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Rezension: Zu Gast im Engadin- Claudia Knapp, Mayk Wendt



Die Journalistin Claudia Knapp hat gemeinsam mit den Fotografen Mayk Wendt dieses zauberhafte und dabei sehr informative regionale Reisekochbuch mit dem Titel "Engadin" verfasst. 

Untergliedert ist das Werk in die Kapitel: 
Unterengadin 
Münstertal 
Oberengadin 
St. Moritz 
Sils 

Das Vorwort hat Rolf Sachs, Sohn von Gunther Sachs geschrieben, der zusammenfassend urteilt, dass die vorgestellten Gasthäuser stark unterschiedlich seien, mit verschiedenen Anspruchstufen, Ambienten und kulinarische Zielsetzungen, er sich allerdings auf jedes der Lokale freuen würde. 

Jedes der oben genannten Kapitel beginnt mit wundervollen Landschaftsaufnahmen und einem Landkartenausschnitt sowie Texten mit Geheimtipps und Wissenswertem. Diesen Infos folgen dann die Präsentation der Restaurants und deren Betreiber, die jeweils sehr gut porträtiert werden als auch Rezepte einiger Speisen, die dort zubereitet werden. 

Im Falle des ersten Kapitels lernt insgesamt acht bemerkenswerte gastronomische Betriebe kennen, deren Anspruchstufen, Ambienten und kulinarische Zielsetzungen tatsächlich sehr unterschiedlich, doch allesamt lukullisch sehr verlockend sind. Die vorgestellten Rezepte sind sehr gut erklärt, doch nicht alle leicht zuzubereiten, selbst für Fortgeschrittene nicht. Dennoch sollte man sich in alle Rezepte vertiefen, um so eine kulinarische Vorstellung zu entwickeln, was man zu erwarten hat, wenn man in die Region reist. 

In Brail, im letzten Dorf im Unterengadin gibt es beispielsweise ein 5-Sterne Superior Hotel. Dort kocht Dario Cadonau gemeinsam mit 12 Köchen, die alle Techniken der Kochkunst beherrschen. Die Rezepte machen neugierig. Vorgestellt werden die Rezepte für "Black- Angus-Rind mit- Selleriepüree", "Royal Lachsfilet" (Randen) und Schokolade (Birne). 

Die Folgekapitel werden alsdann nach dem gleichen Schema abgehandelt, wobei nicht in jedem der Kapitel so viele gastronomische Betriebe zur Sprache gebracht werden wie in Kapitel 1. 

Man liest von Künstlern, die die spektakuläre Natur des Oberengadin verewigt haben, auch von Schriftstellern von Philosophen wie Hermann Hesse oder Friedrich Nietzsche, der der größte Promotor des Oberengadins gewesen sei, lernt hier erneut 8 gastronomische Betriebe kennen und träumt sich vielleicht in die Villa Flor, wo man bei Ladina Florineth zu Gast ist. Viel Kunstpublikum hält sich dort auf, liest man. Ausstellungen finden hier statt und es werden gute Gespräche geführt. Für die Hausgäste kocht die attraktive Dame hin und wieder solche Köstlichkeiten wie etwa "Keule vom Zicklein" oder bereitet einen "Isola Ziegenkäse" zu. Die Rezepte dazu, lernt man im Buch kennen. 

Im Kapitel über St. Moritz entdeckt man unter den Geheimtipps eine kurze Beschreibung des "Festival da Jazz", dann unglaublich gute Rezepte aus den vorgestellten gastronomischen Betrieben und schließlich ein Foto eines supersympathischen Kochs, der wohl einer der bekanntesten in der Schweiz sein soll, gemeint: Martin Dalsass. Seine Küche ist mediterran-alpin. Die vorgestellten Rezepte von Dalsass lassen nur einen Schluss zu: Für immer in der Nähe dieses Koch zu bleiben. 

Dann werden die Grandhotels präsentiert. Im Hotel "Suvretta House" , etwas außerhalb von St. Moritz werden zum Frühstück 26 Brotsorten angeboten. Eine davon heißt "die Seele". Man erfährt übrigens wie man es zubereitet. 

Schlussendlich lernt man den legendären Ort "Sils" kennen. Neben einer doppelseitigen Landschaftsaufnahme darf man sich einen kleinen, sehr berühmten Text von Friedrich Nietzsche vertiefen. Darüber hinaus liest man Wissenswertes über das Nietzsche-Haus, lernt aber auch u.a. "Hotel Waldhaus" kennen und das "Hotel Flex". Das "Flex" wartet nicht nur  mit einem "Bio-Kalbfilet mit Kräuterkruste" auf, sondern auch mit einer "Engadiner Hochzeitssuppe" und einer besonderen Spezialität, der "Engadiner Nusstorte“. 

Die Bilder von allen Rezeptergebnissen und die tollen Landschaftsaufnahmen machen ebenso Lust auf eine Reise ins Engadin wie die Texte. Wohl dem, der die Chance dazu hat.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Winterwunder& Weihnachtszeit- Rezepte und Ideen für die schönste Jahreszeit-Callwey


Heide Christiansen, die Autorin dieses reich bebilderten Buches, das auf die Weihnachtszeit einstimmt, arbeitet als Fotoredakteurin und Fotoproduzentin in München. 

Ihr Werk hat sie in folgende Kapitel untergliedert: 
Vorbereitung auf die Weihnachtszeit 
Festliche Räume, festlicher Tisch 
Auf ins Neue Jahr 
Der Morgen im neuen Jahr 
Tischlein, ich deck Dich! 

Dazu kommen ein Vorwort, das Register, Bildnachweis und Impressum. 

Auf den ersten Seiten wird man winterlich-weihnachtszeitmäßig mittels schöner Bilder in die  Weihnachtszeit eingestimmt. Rot und Weiß, auch Grün dominieren die Impressionen, bevor man sich mit den Vorbereitungen für die Weihnachtszeit befassen kann. Diese beginnen kommerziell ja bereits im September. Doch ich meine, der November ist passender. Im Sommer und Frühherbst sind Backäpfel tabu. Auch gedanklich. Im November hält man sich lieber im Haus auf, weil die Witterung dazu motiviert und kann sich zunächst einmal theoretisch mit weihnachtszeitlicher Fenster- und Fassadengestaltung befassen, wofür es im Buch eine Anleitung gibt. 

Es folgen tolle Ideen in "Weiss & Grün", die ich edler finde als die üblichen Rot-Grün-Weiss-Gestaltungen. Sehr schön finde ich die Idee, eine weiße Amaryllis mit ihren zartgrünen Blättern in eine weiße Suppenterrine zu pflanzen. 

Erste Rezepte machen neugierig. So etwa für "Makronen mit Mandeln, Mohn und dunkler Schokolade". 

Man wird motiviert Kränze zu binden, beispielsweise mit Orangenscheiben und Zapfen und kann sich in viele tolle Ideen vertiefen, um einen originellen Adventskalender zu gestalten. Weihnachtsblumen sind ein Thema und hier Christrosen, Hyazinthen, auch Amaryllis aber gottlob keine Weihnachtssterne.

Dann werden Rezepte für Glühwein, Glögg und andere Warmmacher präsentiert. Wer keinen Alkohol mag, sollte die "Goldene Milch" probieren, die durch interessante Gewürze für sich wirbt. Man liest auch Wissenswertes über Citrusfrüchte, lernt den Unterschied zwischen einer Mandarine und einer Clementine kennen, kann sich in Rezepte vertiefen, in denen Zitronen eine Rolle spielen, so etwa "Macarons mit Lemon Curd". 

Sehr hilfreich sind für Tipps für Mitbringsel in der Adventszeit. Vorgestellt werden Bastelarbeiten und Süßes, beispielsweise Rezepte für Anisplätzchen, Mini-Apfel-Cup-Cakes (diese schauen hinreißend aus) oder veganen Lebkuchen. Zudem lernt man Geschenke hübsch einzupacken, Weihnachtsbäume zu schmücken, den Tisch festlich zu decken und sich mal wieder bewusst zu werden, wie wichtig Kultiviertheit auch in diesen Dingen ist. 

Es folgen köstliche Rezepte für Suppen und Salate für die Festtage, beispielsweise für eine "Petersilienwurzelsuppe mit Speck" oder für einen "Weihnachtlichen Salat mit Aal". Des Weiteren werden Rezepte für "Welcome Drinks" vorgestellt, so etwa für "Mandarinen-Bellini". Anschließend kann man sich mit besonderen Spezialitäten für Weihnachten befassen. Die Rezepte stammen aus unterschiedlichen Ländern. 

Eine üppige Tafel mit Köstlichkeiten aus Italien finde ich besonders spannend, aber auch die Rezepte aus Schweden, wie etwa eine "Lachstarte mit Shrimps", lohnt es zuzubereiten. Vertieft habe ich mich in die Zutatenliste für ein " Hähnchen mit Zitrusfrüchten (asiatisch)". Das Gericht kann man das gesamte Jahr über auf den Tisch bringen. Die Würzung lädt zum sofortigen Ausprobieren ein. 

Käse und Desserts sind weitere Gaumenkitzler. Inspiriert haben mich die "Miniflammkuchen" aber auch der "mit gefriergetrockneten Himbeeren bestäubte Käse". Die Desserts schmecken allesamt überirdisch. Da man sich letztlich zwischen den vielen Köstlichkeiten entscheiden muss, entscheide ich mich für "Gefrorene Bratäpfel mit Marzipan und Nüssen" (24.12.), zudem für "Griechischen Joghurt mit Cranberry-Kompott und Spekulatius" (25.12.)  und für das "Granatapfel-Dessert" (26.12.). 

Was dann noch? Schöne Silvesterimpressionen! Ein Entspannungsbad kann nicht schaden! Rezepte für die Silvester-Party und hier tolle "Appetizer und Fingerfood". Ob nun "Blätterteigkissen mit Lachs" oder "Tatar-Häppchen mit Senfkaviar" oder auch "Schinkenröllchen mit Feigen und Käse", dies und vieles mehr sprechen an und möchte ausprobiert werden. 

Sehr gut auch sind die Informationen im Hinblick auf Fondue und Gerichten, bei denen das Auge mitisst. Dabei denke ich beispielsweise an die "pochierten Rotweinbirnen" und "Austernceviche mit Limetten und bretonischem Pastis-Anisschnaps". 

Tolle Drinks in wunderschönen Behältnissen, lohnt es schon jetzt auszuprobieren. Ein Seelentröster dabei ist der "Cremelikör mit Kakaopulver" an dunklen Novembertagen. 

Ach ja, dann gibt es noch bemerkenswerte Rezepte für ein Brunch am 1. Januar und im Nachgang Rezepte für Gerichte, die im Buch nur durch Bilder verlockt haben, so etwa die "Käse-Fondues" oder die "Winterlichen Fruchtschnitten". 

Alles in allem ein "Must have", für alle die das optisch Schöne und lukullisch Gute zu schätzen wissen.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Herr Raue reist-So schmeckt die Welt-Callwey



Der renommierte hochdekorierte Koch, Restaurantbetreiber und Fernsehliebling Tim Raue nimmt die Leser dieses reich bebilderten Prachtbandes mit auf eine Reise durch vier Kontinente unserer Welt, um dort 18 kulinarische Hotspots und  90 spektakuläre Rezepte vorzustellen. Für ihn ist das Reisen übrigens seit seiner Jugend die beste Art, Geld auszugeben und sich trotzdem zu bereichern. 

Seine Reisen im Buch führen ihn nach Amerika, Afrika, Europa und Asien. Die Orte der Reiseziele auf den jeweiligen Erdteilen sind zu Beginn jedes der 4 Kapitel auf einer großflächigen Karte rot markiert. Seine kulinarische Exkursion führt ihn zunächst nach Amerika und hier nach Vancouver, New Orleans, Mexiko City, Havanna und Rio de Janeiro. 

Eine Fülle von Schnappschüssen zu Anfang des Kapitels lässt erahnen, welch Geistes Kind dieser Spitzenkoch ist, der aufgeschlossen, fröhlich und neugierig sich auf den Weg macht, um all das zu erkunden, was ihn interessiert und was er weitervermitteln möchte. Alle Städte, nicht nur jene, die er in Amerika besucht hat, charakterisiert er durch einen Beinamen. Vancouver, seine erste Station mit dem Beinamen "Die Diverse". Den beigefügten Texten dann, - Eindrücke von dem, was er dort kennengelernt hat-, erschließt sich dem Leser, weshalb er ihr Wesen auf diese Weise auf den Punkt bringt. Für ihn ist Vancouver "eine atemberaubende Metropole an der Westküste Kanadas mit einer noch viel beeindruckenderen Vielfältigkeit ihrer Küchen." 

Er vermittelt anhand von Fotos und kleinen Texten zu jedem der Reiseziele Tipps zu den besten Restaurants, Bars und Hotspots und auch handverlesene Adressen bevor er mit atemberaubenden Rezepten aufwartet. Diese sind allesamt sehr gut beschrieben. Es wird stets mitgeteilt für wie viele Personen die Zutaten gedacht sind, wie lange die Zubereitungszeit andauert und welchen Schwierigkeitsgrad ein Rezept hat. Zu jedem Rezept gibt es "Side-Facts" von Tim Raue für die tollen Rezepte, die eine Verbindung der lokalen Küche mit seiner Kochphilosophie verkörpern. So hat Tim Raue Andrea Carlson- sie kocht im "Burdock& Co" in Vancouver ein Rezept gewidmet, das den Schwierigkeitsgrad 4 trägt. Es heißt "Krabbe mit Apfelblüten, Rhabarber, Erdbeere und Radieschen". Das klingt zunächst nach Spaziergang, ist aber eine Bergbesteigung, wenn man sich in das Rezept vertieft- selbst für Hobbyköche. Die Geschmacksnuancen sind perfekt aufeinander abgestimmt. 

Sehr gut finde ich, dass bei allen Rezepten das Anrichten auch erklärt wird. Das Auge ist mit, wie wir alle wissen. 

Insgesamt 5 Rezepte sind das Ergebnis für den Trip nach Vancouver. Dann folgt New Orleans- "Die Freizügige". In diesem Zusammenhang erfährt man auch Wissenswertes über das Gewürz  "Tabasco", dessen Produktionsstätte 200 km westlich von New Orleans verortet ist. Erneut gibt es wieder Schnappschüsse, einen kurzen Reisebericht, Fotos sowie Tipps zu den besten Restaurants, Bars und Hotspots sowie auch handverlesene Adressen, bevor man wiederum 5 Rezepte kennenlernt. 

Hier finde ich die "Flusskrebsrahmsuppe" und "Tabasco Mary" besonders interessant. Das Rezept für "Tabasco Mary" ist eine Hommage an "Tabasco." Weiter geht es dann mit "Mexico City", "Die Überwältigende". Übrigens erfährt man immer wie groß die Fläche des Ortes ist, wieviel Einwohner die Stadt hat und wie weit entfernt sie zeitlich von Deutschland ist im Hinblick auf die Flugzeit. 

Auch hier wieder viele Infos und 5 Rezepte. Erwähnt wird Jorge Vallejo, der für Tim Raue einer der zehn besten Küchenchefs ist, bei denen er je gegessen hat. Eine Idee davon erhält man, wenn man das Rezept für "Weiße Maissuppe" studiert hat und mit etwas Mut auch nachkocht. Spannend zudem ist das Rezept für "Guacamole", das eigentlich ein aztekisches Gericht und deren Basis die Avocado ist.

Havanna, "die Persönliche", ist das nächste Ziel. Sehr gut porträtiert in ihrer Zwiespältigkeit, erfährt man welches Restaurant das offenbar beste in der Stadt ist und das es sich beim "Paladar Grados" um ein familiengeführtes Restaurant handelt. Bei den 5 Rezepten möchte ich "Ceviche Habana" hervorheben. Der marinierte Thunfisch ist wie zu erwarten "hot". Vielleicht das Lebensgefühl der Menschen dort wie die Musik auch dokumentiert.. 

Rio de Janeiro, "die Flüchtige", nennt Raue so, weil das Leben in seiner Flüchtigkeit hier Programm zu sein scheint. Samba-Rhythmen spiegeln die Kultur der Stadt. Man lernt das Leibgericht der Brasilianer kennen aber auch ein Rezept für "Caipirinha", bevor es weiter geht nach Afrika, genauer in zwei Metropolen dieses Kontinents und zwar nach Marrakesch und nach Kapstadt. Marrakesch gilt als "die Quirlige", als "eine Stadt voller lebensfroher Menschen, die ihre Heimat mit Enthusiasmus präsentieren." Tolle visuelle Eindrücke und einfühlsame Texte machen neugierig auf diese Metropole und "The White Camel" außerhalb, aber auch darauf, die 5 präsentierten Rezepte auszuprobieren. Weshalb nicht mal vegetarisch? "Couscous mit Tomate und Möhre á la The White Camel", schmeckt nach Orient. Geheimnisvoll.

Kapstadt, "die Duftende", sei eine Stadt, die polarisiert. Was das bedeutet, erschließt sich im Text, der dann folgt. Hervorheben möchte ich hier das "Straußensteak mit Kräutern, Knoblauch und Limette", das gut zu Kräuterbutter und ein Glas Pinotage passt. 

7 Orte in Europa und zwei Inseln  kommen alsdann zur Sprache. Es handelt sich um Lissabon, Madrid, Lyon, St. Moritz Warschau, Sizilien und Kreta. Interessante Auswahl! Auch hier wird in gleicher Weise vorgegangen wie bei den Metropolen zuvor. Vieles scheint aber vertrauter trotz seiner Verschiedenheit. Umwerfend gute Rezepte, die Lissabon widerspiegeln, so etwa "Ramiros Garnelen im Sud", beeindrucken ebenso wie die "Roten Garnelen mit Olivenöl und Knoblauch" aus Madrid. Meine Lieblingsstadt-kulinarisch- in Europa ist Lyon, "die Ursprüngliche". Die Stadt sei das Epizentrum der kulinarischen Moderne, der Nouvelle Cuisine, und sei untrennbar mit dem Namen Paul Bocuse verbunden, so Tim Raue. Göttliche Rezepte, unter ihnen "Wolfsbarsch mit Blätterteig und Sauce Bearnaise" lassen erahnen, dass hier einst ein Küchengott zuhause war, dem man huldigen muss, durchaus auch mit einem "Salade Saucisson Lyonnaise". 

Spannend auch Warschau, "die Widersprüchliche" und die völlig andere Küche dort. "Blumenkohl auf polnische Art mit Limettenkompott und Kartoffel-Aioli" ist einen Versuch wert, wobei mein Herz dann doch mehr für Kreta schlägt. Tolle Bilder und eine sehr gute Beschreibung, nebst Tipps machen neugierig auf die Rezepte. Das Rezept für " Griechischen Salat" überzeugt ebenso wie der "Gebackene Schafskäse". Beides nicht problematisch in der Zubereitung, aber im Ergebnis köstlich. 

Dann natürlich Asien! 4 Metropolen. Istanbul, Phuket, Singapur und Tokio. Auch hier wieder Kurzcharakterisierungen, Bilderwelten, eine Menge Infos und Adressen. Gegensätzlicher können Städte nicht sein, auch was die Speisen betrifft! Mich sprechen die japanischen Speisen am meisten an. Vielleicht weil sie, wie Tim Raue schreibt,  durch die Stadt inspiriert sind, die "eine glitzernde Inspirationsquelle und die kulinarische Metropole schlechthin" verkörpert. "Garnelen-Tempura mit Fenchelgrün und Orangenzeste" sind nicht unkompliziert herzustellen aber vorzüglich im Geschmack. Ausprobieren lohnt sich.
 
Das Buch ist eine Herausforderung an alle, die am heimischen Herd sich die Welt erkochen möchten und zwar auf höchstem Niveau.  Berauscht von die vielen visuellen Sinneseindrücken im Buch ist man motiviert genug durchzuhalten, wenn es schwierig wird. Kulturelle Vielfalt ist das Programm, das vermittelt wird und den Gaumen schult.  Genau das, was ich zu schätzen weiß.

Maximal empfehlenswert

Helga König

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Rezension: Die Küche von Amalfi-Sonnige Rezepte von Italiens schönster Küste- Ursula Ferrigno- Gerstenberg



Dieses wunderbare Buch mit traumhaften Impressionen von Nassima Rothacker stammt aus der Feder von Ursula Ferrigno, die auch das Vorwort verfasst hat. Hier schreibt sie zunächst allgemein Wissenswertes zur "göttlichen Küste" in Italien, die am Mittelmeer gelegen, 13 Gemeinden umfasst. Die Autorin wurde hier geboren und lebte bis zu ihrem 12. Lebensjahr dort. Mit ihren Eltern zog die nach Großbritannien um, besuchte allerdings alljährlich ihre Großeltern in diesem Paradies des Südens, das sie heute noch so sehr liebt wie damals. 

Ferrigno erzählt von ihrer Leidenschaft für Lebensmittel und auch wie sich diese entwickelt hat. Alsdann entfaltet sich der Rezeptteil des Buches, untergliedert in:
 
-Vorspeisen- Antipasti 
-Brot&Pizza- Pane e Pizza
-Nudeln-Pasta 
-Hauptgerichte-Piatti 
-Principali Gemüsebeilagen & Eingemachtes- Contorni e Conserve 
-Dessert & Getränke-Dolci 

In diesen Kapiteln wird man stets eingangs mit wundervollen Impressionen beschenkt, die die Rezepte den Betrachtern näher bringen und einen Eindruck vermitteln, wo sie entstanden sind. Warenkundliche Besonderheiten werden dann jeweils textlich vermittelt, so etwa zum Thema "Büffelmozzarella" oder "Sardellen" bei den Zutaten für Antipasti. 

Es folgen köstliche Rezepte, alle gut nachvollziehbar, schrittweise erläutert und durch ein Foto vom jeweiligen Rezeptergebnis abgerundet. Hervorheben möchte ich "Gebackene Tomaten a la Ferrigno". Eine delikate Vorspeise, die Tomatenfans begeistern wird. Zitronen, Oliven und Tomaten, die gehören einfach zur Küche von Amalfi, sind italienisches Kulturgut. 

Im 2. Kapitel, das mit Warenkundlichem über "Mehl in all seiner Raffinesse" seinen Anfang nimmt, werden sehr gute Brot- und Pizzarezepte vorgestellt. Hervorheben möchte ich hier ebenfalls etwas "Tomatiges" und zwar die "Tomaten-Oliven-Tartes", die mit einem Maisgriesboden zubereitet werden und mit Ziegenkäse, Kirschtomaten und delikaten Kräutern auf dem Belag bestens zu einem Glas kühlen Rosé passen. 

Das Kapitel über Nudeln beginnt mit Wissenswertem über Pasta. Hier erfährt man u.a., welche Nudelformen an der Amalfiküste besonders beliebt sind und dass das Rezept für die Pasta-Sorte, das aus dem Heimatort der Autorin stammt, vermutlich auf die Römerzeit zurückgeht und von der UNESCO als eine der weltweit ältesten Nudelsorten anerkannt sei. 

Die Leser erwartet eine Vielzahl köstlicher Nudelgerichte aber auch ein Rezept für "Gefüllte Pfannkuchen", des Mehls wegen. Alle Pasta-Rezepte lohnt es nachzukochen. Köstlich sind nicht zuletzt die "Spaghetti nach Capri-Art". Die Ingredienzien passen ideal zueinander. 

Bei den Hauptgerichten im dann folgenden Kapitel erfährt man zunächst Wissenswertes über Fische in der Region und lernt dann tolle Fischgerichte kennen, so etwa "Mit Fisch gefüllte Zucchiniblüten" oder auch "Gegrillter Fisch mit Minzesauce". Beide Gerichte enthalten sehr gut, aufeinander abgestimmt Zutaten. Bei den Fleischgerichten geht es primär um Geflügel, Kalb und Lamm, stets wunderbar aromatisiert. Hervorheben möchte ich die "Kalbsschnitzel mit Kapernsauce", ein Gericht, das,  wie man liest, an der Amalfiküste besonders beliebt ist. Die Salz-Essig-Noten der Kapern machen die Speise  pikant. 

Im Kapitel über "Gemüsebeilagen und Eingemachtes", liest man zunächst Wissenswertes über den Gemüseanbau in der Region und lernt  dann exzellente Rezepte kennen. Das Rezept für den "Brotsalat mit Tomaten und Mozzarella" ist ein wunderbares Sommergericht, das mit wenig Aufwand hergestellt werden kann. Sehr delikat auch ist der "Auberginen-Parmesan-Auflauf", der typische Aromen Italiens enthält. Wer  es gerne cremig mag, kommt hier auf seine Kosten.

Ein wirkliches Highlight sind die "Desserts und Getränke". Hier betört bereits das doppelseitige Eingangsfoto durch eine Fülle von Zitronenbäumen. Dann liest man Wissenswertes zu "Eiscremes" und "Limoncello" und darf sich in typische Kuchenrezepte vertiefen. Dazu gehört der "Amalfi-Zitronenkuchen", den man für festliche Anlässe mit diversen Sonderzutaten aufpeppen kann. 

Neugierig hat mich das Rezept "Großmutters hausgemachte Torte" werden lassen. Buttercreme und Vanillencreme spielen hier eine maßgebliche Rolle. An den Fettgehalt der Torte denkt man besser nicht, wenn man damit ein Attentat auf Kaffeetafelgäste verübt..

Mein Lieblingsrezept  nennt sich "Biscotti mit Feigen, Aprikosen und Pistazien". Diese Leckerei wird zu Eis oder Kaffee gereicht und ist eine wirkliche Seelentrösterin. Sehr gut auch ist die "Nektarinen-Mandel-Tarte". Genau mein Geschmack, speziell weil die Früchte je nach Monat variiert werden können. So kommt keine Langeweile auf.

Sehr gute Eiscreme-Rezepte und ein Rezept für Zitronenlikör lassen die Leser noch lange von der Amalfi-Küste träumen und den lukullischen Besonderheiten dort.

Was spricht für dieses Italienkochbuch? Tolle Fotos, sehr gute Rezepte  und hervorragende Einblicke in die kulinarischen Vorlieben der beschriebenen Region, deren Romantik atemberaubend ist..

Maximal empfehlenswert

Helga König

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Rezension: Auf Vorrat- Margit Brauneder& Karin Buchart-Servus



Margit Brauneder und Karin Buchart zeigen in diesem Ratgeber, wie man bestimmte Lebensmittel natürlich einkocht, fermentiert und haltbar macht. 

Zunächst wird man mit Basiswissen zur Vorratshaltung vertraut gemacht. Wissen muss man, dass es zwei grundlegende Strategien gibt, um Lebensmittel haltbar zu machen. Diese Strategien werden sehr gut vermittelt. Jede Strategie benötigt bestimmte Utensilien, wenn das Ergebnis zufriedenstellend sein soll. Auch darüber wird man gut aufgeklärt und kann sich anhand einer Tabelle zu Lagerung und Haltbarkeit schlau machen. 

Alsdann erfährt man Wissenswertes zum Fermentieren von Gemüse, Obst und Kräutern. Seit etwa 13000 Jahren bereits werden Lebensmittel fermentiert, damit sie länger haltbar sind. Nicht zuletzt weil die Fermentation momentan eine "richtiggehende Renaissance" erfährt, ist sie auch Gegenstand dieses Buches, in dem man sich u.a. mit der 3-Phasen-Fermentation befasst und dabei u.a. erfährt, was beim Fermentieren schief gehen kann. Achtsames Arbeiten ist also angesagt. Auch über gesundheitliche Wirkungen von fermentierten Lebensmitteln wird man aufgeklärt. 

Kombucha, ein "angenehmes, säuerliches und leicht moussierendes Getränk" ist ein Thema. Auch hier wird erklärt verständlich, wie die entsprechenden Fermentationen funktionieren. Alsdann geht es um die Fermentationen von Wasserkefir, weiter dann um Essig und hier ums entsprechende Einlegen, Ausziehen, Sauerhonige und Shrubs. Shrubs sind übrigens Essiggetränke, die eine kurze Fermentation über 2 Tage durchmachen. 

Theoretische Aufklärung erhält man zudem über das Haltbarmachen mittels Salz oder Zucker. Dabei ist eine Fülle von Zuckerarten aufgelistet. E-Nummern werden genannt, auch die jeweilige Süßkraft und es wird aufgezeigt, welche Zuckerarten und Süßungsmittel überhaupt zum Haltbarmachen von Lebensmitteln geeignet sind. Welche Rolle beim Gelieren Pektine spielen, wird auch erklärt Dann erfährt man Näheres über eine alte Methode des Haltbarmachens von Konfitüre. Sie heißt "Einblitzen". Ein Rezept für "Erdbeermarmelade" macht klar, wie es funktioniert. 

Weiter geht es im theoretischen Teil mit Sterilisieren von Obst und Gemüse. Hier werden dann drei Arten besprochen und gut verständliche Basisrezepte mitgeliefert. 

Was noch? Haltbarmachen mit Ölen und Fetten, auch mit Alkohol und zu guter Letzt mittels Trocknen. Will man alles ausprobieren, ist man  pausenlos damit beschäftigt. Langeweile kommt nie mehr auf.

Im Anschluss an den theoretischen Teil, der bereits offenbart wie arbeitsintensiv es für unsere Großmütter war, Vorräte anzulegen, folgen die über 130 Rezepte, untergliedert in: Gemüse; Pilze; Obst; Getreide & Nüsse; Käse; Kräuter & Gewürze sowie Wildkräuter. 

Diese Rezepte werden allesamt gut erklärt. Stets wird im Vorfeld die Haltbarmachung mitgeteilt, Ziehzeit und Reifezeit sowie die Dauer der Haltbarkeit werden auch genannt. 

Die Zutatenliste und die Zubereitung ist  stets übersichtlich und damit nachvollziehbar. Tipps und Inspirationen und Infos gibt es noch dazu. Was will man mehr?  Informieren und machen, kein Buch für Schwätzer.

Ganz wunderbar finde ich die vielen ungewöhnlichen Rezepte, die Essen und Trinken zu einem Abenteuer machen. Beispiele hierfür sind: die Sauerkrautvarianten, die Safranbirnen, der tiefrote Glühholler, der Wurzelwein, die fermentierten Marillen und vieles andere mehr. 

Wer nach der Lektüre tätig wird, hört nicht auf zu Experimentieren. Hier wird die Neugierde immer wieder herausgekitzelt. Dass die Rezepte gesund, nachhaltig und verdauungsfreundlich sind muss rot gekennzeichnet werden.

Wer gerne Käse mag, dem empfehle ich die "Vogelbeermarmelade" aus den Früchten der Eberesche. Köstlich! 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Der Fischer und der Koch- Lukas Nagl-Servus



Das Autorenteam dieses Buches besteht aus 6 Personen, dem 2023 vom Gault&Millau zum "Koch des Jahres" gekürten Lukas Nagl, den Fotografen Patrick & Helga Kirchberger, der Grafikerin Melanie Kraxner und den Textern Georg Kukuvec sowie Tobias Müller. Über alle Personen erfährt man mehr auf den letzten Seiten des aufwendigen Werkes.

Dieses ist in 5 Abschnitte untergliedert. Dabei erfährt man im 1. Abschnitt zunächst etwas über die fünf Regionen innerhalb von Flüssen, in denen bestimmte Fische vorkommen. Den Anfang nimmt die "Forellenregion" nahe der Quelle und das Ende ist dann die "Flunderegion" Im Falle der Donau befindet sich diese am Schwarzen Meer. Natürlich gibt es noch andere Fische in der jeweiligen Region, aber die Regionen werden nach den Leitfischarten benannt. Auch bei Seen verhält sich dies so. Dort hängt es von der Seehöhe ab, welche Fische vorrangig vorkommen. Leitfisch der Seen in niedrigen Regionen ist der Zander. 

In der Folge lernt man Fischereitechniken kennen. Diese werden sehr gut und ausführlich erklärt. Zur Sprache kommen: Stellnetze, Daubeln, Reusen, Fanleinen sowie Stangen- und Angelfischerei. 

Man lernt anschließend Wissenswertes über Flüsse und Seen als Kulturlandschaft kennen aber auch ebenso Wissenswertes über das Kulturgut Fisch. Vorgestellt wird die Fischvielfalt in Österreichs Flüssen und Seen und speziell das Seefischen im Salzkammergut. Letzteres wird in Wort und Bild ausführlich und sehr gut vermittelt. 

Alsdann folgen die Grundlagen der Fischküche. Diese werden präzise beschrieben und anhand von Fotos visualisiert. Man lernt nicht zuletzt Fische auszunehmen, beim Hecht die Y-Gräten zu entfernen und viele unterschiedliche Fische fachgerecht zu zerlegen. Aufgeklärt wird man über die Gräte, das Schröpfen, über die Fischhaut, die Innereien, zu denen auch Fischbäckchen zählen. Dann lernt man u.a. noch Konservierungstechniken kennen, zu diesen zählt auch "Ceviche" auch "Katsuobushi", beides asiatische Konservierungstechniken. 

Es folgen, ebenfalls ausführlich und gut erläutert, Gartechniken, bevor man mehr über das Flussfischen in der Donau erfährt. Auch bei diesem Textbeitrag finden sich viele eindrucksvolle Bilder, die einem das Gefühl vermitteln, beim Fischen dabei zu sein. 

Was dann folgt, sind traumhafte Rezepte und Anregungen, beginnend mit Basis und Grundlagen Hier kommen Gewürze, Fonds und gute Mayonnaisen zur Sprache. Tolle Gewürzmischungen machen neugierig, nicht zuletzt das "Flusskrebsgewürz". 

Es geht weiter mit "Selch & Stanglfisch". Hier werden die Zutatenlisten stets gut beschrieben und die Zubereitung immer schrittweise, gut nachvollziehbar, erläutert. 

Als Nächstes gibt es Rezepte für "Flusskrebse". Hier möchte ich hervorheben "Paprika gefüllt mit Fischfaschiertem, Flusskrebsen und Tomatensauce", sehr delikat und nicht kompliziert in der Zubereitung. Zudem "Ceviche vom Flusskrebs", ein ideales Sommergericht. Genau das, was ich mag. Zitronig und dabei scharf mit asiatischen Gewürznoten. 

Weiter geht es dann mit "Rohes, Kaltes und Konserviertes". U. a. werden 4 Reinaken-Matjes-Salate präsentiert. Sehr schöne Variationen. "Joghurt-Grüner Pfeffer" ist mein Favorit. 

Köstliche Fischsuppen und –saucen werden vorgestellt, auch "Schnelle Fischgerichte", wie etwa "Forelle blau". Anschließend dann "Eintöpfe und Schmorgerichte". Hier hat mir der "Fischgulasch mit Stör" am besten gefallen. 

Besonders bemerkenswert sind die Rezepte für "Gebratenen und gebackenen Fisch". Hervorheben möchte ich die "Lachsforelle im Röstimantel" und den "Karpfen, gebacken nach Meinrad Neukirchner". Festtagsgerichte. Eindeutig! 

Köstliche Rezepte für "Faschierten Fisch" runden den Rezeptteil ab. 

Dann liest man Wissenswertes über Fliegenfischen, das es schon in der Antike gab und kann sich in ein hochinteressantes Fischlexikon- Von Aal bis Zander – vertiefen. Zu jedem der angeführten Fische erhält man Infos zum Lebensraum, zur Fangmethode, dann wird der Fisch akribisch beschrieben, die Zubereitung ebenfalls vorgestellt, die Saison kommt zur Sprache, die guten Kombinationsmöglichkeiten, die Zubereitungsarten und Hinweise auf jeweilige Rezepte im Buch.

Neben Buchtipps und vertiefende Lektürehinweise wartet noch ein Textbeitrag mit dem Titel "Fischzucht im Waldviertel" darauf, gelesen zu werden. 

Alles in allem ein Prachtband, der vor allem die Leser kenntnisreicher macht und Hobbyköche neugierig darauf, all die tollen Rezepte auszuprobieren. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Vive la France- Laurence Mariotte- Gerstenberg




Laurence Mariotte, der Autor dieses wunderbaren Buches ist ein namhafter französischer Fernsehkoch, der in vorliegender Publikation Klassiker der französischen Küche vorstellt. Wie Mariotte in seinem Vorwort hervorhebt, sind die vorgestellten 80 Rezepte ein Querschnitt der französischen Kulinarik. Mittels Erläuterungen und Anekdoten rundet der Autor das Bild der lukullischen Seite Frankreichs gekonnt ab.

Begleitet werden die Rezepte darüber hinaus von tollen Fotos, die nicht nur Rezeptergebnisse, sondern auch das Ambiente drum herum appetitanregend visualisieren.

Untergliedert sind die Rezepte in: 
Vorspeisen 
Hauptgerichte und Beilagen 
Desserts 
Grundrezepte 

Man erfährt stets für wie viele Personen die Zutaten ausreichen und wie lange die Vorbereitung und Zubereitung dauert. Die Zutaten sind jeweils übersichtlich aufgelistet und die Rezepte werden- gut nachvollziehbar- schrittweise erklärt. 

Viel Cholesterin, noch mehr gesättigte Fette, viel Zucker, jedoch insgesamt beste Produkte, kein Industriemüll, von allem nicht zu viel, der Koch schlank, die Genießer gut gelaunt, weil sie wissen, dass sie sich solche Highlights nicht jeden Tag gönnen werden und sie deshalb auch ohne schlechtes Gewissen die vorgestellten Köstlichkeiten schlemmen können. Das ist es wohl auf den Punkt gebracht.

Was sollte man hervorheben? 

Bei den Vorspeisen die "Ofeneier mit feinen Kräutern". Umwerfend gut im Geschmack und nicht kompliziert in der Zubereitung. Der Kick es das Muskatnussaroma. Vielleicht auch die mit Käse überbackene "Zwiebelsuppe"? Ihr Ursprung soll im Pariser Stadtviertel Montmartre liegen. Mit geriebenem Gruyère überbacken schmeckt sie tatsächlich am besten. Das Rezept für "Entenleber-Terrine" werde ich gewiss nicht zubereiten und zwar  aus Tierschutzgründen. Finde es aber gut, dass es als Klassiker im Buch nachzulesen ist. Bewusstsein entsteht mit der Zeit.

Hingegen überzeugt mich das Rezept für "Quiche Lorraine", dessen Ursprung Lothringen ist und das sich auch als Imbiss an einem Weinabend mit Freunden eignet. 

Bei den "Hauptgerichten & Beilagen" wird man zunächst von tollen Fisch- und Schalengerichten positiv überrascht. So wird bei den "Gratinierten Jakobsmuscheln" anhand von Schaubildern sogar gezeigt, wie man die Muschel öffnet und reinigt, bevor man sie zubereitet. Die "Muscheln in Weißwein" sind ganz einfach in der Zubereitung, doch von Geschmack her superb. "Die Seezunge nach Müllerinart" überzeugt und ist ebenfalls nicht kompliziert herzustellen. 

Bei den Fleischgerichten, mit denen es dann weitergeht, möchte ich folgende Rezepte hervorheben: "Entrecôte mit Sauce Béarnaise". Am besten man baut Estragon selbst an, dann gibt es auch keine Probleme mit der Zubereitung der Sauce. Sehr gut gefallen haben mir zwei Gerichte, die sich nur durch wenige Zutaten unterscheiden: Das "Provenzalische Schmorfleisch" und "Boeuf Bourguinon". Dabei gebe ich dem "Provenzalische Schmorfleisch" den Vorzug wegen der mediterranen Geschmacksnoten.

Sehr gute Kalbsgerichte erwarten zudem die Leser und ein wunderbares Rezept für ein "Hähnchen nach Art des Vallée D Àuge". Die Normandie lässt grüßen…! 

Sehr feine Gemüsegerichte machen neugierig. Da sind beispielsweise die Rezepte "Erbsen auf französische Art", auch das "Ratatouille nach Nizza-Art", die es lohnt, nachzukochen, und sich ganz zu Tisch in Frankreich zu fühlen. Die Kartoffelgerichte im Buch werden Kartoffelliebhaber*innen entzücken und dann werden alsbald die "Dessertrezepte" die Süßmäulchen sehr begeistern. 

Ein Traum ist die "Erdbeercharlotte". Durch die gewählten Zutaten ist sie keine Fettbombe, sondern ein proteinhaltiger. köstlich erfrischender Abschluss eines gelungenen französischen Menüs. Die Schneeeier, genannt "Ile Flottante" sind natürlich ein Hochgenuss. Schön, dass anhand von Bildern gezeigt wird, wie man sie herstellt. Die "Zitronentarte" schmeckt im Sommer gekühlt am besten und die "Crêpes Suzette" sind das Highlight, das immer willkommen ist. 

Diese und viele andere gute Rezepte warten auf die Leser. Darüber hinaus noch tolle Grundrezepte für Fonds und Teige wie auch für Eis. Zudem werden Menüs für verschiedene Anlässe aus den Rezepten zusammengestellt. Kreative gehen vielleicht lieber selbst zu Werk und überlegen, was wozu zu welchem Anlass passt. 

Meine Empfehlung für heute Abend, 19. Juli 23 
Vorspeise: "Lauch mit Vinaigrette" 
Hauptspeise: "Muscheln in Weißwein" 
Dessert: "Pfirsich Melba" 

Dazu ein Glas kühlen, trockenen Rosé oder auch zwei. :-))

Maximal empfehlenswert 
Helga König

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Rezension: Gemüse und Obst- Einfach fermentieren- Sybille Hunger-Esther Meinel-Zottl-at Verlag




Dieses Buch befasst sich mit einer sehr alten Kulturtechnik, konkret dem Fermentieren von Gemüse und Obst. Dabei handelt es sich um eine der ältesten Konservierungsmethoden der Welt. 

Die Autorin, Sybille Hunger, vermittelt zunächst Grundlagen im Hinblick auf diese älteste Biotechnik der Menschheit und bedeutet, worin die Vorteile des Fermentierens liegen. Vielleicht besteht ein Hauptvorteil darin, dass man auf Essig und Zucker verzichten kann und damit das Einlegen wesentlich gesünder ist. 

Ausführlich wird man über Milchsäuregärung aufgeklärt. Alsdann kann man sich in die fünf Schlüsselfaktoren für ein garantiertes Gelingen vertiefen, erfährt mehr zu Salz, welches die Fermentation steuert, auch wie man Starterkulturen züchtet und kann sich dann ausgiebig –zunächst mal theoretisch- in die Praxis vertiefen. Diese Seiten sollte man  vielleicht mehrfach lesen, um sich die Vorgänge bewusst zu machen. Es ist nicht unkompliziert.

Weiter geht es mit Grundrezepten und einem sehr nützlichen Saisonkalender. Danach beginnt der Rezeptteil, untergliedert in die Jahreszeiten, denen Spezialitäten und Genießerrezepte folgen.

Bei den Fermentierungsrezepten werden nicht nur gängige Obst- und Gemüsesorten verwandt, sondern auch fast vergessene wiederentdeckt. 

Besonders gut gefallen haben mir die Rezepturen für fermentierte Spargel- aber auch Gurkenvariationen und neugierig macht mich das fermentierte Tomaten-Sugo. 

Zwischen den gut erklärten Rezepten entdeckt man immer wieder spannend zu lesende Textbeiträge, so etwa zu Wildkräutern, mit denen man Fermente verfeinern kann. Nicht nur Gemüse, auch Obst kann man fermentieren, vielleicht nicht alle Sorten, aber ein "Quitten-Apfelrelish" überzeugt auf jeden Fall.

Die spannendsten Rezepte findet man im Kapitel "Herbst" der Erntezeit vieler köstlicher Gemüsesorten.

Im Winter dann darf man beispielsweise Rosenkohl aber auch salzige Zitronen fermentieren, um sich dann den Spezialitäten zuzuwenden, nicht zuletzt "Kimchi" einem Gericht aus Korea, über dessen kulturellen Hintergrund man ausführlich unterrichtet wird. 

Gut gefallen hat mir der Textbeitrag zu heimischem Ingwer und das Rezept dazu. 

Was noch? Ach ja, "Genießen". "Fingerfood" fällt darunter, Für eine sommerliche Tafel. Warum nicht?

Fermentieren ist der Trend in Zeiten, wo Strom knapp wird und man sich dem zuwendet, was es seit ewigen Zeiten gab und mit dem man gut gefahren ist. Zeitgemäße Rezepte beweisen, dass es hier nicht um einen alten Hut geht, sondern um etwas neu Entdecktes, was richtig gut und sinnvoll ist. 

Habe einige Rezepte ausprobiert.  Die Ergebnisse haben mich überzeugt.

Großes Lob für die tollen Fotos von  Ester Meinek-Zottl

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Greens& Beans-Anne-Katrin Weber, Wolfgang Schardt- at Verlag




Anne-Katrin Weber, die Autorin dieses Buches, ist Köchin und Ernährungswissenschaftlerin, freischaffende Autorin und Foodstylistin. Einige ihrer Koch- und Backbücher wurden mit Preisen ausgezeichnet. Wolfgang Schardt ist einer der erfolgreichsten Food-Fotografen Deutschlands. Beide verbindet nicht nur eine lange Freundschaft und die Liebe zum Essen, liest man, sondern auch ihr gemeinsames kulinarisches Magazin. Dort lebten sie ihre Liebe zu kreativer, köstlicher Gemüseküche aus. 

Im ihrem  gemeinsamen Buch geht es um Gemüse- und Hülsenfrüchte, (Greens & Beans) erfährt man gleich eingangs im Vorwort und was damit gemeint ist, liest man in der Folge. Wer pflanzliches Protein sucht, ist hier genau richtig. 

Auf einem doppelseitigen Foto werden Hülsenfrüchte zunächst veranschaulicht. Einige davon kannte ich bislang noch nicht,  so etwa  Mung Dal, Urid Dal, Toor Dal und Augenbohnen. 

Auf den Folgeseiten kann man sich dann schlau machen, worum es  sich bei den gezeigten Hülsenfrüchten  handelt. Man erfährt stets etwas zu: Geschmack, Einweichen, Kochzeit, Konsistenz und Besonderheit. Welche Vorteile Hülsenfrüchte haben, wird umfangreich und sehr gut erläutert, bevor man Sprossen auf Fotos kennen- und damit auch zu unterscheiden lernt. Gut erläutert wird der Unterschied zwischen Sprossen und Microgreens und wie man beide zieht. 

Nach dem sehr erhellenden Warenkundeteil folgen die Rezepte, untergliedert in: 

Breakfast, One Bowl, One Pot, One Pan, One Oven, Sweets. 

Beeindruckend sind die schönen Food-Fotos. Sie laden ein, die gut erklärten Rezepte nachzukochen. Neben diesen werden in speziellen Textbeiträgen einzelne Hülsenfrüchte in ihrer Funktion als Zierde für den Garten vorgestellt, so etwa Lupinen, die schon seit Jahrtausenden angebaut werden und überaus eiweißreich sind, darüber hinaus alle essentiellen Aminosäuren enthalten, reich an Ballaststoffen und purinarm sind. 

Im Rahmen der Gericht möchte ich den "Mediterranen Linsensalat" hervorgeben. Sehr gesunde Zutaten hat das Gericht, ist raffiniert kombiniert und hat ein gutes Geschmacksergebnis. Super auch die Gerichte "Linsen-Gemüse-Stampf mit Rotweinpilzen" und "Linsen und Spätzle". Die Zutaten für die Linsen bewirken ein tolles Aroma. Wer fragt dann noch nach einer Rindswurst als weitere Beilage? 

Lesenswert auch der Textbeitrag über "Alb-Leisa", das sind die Linsen von der Schwäbischen Alb. Vier Sorten wachsen dort. Rund 110 Biohöfe auf der Schwäbischen Alb und im Alpenvorland sollen zwischenzeitlich die Traditionsfrucht wieder anbauen. Dabei sei der Ernte- und Reinigungsaufwand sehr groß. Wer solche Linsen isst, sollte es mit großer Wertschätzung für die Erzeuger und die Produkte tun. 

Sehr gute Rezepte für Brotaufstriche und Dips lassen aufhorchen und bemerkenswerte Pfannengerichte lohnt es nachzukochen. Alle sehr proteinreich und mit vielen anderen guten Nährstoffen versehen.

Fleischlos zu essen, kann sehr delikat sein. Das beweisen  speziell die "Karotten-Kichererbsen-Buletten" aber im Grunde alle Speisen in diesem Kochbuch. 

Was noch? Der Artikel "Tofu aus dem Wendland" ist sehr aufschlussreich. Hier erfährt man, wie dieser überhaupt gemacht wird. 

Sehr delikat sind die "Tomaten-Tartelettes mit Weisser Bohnencreme", ideal zu einem Glas Rosé, wenn Gäste kommen. "Gefüllte Auberginen mit Marokkanischen Linsen" sind ein schönes Sommergericht, das auch  ohne Fleisch auskommt und dieses der Geschmacksnuancen wegen ohnehin vergessen lässt.

Wer mag, kann auch süße Gerichte ausprobieren, die Hülsenfrüchte enthalten. Erster Versuch, nicht unbedingt, wenn Gäste kommen! Man muss sich erst mal überzeugen, bevor man  bei anderen den Versuch starten kann.

Die Rezepte im Buch überzeugen, allein schon wegen des hohen pflanzlichen Proteingehaltes, aber auch der magen- und darmfreundlichen Gewürze wegen. Inspirierend, die vielen Rezepte, die  verdeutlichen, dass es  neben Suppen mit Hülsenfrüchten, noch viele, viele andere Möglichkeiten gibt, diese Früchte in Rezepte einzubauen. 

Sehr empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: fatto a mano- Lorenas Autuoris italienische Küche-at Verlag




Auf dem Deckblatt dieses reich bebilderten Kochbuchs erfährt man nicht nur den Titel, sondern auch, dass es sich um handverlesene Rezepte für Alex Silva und #Herbert_Grönemeyer handelt. Zudem, dass es das Kochbuch zum neuen Album des Musikers Herbert Grönemeyer sei. 

Alex Silva, so liest man eingangs, arbeitet seit 25 Jahren als Produktionsteam zusammen mit dem  berühmten Musiker. Wie Silva berichtet, sei es eine unerwartete Idee von Grönemeyer gewesen nach Umbrien zu reisen, um dort ein neues Album zu machen. Dieser erläutert dann, weshalb ihr Kochbuch auf den Weg gebracht wurde und was Essen mit Musik verbindet. 

Dann liest man Wissenswertes über Umbrien und Biographisches über die Köchin Lorena Autuori, eine studierte Französischlehrerin, die 2010 an einem Intensivkurs an einer der bekanntesten Kochschulen Italiens teilnahm, dem ALMA-Institut in Parma und seither als Privatköchin arbeitet und Kochkurse in Umbrien organisiert. Eine interessante, sehr kreative Frau.

Lesenswert ist das Interview mit den drei genannten Personen, wo Fragen erörtert werden, wie etwa "Gibt es Parallelen zwischen einem guten Essen und einem guten Song?" Dann folgt der Rezeptteil, untergliedert in: 

Aperitivi; Antipasti; Primi; Secondi; Contorni; Dolci. 

Wie in allen hochwertigen Kochbüchern sind die Rezeptergebnisse sehr gut visualisiert und regen den Appetit an. Die Rezepte selbst sind bestens gegliedert und ebenso lobenswert  beschrieben. 

Ungewöhnlich bei diesem italienischen Kochbuch ist der Einstieg mit Rezepten für Aperitivi. Hier lernt man beispielweise einen perfekten Aperol Spritz zuzubereiten, bevor man Wissenswertes über die Aperitivo-Tradition in Italien nachlesen kann. Zwei Rezepte für Knabbereien zu den Getränken werden auch präsentiert. Besonders gut gefallen hat mir das Rezept für "Gorgonzola-Cantuccini", das sich recht einfach zubereiten lässt. 

Den Antipasti-Rezepten vorangestellt ist ein Textbeitrag mit dem Titel "Fisch in Mittelitalien". Hier erfährt man nicht zuletzt Wissenswertes über Sardellen, speziell wie man sie küchenfertig säubert. Hervorheben möchte ich die "Auberginenröllchen in Tomatensauce", eine delikate vegetarische Vorspeise mit typisch mediterranen Geschmacksnoten und für Feinschmecker die "Pecorinoküchlein mit frischen Trüffeln". 

Es folgen "Primi". Bei diesen Pasta-Gerichten ist das Rezept "Linguine mit Zucchini und Garnelen" mein Favorit. Der Kick ist die Aromatisierung mit Brandy und getrockneten Chilischoten. Lobenswert, dass man das "Klassische Risotto nach Mailänder Art" nicht vergessen hat. Inmitten dieser Rezepte kann man einen Textbeitrag mit dem Titel "Getrocknete oder frische Pasta?" lesen und sich Arbeitsschritte für die Zubereitung einer frischen Pasta auf Bildern ansehen.

Es folgen die Rezepte der Rubrik "Secondi". Überzeugend ist das Rezept für ein "Gefülltes Kaninchen mit Olivenkräutersauce", das durch den Fenchel ein tolles Aroma erhält. Ebenfalls überzeugend das Rezept für ein "Hähnchen nach Jägerart". Wer hier Pilze in der Sauce vermutet, liegt falsch. 

Das Rezept für "Gebackene Goldbrasse mit Cherrytomaten, Kapern und Oliven" ist einfach in der Zubereitung, aber exzellent im Geschmack und beweist, wo das Geheimnis des wirklich Guten zu entdecken ist. Ein Textbeitrag in diesem Kapitel ist "La Mozzarella" gewidmet. Ein Rezept dazu gibt es auch: "Gefüllte Paprika". 

Was dann? "Contorni" und hier der Textbeitrag "Wie man Artischocken zubereitet". Das wird wirklich gut erklärt und anhand von Bildern zusätzlich gezeigt. 

Besonders spannend fand ich bei den Gerichten in dieser Rubrik das Gericht "Endivie mit Kapern und Oliven". Endivie ist eben mehr als nur Salat wie man hier an einem schönen Beispiel lernt. 

Ach ja "Dolci"! Sehr gut ist das Rezept für "Italienischen Grieskuchen" aber auch die "Kaffee-Pannacotta", die ein kleines Menü bestens abschließt. 

Trotz der vielen Kochbücher mit italienischen Rezepten ist dieses Werk keineswegs überflüssig, im Gegenteil. Es ist die Essenz des Guten, die Realisierung einer Idee, die viel mit Musik und Komposition zu tun hat. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Zu Gast an der Ostsee- Marianne von Waldenfels-Callwey





Autorin dieses reich bebilderten Buches ist die Journalistin Marianne von Waldenfels. Sie setzt den Schwerpunkt dieses Werkes auf kulinarische Genüsse an der Ostsee, berichtet von Restaurants und deren Betreiber, präsentiert Rezepte, die dort gekocht werden, aber sie schreibt auch über Wissenswertes zu der fokussierten Region. 

Dabei beginnt sie mit "Flensburg und der Flensburger Förde". Dies sei, wie sie schreibt, ein Paradies für Wassersportler und  besteche durch eine Vielzahl unterschiedlicher Strände, aber auch durch seine Wälder, Wiesen und Naturschutzgebiete. Man erhält wie in den dann folgenden vier Ostsee-Reisezielen sehr gute Geheimtipps. Alsdann werden im ersten Kapitel vier Restaurants vorgestellt und näher beschrieben. Neugierig machende Fotos von den Etablissements und dem  jeweiligen Chef (m/w) des Hauses, aber auch und vor allem von den Speisen, deren Rezepte im Buch nachzulesen sind, schenken einen guten Überblick, von dem, was einen  an der Ostsee erwartet. 

Dabei ist Nachkochen nicht unbedingt ein Spaziergang, speziell, wenn es sich um die Rezepte des 2 –Sterne-Kochs Dirk Luther in Glücksburg handelt. Die Arbeitsschritte werden genau erläutert und die Fülle an Zutaten ist überschaubar aufgeführt. 2 Gerichte darf man kennenlernen. Zum einen "Steinbutt an der Gräte gebraten mit Pfifferlingsjus, Kartoffeln und Blattspinat", zum anderen "Rosa gebratenes Lammkarree mit geschmortem jungen Kopfsalat und Ricotta-Gnocchi". Schon beim Lesen der Rezepte läuft einem das Wasser im Munde zusammen und wenn man einige Versuchsreihen hinter sich hat gebracht hat, ist man gewiss klüger und reist für einige Tage nach Glückburg, um zu erkennen, dass ein solcher Meister nicht vom Himmel fällt. 

Man erfährt wenig später, wo in Flensburg man das beste Fischbrötchen der Welt essen kann, erhält ein Rezept für eine köstliche Remoulade, deren Zutaten man herunterrechnen muss, denn die Angaben im Buch für die "Hausfrauensauce mit Dill, Gewürzgurken und Äpfel" beziehen sich auf 150 Personen. Keine Sorge, das ist eine Ausnahme in diesem Buch. Für 2 Personen ist das Rezept für "Matjes Hausfrauen Art" angedacht. Im Restaurant "Unewatt by Hendrik" in Langballig sorgen Radieschen für den letzten Kick in diesem Gericht. 

Im zweiten Kapitel "Von der Schlei bis zur Kieler Bucht" geht es zu Anfang ebenfalls los mit Geheimtipps und Wissenswertem. Hier wird natürlich auch auf "Haitabu" hingewiesen, zudem u.a. auf ein Café, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Sechs Restaurants werden fokussiert und jeweils auch Gerichte vorgestellt, so etwa der "Gasthof Alt Sieseby" in Thumby/Sieseby, der von Maria von Radow betrieben wird. Sie stellt u.a. das Rezept für eine Fischsuppe vor, das man als Gruß aus der echten Ostsee begreifen sollte. 

Bemerkenswert auch ist das "Kuhhaus Damp in Damp", das Alexander Graf Reventlow betreibt. Den Namen kennt man aus der Literatur. Gräfin Reventlow, eine Frau, die ihrer Zeit voraus war.  Die Geschichte des Anwesens geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Das "deftige Krabbenbrot" dort überzeugt durch seine Zutaten, der "Erdbeerquark mit Kuvertüre" ebenso, speziell weil er mit wenig Zucker auskommt.

Kapitel 3 die "Holsteinische Schweiz und Lübecker Bucht" wird zunächst kurz porträtiert, dann werden gute "Geheimtipps und Wissenswertes" erteilt und 11 Speiselokale in dieser Region besprochen. Hervorheben möchte ich die "Bude 8" in Niendorf. Jens Häberle war u,a, Souschef in einem berühmten Sternelokal bevor er seinen Traum verwirklichte und eine Kult-Gourmetbude an der Küste eröffnete. Das Rezept für eine "Fischsuppe mit Knoblauchbaguette" überzeugt. 

Kapitel 4 dann umfasst die Gegend von Wismar bis Greifswald. Auch hier wieder wird wie in den vorangegangenen Kapiteln vorgegangen. 12 Lokalitäten mit tollen Rezepten warten diesmal auf die Leser. Besonders interessant finde ich "Albert & Emile" in der östlichen Altstadt von Rostock, dessen Gerichte vielsprechend zu sein scheinen. Spannend auch "Natürlich Büttners" in Greifswald. Die vorgestellten Gerichte "Ei Benedict mit Sauce Hollandaise" (das  ist ein Highlight für den Gaumen) und "Camembert mit Holundergelee" überzeugen gewiss jeden. 

Kapitel 5 schließlich "Die Inseln Rügen, Usedom und Hiddensee" wird in wenigen Sätzen gut porträtiert. "Das rote Haus" in Hiddensee wartet mit "Dorschkroketten mit Dilldipp" auf und überlistet damit den Zeitgeist. 

Alle Lokale im Buch sind es wert, besucht zu werden. Die Rezepte zeigen dies. Nachzukochen ist nicht immer einfach, allein der Zutaten wegen. Vor allem aber wegen des hohen Kochniveaus. Hier muss man sich anstrengen. Resilienz ist gefragt.

Um eine Idee von den kulinarischen Genüssen zu bekommen, die Reisende an der Ostsee erwarten, ist dieses Buch ein Sahneschnittchen.

Maximal empfehlenswert.

Helga König

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Rezension: Pfefferminzpesto & Fliedercouscous-Köstliches aus Wiese, Wald und Garten-Judith Gmür-Stadler, Kathrin Fritz, Maurice K. Grünig- at Verlag



Die Autoren dieses reich bebilderten Buches, Maurice K. Grünig, Judith Gmür-Stalder und Kathrin Fritz warten mit 90 raffinierten Rezepten und 30 Pflanzenporträts auf. Wiese, Wald und Garten sind  die Orte, wo man fündig wird.  Das Werk hat 2023 den 1. Preis in der Kategorie "Bestes Gartenkochbuch" in Dennenlohe gewonnen.

Als Liebhaberin von Apfelblüten habe ich mich zuallererst gefreut über die doppelseitige Aufnahme, die wunderschöne Apfelblüten zeigen. Weiter geht es sogleich mit einem Rezept für "Apfelkompott mit Apfelblüten-Granola", sehr gut beschrieben, wie alle weiteren Rezepte im Buch. Ein Foto vom Rezeptergebnis überzeugt und motiviert sogleich zur Tat zu schreiten und weiter geht es dann mit Rezepten, in denen Blüten eine Rolle spielen, so etwa  bei einer "Holunderblüten Tarte" oder alternativ bei einer "Rhabarberblüten-Tarte", die den Garten ins Haus bringen. 

Wenig später dann kann man sich in das erste Pflanzenporträt einlesen. Es handelt sich um die "Gundelrebe", die bei den Germanen als Heilpflanze galt. Standorte und Sammelzeiten werden genannt und auch ein Hinweis auf die Seite ist gegeben, in der "Gundermann" bei einem Rezept eine Rolle spielt. Es ist ein Rezept für ein "Blüten-Poulet (Huhn)", bei dem eine Mischung unterschiedlicher Blüten unter die Haut geschoben und im Backofen mitgegart werden. 

Ein weiteres Pflanzenporträt gilt dem Lein, dessen Blüten ich im letzten Jahr in meinem Garten bewundert habe. Die Blüten eignen sich zur Garnitur von "Flachs-Energiekugeln". Das Rezept dazu gibt es auf Seite 45. Es ist ganz einfach zuzubereiten. 

Neben den Fotos zu Rezeptergebnissen, gibt es übrigens eine Menge wunderschöner Pflanzenimpressionen, so etwa von einer Kräuterwiese, wo u.a. der Borretsch gerade blüht, aber auch wilder Kümmel. 

Wussten Sie, dass der Sage nach die Minze ihren Namen von der Nymphe Minthe haben soll, die sich in den Herrscher der Unterwelt Hades verliebte? Die drei Rezepte für Pfefferminz überzeugen, speziell die "Pfefferminz-Pesto". 

Dass man "Bartnelken" essen kann, war mir bislang nicht klar, anders hingegen "Estragon", der in Europa seit dem 13. Jahrhundert bekannt ist und im Buch in dem Rezept für "Estragon-Schokoladen-Cookies" eine Rolle spielt. 

Sehr schön, dass auch das "Gewöhnliche Hirtentäschel" porträtiert wurde. Ich war als Kind schon entzückt von dieser filigranen Pflanze und schenke ihr in meinem naturnahen Garten stets Raum. Das Rezept für "Hirtentäschel-Zöpfchen" wirkt österlich und ist liebevoll gemacht. 

Seite für Seite warten tolle Informationen und zauberhafte Aufnahmen auf die Leserschaft dieses Buches. Man fühlt sich im Paradies. Dort wächst übrigens auch Hanf, dessen Samen alle neun essenziellen Aminosäuren enthalten. Ein Rezept für Hanfbrötchen darf man dann ausprobieren und sich überzeugen lassen wie gut sie schmecken. 

Auch der Sanddorn wird porträtiert. Er gilt als Bienenweide. Grund genug ihn im Garten zu anpflanzen. Dass die Beeren lecker sind, weiß jeder, der schon mal Sanddornlikör probiert hat. Das Rezept im Buch für "Sanddornmus mit Joghurt" überzeugt. 

Doch viele weitere Rezepte und Pflanzenporträts überzeugen ebenfalls, zudem auch die Impressionen, die den Garten Eden vielschichtig uns nahebringen. Erwähnen möchte ich das Porträt der "Baumnuss". Im Buch finden sich 4 Rezepte mit diesen Nüssen. Gezeigt wird u.a. wie man sie in "Schwarze Nüsse" verwandelt, die u.a. zu Käse gut schmecken sollen. 

Traumhaft übrigens das doppelseitige Foto eines Apfelbaumes, der mit Unmengen von reifen Äpfeln betören möchte. Man spürt den Duft in der Nase. So riecht es im Paradies. 

Ach ja, dann ist da u.a. anderem noch das Portrait der Feige. Die kommt ja auch aus dem Paradies. Zu ihr gibt es zwei Rezepte im Buch. Sehr gut ist das Rezept für "Feigen-Ravioli", das ich im Sommer ausprobieren möchte, denn hier im Garten wächst ein Feigenbaum. 

Ganz zum Schluss möchte ich den "Vanillegrießbrei mit Heidelbeeren" erwähnen. Genau das richtige, wenn Kinder zu Besuch kommen. Die Zeiten von Waldheidelbeeren sind  aber schon lange vorbei. Jedenfalls hier in der Region in der schönen Schweiz mag das anders sein.

Insgesamt ein tolles Buch. 

Sehr informativ und inspirierend.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Hofchuchi-Lieblingsrezepte Schweizer Bäuerinnen und Bauern-Herausgegeben von der UFA-Revue



Das vorliegende Buch ist in Zusammenarbeit mit der UFA-Revue, dem Fachmagazin für Schweizer Landwirtschaft entstanden. Die einzelnen Rezeptautoren und –autorinnen werden stets bei den Rezepten genannt. 

Markus Röösli, Chefredakteur und Verlagsleiter der UFA-Revue hat das Vorwort verfasst. Hier liest man, dass das Buch der Schweizer Landwirtschaft eine Stimme geben möchte.

Das ist gelungen, denn neben Rezepten Schweizer Bauernfamilien, erfährt man die Bedingungen unter denen die Zutaten auf den knapp 50 000 landwirtschaftlichen Betrieben in der Schweiz hergestellt werden. 

Das reich und dabei eindrucksvoll bebilderte Werk ist untergliedert in: 
Getreide, Fleisch, Kartoffeln, Milchprodukte und Eier, Gemüse, Obst und Beeren sowie Landwirtschaftlich Nischenprodukte 

Derzeit deckt die Schweiz rund 90% ihres Bedarfs an Brotgetreide selbst ab. Vorgestellt werden deshalb zunächst Rezepte der Bäuerinnen in Wort und Bild, in denen Getreide eine Rolle spielt. Wer an die Schweiz denkt, denkt nicht zuletzt an Käse und insofern fällt das Rezept für den "Pikanten Ribefladen" sofort ins Auge, weil dieses ohne Käse nicht denkbar wäre. Käse spielt aber auch bei weiteren Rezepten der Rubrik Getreide eine Rolle, so etwa  bei dem einfachen Nudel-Gericht "Hindärsi-Magärooni.

Wer ein Schweizer Brot backen möchte, sollte sich das Rezept für ein "Urdinkelbrot" genau durchlesen und wer es gerne süß mag, findet hier  in der Rubrik "Getreide" mehrere Möglichkeiten sich auszutoben. Beispielsweise  bei den "Aniswürfeln", einer traditionelle Leckerei, die man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man ein Süßmäulchen ist. 

Zwischen den Rezeptseiten finden sich immer wieder Wissenswertes über das Tun der Landwirte und Landwirtinnen. So  aufgeklärt, studiert man bewusster die Rezepte für Fleischgerichte aus der Schweiz. Hervorheben möchte ich "Gefüllte Pouletbrüstchen", die sehr delikat zubereitet sind und auch die "Rindsbäggli", zu denen übrigens das "Urdinkelbrot" sehr gut schmeckt. 

Als Nächstes liest man Wissenswertes über Kartoffeln, die in der Schweiz gerne gegessen werden und kann sich alsdann in Kartoffelrezepte vertiefen. Ob man bei uns all die Wiesenkräuter findet, die im Rezept für "Folienkartoffeln mit Wiesenkräutern" eine Rolle spielen, möchte ich bezweifeln. Es müssen ja nicht alle sein. Probieren lohnt sich dennoch. 

Käse findet man auch in vielen Kartoffelgerichten, natürlich in den "Ofenrösti" und in den "Appenzeller Käseknöpfli", alles Speisen, die nach langen Spaziergängen rufen, um das darin enthaltene Fett wieder abzubauen. 

Die Schweizer essen pro Kopf im Jahr 190 Eier, liest man, dazu noch den vielen Käse. Eigentlich ein Wunder, dass sie das alles gesundheitlich locker wegstecken. Es müssen die Berge sein, die sie erklimmen…! 

Gezeigt wird u.a. wie man Quark selbst herstellt und es werden in der Rubrik "Milchprodukte und Eier" leckere Rezepte, wie etwa für einen "Zwetschgenauflauf",  aber auch für eine "Joghurttorte" vorgestellt.

Die Schweizer und ihr Gemüse sind ein weiteres Thema. Als Rezepte warten tolle Salate und köstliche Gratins etc. darauf, nachgekocht zu werden. 

Was noch? Man liest beispielsweise Wissenswertes über Beeren. In der Schweiz werden 890 Hektar Beeren kultiviert. Da Beeren einen sehr positiven Einfluss auf die Gesundheit haben, gibt es im Segment "Obst und Beeren" auch einige bemerkenswerte Rezepte, neben anderen Köstlichkeiten, vor allem mit Äpfeln oder Birnen. Hervorheben möchte ich ein Kuchenrezept mit Dörrbirnen. Es handelt sich um den "Toggenburger Schlorzifladen", der als Dessert überzeugt, weil es außergewöhnlich mundet. 

Ganz zum Schluss dann gibt es noch einige Rezepte unter der Rubrik "Landwirtschaftliche Nischenprodukte". Dazu kann man im Vorfeld Wissenswertes lesen, sei es zu Safran oder auch Honig und Rezepte wie etwa "Safranknöpfli" oder auch "Geschmortes Poulet mit Honig und Zitrone" nachkochen. 

Auf  Süßmäuler warten dann noch die „Basler Leckerli“, die zu einer Tasse Schümli vortrefflich schmecken. 

Ausprobieren lohnt sich. In den gehaltvollen Rezepte wird weder mit gesättigten Fetten noch mit Zucker gespart. Bewegung ist also angesagt, wenn man Schweizerisch schlemmen will.

Maximal empfehlenswert für alle, die gerne über den Tellerrand hinausgucken. 

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Rezension: Weyringer Wallersee- Poesie des Kochens- Verlag Anton Pustet.

  
Edle, sehr hochwertige Kochbücher gibt es seit einigen Jahren kaum noch. Das mag daran liegen, das es einfach für die Verlage zu kostspielig geworden ist oder aber dass bestimmte Verlage nicht mehr existieren. Auf "Buch, Kultur und Lifestyle" habe ich eine ganze Anzahl solcher Bücher im vergangenen Jahrzehnt rezensiert und freue mich, nun endlich wieder einmal einen solchen Prachtband vorstellen zu dürfen. 

Der Rückseite des Buchdeckels entnimmt man die Zeilen "Kochkunst auf höchsten Niveau trifft Kunstwerk trifft Literatur trifft Fotografie." Versprochen werden alsdann "farbenprächtige, sinnlich üppig-irdische Malerei sowie literarische Geschichten, die durch die Welten, Zeiten und Mythen führen. Vor allem Gerichte, die man sich schon beim bloßen Betrachten und Nachlesen der Rezepte auf der Zunge zergehen lassen kann." 

Die Autoren sind: 
- Emanuel Weyringer, welterfahrener Haubenkoch, 
- Johann Weyringer, einer der erfolgreichsten und vielseitigsten Maler, Zeichner und Bildhauer Österreichs und Vater des Haubenkochs
- Walter Müller, renommierter Salzburger Schriftsteller 
- Peter Angerer, international geschätzter Fotograf 

Der Schriftsteller Walter Müller erzählt in diesem faszinierenden Buch zauberhafte Geschichten, in denen sich Reiseanekdoten von Emanuel Weyringer- er war in der ganzen Welt unterwegs- mit Warenkundlichem, was einzelne Produkte aus den Rezepten im Buch anbelangt und mit Mythen im Zusammenhang mit diesen Produkten auf bemerkenswerte Art verbinden.

Illustriert sind diese Geschichten mit sehr schönen Gemäldeablichtungen von Johann Weyringer, deren Farbgebung mich mitunter an Miros Werke erinnert. Farben von Johann Weyringers Werk durchziehen das gesamte Buch. Näheres zu den abgelichteten Gemälden liest man auf den letzten Seiten. Dort sind die Titel, die Technik, die Entstehungsjahre und die Größe der Originale benannt. Die Gemälde korrespondieren mit den vorgestellten Gerichten. 

Hinzu kommen im Buch die tollen Fotos der Rezeptergebnisse, die nicht nur lukullisch, sondern auch kunsthandwerklich perfekt gestaltet sind und ebenfalls Farbenfreude erkennen lassen. 

Im Grunde sollte man maximal drei Geschichten am Abend bei einem Glas Wein lesen oder besser noch, einem gebildeten, weltläufigen, kulinarisch und künstlerisch interessierten Menschen vorlesen und anschließend über die Inhalte sprechen sowie Bilder gemeinsam bestaunen. 

Schon die erste Geschichte, eine über Muscheln beeindruckt und macht neugierig auf das Rezept. Ich hüte mich, hier diese Geschichte oder andere nachzuerzählen. So viel nur.., sie sind wunderschön und überaus inspirierend.

Mich beeindruckt die Weitgereistheit des Kochs, seine Fähigkeit Reiseeindrücke in raffinierte Rezepte zu verwandeln, auch beeindruckt mich die Poesie der Autors, dessen Geschichten aus "Tausendundeiner Nacht" stammen könnten. So sehr betören sie die Sinne. Die Gemäldeablichtungen und die Bilder tun das Ihre dazu. 

Zu Ende des 1. Teils, in dem die Geschichte zu den Rezepten nachzulesen ist, gibt es ein Nachwort von Johann Weyringer. Anschließend folgen einige Impressionen zum Restaurant "Weyringer Wallersee", in dem sich die Farbenfreude des 1. Teils des Buches auf dezente, sehr edle Art widerspiegelt. Dort zu speisen, welch ein Geschenk! 

Anschließend dann beginnt der Rezeptteil, im nüchternem Grau mit schwarzer Schrift gehalten. Die Zutaten sind jeweils aufgelistet und die Rezepte gut beschrieben. Die Zusammenstellung der Zutaten lassen bereits den Kochkünstler erahnen. 

Nachkochen ist kein Sparziergang aber möglich, wenn man sich zuvor in die Rezepte vertieft und den Spirit begriffen hat, viel Geduld aufbringt und sich durch anfängliche Missgeschicke nicht beirren lässt. Gestalten auf dem Teller, Du meine Güte...

Wonach mir jetzt wäre? Ich wähle mal den "Gefüllten Kaninchenrücken mit Mango-Chutney und Salsa della Nonna" oder vielleicht doch lieber den "Fasan in Bitterschokolade mit Morcheln und Hirseragout." Zum Dessert dann "Salzburger Nockerl mit Preisbeermarmelade". Die Vorspeise? Vielleicht "Marinierter Oktopus mit Kräuterwiese und Tom-KhA-Gai-Sauce." 

Wer generell nicht nachkochen mag, weil er es sich nicht zutraut und sich das Buch ausschließlich zur mentalen und visuellen Freude anschafft, hat auch alles richtig gemacht, denn Bücher wie dieses sind ein Juwel und  insofern ganz besonderer Schatz in der Kochbuchsammlung.

 Maximal empfehlenswert. 

Helga König 

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