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Rezension: Pfefferminzpesto & Fliedercouscous-Köstliches aus Wiese, Wald und Garten-Judith Gmür-Stadler, Kathrin Fritz, Maurice K. Grünig- at Verlag



Die Autoren dieses reich bebilderten Buches, Maurice K. Grünig, Judith Gmür-Stalder und Kathrin Fritz warten mit 90 raffinierten Rezepten und 30 Pflanzenporträts auf. Wiese, Wald und Garten sind  die Orte, wo man fündig wird.  Das Werk hat 2023 den 1. Preis in der Kategorie "Bestes Gartenkochbuch" in Dennenlohe gewonnen.

Als Liebhaberin von Apfelblüten habe ich mich zuallererst gefreut über die doppelseitige Aufnahme, die wunderschöne Apfelblüten zeigen. Weiter geht es sogleich mit einem Rezept für "Apfelkompott mit Apfelblüten-Granola", sehr gut beschrieben, wie alle weiteren Rezepte im Buch. Ein Foto vom Rezeptergebnis überzeugt und motiviert sogleich zur Tat zu schreiten und weiter geht es dann mit Rezepten, in denen Blüten eine Rolle spielen, so etwa  bei einer "Holunderblüten Tarte" oder alternativ bei einer "Rhabarberblüten-Tarte", die den Garten ins Haus bringen. 

Wenig später dann kann man sich in das erste Pflanzenporträt einlesen. Es handelt sich um die "Gundelrebe", die bei den Germanen als Heilpflanze galt. Standorte und Sammelzeiten werden genannt und auch ein Hinweis auf die Seite ist gegeben, in der "Gundermann" bei einem Rezept eine Rolle spielt. Es ist ein Rezept für ein "Blüten-Poulet (Huhn)", bei dem eine Mischung unterschiedlicher Blüten unter die Haut geschoben und im Backofen mitgegart werden. 

Ein weiteres Pflanzenporträt gilt dem Lein, dessen Blüten ich im letzten Jahr in meinem Garten bewundert habe. Die Blüten eignen sich zur Garnitur von "Flachs-Energiekugeln". Das Rezept dazu gibt es auf Seite 45. Es ist ganz einfach zuzubereiten. 

Neben den Fotos zu Rezeptergebnissen, gibt es übrigens eine Menge wunderschöner Pflanzenimpressionen, so etwa von einer Kräuterwiese, wo u.a. der Borretsch gerade blüht, aber auch wilder Kümmel. 

Wussten Sie, dass der Sage nach die Minze ihren Namen von der Nymphe Minthe haben soll, die sich in den Herrscher der Unterwelt Hades verliebte? Die drei Rezepte für Pfefferminz überzeugen, speziell die "Pfefferminz-Pesto". 

Dass man "Bartnelken" essen kann, war mir bislang nicht klar, anders hingegen "Estragon", der in Europa seit dem 13. Jahrhundert bekannt ist und im Buch in dem Rezept für "Estragon-Schokoladen-Cookies" eine Rolle spielt. 

Sehr schön, dass auch das "Gewöhnliche Hirtentäschel" porträtiert wurde. Ich war als Kind schon entzückt von dieser filigranen Pflanze und schenke ihr in meinem naturnahen Garten stets Raum. Das Rezept für "Hirtentäschel-Zöpfchen" wirkt österlich und ist liebevoll gemacht. 

Seite für Seite warten tolle Informationen und zauberhafte Aufnahmen auf die Leserschaft dieses Buches. Man fühlt sich im Paradies. Dort wächst übrigens auch Hanf, dessen Samen alle neun essenziellen Aminosäuren enthalten. Ein Rezept für Hanfbrötchen darf man dann ausprobieren und sich überzeugen lassen wie gut sie schmecken. 

Auch der Sanddorn wird porträtiert. Er gilt als Bienenweide. Grund genug ihn im Garten zu anpflanzen. Dass die Beeren lecker sind, weiß jeder, der schon mal Sanddornlikör probiert hat. Das Rezept im Buch für "Sanddornmus mit Joghurt" überzeugt. 

Doch viele weitere Rezepte und Pflanzenporträts überzeugen ebenfalls, zudem auch die Impressionen, die den Garten Eden vielschichtig uns nahebringen. Erwähnen möchte ich das Porträt der "Baumnuss". Im Buch finden sich 4 Rezepte mit diesen Nüssen. Gezeigt wird u.a. wie man sie in "Schwarze Nüsse" verwandelt, die u.a. zu Käse gut schmecken sollen. 

Traumhaft übrigens das doppelseitige Foto eines Apfelbaumes, der mit Unmengen von reifen Äpfeln betören möchte. Man spürt den Duft in der Nase. So riecht es im Paradies. 

Ach ja, dann ist da u.a. anderem noch das Portrait der Feige. Die kommt ja auch aus dem Paradies. Zu ihr gibt es zwei Rezepte im Buch. Sehr gut ist das Rezept für "Feigen-Ravioli", das ich im Sommer ausprobieren möchte, denn hier im Garten wächst ein Feigenbaum. 

Ganz zum Schluss möchte ich den "Vanillegrießbrei mit Heidelbeeren" erwähnen. Genau das richtige, wenn Kinder zu Besuch kommen. Die Zeiten von Waldheidelbeeren sind  aber schon lange vorbei. Jedenfalls hier in der Region in der schönen Schweiz mag das anders sein.

Insgesamt ein tolles Buch. 

Sehr informativ und inspirierend.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Hofchuchi-Lieblingsrezepte Schweizer Bäuerinnen und Bauern-Herausgegeben von der UFA-Revue



Das vorliegende Buch ist in Zusammenarbeit mit der UFA-Revue, dem Fachmagazin für Schweizer Landwirtschaft entstanden. Die einzelnen Rezeptautoren und –autorinnen werden stets bei den Rezepten genannt. 

Markus Röösli, Chefredakteur und Verlagsleiter der UFA-Revue hat das Vorwort verfasst. Hier liest man, dass das Buch der Schweizer Landwirtschaft eine Stimme geben möchte.

Das ist gelungen, denn neben Rezepten Schweizer Bauernfamilien, erfährt man die Bedingungen unter denen die Zutaten auf den knapp 50 000 landwirtschaftlichen Betrieben in der Schweiz hergestellt werden. 

Das reich und dabei eindrucksvoll bebilderte Werk ist untergliedert in: 
Getreide, Fleisch, Kartoffeln, Milchprodukte und Eier, Gemüse, Obst und Beeren sowie Landwirtschaftlich Nischenprodukte 

Derzeit deckt die Schweiz rund 90% ihres Bedarfs an Brotgetreide selbst ab. Vorgestellt werden deshalb zunächst Rezepte der Bäuerinnen in Wort und Bild, in denen Getreide eine Rolle spielt. Wer an die Schweiz denkt, denkt nicht zuletzt an Käse und insofern fällt das Rezept für den "Pikanten Ribefladen" sofort ins Auge, weil dieses ohne Käse nicht denkbar wäre. Käse spielt aber auch bei weiteren Rezepten der Rubrik Getreide eine Rolle, so etwa  bei dem einfachen Nudel-Gericht "Hindärsi-Magärooni.

Wer ein Schweizer Brot backen möchte, sollte sich das Rezept für ein "Urdinkelbrot" genau durchlesen und wer es gerne süß mag, findet hier  in der Rubrik "Getreide" mehrere Möglichkeiten sich auszutoben. Beispielsweise  bei den "Aniswürfeln", einer traditionelle Leckerei, die man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man ein Süßmäulchen ist. 

Zwischen den Rezeptseiten finden sich immer wieder Wissenswertes über das Tun der Landwirte und Landwirtinnen. So  aufgeklärt, studiert man bewusster die Rezepte für Fleischgerichte aus der Schweiz. Hervorheben möchte ich "Gefüllte Pouletbrüstchen", die sehr delikat zubereitet sind und auch die "Rindsbäggli", zu denen übrigens das "Urdinkelbrot" sehr gut schmeckt. 

Als Nächstes liest man Wissenswertes über Kartoffeln, die in der Schweiz gerne gegessen werden und kann sich alsdann in Kartoffelrezepte vertiefen. Ob man bei uns all die Wiesenkräuter findet, die im Rezept für "Folienkartoffeln mit Wiesenkräutern" eine Rolle spielen, möchte ich bezweifeln. Es müssen ja nicht alle sein. Probieren lohnt sich dennoch. 

Käse findet man auch in vielen Kartoffelgerichten, natürlich in den "Ofenrösti" und in den "Appenzeller Käseknöpfli", alles Speisen, die nach langen Spaziergängen rufen, um das darin enthaltene Fett wieder abzubauen. 

Die Schweizer essen pro Kopf im Jahr 190 Eier, liest man, dazu noch den vielen Käse. Eigentlich ein Wunder, dass sie das alles gesundheitlich locker wegstecken. Es müssen die Berge sein, die sie erklimmen…! 

Gezeigt wird u.a. wie man Quark selbst herstellt und es werden in der Rubrik "Milchprodukte und Eier" leckere Rezepte, wie etwa für einen "Zwetschgenauflauf",  aber auch für eine "Joghurttorte" vorgestellt.

Die Schweizer und ihr Gemüse sind ein weiteres Thema. Als Rezepte warten tolle Salate und köstliche Gratins etc. darauf, nachgekocht zu werden. 

Was noch? Man liest beispielsweise Wissenswertes über Beeren. In der Schweiz werden 890 Hektar Beeren kultiviert. Da Beeren einen sehr positiven Einfluss auf die Gesundheit haben, gibt es im Segment "Obst und Beeren" auch einige bemerkenswerte Rezepte, neben anderen Köstlichkeiten, vor allem mit Äpfeln oder Birnen. Hervorheben möchte ich ein Kuchenrezept mit Dörrbirnen. Es handelt sich um den "Toggenburger Schlorzifladen", der als Dessert überzeugt, weil es außergewöhnlich mundet. 

Ganz zum Schluss dann gibt es noch einige Rezepte unter der Rubrik "Landwirtschaftliche Nischenprodukte". Dazu kann man im Vorfeld Wissenswertes lesen, sei es zu Safran oder auch Honig und Rezepte wie etwa "Safranknöpfli" oder auch "Geschmortes Poulet mit Honig und Zitrone" nachkochen. 

Auf  Süßmäuler warten dann noch die „Basler Leckerli“, die zu einer Tasse Schümli vortrefflich schmecken. 

Ausprobieren lohnt sich. In den gehaltvollen Rezepte wird weder mit gesättigten Fetten noch mit Zucker gespart. Bewegung ist also angesagt, wenn man Schweizerisch schlemmen will.

Maximal empfehlenswert für alle, die gerne über den Tellerrand hinausgucken. 

Helga König

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