Autor dieses Kochbuches ist Jean-Christian Jury. Er ist der Gründer des veganen Restaurants "La Mano Verde" in Berlin. Als Generalmanager ist er zuständig für die internationale Expansion seines Restaurantkonzeptes.
In seinem Kochbuch erklärt er zunächst was man unter dem Begriff "vegan" zu verstehen hat. Wie man erfährt, verzichtet die vegane Ernährung nicht nur auf Fleisch, Geflügel und Fisch, sondern auch auf andere tierische Lebensmittel, wie Eier, Honig, Gelatine und alle Produkte, die hieraus hergestellt werden. Veganer lehnen zudem auch Gebrauchsgegenstände und Kleidung ab, die aus Wolle und Leder gemacht worden sind, sowie Putzmittel und Kosmetikartikel, zu deren Herstellung angeblich Tierversuche notwendig sind.
Wie man unschwer erkennen kann, hat eine vegane Lebensform ethische Motive, über die ich an dieser Stelle nicht diskutieren möchte, sondern die Haltung einfach respektiere. Natürlich können auch gesundheitliche Überlegungen dazu führen, vegan zu leben, beispielsweise wenn jemand allergisch auf tierisches Eiweiß reagiert.
Obschon ich kein Veganer bin, hat mir das Buch neugierig gemacht, nicht zuletzt, weil ich fleischlos koche und an Tagen, an denen ich keine Fischspeisen zubereite, immer offen für neue Gerichte bin.
Die insgesamt 100 Rezepte im Buch sind untergliedert in:
Suppen und Salate
Vorspeisen
Hauptspeisen
Desserts
Die einzelnen Gerichte sind sehr gut gegliedert und bestens erklärt. Gedacht sind die Rezepte für 4 Personen. Sehr schnell wird klar, dass die Zutaten gesundheitsfördernd sind und die Geschmacksergebnisse trotz Verzicht auf Butter, Sahne, Creme fraiche, Schmand und andere Milchprodukte überaus delikat daherkommen.
Wie ist das möglich? Soweit ich es beurteilen kann, hängt dieser Umstand mit einer gelungenen Gewürzabstimmung zusammen. Als Geschmacksträger fungiert anstelle von tierischen Fetten, nichts selten ein gutes Öl.
Hervorheben möchte ich die "Rot-Grüne Gazpacho", die ein ideales Tellergericht an heißen Tagen darstellt. Sie lässt sich problemlos zubereiten und sieht optisch sehr appetitanregend aus. Dass die rote Gazpacho Tomaten und Paprika enthält, kann sich jeder denken, doch es kommt eine Vielzahl anderer Ingredienzien hinzu, die den Gaumen frohlocken lassen. Die grüne Gazpacho enthält Salatblätter, Spinatblätter, Gurke, Avocado, Petersilie und anderes mehr. Zusammen sind sie ein ideales Paar, das von Baguette und einem Glas Rosé begleitet, lukullisch durchaus zufrieden stellen kann.
Der "Pilzsalat", mit Walnüssen und Walnussöl verfeinert, schmeckt bestens und die vielen Dressings im Buch sind durchaus empfehlenswert.
Gelungen sind die "Vietnamesischen Sommerrollen", auch die "Frühlingsrollen" mit dem "Limetten-Chili-Dip", die durch das geröstete Sesamöl und den Orangensaft den letzten Kick erhalten.
Sieht man mal von den Tofu-Rezepten ab, die ich für mich nicht in Frage kommen, da ich Tofu nicht mag, gibt es doch eine Reihe delikater Hauptgerichte, wie beispielsweise "Cannelloni non Forno", die selbst Feinschmeckerherzen höher schlagen lassen. Die nussige Füllung (Pistazien und Cashewkerne) harmoniert Grauburgunder aus Baden am besten.
Desserts ohne Milchprodukte sind nicht zwingend gewöhnungsbedürftig, obschon ich ihnen frisches Obst vorziehen würde. Doch das ist Geschmackssache. Gut konzipiert sind die Rezepte allemal.
Empfehlenswert, auch für Nicht-Veganer.
Bilder: Umschau-Verlag.
Bilder: Umschau-Verlag.
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