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Rezension: Thailand-Das Kochbuch- Text und Fotos Jean-Pierre Gabriel - Phaidon

Dieses äußerst informative Kochbuch befasst sich umfassend mit der thailändischen Küche. Auf den letzten beiden Seiten hat Jean-Pierre Gabriel, der Autor und Fotograf dieses umfangreichen Werks alle Köchinnen und Köche aufgeführt, die mit traditionellen Rezepten aus ihrer Region zur Entstehung dieses Buch einen Beitrag geleistet haben. 

Die Kochbibel beginnt mit einer erläuternden Einführung. Hier wird man über die Einflüsse der thailändischen Küche informiert. Der Autor bereiste 3 ½ Jahre hindurch dieses ostasiatische Land, um all die guten Rezepte ausfindig zu machen. Es war eine Recherchenreise, die sich wahrlich gelohnt hat. 

Wie man erfährt, erreicht die Großzügigkeit der Thailänder ihren Höhepunkt bei religiösen Festen und Zeremonien. Einfluss auf die dortige Küche hat die abwechslungsreiche Landschaft, die unterschiedlichen Klimaregionen und Lebensräume. In den verschiedenen Zonen gedeihen unterschiedliche Pflanzen und es leben auch klimabedingt unterschiedliche Tiere dort, so dass sich ein regional unterschiedlicher Speiseplan herausbilden konnte. 

Aus 77 Provinzen setzt sich Thailand zusammen. Der Autor skizziert in der Einleitung kulinarisch Nordthailand, Nordostthailand (Isaan), Zentralthailand (Zentrales Tiefland), Bangkok- die Stadt der Engel, Ostthailand und Südthailand. Jede der Provinzen, eventuell mit Ausnahme der Hauptstadt, verfügt über eigene Spezialitäten. Dabei spiegeln die Speisen und ihre Zubereitung die Beschaffenheit der Böden und das Klima in der jeweiligen Region als auch ihren unverwechselbaren Charakter wider. 

Der Autor sammelte Hunderte von überlieferten Rezepten aus allen Regionen Thailands. Seinen Helfern und deren genauen Kenntnissen über die lokalen Gegebenheiten ist es zu verdanken, dass Gabriel auf der 25000 km langen Reise quer durch das Land so viel entdecken konnte, was man Standardkochbüchern über die Thailändische Küche nicht entnehmen kann. 

Man hat Gelegenheit im Vorfeld eine Reihe sehr guter praktischer Informationen zu erhalten, sei es zu Aromaprinzipien, zu Garmethoden und zur Küchenausstattung oder zu Tischsitten. 

Nach der Auflistung brauchbarer praktischer Hinweise, beispielsweise wie man Vogelaugenchilis länger frisch hält, geht es dann zur Sache. Es folgen die gut erläuterten Rezepte, untergliedert in die Rubriken:

Pasten & Saucen 
Snacks & Getränke 
Salate 
Suppen 
Currys 
Gegrillt, gedämpft, frittiert 
Pfannengerührtes 
Reis& Nudeln 
Desserts 
Gastköche 

Neben fotografisch gelungenen Impressionen von Land und Leuten werden auch Speisen visualisiert. Einzelne Gerichte hervorzuheben, ist bei der Fülle der Speisen unmöglich. Nicht uninteressant ist es natürlich die Rezepte, die der Autor im Land gesammelt hat, mit denen zu vergleichen, die beispielsweise Gastköche aus Sydney, New York und London zum Schluss des Buches präsentieren.

Für alle, die an authentischer thailändischer Küche interessiert sind, ist dieses Buch eine wirkliche Bereicherung. 

Sehr empfehlenswert.

Bitte klicken Sie  auf den Link, dann gelangen Sie zum Verlag und können das Buch bestellen.http://www.edel.com/de/buch/release/jean-pierre-gabriel/thailand/. Sie können es aber auch bei ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

Rezension: Kandierte Orangen-Eine kulinarische Reise durch Polen- Beate Zatorska, Simon Target

Diesen Prachtband aus dem Gerstenberg-Verlag habe ich mit viel Aufmerksamkeit und großer Freude gelesen. Autorin ist die polnische Medizinerin Beata Zatorska, die in Australien als Hausärztin tätig ist. Ihr Ehemann Simon Target, ein australischer Filmemacher und Fotograf hat die schönen Bilder der Orte und Gerichte des Landes realisiert. 

Mit "Kandierte Orangen- Eine kulinarische Reisedurch Polen" legt Zatorska ihr zweites Buch vor. Es handelt sich um eine Mischung aus Rezepten, Reminiszenzen und Reisetagebuch, das sehr liebevoll gestaltet ist. 

Teilweise wird man mit Handschriftlichem überrascht, verfasst in einer Schrift, die man von den Großeltern noch in Erinnerung hat. Eine Schönschrift dieser Art kennt man heute kaum noch. Man liest von der Kindheit der Autorin in Polen, von ihrer Großmutter, die einst Lehrerin war und nach dem Krieg als Köchin arbeitete. Diese kandierte im Winter Orangenschalen. Der Titel des Buches ist demnach eine Ode an ihre Großmutter. 

Zatorskas Erzählungen erinnern an einen Traum, scheinen unwirklich durch die Schrift und die Bilder. Die Rezepte tun das Übrige. "Bratäpfel mit Rosenmarmelade". Wunderbar. "Kandierte Orangenschalen", auch der "Kuchen mit kandierten Orangenschalen" machen neugierig. Wie schön, wenn familiäres Wissen tradiert wird. Nur selten geschieht in unserer Welt dies heute noch. Alles ist dem Vergessen anheim gegeben, wenn man es nicht schriftlich oder mündlich weitergibt.

Man liest von Schloss Láncut, das die Autorin nach 40 Jahren erneut besucht hat, erhält ein grandioses Käsekuchenrezept, das Zatorskas polnische Großmutter schon gebacken hat, wähnt sich plötzlich in Krakau bzw. träumt sich lesend dorthin, wo einst die polnischen Könige residierten. Die "Rote-Beete-Suppe" und der "Karpfen in Aspik" hätten ihnen gewiss auch gemundet.

Man kann die Schönheit des Buches kaum beschreiben. Die eindrucksvollen Bilder, die edlen, alten Teller, Tassen etc mit den hübschen Ornamenten, die Impressionen polnischer Orte, die Gedichte, einfach alles. Ich vertiefe mich in das Rezept einer "Apfel-Charlotte" und nehme mir vor es zuzubereiten, lese in Schönschrift verfasst immer wieder aus der Kindheit Beatas "Meine Großmutter machte im Winter Eis, wenn die Temperaturen unter minus 20 Grad ….“ 

Dieses Buch macht stets auf Neue Freude, es in die Hand zu nehmen. Sei es, um daraus "Kohlwickel mit Pilzen und Reis" zuzubereiten oder einfach in den Geschichten zu stöbern und die zauberhaften Bilder zu bewundern. Jetzt ist die Zeit für "Polnischen Honiglikör". Das Rezept klingt vielversprechend. 

Ein Buch, das alle mögen werden, die die Molltöne der polnischen Seele schätzen und auch deren Sinn für Poesie bei aller Erdverbundenheit, die den Polen keineswegs fremd ist und die einen wesentlichen Bestandteil der polnischen Küche ausmacht. 

Sehr empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Gerstenberg-Verlag und können das Buch bestellen,:https://www.gerstenberg-verlag.de/index.php?id=detailansicht&url_ISBN=9783836921008. Sie können es aber auch bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

Rezension: BACKEN! Christine Bergmayer -Südwest

Den Ausbildungsweg der Zuckerbäckerin Christine Bergmayer, die dieses Backbuch geschrieben hat, kann man zu Beginn ihres Werks in Erfahrung bringen. Heute versüßt sie in ihrer eigenen Backstube Hamburger Partys, Feste und Geburtstage mit Torten und Petit Fours in allen Größen.

Den Lesern vermittelt Bergmayer zunächst eine Vielzahl sehr guter Tipps und Tricks, die beim Backen hilfreich sind. In diesem Zusammenhang listet sie auch alle Gerätschaften auf, die man zum Backen benötigt. Ihre Rezepte gliedert sie in die Rubriken:

Mürbeteig
Hefeteig
Geblätterter Teig
Brandteig
Biskuit
Rührteig
Weihnachten
Reisegebäck

Die ersten sechs Kapitel beginnen jeweils mit der Erläuterung der Teigsorten, dann folgen die Rezepte. Alle werden schrittweise und gut nachvollziehbar erklärt. Bei den Rezepten für Mürbeteigbackwaren  möchte ich das Rezept für den "Kleinen Apfel-Schmand-Kuchen"  hervorheben. Mit Rubinetten schmeckt er besonders gut. Dieser Kuchen eignet sich auch als Dessert nach einen unkomplizierten Menü.

Als Abschluss eines mediterranen Menüs kann ich mir die "Pink- Grapefruit-Tarte" sehr gut vorstellen. Die Puddingcreme schmeckt leicht nach Pink Grapefruit, also leicht bitter und der Guss aus Grapefruitsaft verstärkt dieses herrliche Aroma. 

Lobend erwähnen möchte ich die perfekte Erläuterung für Hefeteig und die gelungenen Rezepte dazu, vor allem für "Buchteln mit Aprikosenfüllung" aber auch für den "Zopf mit Nuss-Apfel-Füllung".

Sehr gut finde ich die Rezepte für Blätterteig und Plunderteig. Hier sollte man wirklich üben, denn die Ergebnisse lassen Supermarktfertigprodukte  wirklich im Regen stehen. Bei den diesbezüglichen Rezepten gefällt mir das "Mille feuille", gefolgt von der "Holländischen Kirschtorte mit Blätterteig" am meisten. Die Rezepte klingen vielversprechend und unkompliziert. Die Füllungen lassen sich problemlos zubereiten. Mit diesen Backwaren ist man der klare Liebling aller Süßmäulchen am Tisch.

Produkte aus Brandteig schätze ich schon immer. Zum Abschluss eines Festtagsmenüs sind hier die kleinen "Schwäne mit Blaubeeren" dekorativ, auch eine "Passionsfrucht-Charlotte", zu deren Zubereitung man allerdings keinen Brandteig, sondern Biskuit verwendet, eignet sich für diesen Zweck. Sogar ein Teekuchenrezept wird mitgeliefert und bei den Weihnachtsrezepten "Stollen klassisch oder exotisch". Hier gefällt mir die exotische Variante besser wegen der Zutaten wie etwa Ingwer, getrocknete Ananas, Mango und Papaya sowie Rum etc.

Wer Kinder hat,  kann mit diesen ein Lebkuchenhaus bauen. Wie man das macht, wird schrittweise sehr gut erläutert.

Ein Rezept in diesem Backbuch  interessiert mich vor allen anderen Es handelt sich um ein Mohnkuchenrezept. Das Rezeptergebnis erinnert an eine Tarte. Dieser Mohnkuchen kommt ohne Mehl aus und macht neugierig der Zutaten wegen. Ein dicker Zitronensaft- Puderzuckerguss krönt diesen Kuchen, der mehrere Tage haltbar ist.

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Südwest-Verlag und können das Buch bestellen.http://www.randomhouse.de/Buch/Backen/Christine-Bergmayer/e456115.rhd. Sie können es aber auch bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

Rezension: Das kulinarische Erbe der Alpen- Enzyklopädie der alpinen Delikatessen- Dominik Flammer, Sylvan Müller- AT-Verlag

Dieses gelungene Nachschlagewerk mit einem umfassenden Bezugsadressen-Verzeichnis wurde von Dominik Flammer und Sylvan Müller auf den Weg gebracht. Porträtiert werden viele verdrängte, vergessene und verschollen geglaubte Delikatessen, aber auch zahlreiche weit verbreitete, wegweisende und dabei köstliche Produkte und Speisen aus dem alpinen Raum.

Ziel der Autoren ist es, all den innovativen und leidenschaftlichen Produzenten eine nachhaltige Plattform zu bieten, in deren Händen die Zukunft unserer Ernährungsvielfalt ruht. Die Geschichte der meisten im Buch beschriebenen Produkte beginnt in der Neuzeit. Der Herstellungsprozess für Brot und Gebäcke wurde damals weiterentwickelt, die Verarbeitung von Milch perfektioniert, das Fleisch veredelt und die Zutaten für Speisen verbessert.

Man findet hier in der Enzyklopädie zahllose,   regional unterschiedliche Trivialnamen, die einzelne Produkte im Alpenraum über Jahrhunderte erhalten haben. Diese Namen berichten nicht wenig über die Form, die einzelne Produkte dort heute noch haben.

Von der Aargauer Rueblitorte hin zu Zuger Rötel wird man über mehr als 500 Produkte aufgeklärt. In Zug hat der Seesaibling den Namen Rötel erhalten, weil er über eine genetische Eigenart verfügt. Während der Laichzeit verfärben sich die Bäuche der Fische intensiv rot. Diese Fische sollen eine Delikatesse sein und wurden früher als Zahlungsmittel eingesetzt.

Solche Geschichten liest man auch zu den vielen anderen alpinen Delikatessen, so etwa zum Nägeliapfel/Palmapfel oder auch zum Sulmtaler Huhn, einer steierischen Hühnerrasse, die ähnlich wie der Bresse-Hühner tiergerecht und langsam aufgezogen werden

In der Rubrik ausgewählte Produkte aus ausgewählten Regionen werden bestimmte Delikatessen regional zugeordnet und zum Schluss gibt es eine Fülle von Bezugsadressen.

Besonders neugierig machen die zahlreichen Käsesorten, aber auch ein spezieller Kräuterlikör, den ich auf "Buch, Kultur und Lifestyle" vorzustellen plane. Es handelt sich um den Kräuterlikör "Chartreuse", der von Mönchen in der Großen Kartause im Chartreuse-Gebirge westlich von Grenoble hergestellt wird. Das Urrezept soll aus dem 16. Jahrhundert sein.

Ein sehr informatives Buch für Gourmets mit Spürnase.

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum AT-Verlag und können das Buch bestellen.http://www.at-verlag.ch/buch/978-3-03800-829-3/Dominik_Flammer_Das_kulinarische_Erbe_der_Alpen_Enzyklopaedie_der_alpinen_Delikatessen.html Sie können es aber auch bei Ihrem Buchhändler um die Ecke direkt bestellen.

Rezension: Die große Tortenschule-Das Standardwerk- Mich Turner- Christian-Verlag

Dieses Torten-Backbuch hat die Ernährungswissenschaftlerin Mich Turner auf den Weg gebracht. Untergliedert ist es in drei Abschnitte
Lektion 1: Kuchen backen
Zutaten Vorbereitung Backmethoden 
Lektion 2: Eines kommt zum anderen 
Füllungen, Cremes & Glasuren 
Überziehen& Zusammensetzen 
Lektion 3: Verzieren
Spritzen Modellieren Malen

Sehr ausführlich wird auf einzelne Zutaten eingegangen, beispielsweise über unterschiedliche Mehlsorten informiert und Wissenswertes über Früchte, Nüsse, Gewürze, Aromen etc. mitgeteilt. In diesem Zusammenhang wird man beispielsweise über Vanillenschoten, Vanillenpaste und Vanillenextrakt aufgeklärt. Das alles ist wichtiges Basiswissen, wenn man Tortenbäckerei betreibt.

Anhand von Bildern und Texten lernt man Backformen vorzubereiten. Die Autorin meint, dass es sinnvoll ist, selbst antihaftbeschichtete Formen auszukleiden, um auf diese Weise die empfindliche Kruste des Kuchens zu schützen, wenn er aus der Form gelöst wird.  

Man lernt eine Vielzahl von Backmethoden kennen. Zuallererst die Rührteigmethode. Schritt für Schritt wird anhand von Bildern alles erläutert und es wird auch gezeigt, was man verkehrt machen kann. Kuchenrezpte für Rührteigkuchen werden geliefert, auch für einen ultimativen Vanillenkuchen, der seinen letzten Kick dadurch erhält, dass er mit einem Vanillensirup getränkt ist. 

Sehr gut auch wird die Biskuitmethode erläutert. Merken sollte man sich, dass die Hitze im Wasserbad zusätzliche Stabilität verleiht. Angetan bin ich von den Rezepten mit Biskuitteig, so etwa von der Kaffee-Haselnuss-Roulade mit Salzkaramell und Haselnusskrokant. Eine Vielzahl weiterer Methoden macht neugierig, nicht zuletzt die Alles-auf-einmal-Methode, mittels der man einen vorzüglichen Marmorkuchen zubereiten kann. Sehr ausgefallene Rezepte so etwa für einen Pastinakenkuchen stimmen zunächst etwas zögerlich. Will man sich da auch heranwagen? 

Die Füllungen, Cremes & Glasuren in der Folge sollte man genau studieren, bevor man zur Tat schreitet. Man lernt nicht nur Buttercreme, sondern auch dunkle und weiße Schokoladenganache zuzubereiten und Creme zu spachteln sowie Ganache zu gießen. All das ist wichtig, wenn man perfekte Torten kreieren möchte. 

Lange ruht mein Blick auf der Himbeer-Rosentorte, optisch der absolute Tortentraum. Himbeer-Buttercreme muss es  in diesem Fall sein, denn mit Sahne lässt sich eine solch schöne Torte nicht gestalten. Viele der gezeigten Torten sind keine Leichtgewichte. Dekorativ und stilvoll bitten sie darum, nicht an die Kalorien der Buttercreme  zu denken, sondern sich stattdessen an der Pracht und dem Geschmack zu erfreuen. 

Man lernt Torten nicht nur mit Buttercreme zu spachteln, sondern auch sie mit Marzipan oder Fondantglasur zu überziehen. Je mehr man sich in das Tortengestalten vertieft, umso mehr wird klar, dass es sich hierbei um ein Kunsthandwerk handelt und insofern um essbare Kunst.

Gezeigt wird wie man Muster spritzt und Pinzelverzierugen zu Wege bringt. Druckornamente auch Schriftzüge lernt man auf Torten zu gestalten und Aufsätze mit Krönchen zu modellieren. Hochzeitstorten mit Blumen aller Art kann man tatsächlich selbst herstellen und auch Christbaumplätzchen verzieren. Das Dekor für Torten kann auch bemalt werden, alles kein Problem, denn ist gibt im Buch Vorlagen für Dekorelemente. 

Wer eine mehrstöckige Weihnachtstorte auf den Tisch bringen möchte und mutig genug dazu ist, das Experiment einzugehen, auf den wartet das Rezept für das Weihnachtswunder auf Seite 256 und eine Ablichtung dieser grandiosen Torte auf der Folgeseite. Ideal für alle, die eine Kaffeetafel mit mindestens 20 Personen anstreben. Die Amaryllisblüte und die weißen Rosen erfordern Übung. Am besten sollte man damit schon jetzt beginnen. 

Ein tolles Tortenbuch. Ich empfehle es gerne.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Christian-Verlag und können das Buch bestellen. http://www.christian-verlag.de/titel-44670-die_grosse_tortenschule_das_standardwerk_119.html. Sie können es aber auch bei Ihrem Buchhändler vor Ort kaufen.

Rezension: Verführerisches Zypern- Eine kulinarische Reise- Marianne Salentin-Träger- Callwey-Verlag

Herausgeberin dieses ersten zypriotischen Kochbuches in deutscher Sprache ist Marianne Salentin-Träger. Die schönen Fotos des reich bilderten Werkes haben Anja Jahn und Markus Bassler realisiert; Rezepte und Weinempfehlungen kommen von Franz Keller, Marilena Joannides und Astrid Zieglmeier, die Texte stammen aus der Feder von Rita Henss und die Gestaltung sowie das Konzept von Oliver Hick -Schulz 

Wie man der Einleitung entnimmt, legen die Zyprioten großen Wert auf Essen und Trinken. Dabei trägt die Speiseform  "Mezé" auch dem sozialen Gedanken Rechnung, weil das Mahl im Kreise vieler stattfindet. 

Zunächst lernt man auf der kulinarischen Reise die Region Nikosia kennen und hier zuerst einen Stühlemacher, vielleicht einen der letzten dieses Handwerks. Stühle sind ein wichtiges Möbelstück nicht nur im "Kafenion", einer Männerdomäne, wo die Zyprioten ihren Mokka genießen und Backgammon spielen. Darüber liest man Näheres und kann sich anhand von Bildern einen guten Eindruck verschaffen, was die dortige Atmosphäre anbelangt. 

Zur Sprache gebracht werden auch die Oliven aus der Region. Schon in der Bronzezeit gab es diese auf Zypern. Heute wachsen auf der Insel mehr als 1 Million Bäume. Zypern produziert jährlich etwa 2500 Tonnen Olivenöl. Nach einem alten Brauch darf auf dieser Insel  das Olivenöl nach Einbruch der Dunkelheit das Haus nicht mehr verlassen. 

Man lernt verschiedene Rezepte aus der Region näher kennen, die alle sehr gut erläutert werden und kann sich denken, dass Olivenöl in den Speisen  eine tragende  Rolle spielt. Der bekannte Koch aus dem Rheingau Franz Keller wartet im Rahmen der landestypischen Rezepte u.a. mit seiner Kreation "Geschmorte Rinderschulter" auf, deren Ingredienzien verdeutlichen, dass hier der Inselgöttin Aphrodite gehuldigt werden soll. Göttliches für die Göttin.

Als Dessert wird u.a. Zitrusfrüchtesalat-  inspiriert von einem Rezept aus der Stadt Morfu-  gereicht, aus der Stadt also, die  einst gemeinsam mit Famagusta das größte Orangenanbaugebiet Zyperns verkörperte. Das Rezept verspricht Erfrischung, ganz anders als bei dem Grießpudding, einer recht gehaltvollen Leckerei mit Sirupfrüchten. 

Nach den ersten Eindrücken aus der Region Nikosia, erfährt man Wissenswertes über das Troodeo-Gebirge, dem höchsten Gebirgszug der Insel. Hier findet man einsam verstreut alte Klöster, Scheunenkirchen, Wassermühlen, auch Dörfer, deren Häuser mit Flussschlamm-Ziegeln bedeckt sind und das in einer Traumlandschaft, die alles hervorbringt, was sie als Sommerfrische attraktiv macht. 

Im Grund müsste man jedes der eindrucksvollen Fotos beschreiben, bei den charaktervollen Gesichtern der Menschen beginnend, über die Landschaftsimpressionen hin zu den Speisen. Stattdessen möchte man aber lieber schweigen und sich dem Staunen überlassen.

Wissenswertes erfährt man auch über den Pflanzenreichtum der Insel und staunt, was alles es dort gibt. Das Reiseteam entdeckte am Kap Greco sogar Meerfenchel und Salz-Alant. 

Über die Freude am Feiern der Zyprioten, besonders zur Erntezeit wird man nicht im Ungewissen gelassen und man freut sich als Leser mit diesen netten Menschen, deren Ausstrahlung Seelenreichtum erkennen lässt. 

In den Dörfern duftet es im Frühsommer nach Damazener-Rosen, aus denen Rosenwasser, Rosenöl u.a. hergestellt wird. Es führt zu weit hier über all das in Kurzform zu berichten, was man im Buch sehen und lesen kann. Die Rezepte machen neugierig, vielleicht auch weil sie zum Teil befremden : "Schweinefleisch mit Rote Bete". Ob das unserem Gaumen gefällt? Man muss es ausprobieren und sich klar machen, warum die Inselgöttin Aphrodite bereits reichlich Rote Bete aß. 

Alle Speisen sind interessant zubereitet und doch erwecken sie den Eindruck, dass man auf diese Weise schon in der Antike dort speiste. Gezeigt wird u.a. wie man in der Region Pafos am Holzfeuer Brot bäckt und man lernt auch den "Zivania" kennen, der heute nur noch von einigen Alten gebrannt wird. Es ist wichtig, sich in die Bilder und Texte zu vertiefen, um den Geist der Insel zu erfassen. Der Geist heißt  Liebe und daraus resultierend Freude, die Grundvoraussetzungen für Gastfreundschaft. 

Interessant, was die Weinexpertin Astrid Zieglmeier zum Weinanbau auf Zypern schreibt. Der qualifizierte Weinanbau findet auf einer Rebfläche von circa 20000 Hektar statt. Man lernt einige Winzer kennen und spürt den Wein auf der Zunge: "Saftige frische Säure, ein betörender Veilchenduft, mundfüllende Blaubeeraromen und eine hinreißend jugendliche Spannung“ beispielsweise machen neugierig auf einen hier beschriebenen Wein, aber auch der reinsortige Rosé von der Insel, den man an Sommerabenden gewiss auch bei uns gerne trinken würde, verlockt.

Die Berichte,  die Bilder  und die Speisen vermitteln die Geschichte und Philosophie der Insel bestens und wenn Franz Keller mit einer  "Poulardenkeule mit Roter Bete" aufwartet, er anschließend vielleicht sogar ein "Rosen-Dessert" oder gar einen "Liebessalat" zubereitet, dann muss man vermuten, dass er Aphrodite zu Tisch gebeten hat und freut sich mit ihm auf den Dialog mit ihr. 

Ein wunderbares Buch. Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie  zum Callwey-Verlag und können das Buch bestellen.  http://www.callwey-shop.de/buecher/kochen-backen/verfuehrerisches-zypern.html. Sie können es aber auch bei Ihrem Buchhändler um die Ecke kaufen.

Rezension: Die Alle Jahre wieder Zimtstern & Vanillenduft Weihnachtsbäckerei- Franziska Schweiger

Autorin dieses tollen Backbuches, das ich bewusst jetzt bereits rezensiere, damit viele Leser sich schon mal auf die spätherbstliche Backperiode vorbereiten können, ist die gelernte Konditorin und Patissière Franziska Schweiger. Sie betreibt mit ihrem Ehemann, dem TV-Koch Andreas Schweiger seit 2006 das Sterne-Restaurant Schweiger in München. Die appetitanregenden Fotos zum Buch hat Anke Schütz realisiert. 

Untergliedert sind die Rezepte in fünf Abschnitte: 
Ausgerollt und ausgestochen 
Feines aus der Tülle
Von Hand geformt 
Gerührt und geknetet
Der feine Rest vom Fest 

Eingangs  stellt Schweiger Gewürze für die Weihnachtsbäckerei vor und vermittelt zudem die Zutaten sowie die Zubereitung für ihr persönliches Lebkuchengewürz. Alle Rezepte werden sehr gut erläutert und es wird mit brauchbaren Tipps aufgewartet. Anhand der gezeigten Fotos kann man sich eine visuelle Vorstellung vom Rezeptergebnis machen und im Geiste bereits  einen Teller mit Plätzchen gestalten. 

Die Zubereitungszeit, die Kühl- und Backzeit und die Anzahl der Plätzchen, die aus dem jeweiligen Teig gemacht werden können, werden genannt. Die lange haltbaren "Spitzbuben mit Johannisbeergelee"  bäckt meine Mutter zu Weihnachten seit meiner Kindheit  aber auch Zimtsterne. Hier ist sie besonders begeistert von dem neuen Rezept, weil der Teig Marzipan enthält. Das Nelkenpulver sorgt für den letzten Kick. 

Ein besonderes Augenmerk habe ich auf die "Mandelkrapferl mit Knuspersplitter" gelegt. Diese Köstlichkeit kann man eigentlich das ganze Jahr über genießen. Die Krapferl sind gefüllt und mit einer Zartbitterschokolade überzogen, auf dieser thronen dann Mandelsplitter. Gottlob ist die Kalorienanzahl nicht angegeben. 

Verlockend auch finde ich die Mürbeteigmonde mit Bratapfelfüllung, die aus feinen Äpfeln mit Rum, Marzipan und Korinthen bestehen. Dazu eine Kanne Ostfriesentee und die Welt ist in Ordnung. 

Die Worte "Feines aus der Tülle", lassen den Kenner sofort an Macarons denken. "Schoko-Macarons mit Kardamom und Kaffee" überzeugen hier natürlich sofort. Doch mich überzeugen hier auch die "Amaretto-Taler mit Bittermandel" (delikat zu Espresso) und die "Pinienkekse alla fiorentina". Das "Spritzgebäck wie aus Holland" begeistert mich ebenfalls sehr. Alles ist eine Frage der Zutaten und ihres  harmonischen Miteinanders. Ganz klar.

Liebevoll gestaltet sind die handgemachten "Vanillenkipferl nach Großmutters Art", aber auch die "Husarenkrapferl mit Hagebuttenmark".  Das ist Traditionsgebäck, wie man es liebt.

Neben Plätzchen gibt es auch noch anderes für die weihnachtliche Kaffeetafel, beispielsweise eine Honigkuchentorte mit Walnussfüllung oder einen "Feinen Stollen mit Marzipanfüllung". Alle Rezepte sind exzellent von ihren Zutaten her und inspirieren zu frühen Probeläufen besonderer Art, die mich an Heinrich Bölls  "Nicht nur zur Weihnachtszeit" denken lassen… 

Sehr empfehlenswertes Backbuch.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie  zum GU-Verlag und können das Buch bestellen. http://www.gu.de/buecher/kochbuecher/backen-suessspeisen/730175-die-alle-jahre-wieder-zimtstern-und-vanilleduft-weihnachtsbaeckerei/. Sie können aber auch  bei Ihrem  Buchhändler vor Ort bestellen.

Rezension: Meine Gemüseküche für Herbst und Winter- Meret Bissegger

Dieses wunderbare Buch kommt gerade rechtzeitig für all jene, die gerne mit Herbst- und Wintergemüsesorten Speisen zubereiten. 

150 unkomplizierte Rezepte, zumeist vegetarisch oder sogar vegan warten darauf,  nachgekocht zu werden. Die schönen Fotos im Hinblick auf Gemüse, Rezepte und Reportagen im Buch hat Hans Peter Siffert realisiert. 

Die Autorin - Meret Bissegger-, eine im Tessin aufgewachsene Köchin, befasst sich mit Vorliebe mit Gewürzen, aromatischen Kräutern, Gemüsen sowie vergessenen Produkten und im Frühling speziell mit Wildkräutern. 

Für sie sind biologische, saisonale und vollwertige  Garten- und Feldfrüchte aus der Region eine Selbstverständlichkeit. Neben den vorzüglichen Rezepten enthält das Buch interessant geschriebene Reportagen über Anbau und Ernte von Herbst- und Wintergemüsen. Auf diese Weise bekommt man einen guten Eindruck von der Arbeitswelt in Kleinbetrieben. Aber auch Großproduzenten der biologischen Landwirtschaft werden beleuchtet.

Man erfährt mehr über ökologische, biologisch-dynamische und biologische Landwirtschaft und hat Gelegenheit,  sich in die Richtlinien privater Biolabel und der Bioverordnung der EU und der Schweiz vertiefen. Über Züchtung, Sorten und Saatgut liest man Wissenswertes bevor man mit sehr guten Pflanzenporträts und Rezepten vertraut gemacht wird. 

Es sind viele Gemüsesorten dabei, die ich aus meiner Kindheit kenne, aber seither nur sehr selten Gerichte damit zubereitet habe. Das gilt für Rote Bete gleichermaßen wie für Rettich und Schwarzwurzeln. Alle Rezepte im Buch werden  bestens erläutert. 

Erstaunt haben mich die vielen Kürbissorten und überrascht bin ich von den feinen Speisen, die man mit Kohl zubereiten kann, den ich bislang eher zur Alltagskost gerechnet habe. 

Gerade die asiatischen Zubereitungsarten finde ich  für die feine Küche besonders geeignet.  Sehr gut sind der "Pak Choi und Chinakohl im Wok" aber auch der "Chinakohlsalat auf thailändische Art" und auch "Blumenkohl mit Thai-Gewürzen". Lobend erwähnen möchte ich zudem die Betrachtungen im Hinblick auf Gewürze. 

Ein gutes Kochbuch, dessen Rezepte die Gesundheit fördern.  Für Leser, die  neben Kochrezepten auch etwas über bestimmte Zutaten und ihren Anbau wissen möchten  ist das Buch eine wahre Fundgrube.

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum AT-Verlag und können das Buch bestellen.

Rezension:Himmlisch Pikant- Geheimes aus der Klosterküche- Ernst & Karin Kaufmann- Günther Haderer

Dieses bemerkenswerte Kochbuch ist im Verlag Anton Pustet erschienen. Thematisiert wird die Zubereitung von Fleischspeisen und Beilagen nach alten Handschriften aus Klöstern und Abteien. Die Rezepte sind in verschiedene Rubriken untergliedert. Dabei handelt es sich um:

Suppen und Suppeneinlagen
Gebratenes vom Herd
Gekochtes und Gedünstetes
Im Backrohr geschmort und gebraten
Beilagen und Salate
Kleine Speisen für zwischendurch
Soßen und Kräuter

Im Anschluss an jede Rubrik werden Gründerinnen und Gründer bedeutender Orden vorgestellt. Dabei beginnt das Buch mit einer kurzen, historischen Beschreibung der Gründung der ersten Klöster und deren Aufgaben. Hier bleiben die medizinischen Forschungen und die "Klosterheilkunde" nicht unerwähnt. Hervorgehoben wird u.a. , dass die Klöster von Anbeginn an nicht nur Orte des geistigen Lebens und der Fürsorge waren, sondern darüber hinaus handwerkliche Zentren, landwirtschaftliche Betriebe, naturwissenschaftliche Forschungsstätten und Förderer der Kunst.

Bier und Fleisch waren von je her die Eckfeiler der Klosterküche, was ansonsten noch Delikates dort gekocht wird, erfährt man in diesem reich bebilderten, hübsch gestalteten Buch sehr ausführlich. Bei den Suppen wird mit Butter nicht gespart, auch Eier und Gewürze spielen  eine tragende Rolle. Gefallen hat mir, dass man selbst mit Kräutern wie Liebstöckel umzugehen weiß und Lorbeerblätter gerne zum Einsatz bringt, wenn man Suppen zubereitet. Zwei Brotsuppen sind  u.a. bei den Suppenrezepten vermerkt. Das finde ich besonders spannend, weil solche Suppen eine lange Tradition haben.

Gefallen auch hat mir das Rezept für Markknödel. Heute kaufen die meisten Hausfrauen- und - männer diese kleinen Bällchen für die Suppe schon fertig. Das aber ist ein schwerer Fehler, denn hausgemachte Markknödel schmecken einfach wesentlich besser.

Die Fleisch- und Geflügelgerichte überzeugen ebenfalls, speziell auch weil man sehr gute Ingredienzien verwendet und mit Rotwein in den Speisen nicht zimperlich umgeht. Dass man "Schweinefleisch auf Schwarzwildart" zubereiten kann, beweist die Kreativität der kochenden Klosterbrüder. Sehr gute Rezepte für Kalbfleisch und für Truthahn machen deutlich, dass man in Klöstern zu kochen versteht. 

Es ist unmöglich, alle Beilagen und Salate zu kommentieren. Schön, dass man Rezepte zu so alten Gemüsesorten wie Mangold und Schwarzwurzeln hier auch findet und sich schließlich zudem bei den Soßenrezepten die ein oder andere Anregung holen kann, um sich zuletzt in sehr gute Kräuterbeschreibungen zu vertiefen, bei denen ich lobend hervorheben möchte, dass ausführlich über eines meiner Lieblingskräuter berichtet wird: das Bohnenkraut. Mehr als 30 Arten gibt es davon. 

Man ist gut beraten,  das pfeffrige Kraut nur an Bohnen zu verwenden, denn sein Geschmack passt zu vielen Gerichten, speziell auch zu Leber und die jungen Blättchen auch zu gegrilltem Fisch. Im Tomatensalat ziehe ich frisches Bohnenkraut manchmal Basilikum vor. 

Man erfährt in den Porträts, von denen ich eingangs berichtet habe, mehr über Augustinus von Hippo, auch über den Eremiten Bruno von Köln, der im Jahre 1101 in seiner Kartause in Kalabrien verstarb, über die Heilige Johanna Franziska von Chantal,  über Ignatius von Loyola, Josef von Calasanz und auch über Klara von Assisi. Sie stellte als erste Frau Ordensregeln auf, die so streng waren, dass selbst der damalige Klerus ein Problem damit hatte. Ob Klara Veganerin war kann man nur vermuten.

Das schöne Kochbuch verdeutlicht Sinnesfreude und Erdverbundenheit, die ja keineswegs im Widerspruch stehen muss zu spirituellen Interessen und den Aufgaben der Nächstenliebe. Ganz im Gegenteil.

Empfehlenswert.


Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum  Verlag Anton Pustet und können das Buch bestellen. http://www.pustet.at/content.php?id=49&art_id=362. Sie können es aber auch  bei Ihren Buchhändler um die Ecke erwerben.

Rezension: Alice Waters- The Art of Simple Food- Rezepte und Glück aus dem Küchengarten

Autorin dieses außergewöhnlichen Kochbuches ist die weltberühmte Amerikanerin Alice Waters. Sie kocht seit den 1970ern in ihrem kalifornischen Gourmet-Restaurant "Chez Panisse" in Berkley. Das Restaurant zählt zu den besten Restaurants im Lande. Ausgezeichnet wurde sie u.a. mit dem Internationalen Witzigmann Preis "Eckart". Man würdigte sie  dadurch für ihre Initiative "Edible Schoolyards" (Essbare Schulgärten) für bewusste und nachhaltige Ernährung mit der Anlage von Gemüsegärten an Schulen. Selbst am Weißen Haus legte Waters im Auftrag des Präsidenten einen Gemüsegarten an. 

Das bemerkenswerte Kochbuch kommt ganz ohne Hochglanzaufnahmen aus und ist nur mit Schwarz-Weiß-Illustrationen versehen. Als Kennerin von Kochbüchern hat mich dies sofort neugierig gemacht, denn ich weiß, dass eine solche Vorgehensweise zumeist auf sehr gute Texte hindeutet und der Autor den Leser dazu motivieren möchte, sich wirklich mit diesen auseinander zu setzen.  Hier lenkt nichts ab, hier wird man gefordert.

Untergliedert ist das Buch in zwei große Teile. 
Teil 1- Geschmack als Inspiration- Vielfalt im Garten- Rezepte für die Küche 
Teil 2- Vom Samenkorn zur Samenernte- Schritt für Schritt zum neuen Küchengarten 

Neben vielen,  gut erläuterten Rezepten verfügt das Buch über sehr gute warenkundliche Informationen, beispielsweise zu Kräutern und ihren Blüten, zu Garten- und Blattsalaten, zu Knoblauch,  zu  Lauch und Schalotten, Wurzeln und Knollen, Tomaten, zu Blattgemüse, auch zu Obstsorten, etc.

Den Rezepten angefügt sind Variationen dazu, was natürlich für alle interessant ist, die keine Langeweile bei Tisch aufkommen lassen möchten. 

Nach dem umfangreichen grandiosen Rezeptteil, der nicht nur Lust auf das Kochen, sondern auch auf das Gärtnern macht, erläutert die Autorin folgerichtig im 2. Teil wie man einen Nutz-Garten anlegt, nachhaltig düngt und bepflanzt. Sogar die Werkzeuge für ein solches Unternehmen werden vorgestellt. 

Was koche ich heute? Vielleicht einen "Marokkanischen Auberginen-Eintopf". Die Zutaten und das Rezept klingen vielversprechend. Ingwer und Koriandergrün kann ich gottlob auch beim türkischen Gemüsehändler hier vor Ort  frisch erwerben. Auberginen gibt es im Supermarkt, sofern man sie nicht selbst im Garten anbaut.  Nichts also  hindert, fröhlich zur Tat zu schreiten.

Ein großartiges Werk.

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie  zum Prestel-Verlag und können das Buch bestellen.http://www.randomhouse.de/Buch/The-Art-of-Simple-Food-Rezepte-und-Glueck-aus-dem-Kuechengarten/Alice-Waters/e465354.rhd?mid=4. Die können es aber auch bei Ihren Buchhändler vor Ort erwerben.

Rezension: PEACE FOOD- Vegano Italiano- Das Kochbuch- Rüdiger Dahlke

Kürzlich fragte man auf Facebook als ich mal wieder Kochbuchrezensionen dorthin verlinkte, weshalb ich kein Kochbuch für Veganer rezensiere. Ganz einfach, ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch kein geeignetes gefunden. Nun endlich hat der von mir hochgeschätzte Mediziner und Psychotherapeut Dr. Rüdiger Dahlke im Gräfe und Unzer Verlag ein beachtliches Veganer-Kochbuch mit 90 italienischen Rezepten auf den Weg gebracht.

Drei Köchinnen und ein Koch haben die Rezepte kreiert: Die Haubenköchin Dorothea Neumayer, Lorenza Rizzi, die ein Diplom für natürliches Kochen im Mailänder Institut  "La Sana Golo" erworben hat, Dr. Christina Capelli und der Koch Andrea Re. 

"Peace Food"  bedeutet Friedensessen. Dr. Dahlke ist überzeugt, dass pflanzlich vollwertige Ernährung die beste Kost ist, um inneren Frieden zu erlangen, aber auch um gesund zu bleiben und erklärt das näher. 

Ich möchte Dr. Dahlkes breitgefächerte Eingangsbetrachtungen an dieser Stelle nicht verkürzt wiedergeben, weil er neben medizinischen Grundüberlegungen auch esoterische Betrachtungen miteinfließen lässt, die man nur dann begreift, wenn man seine vollständigen Ausführungen liest. Dies gilt insbesondere für Reflektionen zu Schwingungen im (italienischen) Essen. 

Die Rezepte sind in die nachstehenden Kapitel  eingeordnet:
Antipasti (Vorspeisen)
Primi Piatti ( Der erste Gang) 
Secondi Piatti & Contorni (Der zweite Gang & Beilagen) 
Dolci (Desserts & Gebäck) 

Alle Rezepte werden schrittweise erläutert. Appetitanregende Fotos runden das Gesamtbild ab. Auch für Menschen, die keine Veganer sind, ist das Kochbuch eine Bereicherung mit sehr  delikaten Gerichten wie etwa "Gefüllte Zucchiniblüten", "Blätterteigtaschen mit Spargel", diverse Gemüsesuppen, Pasta- Variationen oder "Gedünsteten Artischocken". Selbst die veganen Desserts sind durchaus delikat, so dass es an der Zeit ist, mit entsprechenden Vorurteilen aufzuräumen. 

Die Vorstellungen, dass Menschen durch vegane Kost friedlicher werden, finde ich wunderbar, obschon mich statistische Erhebungen dazu natürlich interessieren würden.  

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum GU-Verlage und können dort das Buch bestellen. http://www.gu.de/buecher/graefe-und-unzer/graefe-und-unzer/730151-peace-food---vegano-italiano/. Sie können es aber auch bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

Rezension: Köstliche Kleinigkeiten 100 leckere Rezepte

Die Academia Barilla ist das erst, internationale Zentrum zur Förderung, Verbreitung und Entwicklung von italienischer Esskultur.  Sie arbeitet mit kompetenten und renommierten Küchenchefs, Gastronomen und Experten zusammen, die italienische Esskultur mit Innovationsfreude voller Achtsamkeit verbinden. 

Im vorliegenden Buch geht es um delikate Häppchen, als Beigabe zu Cocktails wie man sie in trendigen italienischen Bars bestellen kann. 

Untergliedert sind diese kleinen Imbisse in: 
Köstlichkeiten aus Fleisch 
Vegetarische Köstlichkeiten 
Köstlichkeiten aus Fisch

Die Rezepte sind stets gut erläutert. Man erfährt immer für wie viele Personen die angegeben Zutaten reichen oder wie viele Häppchen man zubereiten kann. Zudem gibt es stets Sonderinfos, mit kulinarischem Insiderwissen. Die Häppchen, die hier zu Cocktails gereicht werden, eignen sich auch als Imbiss zu einem Glas Wein oder aber zum Sektempfang. 

Besonders gut gefallen mir die "Kleinen Quiches mit Speck und Tomaten", "Kleines Carpaccio nach Alba-Art", "Spieße mit hellem Fleisch", "Heiße Beignets mit Käsecreme",  "Gefüllte Paprika mit frischem Caprino",  "Kleine Kartoffelbliny mit Caprinocreme und Kavier",  "Blätterteig-Käsetörtchen“, "Seezungen- und Lachsschnecken",  "Seeteufel im Speckmantel", um nur einige zu nennen. 

Sehr gut erklärt wird  auch die Zubereitung der 36 Cocktails zum Schluss. Stets erfährt man  zudem etwas über die Herkunft der Getränke und sonstig Wissenswertes, so etwa zum  "Mojito", der erstmals von Sir Francis Drake (1540-1596) zusammengemixt wurde. 

Ein gelungenes Rezeptbuch. 

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum White Star Verlag und können das Buch bestellen.http://www.bruckmann.de/titel-12229-koestliche_kleinigkeiten_0.html. Sie können es aber auch  bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

Rezension: Tantris- Hans Haas - Callwey-Verlag.

Dieses  Buch über den Genusstempel "Tantris" in München ist im Callwey-Verlag erschienen und muss als eine Hommage an die Vergangenheit, eine Ode an die Gegenwart und ein Versprechen an die Zukunft begriffen werden. 

Nach einem Vorwort von Felix Eichbauer, dem Sohn des Erbauers, hat man Gelegenheit von Wolfram Siebeck Wissenswertes über das Tantris, das es seit Anfang der 1970er Jahre bereits gibt, in Erfahrung zu bringen

Die Erbauer des Tantris Fritz Eichbauer  und  seine Frau hatten damals die Absicht, der modernen deutschen Küche ein Denkmal zu setzen. Das Haus war das erste Gourmet-Restaurant, das eine weibliche Sommelière beschäftigte. Es handelte sich hierbei um Paula Bosch. 

Man hat Gelegenheit auch Bilder des Genusstempels anzuschauen, die in den 1970ern entstanden sind, kann sich in ein Interview vertiefen, das der Erbauer 1971 gab und kann zudem die Gedanken zur Architektur des Genusstempels seitens Prof. Dr. Justus Dahinden aus dem Jahre 1971 nachlesen. 

Selbst die Menükarte der Eröffnungsfeier vom 2.12.1971 ist  beigegeben.

Es folgt eine Vielzahl interessanter Aufnahmen, die verdeutlichen, wie schnell die Zeit vergeht und auch Texte, die es lohnt zu studieren. Besonders spannend finde ich das Interview mit der vorhin bereits genannten Paula Bosch, die sehr viel Wissenswertes als Sommelière im Hinblick auf ihr Tun von sich gibt.  Über sie und ihren Nachfolger  Justin Leone liest man Biographisches  und kann sich bewusst machen,  auf  welch hohem kulturellen Niveau sich Tantris- Sommeliers  bewegen.

Drei berühmte Küchenchefs haben in den letzten 4 Jahrzehnten das Tantris zum legendären Gourmettempel werden lassen: Eckart Witzigmann, Heinz Winkler und Hans Haas. 

Diese Spitzenköche stellen edelste Rezepte vor. Eckart Witzigmann wurde 1994 zum Koch des Jahrhunderts gekürt. 1971 wurde er Koch im Tantris und leitete dort die deutsche Kochrevolution ein. Nach sieben Jahren verließ er das "Tantris" und eröffnete 1978 das "Aubergine", wo er seitens des Michelins mit 3 Sternen ausgezeichnet wurde.

Seine Rezepte erklärt Witzigmann gut nachvollziehbar, was aber keineswegs heißt, dass sie einfach nachkochbar sind. Wichtig ist, dass man die Rezepte mehrfach liest und sich bewusst macht, wie Witzigmann vorgeht. Sein "Kalbsbries Rumohr" ist hochkompliziert. Wohingegen der "Steinbutt auf Pak Choi mit zwei Saucen" ein bisschen einfacher zuzubereiten ist. Die Ablichtungen der Speisen zeugen davon, dass die Kreationen wirkliche Kunstwerke sind, fast zu schade, um  verzehrt zu werden. 

Heinz Winkler wurde 1981 als jüngster Drei-Sterne-Koch der Welt gekürt. Er ist der am meisten geehrte Koch Deutschlands. Im Tantris war er von 1979- 1991 Küchenchef. Auch er erläutert die Rezepte bestens. Seine Speisen lassen sich etwas einfacher nachkochen, weil er nicht ganz so viele Zutaten verwendet. Besonders gut gefallen mir seine "Seeteufelmedaillons mit Gemüsejulienne in Vinaigrette" und sein Dessert "Trilogie von der dunklen Valrhonaschokolade". 

Seit 1991 ist Hans Haas Chefkoch im Tantris, erhält seit vielen Jahren  vom Gault& Millaut 18 Punkte und  jährlich immer wieder 2 Michelin-Sterne. Seine Kreationen sind atemberaubend, wenn auch nicht einfach nachkochbar. Besonders beeindruckt hat mich hier das "Medaillon vom Reh mit Balsamico-Kirschen", auch das "Blau-Schimmel-Käse-Mousse mit Apfel-Chutney". 

Sehr beeindruckend auch sind die Weinempfehlungen von Justin Leone und Paula Bosch zum Schluss, die sich auf die einzelnen dargebotenen Speisen beziehen. 

Auch wenn man die Speisen nicht nachkocht, ist für Gourmets und Hobbyköche dieses Buch die Anschaffung wert, denn es handelt sich letztlich auch um Kochgeschichte auf höchstem Niveau, die nicht in Vergessenheit geraten sollte, wenn es eine  kulinarische Zukunft geben soll.

Empfehlenswert.


Bitte klicken Sie auf den Link, Dann gelangen Sie zum Callwey-Verlag und können das Buch bestellen. http://www.callwey.de/buecher/tantris/. Sie können es aber auch bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.