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Rezension:Wie die Helene zur Birne kam: 50 Rezeptklassiker und ihre Geschichte (Gebundene Ausgabe)

Vor langer Zeit habe ich schon einmal ein Buch rezensiert, das die Geschichte von Rezeptklassikern zum Thema hatte. Wie ich im Vergleich feststellen konnte, kommen die beiden Bücher sich nicht ins Gehege. Im hier vorliegenden Werk von James Winter werden historische Begebenheiten noch ausführlicher dargestellt, zudem werden hier eine Vielzahl anderer klassischer Speisen besprochen als in dem Buch eines deutschen Starkochs.

Man lernt den historischen Hintergrund von Gerichten wie etwa "Eggs Benedict", "Prince-Orloff-Kalbsbraten", "Hummer Thermidor" und von Getränken wie "Bellini" oder "Margarita" kennen. Diese aufschlussreichen Berichte erstrecken sich jeweils auf zwei Seiten und werden von Fotos aus längst vergangenen Zeiten begleitet. Dann folgen allgemeine Erläuterungen zu den fokussierten Speisen, die gut erläuterten Rezepte, bestehend aus der Auflistung der Zutaten und der Anleitung, sowie appetitanregende Fotos vom Rezeptergebnis.

In den Geschichten zu den Rezepten erfährt man wie diese zu ihren Namen kamen und wie man sie erstmals zubereitet hat. Der Geschmack hat sich vielfach gewandelt und damit auch die Zutaten der Klassiker, wobei die Wiedererkennungschance der Gerichte nach wie vor unproblematisch ist.

"Eggs Benedict" habe ich vor einigen Jahren in Belgien erstmals gegessen und zwar dort an der Küste in De Haan und war begeistert vom Geschmack dieses Imbisses. Die Geschichte dazu geht zurück ins das vorletzte Jahrhundert. Ort des Geschehens war New York. In der gehobenen Küche haben die "Eggs Benedict" seit damals einen festen Platz eingenommen, wie übrigens auch all die anderen vorgestellten Speisen.

 Dass das "Rindercarpaccio" im "Cipriani" in Venedig erfunden wurde, wusste ich, kenne auch seit ewigen Zeiten die Geschichte dazu. Von vielen anderen Speisen, die ich zwar schon gegessen habe, war mir der Hintergrund bislang aber nicht bekannt. Über die Histörchen lässt sich nett plaudern, wenn Gäste am Tisch versammelt sind und zwar weit über das eigentliche Thema hinausgehend. An der Geschichte vom "Huhn Marengo" kann sich ein intensives Gespräch über Napoleon entwickeln und die "Tortellini" können Einstieg in ein Gespräch über die Borgias sein.

Die Rezepte für Speisen und Getränke sind allesamt raffiniert gestaltet und lassen sich unkompliziert zubereiten. Sehr gut schmeckt der "Bellini" nach dem angegebenem Rezept. Entwickelt wurde er in "Harry`s" Bar in Venedig. Nur zwei Zutaten sind notwendig, um dieses Kultgetränk herzustellen, das den Namen eines großen Renaissancemalers trägt.

 Ein wenig mehr über klassische Gerichte der gehobenen, internationalen Gastronomie zu wissen, halte ich für sinnvoll, wenn man es nicht als Nachteil sieht, als Connaisseur zu gelten. Die Speisen zudem zuhause zeitgemäß zubereiten zu können, erfreut jeden Hobbykoch.

Sehr empfehlenswert.

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