Das vorliegende, reich bebilderte Buch beruht auf Untersuchungen des Wissenschaftsjournalisten Henrik Ennart. Seine Bemühungen gingen dahin, das Erfolgsrezept der Langlebigen zu entschlüsseln. Der Sternekoch Niklas Ekstedt hat aus den Untersuchungsergebnissen eigene Rezepte entwickelt. Auf diese Weise sind 53 Gerichte entstanden, die im Buch vorgestellt werden.
Wie die Forschung ergeben hat, leben Menschen in sogenannten Blue Zones gesünder und sind weniger von Herz- und Gefäßkrankheiten, von Demenz, Diabetes und verschiedenen Formen von Krebs betroffen. Grund ist nicht nur die Ernährung, sondern auch der Lebensstil, der den Menschen eine gesunde Balance zwischen körperlicher Beweglichkeit und Entspannung schenkt. Zudem ist das Zusammensein mit Familien und Freunden diesem Personenkreis offenbar wichtiger als die Jagd nach Status und Gewinn.
Den Begriff Blue Zones gibt es seit etwa 10 Jahren. Er geht zurück auf die jahrelange Forschungsarbeit von Enthusiasten, die unermüdlich Daten sammelten, kontrollierten, herumreisten und alte Menschen über ihre Lebensgewohnheiten befragten. So gibt es im Hinblick auf Essen, Bewegung, Vernetzung, Sprache und Denken lesenswerte Fakten im Buch. Man erfährt, dass Menschen in den Blue Zones, sich gut zu entspannen verstehen, dass sie in der Regel gläubig sind und auf diese Weise Stress reduzieren. Allen gemeinsam ist, dass ihre Arbeit und Entspannung in einer gesunden Balance steht.
Zehn Grundregeln der Menschen, die in den Blue Zones lange leben, werden aufgelistet. Auch werden Ernährungslehren aus Brasilien angeführt.
Dann werden einzelne Gebiete die den besagten Blue Zones angehören, vorgestellt und auch Menschen, die dort leben und trotz ihres hohen Alters sehr jung wirken.
Über alle Gebiete werden wissenswerte Fakten aufgelistet und es wird erläutert, was man im Einzelnen von den Menschen in bestimmten Blue Zones erlernen kann. Des Weiteren werden typische Gerichte präsentiert und die am häufigsten verwendeten Gewürze als auch so genannte Heiligengewächse, sprich besonders gesundheitsfördernde Gewächse genannt.
Im Anschluss daran folgen dann stets Rezepte, die sehr gut erklärt werden und einfach zubereitet werden können. Es sind sehr delikate Gerichte wie etwa "Grillsteak mit Pak Choi, Chili und Sojasauce" oder "Leicht gerösteter Lachs mit Sesam und Limette", die den bestimmten Speisen von der Insel Okinawa entsprechen.
Auch an der Ostküste Sardiniens gibt es einer dieser Blue Zones. Dort lebt die älteste Familie der Welt. Die fünf Schwestern und drei Brüder zählen zusammen 818 Jahre.
Auch hier warten köstliche Gerichte darauf zubereitet zu werden, so etwa "Gebratene Feigen mit Balsamico, Ziegenkäse und Rucola" oder auch "Tomaten mit Mozzarella und Zitrone" oder "Lamm-Rostbraten mit lauwarmem Tomaten-Kartoffelsalat".
Ich möchte nicht alle Blue Zones im Buch nennen, eine Region in Griechenland gehört dazu. Hier lernt man einen Tee aus einheimischen Kräutern zuzubereiten, liest über Mittelmeerkost und kann sich in köstliche Rezepte vertiefen, wie etwa einen "Gegrillten Wolfsbarsch mit geröstetem Kürbis, Spitzkohl, Nüssen und Kräutern". Auch in Schweden werden in manchen Gebieten die Menschen hochbetagt. Die älteste Schwedin wurde bislang 113 Jahre alt und verstarb 2008.
Bemerkenswert ist, dass diese Menschen noch tatkräftig und gesund sind.
In Ikaria, einer griechischen Insel, unweit von Samos liegt die mittlere Lebenserwartung zehn Jahre höher als im EU-Durchschnitt. Sich mit den Ess- und Lebensgewohnheiten der Menschen dort zu befassen, kann also kein Fehler sein.
Warum ich das Buch weiter empfehle? Weil es lehrreich ist und zeigt, was wirklich kluges Essen bedeutet und welche Chancen es bietet, wenn man zudem die Geselligkeit schätzt und sich in frischer Luft ausreichend bewegt.
Maximal empfehlenswert.
Helga König
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