Dieses Blog durchsuchen

Rezension: Sitzwohl - Unser Kochbuch (Gebundene Ausgabe)

Irmgard Sitzwohl und Elisabeth Geisler sind die Gastgeberinnen des Restaurants und der Bar "Sitzwohl" in Innsbruck.

Im vorliegenden, reich bebilderten Kochbuch für gehobene Gaumenansprüche erläutern die Damen zunächst ihre Küchenphilosophie. Dabei geht es ihnen zunächst darum, dass die Gäste sich in ihrem Restaurant nicht nur wohl fühlen, sondern es auch langfristig in angenehmer Erinnerung behalten. Beim Kochen folgen die beiden nicht jedem Trend. Generell achten sie darauf, regionale und saisonal verfügbare Produkte zu nutzen.

Interessant zu lesen, sind die beiden Interviews, die sehr aufschlussreich im Hinblick auf die charakterlichen- und geschmacklichen Unterschiede von Sitzwohl und Geisler sind.

Der Rezeptteil des Buches ist untergliedert in:

Frühling
Sommer
Herbst
Winter
Einkochen
Basics

Alle Rezepte sind sehr gut erklärt und lassen sich gut zubereiten.

Mein großes Lob gilt den "Startern", so etwa dem "Vogelbeere-Espresso-Sorbet" oder dem "Sorbet von der gepfefferten Honigmelone", die sich von üblichen Startern abheben und Lust auf dann folgende warme Gerichte machen.

In jeder der angegebenen Jahreszeiten gibt es Rezepte für Vor- Haupt- und Nachspeisen.

Meine favorisierten Gerichte im Kapitel Frühling sind die "Tomatengnocchi mit gepfefferten Erdbeeren und Mozzarella", gefolgt von "Marchfelder Spargel mit pikantem Kaiserschmarrn" und "Vanille- Rhabarber-Risotto mit Erdbeereis". Von den Aromen her sind alle Gerichte sehr gut komponiert. Das gilt für die hier erwähnten im besonderen Maße.


Unter allen Rezepten gibt es übrigens Spezialtipps, die es sich zu lesen lohnt und aus denen man seine Schlüsse ziehen sollte, wenn man zur Tat schreitet.


Generell kann man festhalten, dass die Damen in ihren Gerichten die Jahreszeiten bestens nachempfinden. Sei es bei einem "Zanderfilet auf Liebstöckel-Carbonara", bei "Mirabellenknöderl mit brauner Butter und Mirabellenröster", bei "Zitrusfrüchte-Risotto mit gegrillten Jakobsmuscheln" oder auch bei "Kastanien-Tiramisu mit Mandarinesorbet".

Ich gebe zu,  dass ich einen "Hummer-Leberkäse in Senfbrioche mit Dillgurken" jahreszeitlich nicht einordnen kann und eigentlich dabei nur an einen Münchener denke, den man nach Helgoland verbannt hat. Dem dürfte eine solche Kreation in jeder Jahreszeit als Wunschbild durch die Tagträume geistern.

Die Rezepte für Eingekochtes im Buch sind überirdisch gut. Hervorheben möchte ich hier die "Orangen-Campari-Marmelade" und die Marmelade von "Wilden Vogelbeeren".

Ein gelungenes Kochbuch mit vielen außergewöhnlichen Rezepten. Im Moment ist eigentlich eine Kaffeepause angesagt (15.45 Uhr). Ideal zum Milchkaffee wäre jetzt ein Stück "Tarte Tatin von der Nashibirne mit Birnen-Karamell-Eis".

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen