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Rezension: Die echte Sri Lanka-Küche

Dieses Kochbuch mit Rezepten aus der Sri-Lanka-Küche hat der renommierte Koch Peter Kuruvita auf den Weg gebracht. Er stammt väterlicherseits von dieser Insel und hat in seiner Kindheit bei seiner Großmutter traditionell zubereitete Speisen von dort kennengelernt. Das Buch enthält eine Fülle delikater Rezepte, imposante Landschaftsaufnahmen, viele Familienbilder und appetitanregende Food-Fotos, sowie kurzweilige Anekdoten, die dem Leser das Leben auf Sri Lanka näher bringen.
Seine Rezepte untergliedert Kuruvita in:
Rezepte für den Anfang
Die Küche meiner Großmutter
Unterwegs
Verführerische Süßspeisen
Backwaren
Wickramapalas Lieblingsspeisen


Zu Beginn berichtet der Koch u.a. von seiner Familie. Seine Großmutter beschreibt er als liebenswürdige, gutherzige Frau, die stets zum Plaudern aufgelegt war und ihm Leckereien zusteckte. Als sie starb, war Kuruvita in Australien, vergessen hat er sie bis heute nicht.


Der Koch verdeutlicht, dass zu den großen Schätzen Sri Lankas Gewürze wie Zimt, Kardamom, Pfeffer, Nelken und Muskat gehören. Man nutzte sie dort schon vor Zeiten als Konservierungsmittel, zur Zubereitung von Arzeneien und zu Zaubertränken, sowie als Duftstoffe und Aphrodisiaka, nicht zuletzt aber zum Würzen von Speisen. Der Gewürzhandel begann, nachdem die Portugiesen die Insel entdeckt hatten.


Im 1. Kapitel des Kochbuches lernt man die Grundlagen für die Zubereitung typischer Currys aus Sri Lanka kennen. Dabei unterscheidet sich das Currypulver für Fleisch von dem für Gemüse und für Fischgerichte erheblich in seinen Zutaten. Man lernt nicht nur Currymischungen zuzubereiten, sondern auch Chutneys, leckere Sambals und Pickles herzustellen. Sehr gut zu Lamm passt das "Minz-Sambal", bei dem neben Minze und Ingwer auch Knoblauch und grüner Chili nicht fehlen dürfen, neben einigen anderen schmackhaften Zutaten, die an dieser Stelle nicht verraten werden.


Über Reis und seine Zubereitung wird man aufgeklärt, bevor der Autor die Küche seiner Großmutter thematisiert. Die Curry-Gerichte sind ein wahrer Genuss. Dies gilt für das "Rinder-Curry" ebenso wie für alle anderen Currys, hauptsächlich aber für das "Curry aus grüner Mango", das nicht nur Vegetarier goutieren werden. Dieses Curry hat einen süß-säuerlichen Geschmack mit einer ordentlichen Portion Chilischärfe. Sehr delikat schmeckt auch das "Ananascurry", das ebenfalls ohne Fleisch auskommt und sich als ein gutes, leichtes Sommergericht erweist.


Kuruvita schreibt, dass frische regionale Speisen in Sri Lanka sehr beliebt sind. In Teehäusern und so genannten Boutiquen können Reisende Lunchpakete und Straßensnacks kaufen, bis hin zu delikaten Spezialitäten verschiedener ethnischer Gruppen. Etwa 75 Prozent der Bevölkerung sind Singhalesen. Eine ihrer berühmtesten Spezialitäten sind die "Hoppers", die für Ungeübte nicht ganz so einfach zuzubereiten sind.


Ich staune bei jedem Rezept über die Gewürzvielfalt. Kuruvitas Lieblingscurry habe ich nachgekocht. Es schmeckt göttlich. Dieses superleckere "Krebscurry" enthält sehr viele Gewürzzutaten, die man aber in jedem gut sortierten Asialaden problemlos erwerben kann.


Desserts werden in Sri lanka selten zum Ausklang einer gewöhnlichen Mahlzeit gereicht. Diese sind, so erfährt man, Festen vorbehalten. Der "Liebeskuchen" eignet sich gut als Beilage zu einer Tasse Ceylon-Tee.


Das letzte Kapitel hat Kuruvita seinem Vater gewidmet, der als Ingenieur in Australien arbeitete und gemeinsam mit Kuruvitas Mutter, einer Lehrerin, ihn, wie er dankbar festhält, lehrte, ein gutes Leben zu führen. Zu den Lieblingsspeisen seines Vaters zählte der "Feurige Rindfleischeintopf", der in Sri Lanka fast auf jeder Speisekarte steht. Das Gericht ist einfach in der Zubereitung und schmeckt wirklich gut.


Im Glossar am Ende des Buches kann man einige Lebensmittel näher kennenlernen, die für uns Mitteleuropäer eher fremd sind, so etwa Pandan- und Kandablätter, die der ein oder andere möglichweise aus der ayuverdischen Heilkunst kennt.


Ein sehr schönes Kochbuch mit interessanten Rezepten, die sich problemlos nachkochen lassen.



PS: Mir gefällt wie liebevoll und anerkennend Kuruvita von seiner Familie spricht.Dieser Mann begreift seinen Erfolg als das Ergebnis seiner Erziehung und der Aufmerksamkeit, die ihm in seiner Familie zu Teil wurde.


Ich musste immer wieder an den Satz denken:"Denn solchem Kinde geht es gut, auf dem der Eltern Segen ruht." Wie immer, so bewahrheitet er sich auch bei Peter Kuruvita.



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