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Rezension: Eine Prise Sylt: Eine kulinarische Rundreise (Gebundene Ausgabe)

In diesem reich bebilderten Kochbuch stellt Holger Bodendorf sein Können vor. Dieser Sternekoch führt seit 10 Jahren das 1784 erbaute Fünf-Sterne-Superior-Privathotel "Landhaus Stricker" in Tinnum auf Sylt und verwöhnt dort seine Gäste kulinarisch in seinem Restaurant "Bodendorf`s".

Sieben Tage Sylt, gaumengekitzelt mit Speisen dieses Meisterkochs, sind das Thema des Bildbandes. Dabei hat Bodendorf die Rezepte so gestaltet, dass man sie mit etwas Mühe, am heimischen Herd durchaus zubereiten kann. Ein Spaziergang ist das allerdings nicht.

Neben Fotos der Speisen, um die es im Buch hauptsächlich geht, kann man sich an vielen Sylt-Impressionen erfreuen und erahnen wie schön die Insel tatsächlich ist.


Das Buch beinhaltet Rezepte für: Frühstück, Picknick, Wraps, Snacks, Sundowner, Kindergerichte, Hauptgänge, Desserts und Käse.


Zur Einstimmung lernt man Rezepte für Wraps kennen, so etwa mit gegrillter Zucchini, Mozzarella und Aprikosenvinaigrette und auch Snacks, die auf Löffeln serviert werden. Diese Imbisse eignen sich sehr gut bei einem Sektempfang und sind mit allerbesten Zutaten zubereitet. Besonders angetan bin ich von dem Rezept "Grüner Spargel mit Kerbelcreme, Kaisergranat und Kartoffelstroh". Die einzelnen Aromen verbinden sich vortrefflich.

Christa Engstler / Collection Rolf Heyne 
In der Folge lernt man die Lieblingsgerichte im "Bodendorf`s" kennen. Die Aromen sind höchst differenziert und fordern dem Gaumen Feingefühl ab, um die einzelnen Nuancen präzise analysieren zu können. Erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang den "Rehrücken mit Nougatkruste, geschmortem Chicorée, glacierten Pfirsichen und Pastinakencreme" oder auch "Gebratetenen Jakobsmuscheln mit Haselnusscreme, Ahornsirupvinaigrette, Artischocken und roten Feldsalat." Diese Vinaigrette enthält Zutaten, die mich zunächst staunen ließen und mich an eine Aromaüberraschung für kalten Wildschweinbraten haben denken lassen.

Tag für Tag werden dann weitere Gerichte des Hauses vorgestellt. Gefallen hat mir u.a. das Rezept für "Hausgebeizten Lachs mit Rösti, Rahmsauerkraut und gebackenen Schalotten," auch der "Marinierte Räucheraal mit krossem Pumpernickel und Gartengurken". Diese Kreationen eignen sich bestens zu Stehempfängen.



Foto by Marc Rehbeck
 

 Lobend erwähnen möchte ich das Rezept "Bretonischer Hummer mit Brunnenkressesauce und Kichererbsencreme", das farblich ein echter Hingucker ist und aufgrund der Würzung an ein Gericht aus Tausendundeiner Nacht erinnert. Ebenfalls beinahe ein wenig orientalisch mutet das "Kaffeegebeizte Rinderfilet mit glasierten Urmöhren, Kartoffel-Sellerie-Mousseline und Portweinfond" an und da Bodendorf am dritten Tag mit Bulgur agiert, ist zu vermuten, dass er nicht nur grundsätzlich einen Hang zur mediterranen Küche hat, sondern auch gerne dem Orient geschmacklich die Ehre erweist.

Sein "Eintopf von Artischocken, Vongole- Muscheln und Tomaten" könnte eine Kreation eines italienischen Kochs sein, aber sein "Sylter -Deichlammrücken mit Ziegenfrischkäsekruste, Tomaten-Artischocken-Crepelle und Petersiliengremolata, Balsalmicojus" verdeutlicht, dass er auch in der regionalen Küche zu Hause ist und das gilt auch für viele andere Speisen, so etwa für den "Angeldorsch auf der Haut gebraten mit Püree von Kartoffeln und Sauerkraut, Speckstippe."

Christa Engstler / Collection Rolf Heyne 
Am fünften Tag habe ich mit viel Neugierde die Rezepte für das Abend-Menü jenes Tages gelesen und auch die in dann folgenden Rezepte für die Mitternachts-Snacks. Alles sehr delikat und empfehlenswert.

Die "Marinierten Matjes mit Paprika und Schwarzbrotbrötchen" habe ich bereits ausprobiert. Das Geschmacksergebnis ist exzellent. Die Zutaten für die Vinaigrette haben es in sich und geben diesem kleinen Gericht den letzten Pfiff.

Jeder einzelne Tag ist ein kulinarisches Highlight, so viel nur.

Das Buch macht neugierig auf das vorgestellte Hotel und das Restaurant auf Sylt. Von den bislang von mir vorgestellten Sylt-Köchen spricht Bodendorf mich am meisten an.

Empfehlenswert.
 
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