Die österreichische Kochbuchautorin Ingrid Pernkopf stellt in diesem Buch süße Rezepte zur Weihnachtszeit vor. Dabei zeigt sie gleich zu Anfang wie man glasiert, dekoriert, garniert, verziert, füllt und Gewürze mischt. Gefallen hat mir in diesem Zusammenhang besonders das Rezept für kristallisierte Blüten. Hier werden frische, essbare Blüten haltbar gemacht, die man als Dekor oder Garnitur verwenden kann. Die Weihnachtsgewürzmischungen sind gelungen. Das "Glühmostgewürz" eignet sich auch für Glühwein und zum Ansetzen von Punsch und Likören.
Lobenswert ist das Kapitel "Backen mit Kindern". Kinder sind von Natur aus kreativ. Sie kneten und basteln gerne und können sich beim Backen diesbezüglich austoben. Bunte Zuckerperlen dürfen nicht fehlen. Kinder mögen es bunt, sofern man ihnen die Lebensfreude noch nicht abtrainiert hat.
In der Folge lernt man Rezepte für Desserts, Kuchen, Schnitten und Gebäck kennen. Sehr gut ist das "Baumkuchenrezept", der "Dattel-Feigenkuchen", der durch den Armagnac ein feines Aroma erhält und der "Weihnachtliche Früchtekuchen", der sich bestens als Geschenk eignet.
Nächstes Lob: auch an Diabetiker wurde gedacht. Diese dürfen sich auf acht leckere Rezepte freuen und brauchen nicht auf den Geschmack von Weihnachten verzichten.
Die Rezepte für Konfekt, Pralinen, Naschwerk gefallen mir dann besonders, wenn Weihnachtsgewürze verwendet werden. Hervorheben möchte ich hier die "Zimttrüffel für Hohlkörper" und den "Weihnachtskonfekt".
Über die Ingredienzien von Makronen, Spritzgebäck und Busserln zu lesen macht schon jetzt Lust mit der Weihnachtsbäckerei zu beginnen. Sehr delikat sind die "Pignolikipferl" und die "Biskotten", geradezu ideal zu einer Tasse Milchkaffee. Mürbeteigplätzchen, wie etwa "Linzer Augen" oder "Spekulatius" stehen auf dem Backprogramm und natürlich auch "Vanillekipferl". Man erfährt wie man Lebkuchen, Früchtebrot und Stollen bäckt und es werden Salzgebäck und Vollwertiges thematisiert. Ich selbst backe gerne mit Dinkelmehl, nicht nur weil es gesünder ist als Weißmehl, sondern auch weil es leckerer schmeckt.
Gelungen sind die Rezepte für "Weihnachtsmarmeladen", wie etwa "Winterapfel" mit Rum und Lebkuchengewürz, "Weintrauben mit Nüssen" und die "Zwetschgenmarmelade mit Marzipan". Das Bittermandelöl verleiht dieser Marmelade den letzten Kick.
Sirupe, Liköre und Getränke kommen zu Sprache. Sehr delikat ist der "Traunkirchener Weihnachtspunsch". Neben schwarzem Tee, Rum und Weinbrand sorgen Gewürznelken und anderes für weihnachtslichen Aromen.
Ingrid Pernkopf wartet auch mit ausgewählten Klassikern aus ihren anderen Büchern auf, so etwa mit "Kletzenbrot", delikaten Marillenrollen und Traunsee-Schnitten.
Zum Ende des Buches werden Geräte und Werkzeuge zum Backen vorgestellt und erklärt sowie mit zahlenreichen Informationen zur Warenkunde und zu den Produkten aufgewartet, eine Vielzahl von Verarbeitungshinweisen gegeben, erklärt wie man Back-Fehler vermeidet und österreichische Begriffe ins Deutsche übersetzt. Wobei mir die österreichischen Begriffe besser gefallen. Busserl, Kipferl, Powidl, Striezel, Ribisil sind sprachliche Zucker-Busserln vom Himmel. Ganz große Verneigung vor dem österreichischen Sprachgefühl.
Ein Muss für Weihnachtsbäcker/innen.
Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.
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