Der Starkoch Alfons Schuhbeck hat jetzt, wenige Wochen vor der Buchmesse, den 2. Band seiner Küchengeheimnisse veröffentlicht.
Das Buch enthält Rezepte aus Österreich, Italien, Frankreich, Griechenland und Spanien, Amerika und Asien (China, Indien, Thailand) und in diesem Zusammenhang Schuhbecks ausführlich erläuterte Küchengeheimnisse, die es lohnt näher kennenzulernen und in der Praxis anzuwenden.
So erlernt man beispielsweise beim Küchengeheimnis "Bohnen" nicht nur warenkundlich Wissenswertes, sondern auch nach Anleitung Schuhbecks getrocknete aber auch grüne Bohnen perfekt zu garen und beim Küchengeheimnis "Mehlspeisen" einen perfekten Kaiserschmarren zuzubereiten, indem die Vorgehensweise Schritt für Schritt bestens erläutert wird. Sehr gut gefällt mir das Rezept für "Schwammerlsülze mit Schinken und Gemüsewürfeln" aus Österreich. Schuhbeck lüftet hier das Geheimnis des "Pilzaromas". Trockenpilze sorgen bei dieser Pilzspeise, ähnlich wie bei Pilzsaucen für ein zusätzlich herrliches Pilzaroma. Das etwas aufwendig herzustellende Gericht ist ein idealer Imbiss an heißen Sommerabenden, eignet sich allerdings auch als Vorspeise.
Aus Österreich lernt man eine ganze Reihe sehr guter Traditionspeisen perfekt zuzubereiten, darunter "Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat" (hier erfährt man wie man eine optimale, sprich wellige Panade zubereitet) und auch "Salzburger Nockerln mit Himbeermark und Marillenkompott". Es ist eine weniger zuckerhaltige Speise als ich bislang annahm.
Sehr bemerkenswerte Küchengeheimnisse in Bezug auf das Gelingen der italienischen Küche lernt man kennen und kann sich in warenkundlich Interessantes in puncto italienische Schinken- und Specksorten vertiefen.
Besonders hervorheben möchte ich das Gericht "Seeteufel und Scampi auf Tomatenragout", ein gelungenes Festtagsgericht, für dessen Zubereitung man etwas Zeit benötigt. Den "Südtiroler Apfelstrudel mit Weinsabayon" küre ich hiermit zum Dessert des Herbstes 2011. Allein wegen dieses Rezeptes lohnt es sich, das Buch zu kaufen.
Gelüftete Küchengeheimnisse für Rezepte aus Frankreich, Spanien und Griechenland haben mein Wissen hinsichtlich des Vorbereitens von Jakobsmuscheln und Seezungen erweitert. Wie man Artischocken perfekt zubereitet, haben mir Franzosen bereits gezeigt. Diesbezüglich konnte mir Schuhbeck nichts mehr Neues beibringen.
Das Rezept "Pulpo auf Galicische Art" werde ich dieser Tage zubereiten und mal schauen, ob der Oktopus ohne Weinkorken nach 1 1/2 Stunden Kochvorgang auch weich ist.
Die "Flambierten Crepes mit Orangenragout" habe ich vorhin zubereitet. Sie schmecken zum Niederknien gut. Nicht süß, sondern aromenreich, figurenfreundlich demnach. Danke Herr Schuhbeck.:-))
Bei den amerikanischen Küchengeheimnissen finde ich jenes für "Tortillas" am interessantesten, wobei mich die amerikanischen Rezepte generell nicht sonderlich interessieren, obschon Schuhbeck sie delikat zu interpretieren weiß.
Hingegen begeistern mich Schuhbecks asiatische Rezepte und das Lüften entsprechender Küchengeheimnisse. Sehr gut erklärt der Spitzenkoch asiatische Gewürze und wartet mit wohlschmeckenden Rezepten auf. Sein "Rindfleischsalat auf bayrisch-thailändische Art" werde ich demnächst zubereiten, wenn Freunde von mir, die Fleisch essen, zu Besuch kommen und werde dazu einen fruchtigen Rotwein aus der Toskana reichen. Für Nichtfleischesser gibt es dann "Pulpo auf galicische Art". Der fruchtige Rote passt auch zu diesem Gericht.
Ein Kochbuch, das alles hat, was ich von einem Kochbuch erwarte: Warenkundliche Infos, Tricks und Tipps, sowie delikate Rezepte mit individueller Note des Kochs. Empfehlenswert.
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