
Man erfährt, welche Fettstoffe man meiden soll. Einige Fettstoffe führen nämlich zu Bluthochdruck, Herzinfarkten, Rheuma, Depression und Osteoporose. Grund dafür sind überschießende Produktionen so genannter schlechter Eicosanoide, Gewebehormone, die entzündungsfördernd wirken und die Gerinnungsneigung im Blut verstärken.
Omega-3- Fettsäuren führen dazu, dass die Fließeigenschaften des Blutes verbessert, entzündliche Prozesse gehemmt und Triglyzeride im Blut gesenkt werden, das LDL reduziert und zeitgleich das HDL- Cholesterin erhöht wird. Omega-3-Fettsäuren sind von großer Bedeutung für die kognitive Entwicklung von Kindern, zudem senken sie die Wahrscheinlichkeit an Diabetes zu erkranken und halten die Zellmembranen elastisch.
Ausführlich wird in der Folge erklärt, weshalb Diäten zumeist in der Katastrophe enden und weshalb nur langfristige Ernährungsumstellungen zum Erfolg in Sachen Gesundheit, Vitalität und Schlankheit führen können. Sehr gut thematisiert wird die Insulinfalle und es wird in diesem Zusammenhang gezeigt, wie man Heißhungerattacken in den Griff bekommt. Des Weiteren wird der gesundheitliche Nutzen komplexer Kohlehydrate und des pflanzlichen und tierischen Nahrungseiweißes verdeutlicht. Über Serotonin und Tryptophan erfährt man Essentielles. Diese Eiweißbausteine verhelfen dazu, sich glücklich zu fühlen.
Zufriedenstellend ausgelotet auch sind die sekundären Pflanzenstoffe, die als vorbeugende und begleitende Mittel bei Krebserkrankungen zweckdienlich sind. Einer der bekanntesten sekundären Pflanzenstoffe ist das Lycopin, der für die typisch rote Farbe der Tomaten verantwortlich ist. Lycopin zählt zur Gruppe der Carotinoide. Zu Sprache kommen außerdem Phytoöstrogene, die die Knochendichte positiv beeinflussen, präventiv bei Brustkrebs wirken und u.a. Wechseljahrebeschwerden lindern, ferner das Anti-Aging-Mittel Reveratrol und die Polyphenole, die die Bluttfettwerte verbessern. Auch wird auf die gesundheitsfördernden Eigenschaften zahlreicher Pflanzen hingewiesen.
Im Rezeptteil zeigt der Drei-Sterne-Koch Dieter Müller, dass es möglich ist auf hohem Niveau sehr geschmackvoll zu schlemmen und zeitgleich sehr gesund zu essen. Die Auswahl der verwendeten Zutaten lässt diesbezüglich keine Zweifel aufkommen. Seine vitale Sterneküche untergliedert er in Rezepte für Salate und Süppchen, Zwischengerichte, Hauptgerichte, Desserts und Grundrezepte. Die Rezepte sind unkompliziert. Man muss keinen Kochlehrgang besucht haben und sie nachzukochen zu können.
Mich stört es nicht, dass die meisten Informationen im ersten Teil des Buches schon vor Jahren von Dr. Strunz in seinen Büchern breitgefächert publiziert worden sind, ganz im Gegenteil. Wie ich finde, sollte man dieses ernährungswissenschaftlichen Grundgedanken in jedes Kochbuch einbauen, weil es das Ernährungsbewusstsein schärfen und zeitgleich deutlich machen könnte, dass genussvolles Speisen nicht im Widerspruch stehen muss zu gesundem Speisen.
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