Der Publizist und Buchautor Gerd Wolfgang Sievers ist der Verfasser dieses Kochbuches, das eine Fülle von Geflügelrezepten enthält.
Dem umfangreichen Rezeptteil schickt der Autor eine sehr informative Einleitung vorweg, in welcher er sich allgemein zu den kulinarischen Besonderheiten von bestimmten Geflügelsorten äußert und auch einen historischen Rückblick in puncto Kochen mit Federvieh nicht vergisst.
Die Rezepte sind untergliedert in: Vorspeisen, Salate und kalte Gerichte; Suppen und Eintöpfe; Teigwaren, Reis und Eierspeisen; das vornehme Huhn: mal leicht, mal modern, mal elegant; das Huhn von rustikal bis gutbürgerlich; die großen Klassiker; das heiße Huhn: geschärft, gefeuert und gegrillt; Huhn ganz "fast"; Imbisse, Snacks, Sandwiches und Fingerfood; die besten Hühner der arabischen und asiatischen Küche; Ethno-Hühner; Pute/Truthahn; Entenrezepte und Gänserezepte.
Das Buch enthält viele appetitanregende Abbildungen der Kochergebnisse. Diese Fotos realisierte Peter Barci.
Alle Rezepte sind sehr gut gegliedert und beschrieben und lassen sich aufgrund dessen auch einfach nachkochen.
Bei der Fülle an guten Rezepten, ist es nicht leicht einige hervorzuheben. Ich möchte es jedoch dennoch versuchen. Sehr gut gefallen mir die Vorspeisen "Hühnerleber-Mousse", mit Aromen von Weißwein, Cognac, Macis, Piment, Nelke etc., "Ragout de Poulet", bei dem auf Morcheln nicht verzichtet wird, die Suppen "Hühnersuppe mit Fenchel und Safran", ein Rezept aus Kärnten und "Hühnersuppe mit Curry und Kokos", mit überaus delikaten Gewürznoten.
Bei den "Teigwaren, Reis- und Eierspeisen" finde ich das "Risotto alla Sbirraglia" am interessantesten. Es handelt sich hierbei um einen Klassiker aus der Küche des Veneto, das mit Weißwein geköchelt wird.
Die Geflügelgerichte, die elegant, modern und leicht daherkommen, gefallen mir am besten. Das gilt für die "Leichte Asia-Pfanne" ebenso, wie für die "Hühnerbrüstchen mit grünem Pfeffer", auch für "Gedämpftes Zitronenhuhn", bei dem Zitronengras eine Rolle spielt und auch für "Poulet Sauté aux Truffes", ein zugegeben etwas kostspieliges Gericht.
Wer es gern rustikal oder gutbürgerlich mag, wird begeistert ein "Entbeintes und gefülltes Bauernhendel" zubereiten oder ein "Marillenhuhn" kreieren. Das "Woihinkelche" kenne ich aus Rheinhessen. Mir gefällt in dem vorliegenden Rezept, dass eine Handvoll geschälte und entkernte Weintrauben, neben anderen Zutaten in der Sauce mitköcheln lässt und mit Weinbrand ablöscht.
Natürlich habe ich voller Neugierde die Rezepte des Kapitels "Die Großen Klassiker" gelesen. Allein 11 Rezepte für Hühner aus dem Tontopf warten auf den Leser, gefolgt von einem bemerkenswerten Rezept für "Wiener Backhendel" und u.a. zwei delikaten Küchenklassikern aus Frankreich, einerseits dem "Fricassée de Poulet à la Creme" und andererseits dem "Coq au Vin". Hier darf auf die Champignons nicht verzichtet werden.
Bei den schnellen Gerichten gefällt mir "Schnelles -Curry Islamabad" am besten, gefolgt von fünf sehr guten Sandwichrezepten.
Wer gerne arabische und asiatische Speisen mag, wird besonders begeistert das Gericht "Hühnchen Kung-Pao" aus China nachbereiten oder das Rezept für das "Ethno-Huhn" "Mole Poblano de Pollo" ausprobieren, das durch seinen Schokoladen-Chiligeschmack besticht.
Bleiben noch die Puten-Enten- und Gänserezepte zu erwähnen. Für die Martinsgans gibt es ein delikates Rezept, das ich gerne empfehle. Es nennt sich "Pannonischer Gänsebraten mit Kirchlekvar" und kommt aus Österreich. Wie man den Kirschlekvar herstellt wird genau beschrieben. Es handelt sich hierbei um eine leicht pikante Marmelade mit süßsauer Note.
Empfehlenswert.
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