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Rezension: Zu Gast in Marokko- Rob & Sophia Palmer- Callwey

Der Food-Fotograf Rob und die Autorin Sophia Palmer haben gemeinsam dieses schöne, reich bebilderte Buch konzipiert. Über die beiden erfährt man zu Beginn Näheres, auch wie das Projekt zustande kam. 

Die im Buch vorgestellte Reise durch Marokko ist kulinarisch geprägt. Deshalb auch hat Eben Pirce Lenderking in seinem Vorwort über die Küche Marokkos historisch Interessantes geschrieben. Anschließend erfährt man mehr über den Souk und die Händler dort, kann sich in Bilderwelten vertiefen und  in die ersten Rezepte, die wie alle  weiteren gut erläutert sind. 

Immer wieder fließen kleine Geschichten in das Gesamtwerk  ein, dabei spielt in einer der Geschichten ein Tangia- Gefäß eine Rolle. Der darin gekochte "Junggesellen-Eintopf" soll das Lieblingsgericht alleinstehender Männer in Marokko sein. Viele Gerichte sind mit Knoblauch, Kreuzkümmel etc gewürzt, enthalten Salzzitronen, Safran u.s.w. Dann gibt es da auch eine „Langusten-Tajine mit Safransauce, Quiona und grünem Gemüse", die vielversprechend daherkommt, auch süße Speisen und immer wieder Impressionen sowohl fotografischer als auch textlicher Art. 

Man lernt verschiedene Orte und Gegenden kennen und solch wunderbar delikaten Speisen wie "Lachs mit Tomaten-Zwiebel-Salsa" oder "Rindfleisch-Tajine mit Datteln und Walnüssen", auch einen "Marokkanischen Karpfen". Bilder von Casablanca und hier  ebenfalls wieder Anekdotisches, gefolgt von Gerichten wie "Marokkanische Eier" oder Meeresfrüchte-Pastilla" lassen den Leser immer mehr in die marokkanische Kultur eindringen und zudem in Bilder, die geradezu mittelalterlich erscheinen, wie etwa die berühmte  Färberei in Fès. 

Typisch von den Geschmacksnuancen her erscheinen mir die "Fleischbällchen-Tajine mit Tomatensauce" wegen der Aromen von Tomate, Koriandergrün, Kreuzkümmel und Knoblauch. 

Über den Wein in Marokko erfährt man ebenfalls Wissenswertes. Er wurde von den Phönizern vor über 2500 Jahren dort eingeführt. 

Es ist unmöglich, über all die Rezepte zu schreiben, über die Zubereitung von Salzzitronen, Grüner Harissa oder Couscous mit Lamm und Gemüse, aber auch über die Eindrücke der beiden Reisenden so etwa in den staubigen Wüsten und majestätischen Bergen Marokkos und dort bei einer Nomadenfamilie. 

Eine Legende, die kurz erwähnt wird, sagt viel über die Gastfreundschaft der Marokkaner aus. Es geht dabei um die Dünen von Erg Chebbi. Der Legende nach sind sie eine Strafe dafür, dass man einer Frau mit Kind während eines Festes in einem Ort keinen Unterschlupf gewährte. Dies führte dazu, dass der Ort unter einem Sandsturm begraben wurde. 

Mir gefällt, dass man Früchte bei vielen Speisen zum Einsatz bringt, so etwa bei der "Lamm-Pflaumen-Pastete" oder bei "Kürbis mit Zitronenthymian und Zitronen-Aioli".  Das macht die Speisen paradiesisch.

Diese kulinarische Reise durch Marokko ist ein Fest der Sinne, während man schaut und liest atmet man die Düfte ein, spürt den Geschmack des Landes vielfältig auf der Zunge, er ist köstlich und möchte kommuniziert werden.

Lobenswert ist das gesamte Werk und insofern auch die Adressen für Unterkünfte zum Schluss sowie das umfangreiche Glossar. 

Empfehlenswert.

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Callweyverlag und können das Buch bestellen.http://www.callwey-shop.de/buecher/kochen-backen/zu-gast-in-marokko.html. Sie können es aber auch  beim Buchhändler um die Ecke ordern.

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