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Rezension:Die besten Schweizer Rezepte und ihre Geschichte (Gebundene Ausgabe)

Heute möchte ich auf ein bemerkenswertes Kochbuch des Autors Alfred Haefli aufmerksam machen. Ein Schweizer Facebookfreund hat es mir empfohlen. Ich habe es mit großem Vergnügen gelesen und bereits danach gekocht.

In diesem reich bebilderten Buch sind die Rezepte in nachstehende Rubriken untergliedert in:

Suppen
Für den kleinen Hunger 
Vegetarisch Fleisch und Fisch 
Aus dem Ofen 
Eintöpfe 
Desserts 

Wie dem Untertitel zu entnehmen ist, erfährt man stets auch etwas die Geschichte des jeweiligen Rezeptes. Diese Hintergründe sind nicht nur spannend zu lesen, sondern sie eignen sich auch vortrefflich für Tischgespräche.

Bei den Suppen hat mir die "Zürcher Unterländer Weinsuppe" besonders gut gefallen, die seit dem Mittelalter immer mehr veredelt wurde und bei den Gerichten für den kleinen Hunger, nicht zuletzt die "Käseomelette", die ideal zu einem trockenen Weißwein munden. Die Omlette werden mit Walliser Bergkäse und Gruyère gefüllt und mit Weißwein und Williams verfeinert. In einer Auflaufform werden sie dann mit einer Béchamelsauce übergossen und gratiniert.

Bei den vegetarischen Speisen findet man beispielsweise das "Fondue moitié-moitié", das u.a. Gruyère AOC und Freiburger Vacherin aus Rohmilch enthält. Man findet aber auch das Rezept für "Schwyzer Kapuzinerklößchen", die man mit Aprikosenkompott servieren kann. Reisende Kapuziner sollen sie einst in den Kanton Schwyz importiert haben.

Das Rezept für "Rösti mit Pilzragout" hat mir sehr gut gefallen, aber auch das "Tessiner Risotto". Dass man im Tessin Reis anbaut, wusste ich bislang noch nicht. Die Anbauflächen liegen in Ascona, Locarno und Gordola.

Sehr delikate Fleisch- und Fischgerichte machen es nicht einfach, zwei oder drei davon hervorzuheben. Ich habe mich für das "Gefüllte Walliser Kalbsschnitzel" mit Pfifferlingen und natürlich für "Zürcher Geschnetzeltes mit Rösti" entschieden. Das zuletzt genannte, berühmte Gericht ist übrigens erst 100 Jahre alt.

Interessant finde ich wie man "Albeli mit Kräutern" zubereitet. Albeli sind Felchen, die man in zerlassener Butter badet und mit Kräutern würzt. Die Mischung aus gehackter Petersilie und Schnittlauch passt bestens zum feinen Fellchengeschmack.

"Walliser Cholera" hat eine nicht uninteressante Geschichte, die mal wieder beweist, dass selbst aus etwas Schrecklichem auch immer etwas Gutes erwachsen kann. In diesem Fall ein leckerer salziger Kuchen mit Lauch und Bergkäse gefüllt, der sich bestens als Imbiss eignet, wenn man Freunde zum Weintrinken eingeladen hat.

Zu einer solchen Angelegenheit passt allerdings auch "Kartoffel-Birnen-Ramequin", "Tessiner Klosterkuchen" und der "Appenzeller Brotauflauf".

Die Eintöpfe sind schmackhafte Wintergerichte und auch bei den Desserts findet sich so manches Rezept, das besser in die kühlere Jahreszeit zubereitet werden sollte, so etwa die "Engadiner Nusstorte" oder das Gebäck mit einer langen Geschichte, das die Schweizer "Birewegge" nennen.

Besonders beeindruckt hat mich die "Safrancreme". Safran wird in der Schweiz seit dem 14. Jahrhundert angebaut. Bis zu 12 00 Franken pro Kilo muss man dafür berappen. Keine Sorge, für die Creme sind nur 15 Fäden notwendig, solange man sie nicht im großen Rahmen Gästen auftischen möchte. 

Empfehlenswert.
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