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Rezension: Burger Unser- Callwey

Weil das Cover dieses wirklich bemerkenswerten Kochbuches mehr als gewöhnungsbedürftig ist, hat es mich sofort neugierig auf den Inhalt gemacht. Sechs Personen mit unterschiedlichen Berufen werden als Schöpfer der Publikation genannt, unter ihnen der Physiker Prof. Dr. Thomas Vilgis.

Ziel der Autoren war es, mit "Burger unser" ein Standardwerk zu verfassen und auf diese Weise ihrem Lieblingsgericht eine "Kathedrale" zu errichten. Angestrebt wurde ein Buch, "das sowohl Burger-Professionellen zur Inspiration dienen möge als auch Burger-Novizen eine hilfreiche Anleitung für den Eintritt ins Burger-Paradies an die Hand gibt"

Gleich zu Beginn erfährt man wie man die Rezepte und das Buch benutzt und kann sich dann über Nützliches und Grundsätzliches zu den Rezepten schlau machen. Anschließend lernt man anhand von Texten und Bildern "Buns" zuzubereiten. Gemeint sind die speziellen Brötchen, die die Patties (Buletten) und alles andere ummanteln. Erklärt wird hier u.a. zunächst, welche Bedeutung der Mehltyp für das Backverhalten hat oder auch wie Salz den Teig verändert. Man erfährt wie man die Fluffigkeit des Buns beeinflussen kann oder auch, ob Öl oder Butter besser ist für den Teig. Dann folgen tolle Rezepte für Buns, die alle sehr gut erläutert werden und man erfährt zudem, welche Burger-Rezepte dazu jeweils am besten passen. 

Die Farben des Buns werden in der Folge erläutert, bevor man ausgiebig Warenkundliches zum Thema Fleisch  studieren kann, vor allem wie daraus Patties (Buletten) entstehen. Auch hier wird anhand von Bildern alles Wichtige und mehr gezeigt und erklärt, so etwa, was sich beispielsweise beim Wolfen, Kuttern oder Schneiden des Fleischs ereignet. Wie man das Fleisch perfekt gart und brät wird sehr gut erläutert und es werden auch hier wieder kluge Fragen erörtert, deren Antworten Wissenszuwachs bedeuten. 

50  Saucen  werden vorgestellt und dabei raffinierte Rezepte vermittelt. Mit den Beilagen wird dann ebenso verfahren. Gegrilltes und gebackenes Gemüse zählen zu den Beilagen, aber auch rohe und gegarte Kost  sowie Eingelegtes, z.B. eingelegter Fenchel oder Artischocken. 

Die 10 Burger-Gebote in der Folge sollte man genau lesen, bevor man sich in die Fülle von Rezepten vertieft. 

Ich ahnte nicht, welch delikate Rezepte hier überhaupt möglich sind. Nicht nur Fleisch, auch Königskrabben oder Lachs etc. spielen eine Rolle. Sogar " Muschelburger" sind machbar oder Burger mit Schneckenfleisch. Sehr gut ist das Rezept für den Burger "Vitello Tonnato". Italienischer  geht es nicht mehr!

Die 70 Burger-Rezepte auszuprobieren,  dauert Wochen, ja Monate. Jeder Burger hat seine eigene Persönlichkeit, liest man und ist davon auch völlig überzeugt, wenn man die Rezepte studiert hat. Womit anfangen? 

Warum nicht mit "dem Beflügelten beginnen?  Hier spielen ein Rochenflügel, auch Pfifferlinge und Paprikasalza eine Rolle. Der Bun ist aus einem Briocheteig hergestellt. 

Wer damit den Reigen eröffnet, verliert seine Vorurteile im Hinblick auf Burger sofort. Für den ultimativen Fleischesser gibt es den "Germanen", dessen Patty aus Rind und Schwein hergestellt ist. Die Bunböden werden mit Spitzkohl, Salatblättern und Senf belegt, dann kommen die Patties darauf und nacheinander Blutwurst, Apfelscheiben und Zwiebelringe. 

Sogar süße Burger werden vorgestellt. Deren Rezeptur ansatzweise hier wieder zugeben, ist unmöglich, weil verkürzt nicht darstellbar. 

Die Grundrezepte zum Schluss und die Infos aus dem umfangreichen Glossar runden das grandiose Werk perfekt ab, dessen Fotograf Daniel Esswein großes Lob verdient.  Die Aufnahmen von den Burgern  sind  mehr als nur perfekt.


Das Buch ist überall im Fachhandel erhältlich

Onlinebestellung: Callwey oder Amazon 


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