Dieses bemerkenswerte Buch ist eine Teamarbeit von Melanie Jonas, Margitta Schulze Lohoff, Holger Talinski und Diana Müller. Gezeigt wird in drei reich bebilderten Kapiteln wie man in Deutschland, in Europa und schlussendlich in der ganzen Welt frühstückt.
In die einzelnen Kapitel, die viele gelungene Frühstücksrezepte enthalten, sind auch kurzweilig zu lesende Texte eingebunden. Alles zusammen ist ein spannendes Leseerlebnis, das kosmopolitische Anregungen für den Frühstückstisch schenkt, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Die Frühstücksrezepte sind allesamt gut erläutert und die Texte sehr breitgefächert angelegt. So erfährt man im ersten Kapitel mehr über das perfekte Frühstücksei, lernt in diesem Zusammenhang das Ökodorf Brodowin kennen und erfährt mehr über Hähne und Hühner, die als nervöse Tiere bezeichnet werden und die sich ohne Fluchtmöglichkeiten in der Nähe nicht ins Freie wagen.
Man liest, wovon sich Bio-Hühner ernähren und begreift, weshalb ein Bio-Ei doppelt so viel kostet wie ein Ei, das in einer Legebatterie produziert wurde.
Garzeiten im Überblick kommen zur Sprache. Dann lernt man u.a. ein sogenanntes Bauernfrühstück zuzubereiten, liest Wissenswertes über Tomaten, die den Glücksbotenstoff Serotonin enthalten und erfährt die Rezeptur von Westfälischem Schwarzbrot, auch von Waffeln für ein süßes Frühstück. Man wird ferner in das Geheimnis von Glückssmoothies eingeführt und erhält einen Überblick über Frühstücksgepflogenheiten hierzulande, beginnend mit einem traditionellen Frühstück.
Neugierig machen die Rezepte beispielsweise aus Dänemark, so etwa für einen "Graved Lachs", auch für die dazugehörige "Senf-Dill-Sauce“ und lesenswert ist das Interview mit der Ernährungsexpertin Dr. Gesa Schönberger über die Bedeutung des Frühstücks und anderer Mahlzeiten.
Es werden Frühstückstipps aufgelistet und ein französisches Rezept für "Pochierte Eier" mit Cidre-Soße vermittelt.
Über eine norwegische Foodkünstlerin, die auf Instagram 300 000 Follower hat, erfährt man Näheres und wird ausgiebig über ein echtes englisches Frühstück unterrichtet. Auch das Frühstück in vielen anderen europäischen Ländern kommt zur Sprache und hier nicht zuletzt litauische Spezialitäten wie etwa "Gefüllte Eier mit Schinken", mit viel frischem, gehackten Dill.
Kapitel 3 thematisiert Frühstücksgepflogenheiten aus aller Welt. Hier z.B. lernt man einen "Simbabwischen Ochsenleber-Schmortopf" zuzubereiten, der für die Doktorantin Dorothy Makaza der Geschmack ihrer Kindheit ist.
Man muss es nicht zwingend wissen, doch mich interessiert es, was man in Vietnam, auch in Kamerun oder in Peru zu Tagesbeginn speist, sagt es doch viel über die Menschen aus, die dort leben.
Lobenswert aber auch ist das Rezept für eine "Wan-Tan-Suppe", die zwar rechts arbeitsaufwendig ist, aber überzeugt, ideal als Highlight bei einem Brunch...
Zum Schluss werden im Glossar bemerkenswerte Frühstückteilchen erläutert, beispielsweise für Chiasamen, der an Leinsamen erinnert und allerbeste Inhaltsstoffe enthält.
Sehr empfehlenswert
Helga König
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