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Rezension:Süßes aus Großmutters Küche: Einfach & gut! (Gebundene Ausgabe

63 köstliche Süßspeisen beinhaltet dieses kleine Buch. Viele dieser Leckereien sind in den letzten Jahrzehnten in Vergessenheit geraten. Diejenigen, die ihre Kindheit in den 60er Jahren oder noch früher verlebten und das Glück hatten eine backfreudige Großmutter zu besitzen, werden sich an manche dieser Leckereien noch erinnern können. Die Rezepte sind gut gegliedert und problemlos nachzuvollziehen.

Das Buch ist untergliedert in: Kuchen/Strudel/Gugelhupf, Hörnchen/Krapfen/Gebäck, Knödel/Nockerln/Buchteln, Schmarren und Aufläufe, süßes Brauchtum.

Der "Ulmer Kuchen" hat mich gleich zu Beginn neugierig gemacht. Im Grunde ist es ein ganz einfacher Sonntagskuchen, der allerdings durch seine Lockerheit besticht. In meinen Augen eignet er sich bestens zu einer Tasse Tee. Begeistert bin ich von dem Rezept "Pflaumenkuchen-Blätterteigkuchen mit Trestersabayon " Die Pflaumenspalten auf dem Blätterteig werden mit einem Sahnemandelüberguss bedeckt und gebacken. Dazu gibt es die Trestersabayon, die neben Grappa, Muskateller, Eigelb auch etwas Zucker enthält und eine echte Liebesehe mit dem Kuchen eingeht.

Alte Rezepte wie "Frankfurter Kranz" (auf den Johannisbeergelee wird in diesem Rezept verzichtet) oder "Bienenstich" (ohne Cremfüllung) werden ebenfalls vorgestellt, aber man lernt auch das Rezept für " Milchrahmstrudel" kennen. Diese Süßspeise finde ich unwiderstehlich. Das Rezept für den "Gmundner Gugelhupf" ist nicht uninteressant. Die Schokoladenglasur mit Pinienkernen verleiht diesem Kuchen ein mediterranes Flair. Ein Traum sind auch die "Marzipanspitzen" und die "Knusperbrezeln", beide mit Blätterteigteig hergestellt, sowie die "Powidltascherln", die mir in meiner Kindheit mein böhmischer Urgroßvater mitunter zubereitet hat.


"Zwetschgenknödel" werden in diesem Buch mit Mohn bestreut. Meine Großmutter verteilte geröstete Semmelbrösel auf diese Köstlichkeit, die nicht nur Kinder zu schätzen wissen. Ein weiteres Gericht, das mir mein lieber Urgroßvater zubereitet hat, sind die "Zwetschgenbuchteln". Die Zubereitung lohnt sich nur, wenn man Gäste hat, weil Buchteln frisch am besten schmecken und das Rezept für 18 Buchteln ausreicht. "Gibanica" aus Slowenien dürfte sehr gut schmecken. Es handelt sich um einen Mohn-Apfel-Strudel mit bemerkenswerten Ingredienzien. Bei den Rezepten, die man in der Rubrik " Süßes Brauchtum" vorfindet, macht mich das "Tiroler Früchtebrot" neugierig. Man reicht es in der Adventszeit zu Glühwein. Die Füllung besteht übrigens aus Dörrpflaumen, Dörrbirnen, Feigen, Walnüssen, Hasselnüssen, Zitronat, Orangeat, Rosinen, Korinthen, etwas Zimt, Piment, Anis, Salz, Rum und Zitronensaft.

Wer von seiner Großmutter kein handgeschriebenes Backbuch besitzt, findet im vorliegenden Büchlein alles, um die Backkünste längst vergangener Zeiten wieder aufleben zu lassen.








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