Mit "Meine Kochschule" rezensiere ich das bislang letzte meiner Kochbücher des von mir hochgeschätzten Sternekochs Alfons Schuhbeck, der wie kaum ein anderer Wissen über das Geheimnis der Gewürze angehäuft hat und dieses subtil bei seinen Speisen einsetzt.
Ich bewundere Schuhbecks Können und seinen ungeheuren Fleiß. Sein Arbeitspensum ist enorm. Seine Erfolge sind wohlverdient. Er ist ein Persönlichkeitstyp mit vielen Ecken und Kanten, der zahlreiche Neider hat. Seinen langen Arbeitstag neidet ihm allerdings keiner.
Kochen lernen mit Alfons Schuhbeck kann ich jedem empfehlen, nicht nur jenen, die am Anfang ihrer Hobbykochlaufbahn stehen.
Schuhbeck erläutert in diesem Buch zu Beginn, welche Töpfe, Pfannen und Co., welche Kräuter, Gewürze, Öle und Butterarten man zuhause haben sollte, wenn man am Herd zur Tat schreitet.
Alsdann zeigt der Starkoch anhand von Bilderserien, die er erläutert, wie man Garnelen oder Scampi vorbereitet, Fische filetiert und entgrätet, Rinderfilet aufschneidet und Gurken einlegt.
Anschließend beginnt er dann im Rezeptteil einzelne Rezepte Schritt für Schritt zur erklären, wobei man ihm beim Zubereiten aufgrund der beigefügten Bilder gewissermaßen auf die Finger schauen kann.
Seinen Rezeptteil untergliedert er in:
Frühstück, Vorspeisen und Salate
Suppen und Saucen
Kartoffeln, Nudeln, Gemüse und Co.
Fisch und Meeresfrüchte
Fleisch, Geflügel und Wild
Süßen und Desserts
So wird dem Leser zunächst einmal verdeutlicht, wie man Spiegel- und Rührei perfekt zubereitet und liest u.a., dass man beim Spiegelei schon die zerlassene Butter salzen sollte, denn dann bekommt das Eigelb keine unschönen Pünktchen.
Sehr hilfreich sind Rezepterklärungen für Omelett mit dreierlei Füllungen (Krabben, Pilze oder Spargel), die Erläuterungen zur Herstellung eines superleckeren "Obatzda mit Birne" und der Hinweis auf die Zutaten für klassischen Obatzda.
Man lernt Tomaten zu häuten und Ofentomaten zuzubereiten, auch Bratheringe selbst einzulegen, die weitaus besser schmecken als jene aus der Dose, lernt Fisch und Fleisch zu beizen, aber auch die unterschiedliche Methoden umzusetzen zur Zubereitung eines Carpaccio, dass sich sehen lassen kann.
Wer gerne "Rindfleischtatar" isst, lernt hier wie man diesen zubereitet und schön gestaltet, sei es durch einen Metallring oder auch durch einen Roastbeefmantel.
Thematisiert werden des Weiteren Salat-Dressings, kalte Saucen, Mayonnaisen und Avocado-Salsa. Unter jeder Rezepterläuterung gibt Schuhbeck Empfehlungen. Beispiel "Limettensauce": "Die Limettensauce schmeckt wunderbar zu Fisch, kaltem Fleisch, Roastbeef oder zu Gemüse. Sie können die Sauce auch mit Schnittlauchdillröllchen oder mit einem Spritzer Zitronensaft verfeinern. Die Honig-Dill-Senf-Sauce passt gut zu geräuchertem Fisch oder gebeiztem Lachs. Frische Kräuter übrigens immer erst kurz vor der Verwendung zerkleinern, damit ihr Aroma vollständig erhalten bleibt", (Zitat S.56).
Gezeigt wird des Weiteren wie man Bouillon und Consommé, auch Leberknödel und Leberspätzle zubereitet, Tomaten- und gebundene Suppen kreiert und eine betont delikate "Curry-Fischsuppe" auf den Tisch zaubert. Ersetzt man die Sahne in der Suppe durch Kokosmilch, erhält sie eine asiatische Note. Schuhbeck verwendet ein mildes Currypulver und tut recht daran, denn Fisch sollte stets sensibel in der Würzung behandelt werden.
Die "Rahmschwammerl" habe ich schon oft zubereitet, allerdings nicht mit einem Brezenknödel, sondern mit Reis. Dabei ist es unumgänglich die glatte Petersilie nicht zu vergessen, denn sie verleiht dem Gericht den letzten Pfiff. In der Kleinmarkthalle in Frankfurt erhält man übrigens beim Kauf von Pilzen Petersilie stets ungefragt mit eingetütet.
Man lernt Nudeln und selbstgemachte Spätzle herzustellen, auch ein gutes Kartoffelpüree anzurühren. Interessant an Schuhbecks Püree ist, dass er braune Butter in die Masse unterrührt.
Sehr gut sind die Erläuterungen zum Zubereiten von Bratkartoffeln und Karoffelsalat. Schuhbeck gibt in die Brühe des Salats einige gekochte Kartoffelscheiben, die er mit dem Stabmixer püriert. So wird die Sauce schön sämig.
Das Rezept für "Bayerisches Kraut" ist superlecker und kommt in der dargestellten Variation alles andere als altbacken daher.
Bei der Fischzubereitung habe ich viel dazugelernt, speziell beim Zubereiten von Forellen und beim Dämpfen von Kabeljau.
Sehr gut wird auch erklärt, wie man ein perfektes "Wiener Schnitzel" und wohlschmeckende "Saltimbocca" zubereitet sowie delikate "Kalbsleber Venezianische Art" zu Wege bringt. Hier agiert Schuhbeck mit Marsala und Fenchelsamen.
Ferner lernt man Steaks auf den Punkt zu braten, delikate gefüllte Rinderrouladen herzustellen und viele Fleisch- und Geflügelgerichte mehr zuzubereiten.
Schuhbecks "Bayerische Creme" bereite ich zu, wenn Gäste kommen. Sie schmeckt übrigens überirdisch gut, speziell wenn sie von "Orangensalat" begleitet wird. Das Rezept hierfür kann man auch in diesem Buch nachlesen.
Meinen ersten Apfelstrudel habe ich im zarten Alter von 15 Jahren zum Entsetzen meiner Mutter nach Fantasierezept zubereitet und seither viele Rezepte ausprobiert. Ich agierte damals mit Honig und saftigen Äpfeln mit entsprechenden Ergebnissen im Herd:-((
Das Rezept von Alfons Schuhbeck entspricht am meisten meinem Geschmacksempfinden, weil der Zimt und die Rumrosinen mit den Mandeln und dem Boskop eine ideale Verbindung darstellen. Der Strudelteig sollte hauchdünn sein. Gut für die Oberarme:-))
Empfehlenswert.
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