bärlauch, neuen Kartoffeln und Frühlingsgemüse", auch der "Zander aus dem Tessin mit Kopfsalat und Pilzen an Schnittlauch-Rapsöl-Sauce", den man zuhause natürlich auch durch einen Zander aus anderen Gefilden ersetzen kann.

Ein Dessert, das ich besonders hervorheben möchte ist "Weinbergpfirsich mit Pistazienparfait, Vanillentörtchen und Himbeeren". Die Zubereitung ist kein Spaziergang, aber die Mühe lohnt sich.

Man liest im darauffolgenden Kapitel vom roten Gold, das Daniel Bumann zum "König des Safrans" krönt, denn dort wo der Koch sein Domizil hat, ernten die Bauern bis zu fünf Kilo pro Saison und verschaffen dem Spitzenkoch die Möglichkeit zum vielfältigen Umgang mit dem kostbaren Gewürz.

Die Safranmenus des Sommers lassen dem Leser das Wasser im Mund zusammenlaufen, speziell der Gang "Hummer und Calamari mit Safran, Spinat, Tomaten und Nudelsegel" aber auch die "Ramati-Tomatensuppe mit Muscheln und Safran", der "Zander aus dem Tessin mit Safran-Peperonata und Auberginenpüree", die "Ravioli mit Brasatofüllung und jungem Spinat an Safranbutter" und das "Alpenlamm mit Scharfgarbe, La-Ratte-Kartoffelküchlein und Karotten an Safranjus".


 Bei den Herbstgerichten findet man u.a. ein sehr gutes Rezept für "Rehpfeffer in der Papilotte geschmort mit Rotkohl, Kastanien und Kartoffelpüree", einen "Gamsrücken mit Berberitze, Birne, Eierschwämmen und handgeschabten Spätzle" wie auch "Hirschentrecote mit Wacholder und gebratenem Gemüse", feinste Wildgerichte also, die zum Nachkochen in der derzeitigen Saison einladen.

Das Safranmenu des Winters ist ebenfalls verlockend, speziell die Gänge "Kartoffelsuppe mit Safran und auf Wiesenkümmel geräuchertem Schinken","Babylotte aus der Kilchoan Bay mit Safran und Sellerie" und der "Pochierte Tafelspitz vom Engadiner Black Angus mit Wintergemüse, Senffrüchten und Safran".

Das Gericht, das ich zu meinem Favoriten erkläre heißt "Langostinos und Tiefseecrevetten mit Kartoffelpüree und altem Remy Martin", dazu ein Glas Riesling und man wähnt sich im Himmel.

Ganz zum Schluss des Buches erfährt man Näheres über die kommunikative, charmante Ehefrau des Spitzenkoches, durch die einmal wieder bewiesen wird, dass wirklich starke Männer auch immer starke Frauen an der Seite haben.
Empfehlenswert

Copyright Fotos: “Christa Engstler / Collection Rolf Heyne”
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Rezension: Huhn & Co: Das Beste von Huhn & Pute, Ente & Gans Fotografiert von Peter Barci (Gebundene Ausgabe)

Der Publizist und Buchautor Gerd Wolfgang Sievers ist der Verfasser dieses Kochbuches, das eine Fülle von Geflügelrezepten enthält.
Dem umfangreichen Rezeptteil schickt der Autor eine sehr informative Einleitung vorweg, in welcher er sich allgemein zu den kulinarischen Besonderheiten von bestimmten Geflügelsorten äußert und auch einen historischen Rückblick in puncto Kochen mit Federvieh nicht vergisst.

Die Rezepte sind untergliedert in: Vorspeisen, Salate und kalte Gerichte; Suppen und Eintöpfe; Teigwaren, Reis und Eierspeisen; das vornehme Huhn: mal leicht, mal modern, mal elegant; das Huhn von rustikal bis gutbürgerlich; die großen Klassiker; das heiße Huhn: geschärft, gefeuert und gegrillt; Huhn ganz "fast"; Imbisse, Snacks, Sandwiches und Fingerfood; die besten Hühner der arabischen und asiatischen Küche; Ethno-Hühner; Pute/Truthahn; Entenrezepte und Gänserezepte.

Das Buch enthält viele appetitanregende Abbildungen der Kochergebnisse. Diese Fotos realisierte Peter Barci.

Alle Rezepte sind sehr gut gegliedert und beschrieben und lassen sich aufgrund dessen auch einfach nachkochen.

Bei der Fülle an guten Rezepten, ist es nicht leicht einige hervorzuheben. Ich möchte es jedoch dennoch versuchen. Sehr gut gefallen mir die Vorspeisen "Hühnerleber-Mousse", mit Aromen von Weißwein, Cognac, Macis, Piment, Nelke etc., "Ragout de Poulet", bei dem auf Morcheln nicht verzichtet wird, die Suppen "Hühnersuppe mit Fenchel und Safran", ein Rezept aus Kärnten und "Hühnersuppe mit Curry und Kokos", mit überaus delikaten Gewürznoten.

Bei den "Teigwaren, Reis- und Eierspeisen" finde ich das "Risotto alla Sbirraglia" am interessantesten. Es handelt sich hierbei um einen Klassiker aus der Küche des Veneto, das mit Weißwein geköchelt wird.

Die Geflügelgerichte, die elegant, modern und leicht daherkommen, gefallen mir am besten. Das gilt für die "Leichte Asia-Pfanne" ebenso, wie für die "Hühnerbrüstchen mit grünem Pfeffer", auch für "Gedämpftes Zitronenhuhn", bei dem Zitronengras eine Rolle spielt und auch für "Poulet Sauté aux Truffes", ein zugegeben etwas kostspieliges Gericht.

Wer es gern rustikal oder gutbürgerlich mag, wird begeistert ein "Entbeintes und gefülltes Bauernhendel" zubereiten oder ein "Marillenhuhn" kreieren. Das "Woihinkelche" kenne ich aus Rheinhessen. Mir gefällt in dem vorliegenden Rezept, dass eine Handvoll geschälte und entkernte Weintrauben, neben anderen Zutaten in der Sauce mitköcheln lässt und mit Weinbrand ablöscht.

Natürlich habe ich voller Neugierde die Rezepte des Kapitels "Die Großen Klassiker" gelesen. Allein 11 Rezepte für Hühner aus dem Tontopf warten auf den Leser, gefolgt von einem bemerkenswerten Rezept für "Wiener Backhendel" und u.a. zwei delikaten Küchenklassikern aus Frankreich, einerseits dem "Fricassée de Poulet à la Creme" und andererseits dem "Coq au Vin". Hier darf auf die Champignons nicht verzichtet werden.

Bei den schnellen Gerichten gefällt mir "Schnelles -Curry Islamabad" am besten, gefolgt von fünf sehr guten Sandwichrezepten.

Wer gerne arabische und asiatische Speisen mag, wird besonders begeistert das Gericht "Hühnchen Kung-Pao" aus China nachbereiten oder das Rezept für das "Ethno-Huhn" "Mole Poblano de Pollo" ausprobieren, das durch seinen Schokoladen-Chiligeschmack besticht.

Bleiben noch die Puten-Enten- und Gänserezepte zu erwähnen. Für die Martinsgans gibt es ein delikates Rezept, das ich gerne empfehle. Es nennt sich "Pannonischer Gänsebraten mit Kirchlekvar" und kommt aus Österreich. Wie man den Kirschlekvar herstellt wird genau beschrieben. Es handelt sich hierbei um eine leicht pikante Marmelade mit süßsauer Note.

Empfehlenswert.
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Rezension:Teatime: 80 Köstlichkeiten für die schöne Stunde des Tages (Gebundene Ausgabe)

Gabriele Gugetzer hat ein zauberhaftes Buch mit dem Titel "Teatime" verfasst, das auch durch eine Fülle hübscher Fotos von Julia Hoersch, nach einem Konzept von Dietlind Wolf auf mich überaus inspirierend wirkt, zumindest an Wochenenden diese Zeremonie in den eigenen vier Wänden stilgerecht zu zelebrieren.

Die Erfinderin besagter Zeremonie war Anna, die siebte Herzogin von Bedford. Über diese Damen und ihre Gepflogenheit erfährt man im Buch zunächst Näheres, aber auch über die Teetraditionen in anderen Ländern, nicht zuletzt auch in Deutschland, konkret in Ostfriesland, wo man eine Assam-Mischung bevorzugt.

Gugetzer nennt fünf Tipps für die perfekte Tasse Tee, bevor sie 16 Teesorten auflistet und kurz erläutert, welche Speisen man zu den einzelnen Teesorten reichen kann.

Anschließend erfährt man Wissenswertes zum Tee, dann erst lässt sich die Autorin zum Ambiente aus und beschreibt vier nette Ideen zu typisch britischen Teatime-Themenpartys.

In der Folge wartet sie mit dem Rezeptteil auf, den sie in:

Süßes zum Tee

Fruchtiges zum Tee

Pikantes zum Tee

Sättigendes zum Tee

untergliedert.

Die Rezepte sind ausführlich beschrieben und gut erklärt.

Man lernt u.a. Matchatee- und Zimtpralinen herzustellen, aber auch "Shortbread" zuzubereiten. Dieses Gebäck kommt aus Schottland und hat aufgrund des Puderzuckers eine angenehm krümelige Konsistenz. Sehr gut ist das Rezept für "Mini-Madeleines mit Earl-Grey-Aroma" und mehr als nur lobenswert das Rezept für "Teekuchen", der mit Mandelmehl und Sherry für Aufregung im Gaumenbereich sorgt.

Delikat ist das Dessert "Eton Mess", das zum jährlich stattfindenden Cricketspiel zwischen Eton und dem Rivalen Winchester erfunden wurde und aus Baiser, Sahne und Erdbeeren besteht. Man lernt "Scones" und auch eine sehr gute Orangenmarmelade, aber auch "Lemon Curd" und neben vielen anderen süßen Leckereien auch "Pavlova mit Lemon Curd und Beeren", ein Dessert, das man zu Ehren der Balletttänzerin in den 1930er Jahren erfunden hat, zuzubereiten.

Die Rezepte für Pikantes zum Tee gefallen mir besonders gut und hier nicht zuletzt diverse Sandwichrezepte, wie etwa der Klassiker "Gurkensandwich mit Gurkenrelish".

Wer nach Sättigendem zum Tee sucht, wird vielleicht begeistert sein vom "Club Sandwich" und sicher auch von den "Indischen Mini-Lammburger" und der "Stilton Tart", deren Boden Walnüsse enthält und die durch die Aromatisierung mit frischem Thymian fast ein wenig mediterran daherkommt.

Am Ende des Buches erhält man einige spektakuläre Adressen, denen man entnehmen kann, wo man mit gut zubereitetem Tee versorgt wird.
Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass mich neben den Rezepten und Infos im Buch die Bilder begeistert haben, einerseits wegen der guten Präsentation der Rezeptergebnisse, andererseits wegen des schönen Porzellans unterschiedlicher guter Hersteller.
Empfehlenswert.

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Rezension: Küchen-IQ: Band 2 Menue (Gebundene Ausgabe)

Der Sternekoch und Fernsehstar Alexander Herrmann verdeutlicht mit diesem Buch, dass gutes Kochen eine Frage von Intelligenz ist. Ihm geht es darum, die Funktionsweise wirklich gelungener Menüs darzulegen. Das Buch ist eine Gemeinschaftsarbeit von ihm und seiner Geschäftspartnerin der PR-Managerin Nina Holländer, die mit Herrmann gemeinsam die Geschäfte der AHA-Effekt-GmbH leitet.

Gleich vorab möchte ich hervorheben, dass in diesem Buch die Rezeptergebnisse seitens der Top-Fotografin Luzia Ellert, überaus appetitanregend fotografiert worden sind.

"AH IQ 2 Menü" ist der 2. Band des Werkes von Herrmann und Holländer, das sich mit intelligentem Kochen befasst. Im ersten Band haben die Autoren die Hintergründe der Gerichtkreation erläutert. Jetzt geht es darum, Einzelgerichte in Eigenregie zu einem stimmigen Menü zusammenzustellen.

Hauptgericht: "Gegrillter Heilbuttmit geröstetem Koriander,
Frühlingszwiebeln und Karoffelcroutons"
Fotonachweis: Luzia Ellert, Wien
Man erfährt zunächst, was ein modernes Menü ausmacht und hier, dass die einzelnen Gänge sich im Einsatz von Aromen und Kochtechnik nicht zu sehr ähneln dürfen. Es geht dabei nicht darum, dass bestimmte Protagonisten (z.B. Fisch in den Gängen nur einmal vorkommen dürfen, sondern, dass diese im Aroma und in der Zubereitungsart einen Kontrast darstellen. Des Weiteren dürfen die einzelnen Gänge nicht mittels bestimmter Gewürze, Aromen und Techniken überfrachtet werden. Immer muss der Koch bei Menüs die gesamte Menükreation im Auge haben.

Als Grundregel gilt:" Jeder Gang sollte nur einen Fokus haben, der ihn dominiert" Jeder Fokus sollte im Menü nur einmal vorkommen!"

Bei den Fokussierungen untergliedern die Autoren in:

Fokus Kräuter: Deren grüne Geschmacksreflexe der ätherischen Öle erzeugen in Gerichten eine klare Frische.
Fokus Gewürze: Sind klassische Gewürze nicht selten schwer und breit, kommen Gewürzmischungen eher blumig daher.
Fokus Kontraste (Temperatur/Konsistenz): Hier geht es um eine unterschiedliche Wahrnehmung eines Produktes, aufgrund der Tatsache, dass es in verschiedenen Formen angeboten wird und um eine unterschiedliches Mundgefühl aufgrund von Temperaturunterschieden.
Fokus Purismus: hier wird das Produkt auf seine Ursprünglichkeit reduziert.

Anhand von Schautafeln hat man Gelegenheit die intelligente Zusammenstellung eines Menüs nachzuvollziehen.

Im Rezeptteil werden die Rezepte nach dem oben erklärten Schwerpunkten untergliedert und in Vorspeisen, Zwischengerichte, Hauptspeisen und Desserts dargeboten.

Hauptgericht: Wolfsbarsch mit Salbei gebraten, Polenta
und Tomaten"
Fotonachweis: Luzia Ellert, Wien
Anhand eines Menübeispiels zeigen die Autoren, wie das Buch funktioniert. Man sollte die Verfahrensweise nicht als Spielerei abtun, sondern sich wirklich den Sinn vergegenwärtigen und dann, wenn man zu kochen beginnt, erst einmal nachdenken, wie man intelligent fokussiert.

Neben den Rezepten, werden die Schwerpunktprodukte eines Menüs näher erläutert. Bei der Vorspeise mit dem Fokus Kräuter, z. B. "Forellenfilet mit Schnittlauchschmand, Petersiliensalat und Dillgurken" sind diese die Kräutermischung Petersilie, Schnittlauch und Dill.

Bei den Vorspeisen präferiere ich jene mit dem Schwerpunkt "Kräuter", weil sie geschmacklich und farblich nach meiner Ansicht am besten ein Menü einläuten. Doch dies ist Ansichtssache.

Neben den Kräutervorspeisen haben mir besonders gut die Vorspeisen "Kontraste"gefallen und hier speziell der "Wolfbarsch-Kartoffelsalat- Lasagne". Wie man erfährt wirken knusprig-krosse Elemente eines Gerichts beim Essen stets aufregender und cremige werden intensiver im Geschmack wahrgenommen. Das kann ich soweit bestätigen.

Bei den puristischen Vorspeisen begeistert mich wohl am meisten "Langostino gebraten und roh mariniert mit Mandeln, Zitronenemulsion und gerösteten Brotchips", der man sofern man kein Fleisch mag, das Zwischengericht "Cremiges Mandel-Couscous mit Raz el Hanout, Blumenkohl und Datteln" aus der Rubrik Zwischengericht Schwerpunkt "Gewürze" folgen lassen könnte.

Alle Rezepte im Buch werden sehr gut erklärt und setzen nicht zwingend einen IQ von über 130 voraus. Um die Kombination der Gerichte wirklich intellektuell zu durchforsten und den Sinn der Flexibilität zu begreifen, sind Menschen deutlich im Vorteil, die überdurchschnittlich intelligent sind.

Warum rümpft ein Gourmet bei nachstehender Speisefolge die Nase?

Vorspeise: "Schinken von Eichelmastschwein mit lauwarmer Kartoffel-Muskatnuss-Mayonnaise"

Zwischengang: "Schweinfilet mit "Five Spice Powder" gewürzt und geschmortem Kürbissalat"

Hauptgang: "Kaninchenkeule mit Bohnenkraut geschmort, Schalotten und Rhabarber"

Dessert: "Gebackene Schokoladen-Curry-Bonbons mit Karamellapfel"?

Sind es die vielen Gewürze, das viele Fleisch, ist es die Schwere, die sich durch dieses Menü zieht? Jedes einzelne Gericht ist superlecker, warum aber ist die Summe hier weniger als die Teile?

Weshalb hingegen lässt Gourmets nachstehende Menüfolge aufhorchen:

Vorspeise: "Forellenfilet mit Schnittlauchschmand, Petersiliensalat und Dillgurken"

Zwischengericht: "Geschmorter Kürbis mit dreierlei Kruste"

Hauptgericht: "Gegrilltes Wagyu-Beef mit Paprika-Chili-Chutney und Schalotten"

Dessert: "Ingwerparfait mit Vanillehimbeeren"?

Dessert: "Luftiges Erdbeergratin mit eingelegten Orangen
und Minzgranité"
Fotonachweis: Luzia Ellert, Wien.
Spätestens nach der Lektüre des Kochbuchs werden Sie die Frage dezidiert beantworten können. Gutes Kochen und intelligentes Zusammenfügen von Gerichten zu einem perfekten Menü sind keine Frage des Bauches, sondern in erster Linie eine Frage des Kopfes.

Ist kulinarische Intelligenz angeboren? Ist sie entwicklungsfähig? Verblöden Kinder kulinarisch, wenn Sie täglich mit den gleichen Gewürzen und immer gleichen Gerichten konfrontiert werden? Wie kann man seine kulinarische Intelligenz schulen? Durch dieses Buch beispielsweise und natürlich durch Kochexperimente, die nicht auf Zugebretterheit hindeuten.                                         

Empfehlenswert.




Rezension:Nelson Müller, Meine Rezepte für Body und Soul (Gebundene Ausgabe)

Vor mir liegt ein Kochbuch des 1979 in Ghana geborenen, jungen deutschen Starkochs Nelson Müller. Wie man seiner, von ihm zu Beginn des Buches erzählten Lebensgeschichte, die mit hübschen Fotos aus seiner Kindheit illustriert ist, entnehmen kann, wuchs Müller bei einer Pflegefamilie im Schwäbischen auf, sammelte dort und bei seiner Großmutter in Dithmarschen seine ersten kulinarischen Erfahrungen, absolvierte später eine Kochlehre in einem Ein-Sterne-Restaurant auf Sylt und hat anschließend nach seinen Wanderjahren im Jahre 2009 in Essen das Restaurant "Schote" eröffnet. Im Fernsehen trat Müller schon als Koch, Moderator und Juror auf und er hat sich bereits einen Namen Sänger und Komponist gemacht. Dem Kochbuch ist eine Kostprobe seines diesbezüglichen Könnens beigefügt und zwar in Form einer kleinen CD, auf der man drei seiner Songs, die viel Lebensfreude zum Ausdruck bringen, von ihm hören kann.

Nelson Müllers Kochbuch ist reich bebildert und in die Kapitel:

-Meine Kindheit- Erinnerung

-Meine Liebe- Sehnsucht

-Meine Partys, meine Bühne- Soul

-Meine Wanderjahre-Reisefieber

-Mein Restaurant "Schote"- Passion

untergliedert.

Die einzelnen Rezepte sind sehr gut gegliedert und werden in bestens nachvollziehbaren Schritten dem Leser nahegebracht. Bei den Rezepten, die mit Müllers Kindheit zusammenhängen, findet man nicht zuletzt "Schwäbische Maultaschen mit geschmelzten Zwiebeln und Morchelrahmsauce". Die Maultaschen sind mit Kalbshack und anderen Ingredienzien gefüllt. Der eigentliche Kick ist die Morchelrahmsauce, in der neben den Morcheln, Weißwein und Wermut, auch fein geschnittene Basilikumblätter für ein nicht alltägliches Aroma sorgen.

Ein leckerer "Dithmarscher Eintopf mit Klößchen und Mettwurst" ist eine Verbeugung vor der norddeutschen Heimat seiner Mutter, wo Müller als Kind nicht selten seine Ferien zubrachte.

Im Kapitel "Meine Heimat" findet man Rezepte, wie etwa "Gambas mit Mango-Kokos-Risotto und Currysauce", ein wahrlich köstliches Gericht mit feinsten Aromen aus aller Welt, aber letztlich auch das Dessert "Geeister Grog und Windbeutel mit Akazienhonigsahne und roter Grütze", das nicht nur bei Müller nach einem langen Spaziergang bei Kälte und Wind für ein Wunder an Körper und Seele sorgt.

Bei den Rezepten im Kapitel "Sehnsucht" gefällt mir der "Ofen-Kabeljau in Chili-Vinaigrette mit kleinem Feldsalat" besonders gut, der nach Angaben Müllers der ideale Starter für ein romantisches Abendessen darstellt, nicht zuletzt, weil den Chilischoten eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt wird.

Im Rezeptteil für Partys findet man u.a. ein sehr delikates Rezept für "Salat von Krevetten und Avocado mit Vinaigrette", auch eine sehr gute "Offene Sommerlasagne mit Gemüse und Pfirsich", die nicht nur Vegetarier entzücken wird.

Bei den Rezepten aus Müllers Wanderjahren möchte ich die "Seezungenröllchen pochiert mit Weißweinsauce" hervorheben. Die Lachsfarce wird nicht nur durch 2 EL Noilly Prat zum Gaumenkitzler und die aufgeschäumte Weißweinsauce sorgt für ein weiteres feines Aroma. Ein Festtagsgericht, zu dem Reis wohl am besten passt.

Müller stellt auch Rezepte aus seinem Restaurant "Schote" vor. Darunter "Maischollenfilets mit mariniertem Spargel", ein "Kross gebratener Wolfsbarsch mit Linsen, Artischocken und Salbei", aber auch einen "Rehrücken mit karamellisiertem Rotkraut und Quittenkompott". Jedes Gericht hat eine besondere Note. Beim Rehrücken sorgt die Lebkuchensauce für weihnachtliche Stimmung.

Alles in allem ein Kochbuch mit vielen guten Rezepten, die mir deshalb besonders gut gefallen, weil sie mit erkennbar viel Liebe und zeitgleich mit bemerkenswertem fachlichen Können entwickelt worden sind.

Empfehlenswert.

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Rezension:Cornelia Poletto, Meine schnelle Küche für jeden Tag (Gebundene Ausgabe)

Über 100 schnelle Rezepte für jeden Tag stellt die Sterneköchin und Kochbuchautorin Cornelia Poletto in dieser Kochschule vor. Es handelt sich bei den Rezepten um alltagstaugliche Rezepte für jeden Tag.

Das Buch ist untergliedert in: Einkaufen; Kühlschrank; Vorratsschrank; Küchenausstattung; Kalte und warme Vorspeisen; vegetarische Gerichte; Fisch und Meeresfrüchte; Fleisch; Desserts und Drinks.

Das Credo der Sterneköchin lautet:"Gutes Essen fängt bei Einkauf an." Weshalb das so ist, erklärt sie bestens. Sie erläutert des Weiteren, welche Vorräte in den Kühlschrank und welche in der Vorratskammer Platz finden sollten und äußert sich ferner zu ihren Küchenbasics.

Anschließend stellt sie ihre Rezepte vor. Diese werden in gut nachvollziehbaren Arbeitsschritten erläutert. Gut gefallen mir u.a. das warme Vorspeisenrezept "Jakobsmuscheln in Lardo mit Steinpilzen", bei den vegetarischen Gerichten die "Steinpilz-Tomaten-Suppe", aber auch die "Auberginen-Involtini mit Ziegenkäse und Pinienkernen", die "Pfifferlingsknödel mit Pilzrahm" und die "Canneloni mit Ricotta-Gorgonzola-Füllung und Walnüssen". Allen Gerichten gemeinsam sind feine Aromen, die jeweils gut aufeinander abgestimmt sind.

Besonders loben möchte ich den Rezeptteil für "Fisch und Meeresfrüchte" und hier speziell die "Ofen-Doraden mit Zucchini-Limetten-Vinaigrette", die "Zitronen-Lachstarte mit Lauch und Zitronen-Créme-fraiche" und die "Gefüllten Calamaretti auf Sommergemüse", die ich heute zubereitet habe und die wirklich exzellent schmecken.

Für Fleischesser gibt es auch eine Reihe sehr leckerer Speisen. Das "Marinierte Rinderfilet mit Pak Choi" finde ich am interessantesten aufgrund der fernöstlichen Noten.

Bei den Desserts fällt es schwer zwei Desserts hervorzuheben. Entschieden habe ich mich für "Pfirsich Melba mit Himbeeren und Vanilleeis" und einen weiteren Klassiker, nämlich "Birne Helene mit Schokoladensauce". Beide Desserts können sich sehen lassen, auch wenn Gäste kommen und das obschon diese Nachspeisen eigentlich ein alter Hut sind.

Die Autorin warten unterhalb der Rezepte mit zahlreichen Tipps auf, die es zu beherzigen lohnt.

Viele Gerichte fallen durch ihre mediterranen Geschmacksnoten auf. Mir gefallen die farbenfrohen Komponenten der Gerichte, die erahnen lassen, dass die Speisen nicht nur gut schmecken, sondern auch gesund sind.

Empfehlenswert.
 
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Rezension:Kulinarische Kontraste: Das Spiel der Gegensätze (Gebundene Ausgabe)

Der Sternekoch und Kochbuchautor Hans Horberth, der in Köln das Restaurant "La Vision" besitzt, hat gemeinsam mit dem Autor Stefan Quante und den Köchen Henrik Olfen und Michael Fietz, sowie dem Fotografen Klaus Arras dieses traumhafte Kochbuch auf den Weg gebracht.

Im Vorwort von Stefan Quante erfährt man, dass in Horberths sympathischem Team jeder Einzelne frei und hochmotiviert arbeitet. Die Aufgabe, die er sich und diesem Team für das Buch gestellt hat, besteht darin, Rezepte im Spiel der Gegensätze zu entwickeln: Land-Meer, Okzident-Orient, schwarz- weiß, süß-sauer, kalt-heiß, süß-salzig, klassisch-innovativ.

Horberth möchte beispielsweise, dass das Salz in einer Nachspeise nicht camoufliert daher kommt, sondern tatsächlich zu schmecken ist und das Gericht gewissermaßen adelt. Horbert sagt: "Die immer gleichen Edelprodukte, klassisch serviert, langweilen doch auch sachverständige Gäste, und das werden immer mehr. Durch eine Akzentuierung der Kontraste gewinnen sie nicht nur ein neues Geschmackserlebnis, sie haben auch ein kulinarisches Gesprächsthema bei Tisch."

Ein interessanter Ansatz, wie ich finde. Es macht viel Freude sich in die Rezepte des Ying und Yang zu vertiefen, die mit dem Kapitel "Land- Meer" beginnen. Die Rezepte sind alle optimal erläutert, allerdings nicht gerade einfach nachkochbar. Es ist notwendig die Arbeitsschritte sorgsam zu lesen und sich seines anschließenden Tuns am Herd vorab bewusst zu sein.

"Steinbutt-Flönz mit Zweierlei vom Sellerie und Apfel" ist ein Gericht, das Kölner Gourmets sicher besonders begeistern wird. Eine interessante Kreation, der den Edelfisch mit Blutwurst auf einen Teller bringt, ein beinahe sozialrevolutionärer Ansatz. "Meeresfrüchte-Kalbsfilet" ist eine Speise, die u.a. marinierte Bouchot-Muscheln, Meeresschnecken, Kaisergranat, Jakobsmuschel, Schwertmuschel und rosa gebratenes Kalbsfilet mit kleinen Artischocken in Vinaigrette enthält. Eine sehr komplizierte Komposition, die aber den Aufwand lohnt. Sehr gut auch ist das Rezept für "Weinbergschnecken-Glattbutt", das dem ursprünglich elsässischen Gericht belgische Komponenten zufügt. Auch "Perlhuhn-Jakobsmuschel" halte ich für eine spannende Kombination.

Im Kapitel "Okzident-Orient" ergänzen Gewürze Kräuter, vereint sich Fremdes mit Wohlbekanntem. So erfährt man, wie man einen "Rehrücken rosa gebraten mit Arabica-Kaffee-Lack, persischen Feigen und Spitzkohl" zubereitet oder auch "Rotkraut-Granité mit Curry-Ananas und Ananas-Toffee" kreiert.

"Süß-sauer" ist nicht nur in der asiatischen Küche bekannt. Die Rezepte, die Horberth hier vorstellt, finde ich besonders delikat. Beispiele hierfür sind das Dessert "Erdbeer-Essig" oder auch die Hauptspeise "Ochsenschwanz- Essigrosinen", der Feinschmeckerherzen gewiss höher schlagen lässt. Mein Augenmerk im Bereich "süß-sauer" gilt allerdings eher der "Atlantik-Seezunge- süß-sauer", einer Speise mit asiatischen, aber auch italienischen Geschmackskomponenten.

"Heiß-Kalt" zeigt sich beispielsweise im Gericht "Krustentiere-Tomate", eine delikate Speise besonders an warmen Tagen oder im Dessert "Topaz-Apfel", einem Festtagsdessert, nicht nur zu Weihnachten.

"Süß-salzig" finde ich im Rezept für "Entenleber-Hagebutte" am gelungensten, die Kombination gefällt mir auch in "Adlerfisch-Banane". Das Dessert "Oliveneis-Fleur de Sel" bleibt mir geschmacklich fremd.

"Klassisch-innovativ" schlussendlich wartet mit vielen Gerichten auf, die mich sehr begeistern. Stellvertretend für alle nenne ich "Himmel-Erde, gebratene Flönz mit Kompott vom Topaz-Apfel und geliertem Kartoffelsud". Auch hier verneigt sich der Koch vor seinen Kölner Gästen. Doch nicht nur diese werden von dem Geschmacksergebnis entzückt sein, weil es beweist, dass auch das Einfache exzellent und mit viel Fantasie gekocht sein kann.

"Pralinen-Kontraste" erinnern mich an feinste belgische Kreationen. "Ananas: Szechuan-Pfeffer" übrigens ist mit weißer Kuvertüre umhüllt.

Im Nachschlag findet man Grundrezepte, Produktstichworte, das Rezeptregister, Bezugsquellen u.a. mehr.

Empfehlenswert.

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