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Rezension: Zu Gast in Aserbaidschan- Barbara Lutterbeck- Kultur & Küche

Dieser wunderschöne Bildband bringt dem Leser Aserbaidschan und dessen kulinarischen Besonderheiten nahe. Die Siedlungsgeschichte dieses Landes reicht mehrere Tausend Jahre zurück. Antike Autoren bezeichneten das Gebiet als den Schmelztiegel von Kulturen und Sprachen. Zu Zeiten Roms sorgten etwa 130 Dolmetscher dafür, dass trotz der rund 300 Idiome, die in Kaukasien gesprochen wurden, Handel betrieben und entsprechende Verträge abgeschlossen wurden. 

Zunächst lernt man anhand sehr beeindruckender Impressionen und eines informativen Textes das Land näher kennen. Anschließend wird man mit Baku, der Metropole am kaspischen Meer, vertraut gemacht. Auch hier warten eine Fülle von Fotos auf den Betrachter, der beispielsweise über die Altstadt etwas erfährt, die seit dem Jahre 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Dort befindet sich u.a. der erst 1939 wiederentdeckte Hamam des berühmten Palasts der Schirwanschah. Es handelt sich hierbei um ein architektonisches Juwel in Form einer achteckigen Rotunde mit Kuppeldach und Spitzbogenarkaden. 

Näher vorgestellt werden einige Gebäude und Denkmäler in Baku, so auch die blaue Moschee. In der Folge dann kann man sich mit dem kulturellen Erbe befassen und hier auch mit der Musik und Literatur. Es werden auch diverse Sehenswürdigkeiten vorgestellt, so beispielsweise die Karawansereien in Scheki oder auch die Kirche von Kisch. Märkte sollen sich fast in jeder Ortschaft befinden. 

Imposante Bilder schenken dem Betrachter einen Eindruck vom Marktleben. Hier auch kann man mehr über Kaviar erfahren, doch auch über landestypischen Käse. 

Im 2. Teil des Buches werden Rezepte vorgestellt. Diese sind sehr gut gegliedert und insofern problemlos nachvollziehbar. Von "gefüllten Weinblättern" über "sauer eingelegtes Obst und Gemüse" bis hin zu "Gefüllten Auberginen, Tomaten und Paprika" findet man viele Rezepte, die auf dem Balkan oder auch in Griechenland ähnlich konzipiert sind.

Exotisch allerdings sind Speisen wie "Lamm mit getrockneten Früchten und Zwiebeln" oder "Fleischragout in Nuss-Granatapfelsoße". Die Gerichte sind fast alle mit Butterschmalz zubereitet, auch der "Gefüllte Fisch", dessen Füllung mit den Walnüssen, den getrockneten Kirschen, den Rosinen und dem Granatapfelsirup mehr als nur neugierig macht. 

Die tollen Rezepte für Konfitüren muss man ausprobieren. Das gilt speziell für die "Walnusskonfitüre"und auch die Konfitüren aus Zieräpfeln oder Rosenblätter.

Die Rezepte für süßes Blätterteiggebäck sind geschmacklich eindeutig orientalisch und sollten zu Tee oder Mocca genossen werden. 

Ein wahrlich traumhaftes Buch mit schönen Bildern, dessen Rezepte man erst wirklich begreift, wenn man sich den 1. Teil des Buches ganz genau vergegenwärtigt hat.

Sehr empfehlenswert

Helga König

Das Buch ist überall im Handel erhältlich
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Rezension: Burger Unser- Callwey

Weil das Cover dieses wirklich bemerkenswerten Kochbuches mehr als gewöhnungsbedürftig ist, hat es mich sofort neugierig auf den Inhalt gemacht. Sechs Personen mit unterschiedlichen Berufen werden als Schöpfer der Publikation genannt, unter ihnen der Physiker Prof. Dr. Thomas Vilgis.

Ziel der Autoren war es, mit "Burger unser" ein Standardwerk zu verfassen und auf diese Weise ihrem Lieblingsgericht eine "Kathedrale" zu errichten. Angestrebt wurde ein Buch, "das sowohl Burger-Professionellen zur Inspiration dienen möge als auch Burger-Novizen eine hilfreiche Anleitung für den Eintritt ins Burger-Paradies an die Hand gibt"

Gleich zu Beginn erfährt man wie man die Rezepte und das Buch benutzt und kann sich dann über Nützliches und Grundsätzliches zu den Rezepten schlau machen. Anschließend lernt man anhand von Texten und Bildern "Buns" zuzubereiten. Gemeint sind die speziellen Brötchen, die die Patties (Buletten) und alles andere ummanteln. Erklärt wird hier u.a. zunächst, welche Bedeutung der Mehltyp für das Backverhalten hat oder auch wie Salz den Teig verändert. Man erfährt wie man die Fluffigkeit des Buns beeinflussen kann oder auch, ob Öl oder Butter besser ist für den Teig. Dann folgen tolle Rezepte für Buns, die alle sehr gut erläutert werden und man erfährt zudem, welche Burger-Rezepte dazu jeweils am besten passen. 

Die Farben des Buns werden in der Folge erläutert, bevor man ausgiebig Warenkundliches zum Thema Fleisch  studieren kann, vor allem wie daraus Patties (Buletten) entstehen. Auch hier wird anhand von Bildern alles Wichtige und mehr gezeigt und erklärt, so etwa, was sich beispielsweise beim Wolfen, Kuttern oder Schneiden des Fleischs ereignet. Wie man das Fleisch perfekt gart und brät wird sehr gut erläutert und es werden auch hier wieder kluge Fragen erörtert, deren Antworten Wissenszuwachs bedeuten. 

50  Saucen  werden vorgestellt und dabei raffinierte Rezepte vermittelt. Mit den Beilagen wird dann ebenso verfahren. Gegrilltes und gebackenes Gemüse zählen zu den Beilagen, aber auch rohe und gegarte Kost  sowie Eingelegtes, z.B. eingelegter Fenchel oder Artischocken. 

Die 10 Burger-Gebote in der Folge sollte man genau lesen, bevor man sich in die Fülle von Rezepten vertieft. 

Ich ahnte nicht, welch delikate Rezepte hier überhaupt möglich sind. Nicht nur Fleisch, auch Königskrabben oder Lachs etc. spielen eine Rolle. Sogar " Muschelburger" sind machbar oder Burger mit Schneckenfleisch. Sehr gut ist das Rezept für den Burger "Vitello Tonnato". Italienischer  geht es nicht mehr!

Die 70 Burger-Rezepte auszuprobieren,  dauert Wochen, ja Monate. Jeder Burger hat seine eigene Persönlichkeit, liest man und ist davon auch völlig überzeugt, wenn man die Rezepte studiert hat. Womit anfangen? 

Warum nicht mit "dem Beflügelten beginnen?  Hier spielen ein Rochenflügel, auch Pfifferlinge und Paprikasalza eine Rolle. Der Bun ist aus einem Briocheteig hergestellt. 

Wer damit den Reigen eröffnet, verliert seine Vorurteile im Hinblick auf Burger sofort. Für den ultimativen Fleischesser gibt es den "Germanen", dessen Patty aus Rind und Schwein hergestellt ist. Die Bunböden werden mit Spitzkohl, Salatblättern und Senf belegt, dann kommen die Patties darauf und nacheinander Blutwurst, Apfelscheiben und Zwiebelringe. 

Sogar süße Burger werden vorgestellt. Deren Rezeptur ansatzweise hier wieder zugeben, ist unmöglich, weil verkürzt nicht darstellbar. 

Die Grundrezepte zum Schluss und die Infos aus dem umfangreichen Glossar runden das grandiose Werk perfekt ab, dessen Fotograf Daniel Esswein großes Lob verdient.  Die Aufnahmen von den Burgern  sind  mehr als nur perfekt.


Das Buch ist überall im Fachhandel erhältlich

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Rezension: Lafer! Lichter! Lecker! Unsere Lieblingsrezepte- Das Jubiläumsbuch

Anlässlich des zehnjährigen Sendejubiläums der ZDF- Fernsehsendung "Lafer! Lichter! Lecker!" hat der Callwey-Verlag das vorliegende Kochbuch auf den Weg gebracht, das 100 Lieblingsrezepte von Johann Lafer und Horst Lichter enthält. Die Rezepte sind einzelnen Kapiteln zugeordnet und werden humorvoll von den beiden Köchen kommentiert. Appetitanregende Bilder und Fotos der Protagonisten vervollständigen den Gesamteindruck. 

Die Texte sind gut gegliedert. Man erfährt auch immer für wie viele Personen die Zutaten gedacht sind. Zunächst geht es um Rezepte für "Was kleines vorwech", beispielsweise um eine "Wildessenz mit Waldpilz-Crêpes-Röllchen". Hier staunt man erst mal  über die vielen Zutaten und ist sich schnell darüber im Klaren, dass es sich um einen sehr edles "Hors d’oevre" handelt, das Fingerspitzengefühl bei der Zubereitung notwendig macht. Das aber gilt auch für die anderen "Kleinigkeiten", wobei mir das "Süßsauer marinierte Heilbuttcarpaccio mit Gewürztomaten und Currygrissini" besonders gut gefällt. Die Zutaten versprechen asiatische Geschmacksnoten. 

Es folgen "Kleine Gaumenkitzler". Hierzu gehören u.a. eine köstliche "Lauchsuppe mit Schinken- Blätterteig-Stangen", aber auch eine wohlschmeckende "Lachscreme auf Röstbaguette mit Radicchio-Orangen-Salat", die ideal zu einem Glas Rosé schmeckt. "Häppchen für zwischendurch"? Das klingt sehr vorlockend… Hervorheben möchte ich das "Pochierte Rinderfilet mit warmem Gemüsesalat" und auch den "Auf Kräutertee gedämpften Lachs mit gedünsteten Gurkennudeln", der besonders seiner feinen Kräuteraromen wegen überzeugt. Delikate Fischgerichte machen neugierig und die "Klassiker" wollen alle ausprobiert werden. Womit beginnen? 

Vielleicht mit "Roastbeef Sauce tartare und Kartoffel-Gurken-Salat". Sehr überzeugend. Was gibt es noch? Ach ja, Fleischgerichte. Hier gefallen mir die "Kalbsröllchen mit Bohnengemüse und Kartoffelstampf" am besten. Interessant ist das Kapitel "Exotisches" und hier vor allem "Gefüllte Thunfischröllchen mit Thai-Mango, Gurke und Soja-Ahorn-Dip". 

Beide Köche warten zudem zum Schluss mit umwerfenden Desserts auf. Hier möchte ich den "Kaiserschmarrn á la Johann Lafer" als besonders Hightlight nennen. Dazu passen Zwetschgenröster wohl am besten. 

Das Leben kann so schön sein. 

Sehr empfehlenswert 

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Rezension: Einfache Vielfalt- Achtsam Kochen. Rezepte und Geschichten- Maurice Maggi- Juliette Chrétien

Dieses wunderbar gestaltete Kochbuch befasst sich speziell folgenden Lebensmitteln:

Kartoffel – Ei – Zwiebel – Schwein – Milch – Apfel - Kohl- Zitrone- Fisch –Nuss 

Die Autorin schreibt interessante Textbeiträge, die auf diese Lebensmittel Bezug nehmen. Neben künstlerisch wertvollen Fotos von den Produkten sowie auch Zeichnungen stimmen die Texte auf die Rezepte ein. 

Besagte Rezepte sind sehr gut gegliedert und beeindrucken durch ihre edle Schlichtheit. So lernt man im Rahmen der Rezepte für Kartoffeln Speisen wie "Rohe Rösti", "Karoffelgratin", "Kartoffelpuffer" aber auch "Bratkartoffeln"  kennen. Dabei werden nicht selten neben den eigentlichen Rezepten auch Varianten davon präsentiert. 

Sehr gut sind die Rezepte mit Ei, so etwa der"Gefüllte Hackbraten mit Ei" oder das "Salzburger-Nockerl-Soufflé" und das Rezept für "Eierlikör". 

Der Minimalismus  macht das Besondere bei diesen Rezepten aus. Das gilt auch für den "Brot-Zwiebel-Salat",  für den "Zwiebelkuchen" und viele andere Gerichte mehr. 

Lobend erwähnen möchte ich die Rezepte für "Kräuterquark", "Käsemousse" und "Gebackenen Ricotta",   Speisen,   die sich für einen Imbiss eignen. Erwähnenswert sind auch die "Apfel-Gerichte", so etwa der "Apfel im Schlafrock" und Kohlrezepte wie "Wirsingwickel"  mit einer interessanten Kürbis-Käsefüllung. 

Was spricht für dieses Kochbuch? Die Minimalismus der Rezepte und die hochwertige künstlerische Gestaltung. Es ist ein Buch für Sammler, die bibliophile Publikationen im Kochbuchbereich zu schätzen wissen. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König


Das Buch ist im Fachhandel erhältlich

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Rezension: Toskana- Eine kulinarische Liebeserklärung- Csaba dalla Zorza- Callwey

Diese kulinarische Liebeserklärung an die Toskana hat Csaba dalla Zorza verfasst. Die Autorin wurde in Mailand geboren und besitzt toskanische und venezianische Wurzeln. Sie gilt als eine der erfolgreichsten Kochbuchautorinnen und Lifestyle-Expertinnen Italiens. 

Das vorliegende Kochbuch enthält wunderschöne Impressionen, die dem Betrachter das Lebensgefühl der Toskana visuell näher bringen.

Zunächst erzählt  die Italienierin vom Glück des Landlebens mit ihrer Familie, erläutert wie man eine Speisekammer sinnvoll ausstattet, um sich anschließend mit Antipasti-Rezepten, die für sie ein Ausdruck italienischer Lebensart sind, näher zu befassen. Für diese gibt es  keine fixen Regeln, zumeist gehen sie dem ersten Gang voraus und werden am Tisch serviert.  Allerdings können sie auch als Beigabe zum Aperitif im Stehen serviert werden. Dabei sollen die Kleinigkeiten den Magen öffnen und den Appetit anregen.

Die Autorin berichtet über viele Gerichte Wissenswertes. Anhand von appetitanregenden Fotos kann man sich stets einen Eindruck vom Rezeptergebnis verschaffen, lernt Antipasti kennen, die wirklich delikat sind, so etwa der "Toskanische Brotsalat". Dann liest man Näheres über den ersten Gang, gemeint sind Gnocci und Pasta. Hier sorgen  einfache aber gute Gerichte, wie "Malfatti mit frischen Kräutern" oder "Tagliolini mit Erbsen und Schinken" für Aha-Erlebnisse. Toskanische Suppengerichte folgen im Anschluss. Hier gefällt mir die "Toskanische Gemüsesuppe" am besten, die durch Parmesa Reggiano einen tollen Geschmack erhält. Fleisch- und Fischgerichte aus der Toskana beeindrucken durch ihre Schlichheit, das gilt für das "Steak nach Florentiner Art ebenso" wie für die "Kalbsschnitzel mit würziger Tomatensauce" oder das "Kaninchen nach Jägerart". 

"Tanta Nadas Fischsuppe" schmeckt überirdisch gut. Es handelt sich um eine Mixtur aus Hühnchen und Fischen. Sehr delikat auch sind die Rezepte  für "Steinpilze mit Knoblauch und Speck", "Fenchel mit Thymian", die "Erbsen mit Schinken"  sowie die moderat süßen Desserts, beispielsweise "Feigen mit Mascarponecreme" und der "Weinpfirsich mit Zitronenverbene"

Alles in allem  ist  das Buch ein Schmuckstück für die Kochbuchbibliothek mit wunderbaren Textbeiträgen, die die Rezepteile  gekonnt auflockern. Das gilt speziell auch für den Beitrag "Tage der Weinlese und Snacks mit Trauben, Kastanien und Feigen". 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Das Buch ist überall im Handel erhältlich

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Rezension: UMAMI- Das Kochbuch- Laura Santtini- Edition Fackelträger

Umami ist eine der fünf Geschmacksrichtungen, die man beim Essen und Trinken erlebt. Sie sitzt offenbar auf der Zunge wie die Geschmackrezeptoren für süß, sauer, bitter und salzig. 

Wer Umami verstehen möchte, muss wissen wie man Ess- und Kocherfahrung transformiert. Wissenschaftler konnten ermitteln, dass Umami oft dann noch geschmeckt wird, wenn durch Krankheit alle anderen Geschmackssinne verschwunden sind. 

Umami kommt in herzhaften oder intensiv-aromatischen Speisen vor. Entdeckt hat diesen Geschmack Professor Kikunae Ikeda. Er arbeitete als Wissenschaftler in Kioto. 

Zunächst werden im Buch umamireiche Lebensmittel vorgestellt. Dann lernt man entsprechende Rezepte kennen. 

Untergliedert sind diese in: 
Frisch & Anregend 
Weich& Wärmend 
Kräftig & Klar 
Vollmundig& Gewagt 
Süss& Aufregend 

Zudem werden einige Umami-Grundrezepte zum Schluss vorgestellt.

Alle Rezepte werden gut erklärt. Es wird auch mitgeteilt für wie viele Personen die angegeben Zutaten reichen. 

Viele Speisen eignen sich als Herbst- und Wintergerichte. So etwa ein "Überbackener Blumenkohl mit Speck & Kirschtomaten" oder ein fantastisch gewürztes "Butterhähnchen". Dabei handelt es sich um ein Curry-Gericht, das wahrlich köstlich schmeckt. Das Rezept für "Geschmorte Lammkeule" gehört zu den besten Lammkeulenrezepten, die ich kenne. Durch die Beigabe von Sardellen, Rot- und Portwein sowie Kräuter und Gewürze entsteht ein ganz vorzüglicher Umami-Geschmack. 

Überzeugend aber auch ist das "Rindertartar", das unkompliziert in der Zubereitung ist.

Bei den Desserts finde ich die "Pfirsich-Tomaten-Tarte-Tatin" sehr interessant. Die umamireichen Tomaten geben der klassischen Tarte Tatin eine besondere Note. 

Alles in allem ein wunderbares Kochbuch, das ich gerne weiterempfehle. 

Helga König

Überall im Handel erhältlich

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Rezension: Servus Bayern- Monika Schuster- Anna Cavelius- GU

Dieses reich bebilderte Kochbuch des Autorenteams Monika Schuster und Anna Cavelius thematisiert die bayerische Küche. Dabei erfährt man zuallererst, was das Wichtigste für besagte Küche ist. Genannt und gezeigt werden scharfer, grobkörniger und süßer Senf, auch Kümmel- sowie Fenchelsamen und andere Zutaten mehr. 

Neben einer Vielzahl toller Rezepte hat man Gelegenheit sich in Texte und Bilder zu vertiefen, die das kulinarische Bayern näher bringen. Mit Rezepten für die "Brotzeit" beginnt der Reigen. Alle Rezepte werden schrittweise erläutert. Der zeitliche Aufwand für die Zubereitung und die Kalorienanzahl, sowie der Menge an Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten werden stets genannt. 

Das Rezept für "Obaza" gefällt mir in der "abgespeckten Variante" sehr gut, vor allem wenn man sie mit Rohmilch-Camembert aufpeppt. Superlecker ist die "Selber Gmachte Leberwurst", deren Würzung überzeugt und natürlich auch die "Fleischpflanzerl", die durch die Beigabe von Senf im Fleischteig ein fantastisches Aroma erhalten. 

Man lernt, dass man beim Radieschensalat braunen Zucker in der Vinaigrette verwenden sollte. Der Geschmack ist vortrefflich. Es folgen Rezepte für bayerische Mittagessen, so etwa für eine grandios mundende "Kartofflsuppn", in der Majoran nicht fehlen darf. Auch "Leberknödelsuppen" lernt man zubereiten und köstliche "Krautwickerl mit Kümmel und Majoran". "Rescher Schweinebratn mit Natursaftl" wird Freunde bayrischer Kost besonders überzeugen. 

Meine Geschmacknerven ziehen das "Rindergulasch" vor, dessen Würzung überzeugt. Rezept für Beilagen wie "Semmelknödel", "Milirahmkartoffeln" oder für einen leckeren "Krautsalat" begeistern und man beginnt besonders neugierig zu werden, wenn es um die Freitagsküche geht, denn im katholischen Bayern isst man an diesem Tag kein Fleisch, stattdessen aber Köstlichkeiten wie "Schwammerltopf mit Peterl" oder "Forellenfilets mit Mangoldmias" und dergleichen mehr. In der Restküche gibt es dann beispielsweise einen "Rindfleischsalat mit Blumenkohl" aber auch "Arme Ritter aus dem Ofen", die sich übrigens auch als Dessert eignen. 

Feiertagsgerichte gefallen mir am meisten. Ein tolles Rezept für "Kalbsbries mit Spargel und Morcheln" möchte ich hervorheben,  ebenso  "Saibling mit Zwiefe-Wurzelspinat", natürlich auch der "Bratn vom Maibock", die "Hirschsteaks mit Preiselbeeren", das"Wildschweingulasch" und das "Lammkarree". 

Das "Sauerkraut"und der "Rahmwirsching" eignen sich auch für nichtbayerische Gerichte. Besonders empfehlenswert im Bereich der Desserts ist der "Kaskuacha" und die "Stamperlcreme mit Himbeeren", deren Aroma so verlockend ist, das man süchtig davon wird. 

Gefallen haben mir auch die Seiten zum Schluss, die sich des bayrischen Wortschatzes annehmen. Für das Buch gilt "Do kon koana na sagn." 

Von daher empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: Mit einer Prise Orient- Jacqueline Amirfallah- AT-Verlag

Nachdem ich heute Nachmittag auf "Buch, Kultur und Lifestyle" Feingebäck aus Syrien vorgestellt habe, möchte ich nun ein Kochbuch rezensieren, das sich mit Rezepten befasst, die die deutsche und persische Kultur verbinden. 

Die Autorin #Jacqueline_Amirfallah ist die Tochter eines Iraners und einer Deutschen. Nach ihrem Abitur studierte sie zunächst Soziologie, um dann eine Kochlehre zu absolvieren und das Restaurant Gauß in Göttingen zu eröffnen, das schon bald in Gourmetführern gelobt wurde. Seit 2004 kocht Jacqueline Amirfallah regelmäßig im ARD-Buffet. 

Die appetitanregenden Fotos stammen von dem Food-Fotografen Hubertus Schüler.

Das Kochbuch ist in die Rubriken 

Gemüse 
Reis, Bulgur & Couscous 
Hülsenfrüche& Getreide
Fisch 
Fleisch 
Süßes 

untergliedert. 

Die Rezepte werden sehr gut erläutert und lassen aufhorchen. Ausprobiert habe ich  "Gebratene Auberginen mit Tomate und Zimt". Hier ist die Würzung bemerkenswert. Zimt, Kreuzkümmel und Kurkuma und Korianderstängel verleihen dem Gericht die besondere Note, an die der Gaumen sich noch lange erinnert. 

Über Kurkuma erfährt man Wissenswertes. Es handelt sich hierbei um einen Bestandteil des indischen und indonesischen Currypulvers, der die Leber als auch die Galle stärkt und antiseptisch wie auch antibakteriell wirkt. 

Delikat schmecken die "Gebratenen Pflaumen mit Spinat und Chili". Die Walnüsse und der braune Zucker sorgen für exotische Geschmacksnoten, übrigens ganz ähnlich wie die Mandeln im Gericht "Grüner Spargel mit Schwarzkümmel und Mandeln". Ausprobieren sollte man die "Persischen Kohlrouladen", die vegetarisch gefüllt, durch ihre Geschmacksvielfalt bestechen. "Reis mit Sauerkirschen, Pistazien und Lammbällchen" kann ich empfehlen, auch "Hähnchenbrust mit getrockneten Aprikosen und Pflaumen"  und "Perlhuhnbrust mit Sucuk und Harissa", "Persische Lammfrikadellen" und vieles andere im Buch mehr. 

Natürlich empfehle ich auch köstliche Dessert-Rezepte wie "Baklava", "Persischer Milchreis mit Safran und Rosenblütensorbet" oder "Pistazienkuchen". 

Gefallen haben mir nicht nur die Rezepte, sondern zudem die Produktbeschreibungen, so etwa von Bulgur, Kichererbsen, Safran, Cumin, Berberitzen und Granatäpfeln.  

Der Granatapfelbaum wird seit über 5000 Jahren rund um das Mittelmeer und den Vorderen Orient kultiviert und gilt als Symbol für die Liebe. 

Da die Liebe bekanntermaßen auch durch den Magen geht, weiß der Kenner, weshalb sie  den "Pistazienkuchen" schmücken, der übrigens nach  einer Köstlichkeit aus "Tausendundeiner Nacht ".

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Überall im  Fachhandel erhältlich

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