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Rezension: Alles Gemüse- Genussvolle Desserts mit Gemüse

Diesem Rezeptbuch konnte ich etwas Außergewöhnliches entnehmen: Desserts mit Gemüse. Solche Kreationen gibt es nicht sehr oft in Kochbüchern.

Die Französin Julie Andrieu wartet mit 30 Rezepten für Gemüse-Nachspeisen auf, die sie in die Rubriken:
Leicht und Luftig
Knackig und Knusprig
Stärkend und Belebend
untergliedert.

Sie begründet im Vorwort ihre Experimentierfreude mit Gemüse als Zutat für Dessert u.a. damit, dass der hohe Wassergehalt beispielsweise Gebäck saftig macht und ganz neue, unwiderstehliche Geschmackserlebnisse auf den Weg gebracht werden können.

Die Desserts werden alle visualisiert. Mitgeteilt wird stets für wie viele Personen ein Rezept gedacht ist, auch wie lange die Zubereitungs- und Backzeit andauert. Die Rezeptbeschreibungen sind gut und ausführlich.

Für Hobbyköche, die Neuem, Außergewöhnlichem und Raffiniertem gegenüber aufgeschlossen sind, ist das Buch eine wahre Fundgrube. Ich finde die Rezepte besonders interessant für Drei-Gänge-Menüs, in denen ein bestimmtes Gemüse dann in allen drei Gängen vorkommen kann. Fenchel ist in dieser Beziehung am geeignetsten.

Hervorheben möchte ich die Rezepte für "Karamellisierter Fenchel mit Cassata-Eis", "Avocado-Ingwer-Parfait" und den "Karottenkuchen im Wasserbad mit Walnüssen". Nicht jedes Gemüse eignet sich natürlich für solche Experimente. Erbsen sind eher dazu da, um auszutesten, ob die Tischpartner eine französischer Prinz ist, der sich für "Tarte- Tatin mit Vanille-Auberginen" begeistern könnte.

 Empfehlenswert.

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Rezension: Genießen mit George Sand: 80 köstliche Rezepte (Gebundene Ausgabe)

Zitat: "Unser Leben heißt Liebe, und nicht mehr lieben heißt nicht mehr leben." George Sand (1804 - 1876)

Zitat: "Ich habe viele Arten der Liebe kennengelernt: die Künstlerliebe, die Liebe als Frau, als Schwester, als Mutter, die Liebe zu Gott, die Dichterliebe und was weiß ich nicht alles. Manch eine Liebe ist noch am gleichen Tag, an dem sie das Licht der Welt erblickt hatte, gestorben, ohne sich demjenigen zu offenbaren, der sie erweckt hatte. Manch eine hat mein Leben zur Qual gemacht und mich in eine Verzweiflung gestürzt, die dem Wahnsinn nahe war. Einer anderen zuliebe führte ich jahrelang in der Abgeschiedenheit ein völlig dem Metaphysischen zugewandtes Leben. Mit alledem habe ich es wirklich ernst gemeint." (George Sand)

Genießen mit George Sand ist ein sehr schöner Bildband mit 80 Rezepten für Gerichte, die diese berühmte, französische Salonnière ihren Gästen einst servieren ließ. Die Rezepte wurden für das vorliegende Buch allerdings etwas modernisiert.

Auf den Weg gebracht haben dieses Kleinod die Radio-Moderatorin Muriel Lacroix, die 2011 die letzte Erbin von George Sand kennenlernte, der Koch Pascal Pringarbe und der Food-Fotograf Philippe Asset. Das Geleitwort hat Christiane Sand geschrieben, die darauf hinweist, dass es sich bei dem vorliegenden Werk um eine vollständig überarbeitete Ausgabe ihres vor 25 Jahren bereits erschienenen, aber mittlerweile vergriffenen Buches handelt.

Die berühmte Salonnière George Sand empfing auf Schloss Nohant und dort am Familientisch viele berühmte Musiker, Maler und Schriftsteller. Sie galt als wacher, schöpferischer Geist. Schriftsteller besuchten sie, um sich ihre Meinung einzuholen, wenn sie gerade neue Romane oder andere Schriften verfasst hatten. Sand war aber auch die Urheberin heutiger Essenseinladungen. Die Gerichte, die sie ihren Gästen präsentierte, waren eine Mischung aus Innovation und Tradition. Diese Gerichte lernt man im Rahmen des bemerkenswerten Buches kennen, das neben den sehr gut erklärten Rezepten, immer wieder auch Textpassagen und Bilder enthält, nicht nur von den Gerichten, sondern auch von Schloss Nohant und nicht zu vergessen von George Sand.

In den Textpassagen erfährt man Wissenswertes über das Leben dieser französischen Intellektuellen, liest auch, dass sie ihren Hausangestellten gute Arbeitsbedingungen bot, damit die Gäste stets perfekt bewirtet werden konnten. Es ist natürlich interessant zu erfahren, wen sie alles auf Nohant empfing, nicht zuletzt den Musiker Frédéric Chopin, der sich zwischen 1839 und 1846 sehr häufig dort aufhielt und hier den größten Teil seine Werke schuf.

Auch Honoré de Balzac und der Maler Eugène Delacroix verbrachte längere Zeit auf diesem Schloss, ferner Gautier und Flaubert, um nur einige der Persönlichkeiten zu nennen, die zu den Gästen zählten. Über deren Aufenthalt gewinnt man einen guten Eindruck und liest auch von dem umfangreichen Briefwechsel des Liebespaares George Sand und Frédéric Chopin. Man lernt die große Intellektuelle mit den vielen auch häuslichen Neigungen sogar als Großmutter kennen und freut sich, eine Frau mit bewundernswerter Altersweisheit entgegengebracht zu bekommen, die mit heiterer Gelassenheit dem Tode entgegenging, nicht zuletzt, weil sie ein wirklich interessantes, selbstbestimmtes Leben geführt hat.

Für kulinarisch Interessierte ist es natürlich überaus spannend, zu erfahren, welche Speisen sie und ihre Gäste einst genossen haben. Die 80 Rezepte sind sehr gut erklärt und die Zutaten problemlos zu beschaffen. Die Zubereitungszeit wird immer genannt und auch erwähnt, für wie viele Personen das jeweilige Rezept gedacht ist.

 Die "Königinpasteten" wird nicht mit Kalbfleisch gefüllt, sondern mit Hahnenkämmen und Champignons. Die "Bouillabaisse" wird so zubereitet wie noch heute in Südfrankreich. Der "Hase à la royale" wird mit 10 Gramm schwarzem Trüffel aromatisiert und das "Omelette mit Flusskrebsen" wird mit Bio-Eiern hergestellt.

Ich möchte jetzt nicht alle 80 Gerichte hier auflisten, sondern stattdessen nur versichern, dass sehr gute, nachkochbare Rezepte darauf warten, Liebhaber im Hier und Jetzt zu finden. Sehr gut ist das Rezept "Mit Sauce Mousseline überbackene Austern", auch die "Seezunge auf normannische Art" (mit Muscheln zubereitet) lohnt es auszuprobieren, um in Erfahrung zu bringen, was man auf Nohant goutierte.

Was nun brasilianisch an den "Rinderfilets in Madeirasauce oder auf 'brasilianische Art'" sein soll, ist mir noch unklar, jedenfalls ist das Rezept harmonisch konzipiert. Dazu ein Glas Rotwein und man wähnt sich auf Nohant, mit wem auch immer parlierend. Das gilt auch für die "Sieben-Stunden-Lammkeule", die mit Madeira und Cognac zubereitet wird. Die Desserts werden gewiss auch schon zu Zeiten der großen Gastgeberin für Begeisterung gesorgt haben, denn sie bestechen durch Raffinesse.

Ein gelungenes Buch, das ich gerne weiterempfehle, weil George Sand sich nicht nur in ihren schriftlichen Zeugnissen offenbart, sondern auch in der Art wie und womit sie ihre Gäste bewirtete.

Überall im Handel erhältlich.

Rezension:Das marktfrische AIDA Kochbuch: Genussvolle Märkte & Meer (Gebundene Ausgabe)

Als ich das Cover des AIDA-Kochbuches sah, was ich spontan von der Farbe begeistert. Warum nicht blau, sondern grün, so fragte ich mich kurz darauf und fand darauf keine überzeugende Antwort. Wie auch immer, die laubfroschgrüne Farbe (wird auf dem Foto nicht exakt abgebildet, leider) hat es mir sofort angetan, denn sie suggeriert ein Versprechen, dass es sich bei den Rezepten im Buch, um delikate Kreationen mit vielen marktfrischen Produkten handelt.

Autoren des reich bebilderten Buches sind die beiden Chefköche des Kreuzfahrtenunternehmens AIDA Frank Meissner und Günther Kroack, die hier zeigen, zu welchen Rezeptideen sie in der Lage sind. Sie besuchen mit dem Leser Märkte in der ganzen Welt, konkret in Cádiz, New York, Curacao, Istanbul, Ho Chi Minh Stadt, Stockholm, Cochin und Palermo und berichten jeweils ausführlich von den Eindrücken dort.

Jeder Markt ist einer bestimmten Region oder einem Meer zugeordnet, wo die Kreuzfahrtschiffe des Unternehmens AIDA unterwegs sind. Der Markt von Cádiz liegt wie geographisch Kundigen bekannt ist, an der andalusischen Atlantikküste. Es macht Spaß mehr über diesen Markt zu erfahren, auch über die Spezialitäten dort und sich in einem warenkundlichen Bereich, über Meeresfrüchte schlau zu machen. Einige davon lernt man visuell kennen. Diese werden dann auch kurz textlich porträtiert. Anschließend folgt der erste Rezeptteil, der Gerichte parat hält, die die beiden Köche mit Produkten des Marktes von Cádiz zubereitet haben. Besonders gut gefallen hat mir hier die "Fischsuppe von Merluza", des feinen Orangenaromas wegen, doch auch die "Scharf gewürzte Dorade" und das "Kaninchen in Mandel-Sherry-Sauce" sind vortrefflich in ihrer Aromenvielfalt.

Beschreibung eines bestimmten Marktes, der jeweiligen Highlights, eines entsprechenden Warenkundeteils und spezielle regionale Rezepte sind das Prinzip, nachdem dieses Kochbuch aufgebaut ist.

Das Unternehmen AIDA fährt auch New York an. Hier hat mich nach der Marktbeschreibung im warenkundlichen Teil speziell der Unterschied zwischen einem Ribeye-Steak, einem Clubsteak, einem T-Bone-Steak und einem Porterhouse-Steak interessiert.

Für meinen Geschmack sind die Rezepte nach den Einkäufen auf dem Markt von Curacao mit am am besten. Man kann diese Gerichte auch zuhause nachkochen, wenn man in Stadtnähe wohnt, dort einen guten Fischhändler kennt und einen Obst- und Gemüsemarkt, der auch exotische Früchte vertreibt. Lobend erwähnen möchte ich den "Shrimpssalat mit Limetten-Dressing", die mit "Schweineschulter-Ragout gefüllten Papayahälften" und das weltberühmte "Jambalaya", den karibischen Eintopf, der sogar in einem Lied besungen wird. Alles ideale Gerichte, wenn Gäste kommen und man diese mit etwas Besonderem überraschen möchte.

Die köstlichen Smoothies im Buch möchte ich nicht unerwähnt lassen und hier speziell den Tomaten-Smooothie. Ein köstlicher, alkoholfreier Drink, bevor man sich mit einem rosa gebratenen Ribeye-Steak genusstechnisch befasst.

Die asiatischen Kreationen sind auch nicht uninteressant, speziell der "Geschmorte Wels mit Orangen", den man mit Basmati-Reis serviert. Mein ganz besonders Augenmerk gilt allerdings dem Markt von Palermo und den Speisen in der Folge. Die Rezepte für den "Pulpo-Salat", die "Süditalienische Muschelsuppe mit Gamberetti und Tomaten", auch der "Thunfisch mit mediterranen Aromen" sind wirklich erste Sahne. Wer ein vorzüglich mundendes Fleischgericht zubereiten möchte, sollte "Involtini di vitello" probieren. Diese mit Kalbsleber, Parmaschinken und einer aromatischen Kräuterpaste gefüllten Kalbfleischröllchen mit einer sehr gut dazu harmonierenden Sauce sind ein Festtagsgericht, das von einem guten, leichten idalienitschen Rotwein begleitet werden sollte.

 Ein gelungenes Kochbuch, das dem Leser einen Eindruck vermittelt vom Können der AIDA-Chefköche.

 Empfehlenswert.

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