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Rezension: Der Tegernsee- Eine kulinarische Reise-Callwey

Der Autor dieses schönen Buches ist #Franz_Kotteder. Er ist seit 30 Jahren Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung und seit 1996 als leitender Redakteur u.a. zuständig für Kultur, Reportagen und Gastronomie. Zudem ist er Autor politischer Sachbücher und hat 2006 den Journalistenpreis des Deutschen Mittelstandes gewonnen. 

Der Fotograf der vielen imposanten Bilder ist #Enno_Kapitza. Seine Schwerpunkte sind Porträts, Reisen, Reportagen sowie Cooperate für namhafte Kunden.

Vorgestellt werden in diesem Bildband nicht nur die besten #Köche am #Tegernsee und ihre bayrischen Geheimrezepte, von klassisch bis neu interpretiert, sondern auch fünf wunderschöne Orte am See und dort bemerkenswerte Adressen sowie anderes mehr. 

Untergliedert ist das Werk in die fünf Gemeinden #Gmund, #Bad_Wiessee, #Kreuth, #Tegernsee, und #Rottach_Egern.

Zunächst erfährt man immer etwas Grundsätzliches über den jeweils fokussierten Ort. Anschließend lernt man mittels Fotos und Beschreibungen interessante Gasthäuser und Restaurants kennen und erhält zur Vervollständigung immer ein Rezept aus der jeweiligen Küche plus Foto vom Rezeptergebnis. Durch die Rezepte hat man einen ersten Eindruck vom Kochniveau des vorgestellten Hauses und kann das Rezept zuhause ausprobieren.

In Gmund wird  zudem ein Hersteller von Edelbränden vorgestellt, auch der örtliche Dorfladen, der von einer Ernährungswissenschaftlerin und einem Koch geführt werden. Etwa 80 Prozent der Waren kommen aus dem Umkreis von 60 Kilometern. Der Rest aus maximal 80 Kilometer Entfernung. Bloß beim Wein sind bis zu 300 Kilometer erlaubt. Es bleiben Kaffee, Schokolade und einige Gewürze bei denen eine Ausnahme gemacht wird. Daran sollte sich  nicht nur "Dorfläden" ein Beispiel nehmen.

Mein Lieblingsrezept aus der Rubrik "Gmund" ist der "Seesaibling mit Spargelrisotto". Hierbei vermählt sich Bayern mit Italien. Genau so wünscht man es sich, wenn man ein Faible für Mediterranes hat. 

Die Geheimtipps und das Wissenswerte für Gmund und  auch für die anderen vier fokussierten Orte  sollte man unbedingt akribisch studieren, wenn man an den Tegernsee zu reisen beabsichtigt. Dass Bad Wiessee seit 1922 ein anerkannter Kurort ist,  wird der ein oder andere sicher wissen, aber dass im Jahre 1441 ein Mönch vom Kloster Tegernsee, eine kleine Ölquelle entdeckte, deren Öl als Heilmittel gegen Fieber und Ausschlag diente, ist nur Insidern bekannt. Heilbad wurde Bad Wiessee jedoch erst durch die Entdeckung von Jod-Schwefel-Heilquellen im Jahre 1909. Tolle Restaurants gibt es auch hier. So wartet das Freihaus Brenner mit einem Rezept für "Saiblingmatjes mit Hausfrauensauce" auf, das erahnen lässt wie gut man in diesem Hause kocht.

"Schusters Milch- und Kaffeebar" wird vorgestellt und Impressionen von der Landschaft dort gezeigt, die ich schon einige Male besucht habe und sehr mag. Dann gibt es grandios gute Rezepte von Athanasios Angeloussis, der in der "Klinik im Alpenpark" Köstliches kreiert. Nicht unerwähnt bleibt, dass er bereits bei Eckart Witzigmann und Dieter Müller gekocht hat. Man kann also Können voraussetzen. Die Rezepte für den "Dialog vom ganzen Zicklein" und für den "Spargelsalat" dokumentieren dies.

In Kreuth lohnt es den "Gasthof zur Weissach" aufzusuchen, das Ambiente und das vorgestellte Rezept für "Tegernseer Hechtnockerl" sind vielversprechend. Wer japanisch speisen möchte, kann das inmitten der bayrischen Landschaft bei Kudo Chiori tun und zwar in der vielversprechenden "Mizu Sushi Bar". 

Wer es ursprünglich mag, dem empfehle ich den "Gasthof Batznhäusl" in Kreuth und dort vielleicht das "Bergsteigerschnitzel". Das Rezept kann man problemlos auch zuhause zubereiten. Köstlich.

Wer kulinarisch reist, ist gewiss auch an der ersten "Tegernseer Kaffeerösterei" interessiert. Diese ist Weißach zu finden. Die Rösterei stellt 30 Spezialitätenkaffees her. Das klingt vielversprechend für Kaffeetanten wie mich.

Über eine Naturkäserei in Kreuth liest man ebenfalls Näheres und erfährt wie man ein köstliches Käsefondue zubereitet, um anschließend mehr über den Ort Tegernsee in Erfahrung zu bringen. Dort sollte man natürlich das "Herzogliche Braustüberl" besuchen, auch wenn man nicht zwingend eine "Schweinshaxn" bestellen muss. 

Von den vielen schönen, gezeigten Hotels und Restaurants eines hervorzuheben ist fast ein wenig unfair, denn alle haben ihren ganz speziellen Reiz. Den "Leerberghof"  will ich stellvertretend für alle anderen Adressen erwähnen, weil ich dort schon mal gegessen habe. Man speist hier sehr gut. Das Haus selbst: Idylle pur. Die Fotos lügen nicht.

Schön, dass es im Buch immer wieder auch Fischrezepte gibt. Das erwartet man natürlich auf einer kulinarischen Reise rund um den Tegernsee. 

Rottach-Egern toppt in der Gastronomie alles. Der Spitzenkoch #Christian_Jürgens hat dort seit 2013 drei Sterne im Guide Michelin. Mit ihm habe ich vor Jahren bereits ein Interview auf  "Buch, Kultur und Lifestyle" realisieren können. Vorgestellt wird im vorliegenden Buch das "Restaurant Überfahrt", wo er sein Können täglich unter Beweis stellt. 

Neugierig macht mich Thomas Kellermanns Kochkunst in der "Dichterstub´n in den Egerner Höfe". Sein "Gebratenes Kalbsbries mit Kohlrabi und Meerettich" ist alles andere als unkompliziert im präsentierten Rezept. Am besten man speist es vor Ort und fachsimpelt später darüber. 

Dies alles und vieles mehr kann man im Buch erfahren und wenn man möchte, sofort die Koffer packen. Es gibt viel zu bestaunen und zu genießen am Tegernsee. Wer sich zuvor informiert, muss das Rad nicht ein zweites Mal entdecken, sondern kann sich entspannt freuen, über all das, was es dort gibt.  

Maximal empfehlenswert 
Helga König

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Der Tegernsee: Eine kulinarische Reise

Rezension: Frau Kaufmann kocht- klassisch, überraschend, einfach- Karin Kaufmann- at Verlag

Dieses reich bebilderte Kochbuch ist eine Teamarbeit der Unternehmerin Karin Kaufmann, die im Bregenzerwald eine Kochschule und eine Gewürzwerkstatt betreibt und der Journalistin Karin Guldenschuh. 

Das Werk beginnt mit dem Gewürz-Einmaleins von Frau Kaufmann. Hier stellt sie erst mal ihre Gewürzkreationen näher vor und entschlüsselt diese so, dass man weiß, woraus die einzelnen Mischungen bestehen und wozu man sie verwenden kann. Danach reflektiert sie ihre Kochphilosophie, doch dann geht sie rasch zur Sache. 

Die Rezepte, die jetzt folgen, sind untergliedert in solche aus der Speisekammer, vom Bauernhof, aus dem Garten, aus dem Wald, aus dem Wasser und für die Seele. Appetitanregende Fotos von den Rezeptergebnissen machen neugierig auf die jeweiligen Gerichte, die stets gut erklärt sind. 

Aus der Speisekammer kommt beispielsweise die selbstgemachte "Tomaten-Curry-Sauce", zu deren Zutaten auch Weißwein und Knoblauchzehen zählen, eine "Himbeermarmelade" mit vergleichsweise wenig Zucker und ein leckerer "Birnenkompott" .

Bevor die Rezepte des Folgekapitels nachzulesen sind, darf man sich wundervollen Impressionen "aus dem Bauernhof" erfreuen. So sieht man nicht nur einen Eierkorb, sondern auch Hühner, Schweine und sogar eine Kuh. Hier also ist nicht Entfremdung Trumpf, sondern man soll sich die Tiere vergegenwärtigen, die später auf den Tisch kommen. Das schafft Wertschätzung und einen verhaltenen Umgang mit Fleisch.

Vertiefen kann man sich beispielsweise in die Rezepte  für  "Hühnerfrikassee mit Spätzle" oder ein "Geschmortes Hühnercurry" oder auch ein "Szegediner Gulasch" mit tollen Gewürzen, unter diesen z, B- Koriander. Die Zutaten der einzelnen Gerichte lassen bereits erahnen wie gut abgestimmt sie  auf der Zunge ihr Geheimnis entfalten und welche Duftkomposition den Genießer erwartet. 

Hervorheben möchte ich die "Gerstensuppe nur Ingwer" mit "Kassler" und auch das "Burgerragout mit Petersiliensauce", die "Geschmorten Rindvögel", gemeint Rinderrouladen und vor allem den "Tafelspitzsalat mit gebratenem Gemüse". Sehr gut auch ist das Rezept für "Gebratene Kalbsleber", bei der Thymian und Majoran eine Rolle spielen.

Beilagen wie etwa "Kartoffelsalat mit Spargel" oder ein "Gerstenrisotto" machen neugierig und natürlich all das andere, was aus dem Garten kommt. Spannend hier  sind "Rosenkohlblätter mit Ingwer und Rosenkohl mit Kastanien" 

Sehr gute Wildrezepte verführen zum Verweilen. Nicht alltäglich sind die "Rehrouladen mit Pilzen" aber auch das "Lammcurry", das aus dem Fleisch einer Lammkeule kreiert wird. 

Und dann die Fischgerichte... Hier sticht der "Zander mit Salzzitronen auf Gemüsebeet ins Auge" und neugierig auch macht die "Rote Linsensuppe mit Salzzitronen und Fisch". 

Im Bereich der Desserts und der Kuchen gefällt mir die "Birnentorte mit Joghurt" sehr gut, auch das Rezept für "Gedeckten Apfelkuchen“ und die "Eclairs mit Karamellcreme". Wer "Zwetschgenknödel" liebt, findet im Buch ein 1 A Rezept. 

Alles in allem ein wahrlich gelungene Kochbuch der Spitzenklasse, originell und unproblematisch in der Zubereitung. Hier ist eine großartige Kochlehrerin am Werk, die das, was sie vermitteln möchte, gekonnt weitergibt.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Frau Kaufmann kocht: Klassisch. Überraschend. Einfach.