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Rezension: Äpfel -80 verführerische Rezepte- Maria Steinbauer

Die Autorin dieses Büchleins - Maria Steinbauer - ist Betriebsführerin in einem Obstbaubetrieb und ausgebildete Edelbrandsommeliére.

Sie hat dieses Buch den Äpfeln gewidmet und reflektiert im Hinblick auf diese Früchte botanische Besonderheiten, die Wortherkunft, der Habitus und die Belaubung, sowie die Blütenstände und die Blüten. Sehr gut gelingt es ihr Kulturgeschichtliches aufzuzeigen. Hier erfährt man auch, dass der Kulturapfel aus einer Kreuzung des asiatischen Wildapfels mit dem Kaukasusapfel entstanden ist. Man liest von der Entwicklung der Apfelzucht bis zum heutigen Tage und erfährt, dass es mittlerweile 1.500 Sorten im deutschsprachigen Raum gibt, von denen allerdings nur 60 von wirtschaftlicher Bedeutung sind.


Alte Sorten werden angesprochen und es wird auch die symbolische Bedeutung des Apfels in Augenschein genommen. Soviel nur: der Apfel spielt in allen eurasischen Kulturen eine nicht unwesentliche Rolle als Symbol der Liebe, der Sexualität, der Fruchtbarkeit des Lebens, der Erkenntnis und der Entscheidung, wie auch des Reichtums.


Die Autorin berichtet ausführlich über die Apfelsorten: Golden Delicious, Idared, Braeburn, Gala, Elstar, Arlet, Jonagold, Boskoop, Fuji, Kronprinz Rudolf, Topaz, Pinova, Grany Smith, Gravensteiner und Rubinette. Die Farbe, die Zellstruktur, der Geschmack, das Aroma, die Verwendung etc dieser Apfelsorten werden tabellarisch aufgelistet, bevor wesentliche Anbaugebiete genannt werden, als da sind: Nieder-Elbe- Altes Land, Bodensee, Rheinland-Pfalz, Schweiz, Südtirol, die Steiermark.


Thematisiert werden die Kriterien des Äpfel-Genießens. Hier geht es um die Optik, die Akustik, die Haptik und die Olfaktorik. Auch über die Möglichkeiten der Lagerung wird man ausreichend informiert und über die gesundheitlichen Faktoren.


Die Rezepte sind untergliedert in:


Vorspeisen, Salate, Suppen
Beilagen
Hauptspeisen
Apfelsüßspeisen
Nachspeisen


Die Mengenangaben sind in der Regel für 4 Personen gedacht. Die Rezepte sind gut erklärt und problemlos nachkochbar.


Hervorheben möchte ich das "Apfelcarpaccio mit Altländer Katenschinken". Mit nur wenigen Zutaten gelingt hier eine spektakuläre Vorspeise. Gut auch ist der "Bunte Apfelkren", eine schöne Beilage zu Tafelspitz. Sehr delikat ist die "Flambierte Leber mit Äpfeln". Hier kommen Rubinetten zum Einsatz, auch Apfelbrand, und Most neben anderen aromatisierenden Ingredienzien. Ich mag zwar keine Gans, möchte aber erwähnen, dass für Gänseliebhaber ein schmackhaftes Rezept darauf wartet, zubereitet zu werden: "Gefüllte Gans mit Rotkraut". Die Apfelsüßspeisen und Nachspeisen sind sehr verlockend. Besonders angetan bin ich von den Rezepten für "Apfel- Mandel-Kuchen", für "Apfel-Tiramisu" und für "Apfel-Weincreme-Torte". Diese Leckereien eignen sich als Nachspeise, wenn man Gäste hat, denen man bekanntnermaßen nur das Beste auftischen sollte.


Am Heiligen Abend bereite ich mit meiner Mutter stets als Dessert "Bratäpfel mit Vanille-Eis" zu. Dieses Jahr werden wir "Bratäpfel mit Mascarinocreme" kreieren, weil dieses Rezept eine schöne Alternative zu unserem Familienrezept darstellt.


Ein empfehlenswertes Büchlein.

Rezension: Esslust: Vitalität und Lebensfreude mit Genuss (Gebundene Ausgabe)

Der Drei-Sterne-Koch Dieter Müller und die Ernährungsexpertin Natalie Quagliata haben gemeinsam mit der Ärztin Dr. Susanne Krebber dieses Buch verfasst. In einem Gespräch, das Natalie Quagliata mit Dieter Müller führt, lernt man die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten des Spitzenkochs näher kennen. Anschließend wird man über den gesundheitlichen Wert von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren aufgeklärt. Ausführlich werden die Vorteile von Olivenöl beschrieben, das seiner zahlreichen Antioxidanzien wegen imstande ist, freie Radikale im Körper abzufangen und unschädlich zu machen. Hervorgehoben werden die so genannten "Squalene". Es gibt mittlerweile Hinweise, dass die im Olivenöl enthaltene Ölsäure als Hemmstoff eines bekannten Krebsgens wirken könnte. Dieses Gen soll an 25-30% der Brustkrebsfälle beteiligt sein. Olivenöl senkt nachgewiesenermaßen den Cholesterinspiegel. Übrigens zeigen Studien auch, dass Pektin(viel davon ist in Äpfeln enthalten) sowie wasserlösliche Ballaststoffe zur Senkung des Cholesterin beitragen.

Man erfährt, welche Fettstoffe man meiden soll. Einige Fettstoffe führen nämlich zu Bluthochdruck, Herzinfarkten, Rheuma, Depression und Osteoporose. Grund dafür sind überschießende Produktionen so genannter schlechter Eicosanoide, Gewebehormone, die entzündungsfördernd wirken und die Gerinnungsneigung im Blut verstärken.

Omega-3- Fettsäuren führen dazu, dass die Fließeigenschaften des Blutes verbessert, entzündliche Prozesse gehemmt und Triglyzeride im Blut gesenkt werden, das LDL reduziert und zeitgleich das HDL- Cholesterin erhöht wird. Omega-3-Fettsäuren sind von großer Bedeutung für die kognitive Entwicklung von Kindern, zudem senken sie die Wahrscheinlichkeit an Diabetes zu erkranken und halten die Zellmembranen elastisch.

Ausführlich wird in der Folge erklärt, weshalb Diäten zumeist in der Katastrophe enden und weshalb nur langfristige Ernährungsumstellungen zum Erfolg in Sachen Gesundheit, Vitalität und Schlankheit führen können. Sehr gut thematisiert wird die Insulinfalle und es wird in diesem Zusammenhang gezeigt, wie man Heißhungerattacken in den Griff bekommt. Des Weiteren wird der gesundheitliche Nutzen komplexer Kohlehydrate und des pflanzlichen und tierischen Nahrungseiweißes verdeutlicht. Über Serotonin und Tryptophan erfährt man Essentielles. Diese Eiweißbausteine verhelfen dazu, sich glücklich zu fühlen.

Zufriedenstellend ausgelotet auch sind die sekundären Pflanzenstoffe, die als vorbeugende und begleitende Mittel bei Krebserkrankungen zweckdienlich sind. Einer der bekanntesten sekundären Pflanzenstoffe ist das Lycopin, der für die typisch rote Farbe der Tomaten verantwortlich ist. Lycopin zählt zur Gruppe der Carotinoide. Zu Sprache kommen außerdem Phytoöstrogene, die die Knochendichte positiv beeinflussen, präventiv bei Brustkrebs wirken und u.a. Wechseljahrebeschwerden lindern, ferner das Anti-Aging-Mittel Reveratrol und die Polyphenole, die die Bluttfettwerte verbessern. Auch wird auf die gesundheitsfördernden Eigenschaften zahlreicher Pflanzen hingewiesen.

Im Rezeptteil zeigt der Drei-Sterne-Koch Dieter Müller, dass es möglich ist auf hohem Niveau sehr geschmackvoll zu schlemmen und zeitgleich sehr gesund zu essen. Die Auswahl der verwendeten Zutaten lässt diesbezüglich keine Zweifel aufkommen. Seine vitale Sterneküche untergliedert er in Rezepte für Salate und Süppchen, Zwischengerichte, Hauptgerichte, Desserts und Grundrezepte. Die Rezepte sind unkompliziert. Man muss keinen Kochlehrgang besucht haben und sie nachzukochen zu können.

Mich stört es nicht, dass die meisten Informationen im ersten Teil des Buches schon vor Jahren von Dr. Strunz in seinen Büchern breitgefächert publiziert worden sind, ganz im Gegenteil. Wie ich finde, sollte man dieses ernährungswissenschaftlichen Grundgedanken in jedes Kochbuch einbauen, weil es das Ernährungsbewusstsein schärfen und zeitgleich deutlich machen könnte, dass genussvolles Speisen nicht im Widerspruch stehen muss zu gesundem Speisen.

Rezension: So schmeckt das Oktoberfest.

Auf dem Oktoberfest in München war ich noch nie, weil ich großen Menschenansammlungen generell aus dem Weg gehe, d.h. aber nicht, dass mich das Treiben dort nicht interessiert. Münchener haben mir schon mehrfach davon berichtet. Das vorliegende Buch Manfred Schauers, der dort seit 25 Jahren das Varieté-Theater betreibt, verrät mir, was auf dem Volksfest gegessen wird.

Vorgestellt werden 70 herzhafte und süße Originalgerichte aus großen und kleinen Festzelten, zudem steuert Schauer nette historische Episoden bei.

Das Buch ist untergliedert in:
Suppen und Salate
Schmakerl
Pfannengerichte
Beilagen und Vegetarisches
Desserts und Süßes

Die Wiesenanekdoten will ich nicht verraten, die kann Schauer besser erzählen, aber auf die Rezpte möchte ich kurz eingehen. Ich hätte nicht gedacht, dass auf der Wiesn so gut gekocht wird.

Einige Rezepte möchte ich hervorheben: "Spanferkel auf mitgebratenem Gemüse" (Paulaner Festhalle). Die Zubereitung wird Schritt für Schritt gut erklärt. Der Braten wird immerfort mit Bier übergossen und scheint deshalb so gut zu schmecken. Delikat auch scheint das "Ochsenfilet an Pfeffersauce" (Spatenbräu- Festhalle) zu sein, das durch Rotwein seinen kräftigen Geschmack erhält. Gerichte wie "Geschmortes Lammhaxerl in Rosmarinjus" (Pschorr-Bräurosl) verdeutlichen, dass man sich in Bayern befindet.

Bei den Pfannengerichten haben es mir die "Fleischpflanzern" angetan. Im Hippodrom scheint man besonders gut zu essen, vermute ich aufgrund der Rezepte, die mich aufhorchen lassen: "Riesengarnelen-Pfanderl mit vielen Kräutern und Gemüse" oder auch " Ochsenlendensteak mit Kräuterbutter und Speckbohnen". Die Zutaten sind wirklich bestens.

Lobend erwähnen möchte ich das Rezept für "Bayrisch Kraut", das ich bereits nachgekocht habe. Sehr lecker. Schmackhaft auch ist das Rezept für "Obatzda" aus dem Hippodrom und die "Andechser Bergkäsespätzle mit Zwiebel-Birnen-Schmelze" aus eben dieser Küche. Würde ich das Oktoberfest aufsuchen, würde ich im Hippodrom essen. Die Rezepte sprechen für sich, aber auch im Wirtshaus Schichtl scheint es gut zu schmecken. Manfred Schauers "Bayrisch Creme" lässt nichts zu wünschen übrig. Der Apfelstrudel nach dem Rezept von Michael August Schichtl ist wohl auch eine Sünde wert.

Ein gelungenes Buch mit vielen Infos, das Besucher des Oktoberfestes vorab lesen sollten, um abzuwägen, in welchem Zelt sie sich niederlassen.Die Rezepte sind alle gut erklärt und einfach nachzukochen.