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Rezension: Tartes- Norbert Krüger, Risa Nagahama- Elsa Publishing


Dieses tolle Backbuch mit appetitanregenden Fotos von Joerg Lehmann ist eine Teamarbeit von Norbert Krüger und Risa Nagahama. Vorgestellt werden 52 Tartevariationen, die im Buch wie folgt definiert werden: 

"Tartes sind wie ein Versprechen. Um uns Freude zu spenden und unsere Esstische als auch unser Beisammensein mit Schönheit zu schmücken."

Das klingt vielversprechend und macht neugierig.

Zunächst lernt man die wichtigsten Utensilien kennen, um eine Tarte herstellen zu können. Dann wird ein Mürbeteigrezept präsentiert und 11 Variationen dazu vorgestellt. Zwei Methoden zu einem guten Ergebnis zu gelangen, werden mitgeliefert. Anschließend geht es mit einem #Auslegteig und einem #Blitzblätterteig weiter. Saucen und Cremes werden auch noch im Vorfeld thematisiert und es wird erörtert, weshalb man auf pflanzliche Milch ausweichen sollte. Nachdem man schließlich auch noch informiert ist, wie man einen Karamell zubereitet, kann man  sich mit diesen Grundinformationen im Gepäck den Kapiteln 

Frühling
Sommer
Herbst 
Winter 

und dort den gut beschriebenen Tarte-Rezepten widmen.

Diese sind mal pikant und mal fruchtig ausgerichtet. So findet man bei den Frühlingsrezepten u.a. ein solches, das ursprünglich aus Japan kommt, sprich aus Risas Heimat, das ähnlich vielversprechend ist wie die Oliventarte, die mit einem Olivenpudding Aufsehen erregt. 

Sehr gut ist die "Tarte d`or", eine süße Fencheltarte aus Blätterteig, zu der eine Tasse Grüner Tee am besten passt, die man aber auch mit einem Glas trockenen Weißwein genießen kann. 

Ich möchte nicht alle Rezepte hier benennen, sondern nur einen kleinen Eindruck wiedergeben, auch von den dann folgenden Rezepten für die #Sommertartes. Sehr erfreulich, dass man ein Rezept für eine köstliche Erdbeertarte, sie wird "La Serenissima" genannt, hier offeriert bekommt. Auch eine leicht süße Tarte mit Tomaten ist dabei, die zu mildem Ziegenkäse bestens passt und eine fruchtige Kräutertarte "Der Provinzial", die an einem Sommerabend zu einem kühlen Glas Pro Secco für Gaumenfreuden sorgt. 

Man staunt, welch raffinierte Rezepte in diesem Buch versammelt sind. Für den Herbst gleich zu Beginn eine "Apfel-Kräuter-Tarte" mit einem Mandel- oder Walnussmürbeteig. Dazu wird ein Schluck Riesling empfohlen. Eine vortreffliche Wahl! Im Herbst spielen auch Pilze sowie Nüsse bei den Zutaten für Tartes eine Rolle und im Winter dann geht es mit Gaumenschmeichlern dieser Jahreszeit weiter, die ich an dieser Stelle nicht verraten werde. Lassen Sie sich überraschen. 

Zum Schluss sind Bezugsquellen aufgelistet, so eine Adresse, wo man ungestopfte Geflügellebern erwerben kann oder auch hochwertige Lebensmittel aus Japan. 

Alles in allem ein sehr schönes Backbuch für alle, die das Besondere und vor allem Frankophile und das Cross-over zu schätzen wissen. 

Maximal empfehlenswert.

Helga König 

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Rezension: Winterzauber und Weihnachtszeit- Rezepte und Ideen für die schönste Jahreszeit-Wohnen und Garten-Callwey

 
Dieser wundervolle Bildband zur bevorstehenden Advents und Weihnachtszeit ist in vier große Abschnitte untergliedert:

Advent und Weihnachtszeit 
Weihnachtsgewürze und –gebäck 
Weihnachtsfeiertage 
Silvester und Neujahr 

Eine Fülle von Dekoideen für die kalte Jahreszeit, dazu inspirierende Fotos und appetitmachende Rezepte als auch ausgewählte Texte aus "Wohnen & Garten" machen diesen Bildband zu einem Fest für die Sinne. 

Sehr edel gestaltete Eye-Catcher in Weiß- und Grün, bei denen Blüten von Christrosen und weiße Amaryllis nicht fehlen dürfen, lassen sogleich innehalten aber auch die winterlichen Gartenszenen in Rot und Weiß inspirieren sehr. 

Rezepte für "Cranberry-Cidre", der ohne Alkohol auskommt und für einen "Roten Samtkuchen" bieten sich auch als Leckereien für Kinder an. 

Gezeigt werden in der Folge Winter- und Adventskränze. Hier gefällt mir der große Kranz aus Ilexblättern und- früchten besonders gut. Er besticht in seiner Schlichtheit. Ein hervorragendes Glühweinrezept und ein "Orangenkuchen" stimmen  dann in die Adventszeit ebenso ein wie die perfekten Rezepte für "Zimtsterne",  für der Walnusskuchen und die "Bratäpfel mit Zimt". Die Rezepte werden wie alle weiteren Rezeptideen im Buch sehr gut erklärt und haben stets das gewisse Etwas, sprich ausgewogene, raffinierte Zutaten. Das gilt auch für den "Wintersalat mit Birnen", der sich als sättigender Imbiss präsentiert. 

Nichts zu vergessen sind die hübschen Geschichten und Anekdoten, die in den Bildband eingebunden sind, so etwa zum Städtchen Bad Ems, wo Goethe und Dostojewski bereits kurten. Köstlichkeiten wie "Heiße Gewürzschokolade" oder "Paris-Brest mit Cremefüllung" machen unmissverständlich klar, dass in dieser Jahreszeit geschlemmt werden darf, man  nicht nur kocht und bäckt, sondern jetzt auch Briefe von Hand schreibt, vielleicht bei zauberhafte Lichtspielen und einer Tasse guten Tee. So entschleunigt man auf angenehme Weise.

Weihnachtsgewürze und –gebäck vom Feinsten gilt es zusammenzubringen. Natürlich kann man nicht alle Rezepte ausprobieren, deshalb fällt meine Entscheidung auf die "Vanillenkipferl", die sehr fein im Geschmack sind. Delikate Stollenrezepte und ein überirdisch gutes Rezept für "Riciarelli" (italienisches Mandelgebäck) vergrößern die Vorfreude auf die nächsten Wochen, die von den köstlichen Baumkuchenrezepten noch  mehr gepusht wird. All das wird in schönstem Ambiente präsentiert. 

Es folgen Rezepte und Dekoideen für Weihnachten. Dabei ist Tafeln in festlicher Nostalgie am Heiligen Abend angesagt und hier mit Bildern aus dem Landhaus "Les Cernailles" in der Picardie in Frankreich. Die Rezeptideen überzeugen. Hervorheben möchte ich das "Hirschfilet mit gebackenen Birnen und Preiselbeeren", auch den "Weihnachtsbraten mit Roquefort" und die köstlichen Desserts mit Birnen. 

Doch für Silvester und Neujahr gibt es hier auch tolle Rezeptideen. So etwa für eine "Kartoffelsuppe im Brotteig" oder auch für eine "Lachs-Frischkäse-Terrine". Im Neuen Jahr dann geht es mit einem "Feigensalat" weiter, der u.a. Pinienkerne und Tête de Moine enthält. Eine gelungene, mediterrane Vorspeise. 

Exzellent und festlich auch ist das Rezept für "Schweinefilet mit Trockenfrüchten und Selleriepüree". 

Ganz zum Schluss dann erfährt man Wissenswertes zur Geschichte der Ananas und darf sich in köstliche Rezepte  mit dieser tropischen Frucht vertiefen. 

Alles in allem ein gelungenes Buch, das viel Information bietet und dies im wirklich schönen Rahmen.

Maximal empfehlenswert.

Helga König

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Rezension: Seelenwärmer-Annemarie Wildeisen-at Verlag


Dieses reich bebilderte, sehr bemerkenswerte Kochbuch der Autorin Annemarie Wildeisen wartet mit unkomplizierten, dabei  höchst unterschiedlichen Rezepten für ein ganzes Küchenjahr auf. Dabei ist das Werk in sechs große Abschnitte untergliedert.

Die einzelnen Rezepte sind gut gegliedert, die Zutaten perfekt aufgelistet und es wir ein appetitanregendes Foto vom jeweiligen Rezeptergebnis präsentiert. Zudem erfährt man stets für wie viel Personen die Zutaten ausreichen und- was nicht unwichtig ist- Annemarie Wildeisen kommentiert jedes Rezept und verleiht dadurch allen Rezepten eine persönliche Note. Durch diese Kommentare erinnert man sich besser an die Rezepte und wird neugieriger auf das Rezeptergebnis. 

Zunächst lernt man Rezepte für jeden Tag kennen. Hier möchte ich bei den Salaten den "Nüsslisalat mit Kartoffel-Crôutons" hervorheben Es handelt sich um einen Feldsalat mit einer Käse-Dressing, den man durchaus ohne weitere Gänge als Mittagsmahl auf den Tisch bringen kann. Die "Suppengerichte" begeistern allesamt. Hervorheben möchte ich hier zunächst die "Blumenkohlsuppe mit Zitronenbröseln". Durch die Zitronenbrösel kommt  die Suppe fast mediterran daher und der Portwein in ihr verstärkt diesen gekonnt südlichen Eindruck. Mediterran auch erscheint die "Kartoffel-Oliven-Suppe" mit Schinkenrahm. Hier sorgen Weißwein, Noilly Prat, Oliven, Knoblauch und Basilikum für den gelungenen mediterranen Effekt. Auch sehr gut gefällt mir das Rezept für die "Zwiebelcremesuppe", nicht nur weil das Toastbrot gewürfelt und geröstet ist, sondern weil der Gruyère nicht überbacken in die heiße Suppe gestreut wird. 

Bevor man Pasta-Rezepte liest, sollte man zunächst die 10 Pasta-Gebote studieren. Bei den Rezepten stieß ich auf "Risoni mit Zitrone und Kräutern". Ein Rezept, das man unbedingt ausprobieren sollte...  Dazu ein paar gebratene Gambas und ein Glas Rosé. Köstlich!  

Gelegenheit hat man auch das Risotto-Einmaleins zu erlernen und es dann vielfältig umzusetzen. Hervorheben möchte ich, der Jahreszeit angepasst, den "Kürbis-Prosecco-Risotto" und den "Steinpilzrisotto mit Portwein". Beide Pasta-Rezepte sorgen für Aha-Erlebnisse und machen staunen, was vegetarisch möglich ist. 

Was weiter? Rezepte, die mit "Grüne Tage" umschrieben sind. Hier sorgt zunächst ein "Überbackenes Kartoffel-Knoblauch-Püree" für Neugierde, das mit Tomatensalat auf den Tisch kommt. 

Man lernt des Weiteren Verschiedenes aus Kräutern zu kreieren, "Kräuterbutter" und "Pesto" gehören dazu, kann sich durch viele grüne Rezepte kochen, lernt Eier zu pochieren und in die Welt der Tomaten eintauchen. Die "Tomaten in Basilikumrahm" sind ein Geheimtipp. 

Im Abschnitt "Alles für einen Sommertag" wird die Lust am Kochen und am Essen nochmals gesteigert. "Rauchlachs mit Gemüsetatar" aber auch die "Schinken-Gemüse-Sulz" eignen sich hervorragend als Vorspeise, wenn Gäste kommen und zu einem Glas kühlen Rosé passt natürlich der „Sommerliche Gemüse-Frischkäse mit Knoblauchbrot"  bestens. 

Sehr delikate Fleischgerichte wie etwa "Saté vom Schweinsfilet mit Gurke" aber auch "Basilikum –Kalbfleisch mit Melone und Avocado" sollte man vorrangig nachkochen. 

Dann lernt man über Mozzarella und Burrata Wissenswertes und wird mit Zucchetti- und Erbsengerichten vertraut gemacht. Gelungen auch ist das Rezept für "Marinierten Lachs mit Limetten-Mayonnaise"

Dann kommen die Genusstage… Hervorheben möchte ist hier die "Schweinsfiletröllchen auf Röstgemüse", das "Lamm an Knoblauchsauce", aromatisiert mit Cognac, das "Zitronenhuhn mit Fenchel" und den "Gefüllten Hackbraten", der ebenfalls erfreulich mediterran daherkommt. 

Es folgen Backtage. Hier finde ich den "Sizilianischen Olivenölkuchen" bemerkenswert, weil er schnörkellos ist. Dann gibt es noch eine Reihe toller Desserts. Erwähnen möchte ich die "Limettentörtchen", zudem das "Aprikosen-Himbeer-Schichtdessert" und den "Überbackenen Rhabarberkompott". 

Dieses Koch- und Backbuch ist tatsächlich ein "Seelenwärmer" und die Rezeptergebnisse sind es auch. Wer gerne kocht, hat viel Freude mit diesem zeitgemäßen Kochbuch, weil die Autorin es versteht über die Landesgrenzen hinweg Gerichte zu kreieren, die erfreulich weltoffen daherkommen. Die Gewürze sind stets gut aufeinander abgestimmt und stets ein wenig geheimnisvoll. Was will man noch mehr?

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Salt & Silver- Mexiko- Tacos- Tequila-Tattoos- Thomas Kosikowski und Johannes Riffelmacher- Brandstätter



Dieses Buch ist eine Teamarbeit der Autoren Thomas Kosikowski und Johannes Riffelmacher. Die beiden haben sich für ein Reisejahr nach Lateinamerika auf den Weg gemacht, bepackt mit zwei scharfen Messern, zwei Surfbrettern und einem Haufen Kameraequipment. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. 

Zunächst beschreiben die beiden ihre altbewährte Kochausrüstung. Dazu gehört u.a. eine Molcajete aber auch eine Tortillapresse. Alsdann werden die Hauptdarsteller der mexikanischen Küche vorgestellt und hier auch Achiote, ein landestypisches Gewürz, zudem Flor de Jamaica, das sind getrocknete Hibiskusblüten oder auch Hoja Santa, gemeint ist der mexikanische Blattpfeffer. 

Weil Chili die Seele der mexikanischen Küche ist, lernt man die zehn meist genutzten Chilis von weltweit etwa 90 Sorten kennen und weiß dann, welche man wozu verwendet. Des Weiteren werden die Taco Essentials, die man zu Tacos immer servieren sollte, aufgelistet und gut erläutert. Tacos kennt in Mexiko jeder und  die Leser des Buches wissen hinterher auch alles über dieses Gericht.

Es folgen Rezepte für Tacosalsas. Alsdann lernt man das Herz der mexikanischen Küche kennen: Die Tortillas. Das sind runde Teigfladen, die aus Maismehl hergestellt werden. Vorgestellt werden unterschiedliche Varianten. 

In der Folge lernt man dann diverse Reiseziele der beiden mittels imposanten Fotos und kurzweiligen Anekdoten kennen, so etwa Merida, Oaxaca oder auch La Paz. 

Rezepte für landestypische Speisen oder Getränke machen neugierig. Gefallen haben mir u.a. der "Garnelencocktail, auch das "Tropival Ceviche" und die "Tosttadas mit Meeresfrüchten". Delikat sind die Avocados in verschiedenen Speisen, nicht zuletzt, wenn sie, wie auf den Märkten Mexikos ausgereift sind. 

12 mexikanische Salsas lernt man kennen, auch sehr gute Fleischgerichte, immer wieder Tacos und natürlich  die berühmte Guacamole, die man dippen kann. 

Mezcal, ein mexikanische Agavenschnaps ist ein Thema. Zudem werden bemerkenswerte Cocktails vorgestellt. 

Hier reisen zwei Menschen, die einer Generation angehören, die Tatoos und Street Art lieben, eine teilweise gewöhnungsbedürftige Sprache sprechen und die die Leser lehren, locker zu bleiben. 

Dies und vieles mehr, macht dieses Reise-und Rezeptebuch zu einem Highlight für alle, die weltoffen, neugierig und vor allem tolerant sind.

Empfehlenswert,

Helga König

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Rezension: Die Geschichte beginnt mit einem Huhn- Rezepte, für die es sich zu leben lohnt- Ella Risbridger



Das Buch beruht auf drei Grundregeln, die es unbedingt zu beachten gilt: 

1. Salze dein Pastawasser 
2. Nimm im Zweifelsfall Butter 
3. Mach einfach weiter 

Diese drei Grundregeln stehen am Anfang des sehr geschmackvoll illustrierten Rezeptbuches und deuten darauf hin, dass die Rezeptbuchautorin es locker angehen lässt.

Ella Risbridger ist eine Geschichtenerzählerin, die beim Kochvergnügen immer wieder Anekdoten erzählt. Dadurch entsteht Nähe zu ihr. Man begreift, weshalb sie die präsentierten Gerichte in einer ganz bestimmten Art kocht. 

Der Reigen (bestehend aus 80 Rezepten) beginnt mit einem sogenannten "Mitternachtshuhn", das mit 8 Zehen Knoblauch und delikaten Kräutern pikant gewürzt wird. Die Autorin erklärt sehr gut wie das Huhn zubereitet wird und bietet allen, die das Rezept nachkochen wollen genügend Raum für kleine geschmackliche Veränderungen. Ihr geht es um Kochfreude und auch darum, dass man das Weingenuss dabei nicht vergisst. 

Diesem ersten Eindruck folgt ein Gang durch die Küche. Hier erfährt man, welche Utensilien für die Rezepte notwendig sind und was in der Speisekammer, im Eishaus, Kühlschrank und Gefrierfach vorrätig sein sollte. Gefallen hat mir, dass die Autorin Tipps gibt, was man tun kann, wenn etwas schief geht. "So was passiert eben", lässt sie die Leser unverkrampft wissen. 

Dann folgt der Rezeptteil, untergliedert in: 
Frühstück Suppe & 
Brot Picknicks & Pack-Ups 
Vorratsschrankgerichte & Mitternachtsgelage 
Wochenendküche 
Süße Sachen 

Auch hier wieder wartet sie mit einer Fülle kurzweiliger Anekdoten auf und zeigt wie man bei ihr frühstückt. Von Beeren-Crumble über Porridgee-Muffins, hin zu Würstchen, Spiegelei und Pommes und schlussendlich Wiener Eiern, findet man alles, was der Gaumen am frühen Morgen begehrt, wenn der Magen leer ist. So lässt sich gut gelaunt in den Tag starten. 

Wer Ferien hat, kann anschließend ein Brot backen. Warum nicht mit einem "Böse-Stiefmutter-Schwarzbrot" beginnen? Es soll sehr gut zu Rote-Bete-Suppe und Graves-Lachs schmecken. Ein Rezept für eine "Rauchige Rote-Bete-Pistazien-Suppe" lernt man in der Folge kennen. An Knoblauch wird auch hier nicht gespart. Alle Suppenrezepte werden gut erklärt, auch die "Perfekte Rösttomaten-Knoblauch-Suppe", die ein ideales Sommergericht ist. 

Ein paar praktische Tipps für Picknicks & Pack-ups läuten das nächste Kapitel ein. Hier möchte ich die "Paté nach Art des Großen Mannes" hervorheben, die zu Baguette und einem Glas Rotwein überzeugt. 

Ella Risbridger kocht international. "Ziegenkäse im Blätterteig mit Salsa" kommt griechisch angehaucht daher und die "Aufmunternden Chili-Zitronen-Spaghetti" eindeutig italienisch. 

Im Kapitel "Vorratsschrankgerichte & Mitternachtsgelage" findet man u.a. "Drei Ideen und ein Ei. Wie man langweilige Gerichte schnell interessant macht." Solche Tipps sollte man sich merken.

Es folgen Rezepte für die Wochenendküche. Hierzu gehört u.a. das "Rosa Roastbeef für zwei", aber auch die "Samstagnachmittagslasagne mit geschmortem Lauch", ein Muschelgericht und ein Hühnercurry. Spätestens jetzt wird jedem klar, dass in diesem Buch das Huhn nicht zwingend eine Hauptrolle spielt. Halt, bei den Süßen Sachen schon…! Selbst bei dem "Gewürzkuchen für Dachbodenleseratten" geht nichts ohne Eier.

Alles in allem ein kurzweiliges Rezeptbuch, das die Autorin nicht grundlos ein "Manifest der Augenblicke" nennt, für die es sich zu leben lohnt. 

Das Buch endet, mit diversen Rezepten für Brühen, die man im Gefrierfach gut aufbewahren und in vielen Gerichten zum Einsatz bringen kann. 

Ein gelungenes Kochbuch, das in unsere kommunikative Zeit passt, wo man weder während des Essens noch beim Kochen schweigt. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Kimons Griechische Küche-Klassiker neu interpretiert-Kimon Riefenstahl teNeues


Kimon Riefenstahl, der Autor dieses Buches, führt das familieneigene Luxushotel Danai Beach Resort & Villas im Norden Griechenlands in zweiter Generation. Dort stehen griechische und französische Kreationen auf der Speisekarte. 

Im vorliegenden Buch "#Kimons_Griechische_Küche" gibt der passionierte Hobbykoch Einblick in seine ganz persönliche Rezeptsammlung – eine Mischung aus kulinarischen Kindheitserinnerungen, experimentierfreudigen Kochabenteuern und griechischen Klassikern. 

Wie teNeues informiert,  geht es dem Enkel eines erfahrenen Fischers dabei nicht nur um das Essen in geselliger Runde, sondern auch um die sorgfältige Auswahl und Herkunft der einzelnen Ingredienzen. Vieles, was im heimischen Kochtopf landet, stammt von kleinen Betrieben und Märkten aus der Region – oder gleich aus dem eigenen Gemüsegarten oder dem Hühnerstall des Feinschmeckers. 

Ob für erfahrene Hobbyköche oder neugierige Anfänger – Kimons "Griechische Küche" sei ein kulinarisches Plädoyer für mehr Genuss und Entschleunigung. 

Ein solches Statement macht natürlich neugierig. 

Zunächst erfährt man, dass Kimon Riefenstahl das Frühstück liebt und was das für ihn bedeutet. Dann lernt man entsprechende Rezepte kennen und erhält anhand von tollen Fotos jeweils einen Eindruck vom Rezeptergebnis. Im Vorspann zu jedem der präsentierten Rezepte skizziert er persönliche Eindrücke, die mit den Speisen verbunden sind, sodass die Gerichte wie Liebeserklärungen anmuten. 

Vom "Griechischen Joghurt mit Honig und Nüssen" über ein "Pikantes Rührei mit Feta" findet man mancherlei Frühstücksrezepte, bei denen man sofort zustimmt, auch was die Aromen anbelangt. Etwas irritiert war ich als ich das Rezept für einen "Marmorkuchen" bei den Frühstücksrezepten fand. Doch weshalb nicht? Süßmäulchen sind bestimmt entzückt. Wenn sie dann den ganzen Tag Hunger haben, wissen sie wenigstens weshalb. Zucker ist eben ein Gierhals.

Kimon Riefenstahl schreibt über Honig, nicht zuletzt, weil es in der Nähe seines Wohnortes die größte Bienenpopulation Europas gibt. Kleine Einschübe, wie über Honig gibt es auch zu den Themen Olivenöl und Wein (sehr gut skizziert sind  übrigens die griechischen Rebsorten). Diese Kurzberichte lockern die Rezeptpassagen bestens auf. Man lernt  köstliche Rezepte für "Griechische Salate" kennen, auch einen entsprechenden Salat für Feinschmecker, der allein vom Anblick her bereits Appetit macht.

Kleine Gerichte, "Meze" genannt, sind ideal für einen Imbiss mit einem Glas Wein. Wer griechischen Tsatsiki mag, findet hier das Originalrezept, das auch Minze und etwas Ouzo enthält.  Vielversprechend auch sind die "Ziegenkäsetaler mit Cherrytomatenkonfitüre" aber auch die "Saftigen Cherrytomaten mit Ziegenkäse und frischen Kräutern". Drei tolle Dips (u.a. einer mit Auberginen) lohnt es ebenso auszuprobieren, wie den "Gegrillten Fetakäse". Einige Rezepte für "Kretische Dakos" machen neugierig, auch ein "Muschelpilaf" und ein "Dressing für Austern". 

Es folgen Rezepte für Pasta und Reis. Hier möchte ich hervorheben: "Pikante mediterrane Linguini", ein vegetarisches Gericht, sehr gut aromatisiert, ebenfalls vegetarisch "Gefüllte Tomaten & Paprika" mit Dill und Minze und "Griechische Orzo mit Meeresfrüchten". 

Anschließend werden Hauptgerichte präsentiert: Gleich zu Beginn ein "Traditionelles Moussaka" mit einer köstlichen Béchamelsauce, ein Rezept für "Lammkaree mit einer Panade mit Petersilie und Minze" und ein weiteres für "Zartes Lamm mit Zitronenkartoffeln“. All das macht Lust zum Nachkochen. Natürlich auch das "Rib Eye Steak mit marinierten Cherrytomaten" und das "Huhn in Joghurtmarinade". 

Die Rezepte für "Fisch & Meeresfrüchte" überzeugen alle. Wobei mich das Rezept für die "Meerbrasse auf mediterranem Gemüsebett"“ am meisten anspricht, gefolgt von "Kalamari auf frischem Blattspinat". Auch hier wird mit Dill und Minze gewürzt. 

Was noch? Suppen. Und erneut kommt der von mir geschätzte Dill vor, so etwa in der "Giouvarlakia- Suppe mit Fleischbällchen".... 

Fast zum Schluss lernt man Dessertrezepte kennen. So etwa diverse Kaimaki-& Loukoumi-Eissorten, auch köstliche kleine saftige Schokoladenkuchen, die Kinderherzen höher schlagen lassen, und ein Orangenkuchen, der die Sonne Griechenlands in sich birgt. 

Wer Cocktails mag, findet hier sehr gute Rezepte mit und ohne Minze und wer sich für Gutes für die Vorratskammer interessiert, sollte mit selbst gemachten Croutons beginnen, die mit Knoblauch und Thymian gewürzt werden oder auch Oliven in eine delikate Marinade einlegen. 

Ein sehr inspirierendes, schönes Kochbuch mit 80 kreativen Rezepten, die dazu verhelfen, den Sommer - auch zuhause- mediterran zu gestalten. Olivenöl, Dill, Minze, Thymian, Knoblauch, Tomaten und Feta sind ein Muss und auch ein Glas Wein, dazu noch vieles mehr, wenn man sich  durch die Lektüre kulinarisch weiterentwickelt hat im Hinblick auf griechischer Küche. 

 Maximal empfehlenswert 

 Helga König

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Rezension: Rezepte aus Tim Raue- Der Brasserie. Callwey



Der internationale Spitzenkoch #Tim_Raue stellt 66 Rezepte vor, die dokumentieren, welche Köstlichkeiten man in seiner "Brasserie Colette" in Berlin und deren Dependancen erwarten darf. 

Für Tim Raue ist Paris unangefochten die Hauptstadt der Haute Cuisine, allerdings ist sie für ihn zwischenzeitlich zudem das Epizentrum des unbeschwerten täglichen Genusses, so jedenfalls vor den Zeiten von Corona. 

Um einen ersten Eindruck  im Hinblick auf Brasserie-Kochkunst zu erhalten, werden die Klassiker und die Lieblingsprodukte der Brasserie-Küche aufgelistet und kurz skizziert. Dann erfährt man u. a., dass besagte Küche keine Produkt- sondern eine Aromaküche sei. Das bedeutet, eine Küche, bei der Gewürze, Garmethoden und das Geschick des Kochs maßgeblich am Gelingen des Gerichts beteiligt sind. 

Tim Raue philosophiert ausgiebig über die "Bistronomie", die die Demokratisierung von Bistrokultur und Feinschmeckerküche zu einer zeitgemäßen Interpretation von Tradition kombiniere.

Ab Seite 37 dann beginnt der Rezeptteil des Buches. Zunächst lernt man verschiedene Vorspeisen kennen. Ein Foto vom Rezeptergebnis, eine gut gegliederte Zutatenliste und die schrittweise Beschreibung der Zubereitung machen es für alle Leser möglich, die tollen Rezepte  problemlos nachzukochen.

Allen Rezepten geht eine kurze Einführung voraus, durch die man eine Idee von dem jeweiligen Gericht erhält. Was die Leser erwartet, sind Gerichte wie etwa "Austern gratiniert" oder "Austern mit Vinaigrette". Hier ist die Vinaigrette eindeutig das Highlight, wegen ihres frucht- kräutrigen Geschmacks. 

Sehr edel und nicht unkompliziert in der Zubereitung ist die "Entenleberterrine mit Apfel, Zimt und Maronen". Dazu schreibt Raue "Wenn es ein Gericht verdient, als großer Klassiker der französischen Küche zu gelten, dann dieser hier. Der Terrine von ungestopfter Entenleber stellen wir für den richtigen Frischekick Apfel entgegen, der Thymian sorgt für herbale Noten. Das französische Savoir-vivre stellt sich dann von ganz alleine ein." Das klingt vielversprechend. 

Neugierig auch macht das "Seeigelrührei mit Karotte und Brioche". Hier erfährt man, dass die Korsen diesen Geschmack sehr lieben aber auch weshalb. 

Neben besagten Gerichten wird ein Fülle weiterer Vorspeisenrezepten vorgestellt, allesamt Highlights, ganz ähnlich wie die Suppen. Hier stellt die "Kräutersuppe mit Schneckenbrioche" meine erste Wahl dar. Sie spiegelt den Frühling im Elsass nach meiner Empfindung. 

Spannend sind die vegetarischen Rezepte. Hier überzeugt die "Tarte Savoyarde" . In ihr spielt Käse eine entscheidende Rolle und lädt zum Weingenuss ein. Das Rezept für "Ratatouille" sollte man unbedingt zubereiten. Die Geschmacksaromen sind nämlich extrem gut aufeinander abgestimmt. 

Ein schönes Sommergericht ist die "Tarte Tomate", die mit Kirschtomaten daherkommt und in kleinen Tarteletteformen zubereitet wird. 

Die Fischrezepte, die dann folgen, sorgen für  viele Aha-Erlebnisse. Vielleicht sollte man mit "Moules Frites" beginnen und sich über das einfache, aber hocharomatische Gericht freuen, in dem man Estragon nicht vergessen sollte, weil dieser neben Ingwer perfekt mit dem beigefügten Cidre harmoniert. 

Unkompliziert aber delikat ist der "Garnelentopf" und mehr als nur köstlich die "Bouillabaisse" mit vielen ausgesuchten Zutaten. Sehr delikat zudem ist das Rezept für "Seeteufel mit Spinat, Roquefort und Trauben", zu dem Tim Raue einen Pinot Noir empfiehlt. 

Dann Fleisch und Geflügel… Das "Boeuf Bourguignon"  werde ich an einem kühlen Sommertag zubereiten. Die Zutaten versprechen ein Gaumenfest. Das versprechen sie allerdings auch beim "Coq au vin", dessen Hauptzutat übrigens Stubenküken sind. 

Zu den Festtagsessen zählt ganz gewiss auch das "Rinderfilet Wellington mit Kohlstampf & Blätterteigsravioli", eine leichte und raffinierte Version des französischen Feiertagsklassikers, bei der jede Komponente für sich glänzen darf. 

Was noch? Natürlich auch Desserts. Z. B. "Crème Brulée", mit  Callison-Eis und Papaya, die beste Komposition überhaupt... oder auch "Île Flottante", dessen Spezialität bei Tim Raue das Eierlikör-Eis verkörpert. 

Ein Reihe von Grundrezepten und Empfehlungen in punkto Wein & Champagner als auch Tipps & Adressen von Brasserien schließen das gelungene Werk ab, das bekundet, dass Tim Raue nicht nur über den Tellerrand blicken kann, sondern auch kollegial ist, denn er empfiehlt seine Konkurrenz unverkrampft weiter. 

All das spricht für ihn und sein Können sowieso.

PS: Die Texte zu diesem reich bebilderten Kochbuch stammen von Katharina Raue und die Fotos von Joerg Lehmann. 

Maximal empfehlenswert

Helga König

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Rezension: Jerusalem- Rezepte, Restaurants, Geschichten-Vanessa Schlesier, Malte Jäger -at verlag


Vanessa Schlesier, die Autorin dieses Werkes, arbeitet als Multimedia-Journalistin in Berlin und berichtet regelmäßig über den Nahen Osten. Malte Jäger fotografiert professionell Kulinarisches weltweit und lichtet hierbei Welten ab, die sich ihm ohne Kamera nicht öffnen würden. Seine Bilder spiegeln, so die Verlagsinfo, seine Leidenschaft für Menschen wider und deren Freude am Leben wie auch am Genuss. Das kann ich nach intensivem Studium des vorliegenden Buches bestätigen.

Worum geht es? 

Der Leser lernt anhand von 70 Rezepten ausgesuchter Restaurants das kulinarische Jerusalem kennen. Hinzu kommen Geschichten, zu deren Entstehung wie auch Porträts von Köchinnen und Köchen. 

In Jerusalem gäbe es, so liest man,  kein typisches Aroma, das die Stadt bestimme, jedoch Klassiker, die seit Jahrhunderten gekocht werden. Eindrucksvolle Fotos erzählen Geschichten über diese Stadt und die Menschen dort, die abgelichtet wurden. 

Angetan war ich bereits beim ersten Durchblättern gleich eingangs vom Restaurant #Machneyuda, dessen Besitzer Gerichte kreieren möchten, die glücklich machen und voller Emotion sind. Die vorgestellten Rezepte werden nicht nur, was dieses Restaurant anbelangt, sehr gut erläutert. Man kann sich auf diese Weise in bestimmte Vorlieben der Köche vertiefen, um sich eine Idee von kulinarischen Gesamtkonzept Jerusalems zu verschaffen. 

Ganz einfach zuzubereiten ist das Rezept "Aubergine mit Nussbutter und Pistazie". Nur vier Zutaten werden benötigt und dennoch entsteht ein wunderbares Geschmackserlebnis. 

Vorgestellt wird u.a. eine "Pasta mit Miesmuscheln in Feuergerösteter Tomatenbutter" aus dem Restaurant #Yudal, dessen Speisen hervorragend sein sollen,  vermutlich weil die Zutaten besonders fein aufeinander abgestimmt sind. 

Man lernt unterschiedliche Teile von Märkten kennen und in der Folge beispielsweise die Zubereitung für "Siske". Das sind kurdische Fleischtaschen, in denen zahlreiche Gewürze sich miteinander vermählen. 

Allerorten  erlebt man gesellige Menschen und Speisen, die Genuss pur versprechen. Fleisch- und Fischgerichte, auch Vegetarisches werden gekocht. Unmöglich, hier alle Restaurants zu benennen, die im Buch zur Sprache kommen oder gar all die guten Rezepte vorzustellen... 

Delikat sind die Fischbällchen (Ktzitot Dagim) von Shamoule, in der Koriander eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Spannend auch sind die Gerichte von Shmil Holand und hier eine genau Beschreibung des Schabbatspeise "Cholent". Es handelt sich um ein Einwanderergericht, bei dem im Laufe der Jahrhunderte die Zutaten sich änderten. 

Man stößt auf eine Reihe weiterer traditioneller Gerichte und immer wieder auch auf tolle Impressionen der Stadt. Leber in verschiedener Zubereitungsart lässt erahnen, dass man diese in Jerusalem  in allen Ethnien gerne verspeist. 

...und irgendwann dann schließlich ein Rezept des Restaurants Eucalyptus, das im Künstlerviertel Jerusalems gelegen ist und von dem man sofort annimmt: das ist jetzt aber typisch für alle. Worum es sich handelt? Um ein "Langsam gegartes Lamm" . 

Dann liest man Näheres über "Hummus" und darf sich in Rezepte wie "Lammhirn" oder "Falafel Moustache" vertiefen und  die Gewürzvielfalt bestaunen. 

Levantinische Gewürze sind das A und O, wenn man nach diesem Kochbuch kochen möchte, bevor man in der Nach-Corona-Zeit möglicherweise eine Reise nach Jerusalem anstrebt. 

Orte erschließen sich kulinarisch, auch die Geschichte der Orte tut es, weil ihre Aromen wie der Gastro-Experte Izzeldin Bukhari sagt, aus vergangener Zeit immer noch lebendig sind. Das leuchtet ein.


Maximal empfehlenswert

Helga König

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Rezension:Zu Gast auf Mallorca-Sehnsuchtsorte. Originalrezepte und Geheimnistipps-Thomas Niederste- Werbeck, Fotos Janne Peters



Autor dieses reich bebilderten Buches ist der Kunsthistoriker Thomas Niederste-Werbeck. Die traumhaften Bilder hat die Fotografin Janne Peters realisiert. 

In Corona-Zeiten stimmen Bücher wie das hier vorliegende natürlich etwas melancholisch, eine Stimmung die Chopin bekanntermaßen zu eigen war. Wie auch immer: Reisen und damit auch Mallorca sind in weite Ferne gerückt. 

Das Buch und die darin vorgestellten Restaurants  als auch die wunderbaren Rezepte sind in sechs Rubriken untergliedert und beginnen mit Lokalitäten entlang der Westküste Mallorcas. Die Westküste soll felsig, oft einsam und abgeschieden, mitunter langsam und verschlafen, dann wieder wild, rau und bombastisch sein. 

Die vorgestellten Restaurants dieser Gegend wie aller anderen Regionen werden ausführlich beschrieben. Dazu gibt es Fotos, Öffnungszeiten, Kontaktdaten und weitere Informationen, Geheimtipps, Rezepte der jeweils vorgestellten Häuser und Fotos von den Rezeptergebnissen. 

Vorgestellt wird aber auch das Unternehmen "Fet a Soller", das für Orangen und eine Vielfalt an frischen Produkten und Delikatessen steht. Ein tolles Rezept für einen Orangenkuchen und ein weiteres für Orangenmarmelade sorgen für Aha-Erlebnisse. 

Die Rezepte der einzelnen Restaurants können nicht genug gelobt werden. Das gilt auch für den "Fisch in Chraime" aus dem Restaurant "Neni" im Bikini Hotel, Port de Soller. 

Dann erfährt man mehr über die Besonderheiten in und um Palma, der Stadt, die maurisch und mediterran zugleich anmuten soll, dabei modern, malerisch, sehr urban, sehr historisch, immer international daherkomme. Erneut lernt man wunderbare Restaurants kennen, auch eben solche Rezepte und stellt rasch fest, dass die Auswahl guter Restaurants auf der Insel alles andere als gering ist. Ein Grund mehr, sie zu besuchen. 

An der Südküste dann gibt es beeindruckende Salzberge und die weitläufigen Salinen von Es Trenc. Das Flor de Sal wird nach traditioneller Art abgeschöpft. Elf Sorten soll er in einem kleinen Shop direkt neben den Salinen geben. Die Internetadresse dazu, erfährt man im Buch auch und man erhält ein Rezept für Salzzitronen. 

Ein Interview mit dem Zwei-Sterne-Koch Fernando Arellano ist lesenswert, bevor man sich näher mit der Ostküste befassen kann, dem Mekka der Sonnenanbeter. Auch hier wieder werden fantastische Restaurants und neugierig machende Rezepte präsentiert, so etwa für ein "Ratatouille mit Ziegenkäse"  mit delikaten Geschmacksnoten. 

Weiter geht es dann zur Inselmitte und hier u.a. zum Restaurant Mandala, wo wunderbar gekocht wird. Das Rezept für "Jakobsmuscheln mit Velouté aus Thai-Ingwer und grünem Apfel" überzeugt ebenso wie das Rezept "Wolfsbarsch, Fenchel und rosa Grapefruit" 

Was noch? Die Nordküste. Dort soll es gewaltige Steineichenwälder geben, große Naturschutzgebiete mit einsamen Buchten und weißem Sand. Auch hier gibt es tolle Restaurants, wo Köche perfekt kochen können, auch eine "Crema Catalan" bestens zubereiten und nicht zuletzt mit einem Rezept für ein "Orangenhühnchen" aufwarten, das man umgehend nachkochen möchte. Geschmackvolle Zutaten sorgen für Gaumenfreude. 

In Zeiten, wo der Begriff "Reisen" ein Sehnsuchtswort geworden ist, wird das Kochen nach Rezepten von Köchen aus Gegenden, die man gerne bereisen möchte, zu einem besonderen Highlight und zur Illusion, dass der Sehnsuchtsort zu uns gekommen ist. 

Sehr empfehlenswert. 

Helga König 

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Rezension: Week Light-Superschnelle Wolhlfühlrezepte- Donna Hay-atcerlag



Die australische Kochbuchautorin #Donna_Hay, hat bereits 29 Kochbücher geschrieben und diese international mehr als 7 Millionen Mal verkauft. Als Fernsehköchin hat sie ihr Können in 32 Ländern weitervermittelt. 

Ihr neues Werk enthält eine Vielzahl "superschneller Wohlfühlrezepte". Eingangs erklärt sie kurz wie man gesünder speist. Alsdann kann man einige Bilder von ihr und ihrem Sohn im Garten bewundern, anschließend geht es zur Sache. In sieben Kapiteln breitet sie ihre Rezeptideen aus und zeigt den Lesern anhand appetitanregender Fotos die Rezeptergebnisse. 

Die Rezepte sind untergliedert in:
modernes update
schüsselweise gutes 
beete voll grün 
keine zeit 
von einfach zu brillant 
für süßes ist immer platz 
die grundlagen 

Vegetarisches aber auch Fleischgerichte findet man in der Rubrik "modernes update". Die Köchin arbeitet stets mit vielen Zutaten und ist kreativ beim Würzen der Speisen. Sehr lobenswert, so kommt keine Langeweile auf! 

Zwei Beispiele aus der 1. Rubrik: 
"Thai-Rindfleischsalat" mit köstlichem Nam-Jim-Dressing Aber auch eine 
"Veggie-Bolognese", die aufgrund der gehackten Kichererbsen sehr sizilianisch daherkommt. 

In der 2. Rubrik geht es um die perfekte Harmonie der Texturen, um Cremig-Weiches, verbunden mit Knackig-Kernigem.

Zwei Beispiele aus der 2. Rubrik: 
"Frühlingsgemüse-Bowl". Sie lädt der grünen Farbtöne bereits zum Essen ein. Der geröstete Hanfsamen macht bestimmt nicht high, oder? 
"Knackig rohes Pad Thai". Das Gemüse ist mit dem Julienschneider in feine Streifen geschnitten worden. Minze und Koriander sorgen für asiatische Geschmacknoten, natürlich auch der Ingwer, die Sojasoße und anderes mehr. Schöner Sommersalat, nahrhaft durch die Nüsse. 

In der Rubrik 3  erwartet den Leser wahrhaft Köstliches 

1. Beispiel: "Gurkenröllchen mit mit Chia-Lachs“. Überzeugend, was die Harmonie der Geschmacknoten anbelangt, aber auch der tollen Optik wegen. 
2. Beispiel: "Einfache Grüne Ei-Parmesan-Soufflès" . Dazu einen Tomatensalat und man fühlt sich wie in Italien. Natürlich nur dann, wenn die Speise von einem kühlen Glas Rosé begleitet wird. 

In der 4. Rubrik geht es um rasches Kochen. Hier beeindrucken erneut die grünen Farbtöne.

Beispiel 1: "Zucchini-Nudeln mit Zitrone, Ricotta und Basilikum". Ein schnelles Gericht, optisch schön und wohlschmeckend. 
Beispiel 2: "Grüne Eierpfanne". Überzeugt optisch und geschmacklich. Würde die Variante mit Mangold bevorzugen. 

Rubrik "Von einfach zu brillant". Das klingt spannend- Hier findet man viele Köstlichkeiten. Deshalb

3 Beispiele: 
Beispiel 1: "Ziegenkäse-Tarte mit Brokkoli, Kürbis und Salbei". Passt ideal zu Rosé an einem Sommerabend im Garten oder auf dem Balkon 
Beispiel 2: "Tomaten-Mozzarella-Tortillas mit Minze-Basilikum-Öl". Ideales Sommergericht. Sehr frisch schmeckend. 
Beispiel 3 : "Himbeer-Apfel-Granola-Schnitten". Tolles Dessert, nicht süß. 

In der Rubrik 6 beeindrucken vor allem

Beispiel 1: "Zitronenthymian-Honig-Mandel-Kuchen", sehr feine mediterrane Geschmacksnoten. Der Kuchen ist schön saftig. Aber auch 
Beispiel 2: "Himbeer- oder Vanille-Softeis". Anstelle Zucker wird Ahornsirup zum Süßen verwendet. 

In der Rubrik "Grundlagen" schließlich findet man u.a. köstliche Rezepte für Dressings oder auch ein tolles Rezept für Körner- Kerne-Brot. 

Im Glossar zum Schluss werden die Basiszutaten präzise erläutert. Ein sehr gutes Kochbuch, das dem kulinarischen Zeitgeist entspricht. 

Maximal empfehlenswert 
Helga König

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Rezension: Ferrante, Frisch& Fenchelkraut- Ich koche mich durch die Weltliteratur-Nicole Giger- atVerlag



Die Journalistin Nicole Giger wartet mit einem sehr bemerkenswerten Kochbuch auf, das im Grund weit mehr als eine Rezeptsammlung darstellt, denn es ist darüber hinaus eine Sammlung von Ideen und Geschichten, von Anekdoten und Erinnerungen, von Anregungen zum Kochen, Reisen und Lesen. Bei allem sind die im Buch enthaltenen Rezepte nicht kompliziert. Die Gerichte lassen sich auch ohne besondere Kochkenntnisse und stundenlange Vorbereitung zubereiten. 

Die Autorin interessiert sich für die Geschichten hinter den Rezepten, die Herkunft von Speisen, aber auch für die hiesigen und fremden Traditionen. Im Buch stellt sie einen Zusammenhang zwischen ihren Rezeptkreationen und der Weltliteratur her und erzählt persönliche kulinarische Anekdoten aus ihrem Leben. Die Reise beginnt mit "Herrn Hesses Heimwehland" und Gigers kulinarischen Anekdoten von dort, nämlich von Indien. 

Eingebunden ist ein Zitat aus Hermann Hesses Text "Sehnsucht nach Indien", zudem ein Foto, das Mangos, eine typisch indische Frucht, zeigt und des Weiteren ein indisches Gericht. Hierbei handelt es sich um "Masala Chicken, Süßkartoffeln und Korianderpesto". Die Gewürze sind fein aufeinander abgestimmt und eindeutig indisch. 

Es geht weiter mit dem russischen Schriftsteller Gogol, der 1838, begeistert aus Rom schrieb und sich dort in die lokale Küche verliebt hatte. Hier erwartet den Leser dann  ein vegetarisches Gericht mit ausgesuchten Geschmacksnoten. Das Pesto für die "Makkaroni mit geröstetem Blumenkohl und Mascarpone" ist typisch italienisch, ich sage nur Basilikum! Anstelle von Pinienkernen gibt es allerdings Macadamianüsse im Pesto. 

Dann liest man u.a. die "Abschiedsworte an Pelika", eine gelungene Laudatio an die Pellkartoffel von Joachim Ringelnatz und Reflektionen zu Synonymen, die teilweise fast poetisch klingen. Ein Rezept dazu fehlt auch nicht. Diesmal sogar mit zwei Pestos. 

Seite für Seite führen die kulinarischen und literarischen Spaziergänge Leser an bemerkenswerte Orte, so auch in Wiener Kaffeehäuser, wo eine Vielzahl von Schriftstellern zuhause war. Der Journalist Alfred Polgar meinte: "Das Kaffeehaus ist ein Ort für Leute, die allein sein wollen, aber dazu Gesellschaft brauchen." Oder eben einen Quarkkuchen. Das Rezept im Buch dazu überzeugt. 

Eine Fülle von Geschichten. Textauszügen und Rezepten folgen, unmöglich sie alle im Rahmen der Rezension zu streifen. Sehr schön und hauptsächlich auch wahr finde ich das eingebundene Zitat von Mark Twain "Reisen ist fatal für Vorurteile, Bigotterie und Engstirnigkeit."

Es folgen tolle Rezepte und immer wieder Impressionen von schönen Orten und Ereignissen wie das "Festa del Nodo d Amore" in Italien. Hier wird dann freilich mit einem Nudelgericht aufgewartet - einer "Kürbis-Amaretti-Lasagne" und man hat Gelegenheit sich in ein sehr gutes Zitat zu vertiefen. Es stammt von Bill Buford "Das schöne am Essen, ist das es um Kultur geht, um Großmütter, um den Tod und um Kunst, darum sich selbst auszudrücken, um die Familie und um Gesellschaft-und zur gleichen Zeit ist es einfach das Abendessen."

Ein tolles, inspirierendes Kochbuch, mit vielen guten Gedanken und Rezepten. 

Sehr empfehlenswert. 

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Rezension: PASTA TI AMO!- 101 Rezepte der besten Köche der Welt- Judith Marnet - Callwey



Dieses reich bebilderte Buch enthält 101 Pasta-Rezepte der besten Köche der Welt. Zusammengetragen wurden die Rezepte von #Judith_Marnet. Das Vorwort hat die Spitzenköchin #Cornelia_Poletto verfasst. 

#Pasta ist eines der Lieblingsgerichte nicht nur der Italiener, sondern auch von uns Deutschen. Deshalb wohl werden jetzt in Coronazeiten allerorten Nudeln gehamstert. Um eine wirklich vortreffliche Pasta auf den Tisch zu bringen, bedarf es allerdings eines bemerkenswerten Rezeptes. Wenn die besten Köche der Welt mit Pasta-Rezepten aufwarten, wie hier im Buch, kann im Grunde nichts mehr schief gehen. 

Die Köche und Köchinnen und der jeweilige Ort, wo sie ihr Handwerk ausüben, werden im Rahmen von informativen Textportraits  mit Foto des jeweiligen Protagonisten (m/w) vorgestellt. Die Zutaten der einzelnen Pasta- Gerichte sind immer gut nachvollziehbar aufgelistet, die Rezepte bestens untergliedert und erläutert. Ein Foto vom jeweiligen Rezeptergebnis rundet die einzelne Pasta-Präsentation ab. 

Beim ersten Durchblättern blieb mein Blick auf dem Gericht "Lombrichelli della Nonna" hängen. Der Koch Luigi Cicoria bereitet seine Speisen seit 2003 im "I Colosseo" zu. Dieser Gastronomiebetrieb befindet sich in Bad Dürkheim. 

Wie alle Pasta-Teige im Buch wird auch dieser für "Lombrichelli della Nonna" per Hand zubereitet und ausgerollt. #Kürbissauce, #Kürbiskerpesto und #Jakobsmuscheln spielen eine nicht unwichtige Rolle in dieser Pasta, in der Thymian nicht hinwegzudenken ist. 

In Salerno kocht Vito Puglia in der "Enoteca Osteria Perbacco2. Im Buch lernt man sein Pasta-Gericht "Scialatielli mit Meeresfrüchten" kennen. Diverse Muschelarten werden eingebunden und Brotbrösel gehören auch dazu. Im Nudelteig ist Ziegenkäse verarbeitet. Ein sehr gutes Rezept mit ausgewogenen Geschmacksnoten. Die Köche und Köchinnen aus unterschiedlichen Regionen Italiens und solche aus anderen Ländern Europas verstehen alle Pasta höchst individuell zuzubereiten. Dabei sind die Ingredienzien überaus vielfältig. 

Auf Sylt kocht Paul Becker im "Hotel Miramar" und stellt im Buch "Tomaten-Hummer-Tortelloni mit Kirschtomaten, Spargel und Zitronen-Butter-Schaum" vor. Ein nicht unaufwendiges Gericht mit einer Fülle spannender Zutaten. Cornelia Poletto, hat u.a. "Spaghetti alla Carabinieri mit Zucchini und Minze" kreiert. Das lässt die Pasta (durch die Minze bedingt) irgendwie sizilianisch anmuten, während ihre "Fontina –Tortelli mit Maronen und Steinpilzen" eher piemontesisch daherkommen. 

Unmöglich alle Gerichte im Rahmen der Rezension zu benennen. Hervorheben möchte ich die Kreation von Hariprasad Shetty aus dem Hotel "The Duchess" in Amsterdam. "Taglioni mit Pistatien-Peso und Burrata" , sehr nussig und edel. 

Ob in der Schweiz, in Spanien, in Österreich oder in Riga oder anderswo überall entlocken Köche (m/w) der Pasta neue Geheimnisse, auch in Asien, in Amerika und schlussendlich in Afrika. Die Geheimnisse spiegeln sich übrigens in den Zutaten.

Es macht Freude die Rezepte zu lesen und auch nachzukochen. Freude macht es aber auch über die vielen tollen Köche (m/w) mehr zu erfahren und auch über die Orte, wo sie ihrem Handwerk nachgehen. 

 Ein wunderbares Kochbuch,  das ich sehr gerne weiterempfehle.

 Helga König

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Rezension: Cannabis Food- Stephanie Hua/Doreen Carroll- atVerlag




Nachstehendes Team hat dieses bemerkenswerte Buch verfasst: 

#Stephanie_Hua. 

Sie ist Gründerin und Chefkonditorin von "Mellows". Es handelt sich hierbei um ein Unternehmen, das handgefertigte Gourmet-Marshmallows mit Cannabis-Füllung herstellt. Sie ist Absolventin von San Francisco Cooking School, Food- Journalistin, Rezeptentwicklerin als auch Foodfotografin. 

#Coreen_Carroll

Sie hat die San Francisco Cooking School absolviert und als Azubi in einer Metzgerei sowie in Pop-up-Restaurants gearbeitet. Heute ist sie Chefköchin von Cannaisseur-Series, die Cannabis-Dinner in gehobenem Ambiente anbietet. Coreen Carrol ist ausgezeichnet als eine von Amerikas Top-Ten-Cannabis-Köchen (2017). 

#Cannabis ist eine Pflanze, die wegen ihrer medizinischen und bewusstseinsverändernden Eigenschaften im Laufe der Jahrhunderte in allen Kulturen verwendet wurde und  mittlerweile immer mehr verwendet wird, weil man ihren gesundheitlichen Wert erkannt hat. 

Die Autorinnen präsentieren einfache, leicht herstellbare und bekannte Rezepte, aber auch neue sowie anspruchsvolle Kreationen mit Cannabis. Dabei haben sie auf das Gleichgewicht zwischen üppigen Schlemmereien und gesünderen Varianten geachtet. Wichtig: Die Köchinnen verwenden primär frische Zutaten der Saison. 

Man kann sich zunächst über Hanfsorten näher informieren und hier über Cannabis Sativa (echter Hanf), Cannabis Indica (Indischer Hanf) aber auch über Cannabis ruderalis (Ruderalhanf) und erfährt wie diese Sorten wirken. 

Wie Cannabis im Körper wirkt, genauer wie die sogenannten #Cannabinoide wirken, wird gut erläutert. Dabei ist #THC der wohl bekannteste Cannabinoid-Komplex in Hanfpflanzen. Er ist psychoaktiv und beeinflusst die Stimmung und das Verhalten. THC weist auch therapeutische Effekte auf, speziell, was die Linderung von Schmerzen anbelangt. Des Weiteren wird #CBD genannt, das am zweithäufigsten untersuchte Cannabinoid. Es soll nicht psychoaktiv sein und könne sogar dem berauschenden Effekt von THC entgegenwirken. 

Neun unterschiedliche Cannabinoide lernt man kennen und auch deren therapeutische Wirkungen, die sehr breitgefächert sind. Auch die #Terpene (ätherischen Öle der Pflanzen) im Hanf werden  benannt. 

Zur Sprache gebracht werden des Weiteren die Küchenutensilien für die moderne Cannabis-Küche, auch Techniken für die Zubereitung und Tipps zur Gästebewirtung. 

Zunächst werden Cannabis-Basis-Rezepte vorgestellt, darunter Cannabis-Kokosöl, Cannabis-Tinktur und Cannabis-Honig. Um diese zuzubereiten, muss man die Premium-Cannabisblüten sachgerecht decarboxylieren. Wie das funktioniert wird auch erläutert. 

Dann folgt der Rezeptteil. Die Zeiten für die Zubereitung, die Ruhezeit und das Mengenergebnis werden jeweils genannt. Die Zutaten sind übersichtlich aufgelistet und die Zubereitung wird sehr gut erläutert. Ein Foto vom Rezeptergebnis wird auch immer gezeigt. 

Man kann sich in Herstellerporträts einlesen, so etwa für  die Hersteller  von "Würzigen Superfood-Trüffeln", die "Cannabis-Kokosöl" enthalten. Cannabis-Kokosöl wird in vielen der Rezepte verarbeitet, auch in "Grünen Eiern in Parmaschinken" und hier im Kräuterpesto. 

Gefallen hat mir auch das Rezept für "Trauben-Crostini", die gut zu einem Glas trockenen Weißwein passen. Hier ist Cannabisbutter in die Cashew-Creme verarbeitet worden. 

Sogenannte #Edibles sind gesunden Speisen, denen Cannabis beigegeben wurde, so auch den "Gougéres mit Gruyère und grünem Knoblauch“, bei denen Cannabis-Butter verarbeitet wurde. 

Süße und pikante Häppchen sorgen bei Gästen für Aha-Erlebnisse und wer mag kann anschließend noch einen Joint rauchen. Offenbar ist Cannabis ja überaus gesundheitsförderlich und insofern ein Superfood. Ich überlege derzeit, die Pflanze im Garten anzubauen.

 Ein schönes und dabei lehrreiches Buch. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Alles von einem Brett-Birgit Fazis- Jan Thorbecke Verlag


Birgit Fazis wirbt in diesem reich bebilderten Rezeptbuch für das Glück einfachen Genießens vom Brett. Dort kleine Köstlichkeiten anzurichten, ist kreativ, wie man sich Seite für Seite überzeugen kann.

Die Autorin empfiehlt, sich bei der Wahl der Präsentationsfläche am jeweiligen Motto zu orientieren, auch an der Anzahl der mitessenden Personen und an den vorhandenen Möglichkeiten.

Nicht nur Holzbretter, auch Marmor- und Steinplatten, Email- und Metalltabletts sowie Keramikplatten und Teller werden verwendet.

Im Rahmen von 7 Schritten geht es dann jeweils zur Sache. Die Schritte werden genau erklärt und die Rezeptideen sind untergliedert in:

Schnelle Boards
Internationale Boards
Boards für besondere Anlässe
Süße Boards.

Hervorheben möchte ich das bayerische "Brotzeit-Brett". Sehr schön angerichtet, beinhaltet es u.a. "Kartoffelkäs", "Obatzter" und "Leberkäs-Semmel de Lux", gemeint mit Wachtelei. Der Leberkäse ruht zwischen zwei kleinen Laugenbrötchenhälften. Neben den Spiegelei sind noch Radieschenscheiben und Essiggurkenstreifen versteckt.

Köstlich  für einem Weinabend mit Freunden ist das "Rustikale Tapas-Board" und hier u.a. die "Kapern im Sesam-Mantel",  aber auch die "Pimientos des Padrón".

Für Fischfans ist das "Skandinavische Smörgasbord" ein Leckerbissen. Selbst hergestelltes Knäckebrot. Lachs, kleine Dillkartoffeln und ein Frischkäse-Dip mit Dill sorgen hier für Aha-Erlebnisse.

Auch verlockend sind das "Lazy-Sunday-Brunch-Board" und hier u.a. das "Gebackene Rührei mit Camembert und Nüssen."

Bei den süßen Boards möchte ich das "Waffel-Platter mit roten Früchten" hervorheben, das für kleine und große Süßmäulchen ein wirkliches Highlight darstellt.

Sehr empfehlenswert.

Helga König

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Rezension: Avocado- Herzhaft & süß- Thorbecke


Dieses reich bebilderte Büchlein wartet mit delikaten Rezepten für Avocados auf. Diese enthalten eine Vielzahl von Vitaminen, Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren und lassen sich aufgrund ihrer samtigen Struktur für  die unterschiedlichsten Gerichte verwenden. 

Die Rezepte sind in nachstehende Rubriken untergliedert: Brote& Sandwiches- Suppen- Snacks & kleine Gerichte- Salate- Hauptgerichte mit Fleisch- Hauptgerichte mit Fisch- Herzhafte Tartes- Dips- Smoothies-Desserts-Kuchen& Co - Eis 

Dabei sind die Zutaten sehr ausgewogen und beinhalten immer geschmackliche Besonderheiten. Man erfährt stets für wie viele Personen das Rezept gedacht und ob es vegetarisch oder nicht-vegetarisch konzipiert worden ist. 

Nicht zu vergessen: Die einzelnen Arbeitsschritte werden bestens erläutert. 

Hervorheben möchte ich die "Tarteletts mit Guacamole und Champignonscheiben". Dies ist eine gelungene Verbindung zwischen französischer und mexikanischer Kochkunst. Sehr gut auch ist der "Frühlingssalat mit Garnelen, Avocado und Wachteleiern" aber auch die "Gebackenen Avocadohälften mit Ei". 

Bei den Süßspeisen punktet die "Himbeer-Avocado-Torte mit Pistazien" am meisten, nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch. 

Doch lassen Sie sich überraschen. 

Sehr empfehlenswert, auch als Mitbringsel. 

Helga König 

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Rezension: Meine Gourmet Tour de France- Julie Andrieu- Gerstenberg


Julie Andrieu reiste nahezu vier Jahre lang durch Frankreich, um sich den kulinarischen Reichtümern ihrer Heimat bewusst zu werden. Darüber hinaus wollte sie in ihr ein Gefühl für das reiche architektonische, künstlerische und sprachliche Erbe wecken. 

Ihr Buch, das im Anschluss entstand, ist in folgende Kapitel untergliedert: 

Region Paris und Mitte 
Nordwesten 
Norden Osten 
Südosten 
Südwesten 

In jedem Kapitel entdeckt man tolle Reiseimpressionen, delikate Rezepte und Fotos von den Rezeptergebnissen. Angemerkt sind stets die Zubereitungs- und Garzeiten und es wird auch erwähnt, für wie viele Personen die Zutaten ausreichen. Im Vorspann eines jeden Rezeptes liest man Anekdotisches dazu. Die Rezepte sind gut beschrieben und die Zutaten bieten kulinarische Besonderheiten, die lukullische Neugierde entstehen lassen. Die jeweiligen Köche (m/w) werden genannt und es werden auch immer zusätzliche Tipps gegeben. 

Der Reigen beginnt mit einer "Gratinierten Zwiebelsuppe", die Portwein enthält und durch den geriebenen Chantal aus der Auvergne einfach köstlich mundet. Hervorheben möchte ich die "Hasenpastete mit Cidre" aus dem ersten Kapitel und auch die "Käsewindbeutel", die ein typischer Imbiss aus dem Burgund sind. Tolle Fotos von Provins, der einstigen Hauptstadt der Grafen der Champagne und dann wieder köstliche Rezepte, so etwa von einer "Aprikosencharlotte", der wunderschöne Fotos vom Garten Claude Monets folgen,  begeistern sehr. Feine "Madeleines à la Proust" enthalten Pistazienmus Für den Romancier symbolisierten sie übrigens Kindheitserinnerungen. Mit einer "Birnen- Mandeltarte" endet das 1. Kapitel.

Es folgt, wie vor jedem anderen Kapitel eine Landkarte, der anschließend vorgestellten Region. Zum Nordwesten gehört Saint Malo, aber auch der Hafen von La Houle, wo man den Austernmarkt nicht verpassen sollte. Man liest von den Salzgärten von Noirmotier und kann sich einen Eindruck verschaffen, wie man in Nantes Jakobsmuscheln zubereitet.

Interessant sind ein Austernrezept im 3. Kapitel und auch ein Rezept für ein "Flämisches Rindergulasch", das süße Komponenten enthält. "Jakobsmuscheln mit Speck und Chicorée" ist ein Festtagsgericht für alle, die nicht in der Normandie leben. Jakobsmuscheln haben ihren Preis hierzulande. Traumhaft sind die Impressionen aus dieser Gegend. Der Felsen von Etrêtat fehlen natürlich nicht.

Der Osten… das ist das Elsass, auch Haute Savoyen. Hier gibt es dann  ganz typische Rezepte. Ein Rezept für "Flammkuchen" gehört dazu…, auch ein "Savoyer Kartoffel-Käse-Gratin". Tolle Fotos. die auf eine Kurzreise in das Elsass einstimmen.

Dann endlich kommt der Südosten mit Orten wie Lyon, Les Baux de Provence oder Menton und delikaten Gerichten wie etwa "Goldbrasse im Gemüse-Oliven-Bett" oder "Seekuckuck mit Safran". Der Seekuckuck ist eine Art Knurrhahn. Wusste ich bislang nicht...

Was noch? Ach ja, der Südwesten mit dem Périgord. Auch hier warten köstliche Rezepte und Impressionen von der Landschaft auf die Leser und Betrachter.

Ein Menü von dort könnte dann wie folgt aussehen:

Vorspeise: Gefüllte Taschenkrebse
Hauptspeise: Gefüllte Lammbrust
Nachspeise: Schokoladentarte mit Cidre-Karamell und Chili

Klingt nach Nachkochen, nicht wahr?

Maximal empfehlenswert

Helga König

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Rezension: Von ZEN und Sellerie- Unsere japanische Küche-ein philosophisches Kochbuch- Malte Hartig, Jule Felice Frommelt-at Verlag


Der Autor dieses Werkes ist der forschende sowie schreibende Koch und Philosoph Malte Härtig. In seiner Doktorarbeit hat er sich mit japanischer Esskultur und dem ZEN-Buddhismus befasst. Er mag ungewöhnliche Gedanken und schätzt die Schönheit und Vielfalt, die für ihn in den Gemüsen, im Kochen und Denken zu finden sind. Gemeinsam mit der selbstständigen Foodfotografin Jule Felice Frommelt hat er das vorliegende Buch verfasst. Dabei hat die Fotografin nicht nur die schönen Fotos realisiert, sondern auch die Rezepte mitentwickelt. 

Die beiden haben sich auf der Spreewaldinsel ein halbes Jahr lang in insgesamt sechs Aufenthalten und sieben Wochen aufgehalten und dort gekocht, fotografiert und mit einigen Bewohnern gelebt. Dabei hatten sie ein klares Konzept, das aus dem ZEN, der japanischen Tee-Zeromonie und dem Kaiseki kommt. 

Härtig schreibt, dass die Grundannahme des ZEN sei, dass es einen Schulungsweg gebe, den es zu gehen gelte. Aus dieser Annahme haben sich in Japan Künste wie Kalligrafie, Bogenschießen und die berühmte Teezeremonie entwickelt. Die Erleuchtung, die angestrebt wird, ist, die Dinge so zu sehen wie sie sind. 

Es geht den Autoren darum, Kochen als eine Form der Erkenntnis über die Welt zu zeigen. Über das Zubereiten von Gemüse, Getreide oder Tieren kommt man mit diesen in Kontakt. Über das Essen nehmen wir ihre Energie auf und verwandeln sie. Nichts geht verloren. 

Man erfährt Wissenswertes über den ZEN-Meister Dogen Zenji (1200-1253), der definierte, wie ein gutes Essen sein soll. Dabei sollte es im Kloster drei Qualitäten aufweisen: Leicht und weich, sauber und frisch sowie präzise und sorgfältig. Daraus hat sich eine Küche entwickelt, die sich "Shojin Ryori" nennt. "Shojin" ist der ZEN- buddhistische Übungsweg und "Ryori" die Art des Kochens. Es handelt sich um eine Küche, die leicht, fein, geschmackvoll und hochästhetisch ist. Sie mache zufrieden und glücklich, weil sie leicht im Magen liegt und positive Energie abgibt. 

Die Autoren haben sich an dieser einfachen Küche in ihren Rezepten orientiert und sie den Jahreszeiten angepasst. Dabei haben sie sich lose an einem Kaiseki-Menü orientiert, dessen Ursprung in der Teezeremonie liegt und so etwas wie die Haut Cuisine Japans verkörpert. 

Man erfährt im Vorfeld mehr über die Weisheit der Dinge, so etwa über die des Selleries. Bei allen Dingen stellt sich die Frage, machen wir etwas mit ihnen oder diese etwas mit uns?

Auch über die Philosophie des sparsamen Würzens und des minimalistischen Anrichtens liest man Neues und kann sich über die Mengen bei ZEN-Gerichten  kundig machen. 

Anschließend werden die Rezepte vorgestellt. 

Was ist also der Frühling, fragen die Autoren und beantworten die Frage vielschichtig. Gefallen hat mir dort besonders der Satz. "Das Potential der Welt stößt hervor und beginnt sich zu entfalten".

Vor jedem der sehr gut erklärten Rezepte liest man Warenkundliches und kann sich in ZEN-Gedanken vertiefen, die mit dem dann folgenden Rezept in Verbindung gebracht werden. 

Was erwartet Sie im Frühling? Beispielsweise ein Gericht, das sich "Spargel, schwarzer Sesam und Kirschen" nennt und wie alle anderen Gerichte mit wenig Zutaten auskommt oder auch "Weiße Misosuppe mit Tofu und Frühlingslauch", ebenfalls einfach in der Zubereitung. Ausführlich erläutert werden diverse Reistechniken und es wird  ein tolles "Ingwerreis"-Rezept präsentiert. So wird dann in den 3 weiteren Kapiteln fortgefahren. 

Man erfährt im "Sommer" mehr über die Technik des Grillens, die in Japan anders als bei uns funktioniert und erhält u.a. ein Rezept für "Japanische Antipasti" für diverse Gemüsegerichte  und ist sich nicht sicher, ob man davon satt werden kann. Aber darum geht es nicht, wen man sich mit ZEN befasst. 

Dann  kommt der Herbst. Hier bestehe  die Grundaktivität  im Sammeln.  Deshalb auch  gibt es dann Köstlichkeiten wie "Trauben und Walnüsse" oder eingelegte "Birnen", aber auch "Reis mit Steinpilzen, Nori, Sellerie und Eigelb" und anderes mehr, das für Aha-Erlebnisse sorgt. 

Was ist der Winter? 

"Er ist die Zeit der Kontraste- zwischen der Natur draußen und den Räumen, die wir uns schaffen, um unseren Bedürfnissen nachzukommen: Nach Wärme, Licht und Geselligkeit. Neben warm und kalt, hell und dunkel, drinnen und draußen geht es um Rückzug und Gemeinschaft, das Alte abzuschließen und das Neue beginnen zu lassen."

Merken Sie was?  Ungewöhnlich für ein Kochbuch, nicht wahr? Jedoch sehr, sehr lobenswert.

Gerichte aus der ZEN-Küche  im Winter sind hier beispielsweise "Sellerieschnitzel“ oder ein "Gemüsereis". 

Man liest auch Wissenswertes über die Technik der "Tempura im 4. Kapitel. Dabei handelt es sich um die Kunst der Frittierens. 

Der ZEN- Philosophie entsprechend zu kochen, ist sehr lehrreich, verhilft zu einer guten Figur und einem klaren Geist. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

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