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Rezension:Osttirol-Kochbuch (Sondereinband)

 

Während meiner Jungmädchenzeit war ich das letzte Mal in Osttirol. Damals bin ich mit meinen Eltern dort in den Ferien gewesen. Nicht zuletzt aus diesem Grund habe ich mir neugierig die hübschen Bilder angeschaut und mich zu erinnern versucht. Erst dann habe ich zu lesen begonnen.

Gerd Wolfgang Sievers stellt zunächst die Landschaften in Osttirol vor: das Virgental und die Hohen Tauern, das Defreggental, die Landschaft um die Marktgemeinde Matrei, die 1000 Meter über dem Meeresspiegel liegt, das Lesachtal, das Hochpustertal und Lienz mit seiner schönen Umgebung. Lienz, die Perle der Dolomiten, ist eine schöne, lebendige, gepflegte Stadt, deren Bergpanorama ihr etwas Pittoreskes schenkt.

Der Autor skizziert kurz den Nationalpark Hohe Tauern, der mit einer Fläche von 1834 Quadratkilometern zu den größten Nationalparks Europas zählt. Auch Schloss Bruck lässt er nicht unerwähnt, die alte Residenzburg der Görzer Grafen, die heute eine Gemäldesammlung der beiden Maler Franz Defregger und Albin Egger-Lienz beherbergt.

Im Anschluss daran werden traditionelle Osttiroler Rezepte vorgestellt. Diese sind untergliedert in: Suppen und Eintöpfe, Nudel, Knödel, Mües und Plente, Hauptspeisen und Süßes. Die Rezepte sind alle gut erklärt und wirklich betont einfach zuzubereiten. Die tradionellen Gerichte der Region sind ziemlich kalorienhaltig, Kost für Menschen, die sich in den Bergen bewegen und nicht den Tag auf dem Bürosessel zubringen.

In der Folge lernt man kulinarische Spezialitäten näher kennen, wie etwa das "Osttiroler Berglamm", das mit seinem "sensationellen, feinst marmorierten Fleisch den Gaumen verzücken" soll, so der Autor. Die Lammgerichte sind alle interessant gewürzt, mit vielen Kräutern, nicht zuletzt mit aromatischer Bergminze, viel Knoblauch und anderen delikaten Zutaten.

Graukäse war mir bislang nicht bekannt. Es handelt sich um eine typische Tiroler Spezialität, die man schmackhaft in Suppen und Salaten einbinden kann.

Sievers stellt zudem einige gute Restaurants und Hotels vor und zeigt anhand von Rezepten deren jeweiliges Kochniveau. Für Personen, die in der Region Ferien machen möchten, sind diese Infos natürlich Gold wert. Das schönst Hotel ist m.E. das "Grandhotel Lienz", das am 30.4.2009 eröffnet wurde und das das erste 5- Sterne-Hotel in der Region ist. Das Rezept aus der Küche "Fasan im Honigsaftl mit Kastanienpofesen und Chicorée" klingt verlockend und dokumentiert, dass der Chefkoch Christian Flaschberger ein Könner ist. Sein Ziel ist es übrigens, die Produkte, Farben und Aromen de gebietes vom Karwendel bis zur Adria, von Friaul-Julisch-Venetien bis in das Engadin voll zur Geltung zu bringen.

Vorgestellt werden auch Jausestationen auf Almen sowie in Berghütten und Rezepte von dort. Hier hat mir das "Wildfleisch auf Osttiroler Art" sehr gut gefallen.

Das Buch ist empfehlenswert für Menschen, die interessiert sind an den kulinarischen Besonderheiten der fokussierten Region und um sich einen ersten Überblick über das Sehenswerte und die Gastronomie in Osttirol zu verschaffen.

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