Der Autor des Kochbuches VIEATNAM. Das vietnamesische Kochbuch. Geschichten und Rezepte von Luke Nguyen [Gebundene Ausgabe] wartet nun mit "Vietnam 2" auf, weil er sich erneut auf eine kulinarische Reise durch Vietnam begeben hat, um wiederum kulinarische Besonderheiten der vietnamesischen Küche zu entdecken und die Wurzeln seiner weit verzweigten Familie aufzuspüren.
Auch für das vorliegende Buch gilt: Der Autor dieses hochinteressanten Buches ist der 1978 geborene Luke Nguyen. Er ist Kind vietnamesischer Eltern. Nguyen lebt als Koch in Australien und betreibt dort in Sydney gemeinsam mit seiner Schwester das mehrfach ausgezeichnete "Red Lantern".
Nguyens "VIEATNAM2" enthält spannende Reisegeschichten und viele raffinierte Rezepte. Dabei ist das hochwertige Buch reich bebildert.
Sein Buch beginnt Nguyen nach einer kurzen Einführung mit dem Kapitel "Hanoi". Er stellt diese Stadt unter kulinarischen Gesichtspunkten vor, indem er mit einer Vielzahl dort entdeckter Rezepte aufwartet, aber auch Wissenswertes über Hanoi berichtet und zahlreiche fotographische Eindrücke weitergibt.
Sein Buch beginnt Nguyen nach einer kurzen Einführung mit dem Kapitel "Hanoi". Er stellt diese Stadt unter kulinarischen Gesichtspunkten vor, indem er mit einer Vielzahl dort entdeckter Rezepte aufwartet, aber auch Wissenswertes über Hanoi berichtet und zahlreiche fotographische Eindrücke weitergibt.
Die Rezepte werden sehr gut erläutert. So erfährt man beispielsweise wie man "Schlangenkopffisch aus der Pfanne mit Kurkuma und Dill" zubereitet. Dieser Fisch gilt in Vietnam als Delikatesse. Der Fisch ähnelt vom Kopf her einer Schlange und man wird ihn bei uns nur in Spezialläden kaufen können. Das gilt auch für den vietnamesischen Dill, der sich geschmacklich von dem der in Europa wächst, unterscheidet.
Interessant auch finde ich das Rezept für "Gegrillte Riesengarnelen mit Knoblauch und grünem Papaya". Durch die Minze- und die vietnamesischen Korianderblätter erhält das Gericht den letzten Kick.
Für Fleischesser warten Speisen wie etwa "Rindfleisch mit Betelblättern gegrillt" darauf nachgekocht zu werden. Bislang wusste ich nicht, dass man Betelblätter in der Küche verwenden kann. Wieder etwas dazugelernt.
Begeistert bin ich von den vielen Rezepten, bei denen Krabben eine Rolle spielen. Die "Zimtkrabben aus der Pfanne" habe ich schon ausprobiert. Sie sind sehr delikat. Zum Anbraten habe ich Rapsöl verwendet. Der Autor lässt hier offen, welches Pflanzenöl man am besten verwenden kann.
Luke Nguyen besucht viele gute Köche in Hanoi und berichtet über diese, so auch über den Meisterkoch Didier Corlou, der das berühmte "Le Verticale" besitzt und offenbar die vietnamesische Küche ganz vortrefflich zuzubereiten weiß. Sehr lecker ist übrigens die "Pho-Nudelsuppe mit Lachs". Es handelt sich hierbei um ein Rezept von Didier, das aufgrund des Sternanis- und Zimtaromas überaus exotisch mundet.
Es ist mir unmöglich in der Rezension über all die vielen Begegnungen und Erfahrungen des Autors auf seiner Reise etwas zu schreiben oder gar all die einzelnen wunderbaren Gerichte hier auf die Zutaten hin zu untersuchen. "Rindfleisch in Rotwein geschmort" sollten Fleischesser sich nicht entgehen lassen. Hier verbinden sich französische und vietnamesische Geschmacksnoten auf geradezu vortreffliche Weise.
Als Fischesserin hat mich allerdings ein anderes Gericht weitaus mehr in seinen Bann gezogen. Es handelt sich hierbei um "Gedämpften Murray-Dorsch mit Passionsfruchtsauce". Diese Speise ist nicht nur sehr lecker, sondern optisch ein Hingucker und eignet sich als Zwischengang, wenn Gäste verwöhnt werden wollen.
In der Folge lernt man die Reiseziele Dalat und Saigon kennen und wird schlussendlich im Rahmen des Kapitels "Frankreich" mit Nguyens dortiger Verwandtschaft vertraut gemacht.
Es gibt so viele wirklich sehr bemerkenswerte Rezepte in diesem Buch, dass ich nicht weiß, welche ich hervorheben soll, damit Sie eine Idee davon erhalten, was Sie hier erwartet.
Erwähnen möchte ich den "Salat aus Pomelo, Avocado und Hummerschwanz", ein edles Sommergericht, für festliche Anlässe. Besonders neugierig habe ich den Bericht über Saigon gelesen und mich in Rezepte vertieft, die der Autor dort entdeckt hat.
"Scampi, sautiert in würziger Tomate und schwarzem Pfeffer" könnte in ähnlicher Art auch irgendwo in Frankreich auf den Tisch gebracht werden, wenn auch weniger scharf zubereitet, ganz anders hingegen sieht es bei "Rohem Lachs mit Mandarinen und Perilla" aus. Der Autor berichtet, wo und mit wem er diese Speise in Saigon zubereitet hat.
Ein wirkliches Highligt sind die "Knusprigen Reismehlcrepes" mit Hummer und Enokipilzen", nicht ganz einfach in der Zubereitung. Das Kochergebnis zeigt, dass sich die Mühe lohnt. Sehr gelungen auch ist das Rezept "Gedämpfter Zackenbarsch in Bananenblättern mit Kurkuma und Zitronengras". Hierzu nimmt man rotes Curry.
Gefallen haben mir auch die Rezepte, die Nguyen in Frankreich bei seiner weit verzweigten Familie gesammelt hat. Hier stellt er u.a. seines Cousins Sawa vor, das die französischen Vietnamesen vor 40 Jahren in Marseille kreiert haben. Es handelt sich hierbei um "Karamellisierte Froschschenkel". Wer berechtigte Bedenken hat, Froschschenkel zu verwenden, kann auch Schnecken nehmen, empfiehlt der Autor, wobei das Schneckengericht Schnecken in Koriander und asiatischer Basilikum" mir fast delikater erscheint.
Hocherfreut bin ich über die vielen Fisch- und Schalentierrezepte im Buch, wobei Fleischesser auch nicht zu kurz kommen.
Die "Muscheln in Butter mit Knoblauch und Basilikum" werde ich in Kürze ausprobieren. Das Gericht stammt von vietnamesischen Franzosen, insofern kann man bedenkenlos ein Glas kühlen Sancerre dazu genießen.
Empfehlenswert.
Foto: Collection Rolf Heyne
Foto: Collection Rolf Heyne
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