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Rezension: Bowlen, Punsche und Liköre

Walter Gaigg hat ein sehr brauchbares Buch verfasst, für alle, die in geselliger Runde gerne ein Glas Bowle, einen selbstgemachten Likör aus südlichen und tropischen Früchten, aus Trockenobst, aus kandierten Früchten und aus Gewürzen trinken möchten oder aber auch hin und wieder gerne ein Gläßchen klassischen Likör genießen wollen. Das Buch ist keineswegs nur ein Mitbringsel für Großtante Emilie, denn die Rezepturen der Getränke im Buch kommen alles andere als altbacken daher.

Zunächst erläutert der Autor, was man alles zum Ansetzen von Bowlen benötigt, beantwortet die Fragen, was angesetzt werden kann und des Weiteren, welche Ansatzflüssigkeit zu bevorzugen ist, wieviel Zucker, wenn überhaupt, verwendet werden soll, welche Gewürze man verwenden kann, ja selbst aus welchen Gläsern Bowlen getrunken werden sollten, mehr als bloß zufriedenstellend. Es folgen im Anschluss an die Klärung dieser Grundsätzlichkeiten eine Fülle sehr delikater alkoholischer und antialkoholischer Bowlen-Rezepte, die ausführlich erläutert werden. Die Rezepte für "Walderdbeerbowle", "Pfirsichbowle" und "Marillenbowle" haben mir am besten gefallen. Neben den jeweiligen Früchten spielt Weißwein und Sekt sowie Rum oder Weinbrand eine Rolle. Auf Zucker wird verzichtet. Das finde ich lobenswert. Wer im Mai eine Waldmeisterbowle zubereiten möchte, findet im Buch ein entsprechend leckeres Rezept und erfährt, wo im Wald man überhaupt Waldmeister entdecken kann.

Rezepte für heiße alkoholische Getränke, wie Glühwein, Punsche, Feuerzangenbowle und Irish Coffee findet man im Anschluss. In der Folge kann man sich damit befassen, wie man Liköre mit frischen und getrockneten Früchten und solche mit Gewürzen ansetzt. Erklärt wird ferner, wie man klassische Liköre zubereitet, so etwa "Bärenfang", in dem Honig, Zimt für ein delikates Aroma sorgen.

Mir gefällt die Idee, selbst zubereitete Liköre in hübschen Karaffen an Freundinnen zu verschenken sehr gut. Ich selbst habe mir das Buch allerdings in erster Linie der Bowlenrezepte wegen angeschafft, weil es einfach Spaß macht im Sommer mit Freunden im Garten ein Glas Bowle zu genießen. Ich verwende hierzu immer Wein und Sekt aus der Silvanertraube, da diese nicht so säurehaltig ist als die Produkte aus der Rieslingtraube, die nicht für jeden bekömmlich sind. M.E. ist es delikater die Früchte in Weinbrand anzusetzen als in Rum, aber das ist Geschmackssache.

Empfehlenswert.

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Rezension: Avocado- Sonja Schubert und Barbara Lutterbeck

Die Autorin Sonja Schubert hat gemeinsam mit der Fotografin Barbara Lutterbeck dieses reich bebilderte Kochbuch verfasst, in welchem eine Fülle von Rezepten mit Avocados vorstellt werden. Bereits in ihrer Heimat Mexiko wurde die Avocado als Wunderfrucht verehrt. Botanisch betrachtet ist sie übrigens eine Beere. Der Avocadobaum selbst ist ein Lorbeerbaum. Es gibt über 200 Avocadosorten. 100 Gramm dieser Frucht enthalten bis zu 220 Kalorien, allerdings ausschließlich ungesättigte Fettsäuren, hochwertiges Eiweiß, Mineralien, Vitamin E, Beta-Karotin, Vitamine der B-Gruppe, sekundäre Pflanzenstoffe und Spurenelemente, (vgl.: S.6-7).

Die Autorin erklärt sehr gut, wie man mit dieser Frucht umgehen soll und vergisst nicht, darin zu erinnern, dass das Fruchtfleisch der Avocado an der Luft oxidiert, d.h. braun wird. Dies lässt sich aber verhindern, indem man die geöffnete Avocado mit Zitrone beträufelt.

Die Rezepte im Buch sind untergliedert in:
-Suppen, Salate und Drinks
-Salsas, Dips und Aufstriche
-Sandwiches, Wraps und Co.
-Kleine Gerichte für besondere Anlässe
-Desserts
Die Rezepte sind bestens erklärt und lassen sich einfach zubereiten.

Sehr gut gefällt mir das Rezept für "Avocado-Grapefruit-Salat", der durchaus sättingend ist, nicht zuletzt auch der Mandeln wegen, die in diesem Salat eine Rolle spielen. Gelungen auch ist das "Avocado-Mango-Salsa", das sich als Beilage zu Fisch eignet und durch die Beigabe von Korianderstängeln, Chilischote und Ingwer eine delikate Geschmacksnote erhält. Lecker ist das "Tomaten-Avocado-Salsa", das man nicht nur auf Crostinis reichen kann. Interessant finde ich die "Avocado-Remoulade", bei der kaltgepresstes Avocadoöl nicht fehlen darf und die zu Krustentieren besonders gut schmeckt.

Probiert habe ich u.a. die "Avocado-Thunfisch-Creme", die mir weitaus besser gefällt als jene Thunfischcreme, die man mit Creme fraiche verfeinert. Sie schmeckt einfach interessanter. Loben möchte ich das Rezept "Birnen-Avocado- Carpaccio", bei dem Gorgonzola und Nüsse eine Rolle spielen. Ein gelungener Imbiss zu einem Glas Rotwein! Exzellent ist das Rezept "Avocado-Lachs-Terrine", die als feine Vorspeise bei einem Festessen gereicht werden kann. Gefallen haben mir ferner die "Vegetarischen Sushi" und die "Gefüllten Avocado". Die Krabben erfreuen sich hier eines Bades in einem pikanten Curryschaum.

Bei den Desserts begeistert mich das Rezept für "Avocado-Sorbet mit marinierten Erdbeeren" am meisten, gefolgt von "Melonen-Avocado-Carpaccio mit Minzepesto".

Ein gelungenes Kochbüchlein, das verdeutlicht, dass man mit der Avocado weitaus mehr kreieren kann als Avocadoscheiben in Zitronenvinaigrette.

Rezension: Vegetarische Verführungen- Udo Einenkels fantasievolle Bioküche

Udo Einenkels, der Autor dieses Kochbuches, hat lange Jahre das vegetarische Restaurant "Abendmahl" in Berlin betrieben und dort sein Kochwissen kreativ und sehr erfolgreich vermarktet. Mittlerweile ist er weltweit als Seminarkoch und Gesundheitsberater, aber auch als Food-Fotograf unterwegs. Im vorliegenden Kochbuch lernt man Einenkels Fähigkeiten als Koch und Fotograf näher kennen.

Bevor der Autor seinen Lesern Rezepte vorstellt, berichtet er zunächst, woran man Bioprodukte erkennt und zeigt, worauf man achten soll, wenn man solche Produkte kauft, denn selbst bei den zertifizierten Bio-Produkten gibt es offenbar Unterschiede. Einenkels listet die wichtigsten Richtlinien der EG-Öko-Verordnung im Überblick auf und lotet anschließend aus, was man unter vegetarischem Genießen versteht. Er macht deutlich, was man Vegetarismus bedeutet und hält fest, dass Vegetarier keine Tiere verspeisen und zwar ohne Wenn und Aber, (vgl.: S. 16). Die wohl strengste Form des Vegetarismus ist der Veganismus, denn Veganer verzichten zudem auch noch auf alle Milchprodukte und Eier. Völlig ohne Fleisch und Fisch zu leben, ist keineswegs ungesund. Einenkels erklärt gut nachvollziehbar, weshalb das so ist.

Für den Autor bedeutet eine vegetarische Essweise Verantwortung zu übernehmen, nicht zuletzt, weil die Tierhaltung mehr Treibhausgase emittiert als die Pflanzenproduktion.

Einenkels erklärt in der Folge, was man unter vitalstoffreicher Vollwerternährung zu verstehen hat und erwähnt in diesem Zusammenhang auch Bruker, der 80% aller Krankheiten auf Ernährung mit stark bearbeiteten Lebensmitteln zurückführte, gemeint sind Zucker, Auszugsmehle und gehärtete Fette, (vgl.: S.21). Der Autor klärt gut über Vitalstoffe auf und nennt zwei Grundpfeiler für gesunde Ernährung, die man den Seiten 22-23 entnehmen kann. Was nicht auf den Teller gehört, listet Einenkels auch auf Seite 23 auf und auch, was man täglich essen sollte. Im Anschluss folgen eine große Anzahl sehr brauchbarer Ernährungstipps. Merken sollte man sich unbedingt, dass gute Lebensmittel lebendige Lebensmittel sind. Der Autor nennt und beschreibt die Basics der Vollwertküche und auch die Arbeitsgeräte, die in der Küche notwendig sind. Erst dann beginnt der Rezeptteil. Dieser ist untergliedert in:

Vorspeisen
Salate
Suppen
Hauptgerichte
Desserts
Frühstück

Die Rezepte werden Schritt für Schritt bestens erklärt. Bevor der Koch das jeweilige Rezept beschreibt, gibt er stets ein paar interessante warenkundliche Hinweise. Unter den Rezepten kann man in der Rubrik Informationen dann noch einige sachdienliche Tipps zu Produkten, die im beschriebenen Gericht vorkommen, lesen.

Die Rezepte sind allesamt unkompliziert und selbst für Anfänger problemlos nachkochbar.

Bei den Vorspeisen bin ich besonders angetan von dem "Champignon-Carpaccio mit Zitronenvinaigrette", in dem Akazienhonig eine Rolle spielt. Von den Salatrezepten bin ich sehr begeistert, weil sie sich als kleiner Mittagsimbiss bestens eigenen. Besonders frühlingshaft kommt der "Kohlrabi-Möhren-Salat" daher, den man sofort verzehren sollte, weil er ansonsten zu viel Wasser zieht. Sehr appetitlich mutet der "Gartensalat mit Kräutervinaigrette und Blüten" an. Senf und Akazienhonig sorgen für ein interessantes Aroma in der Vinaigrette. Mein Favorit bei den Suppen ist die "Erbsensuppe mit Minze und Chili". Es handelt sich bei den Erbsen um frische Erbsen. Creme fraiche darf an dieser Cremesuppe nicht fehlen. Mir gefällt auch die "Möhrensuppe mit Koriander", nicht zuletzt wegen der asiatischen Geschmacksnote.

Gelungen auch sind die Hauptgerichte, wie etwa "Risi e Bisi mit Pfifferlingen". Auf Parmesan sollte nicht verzichtet werden. Die Getreidebratlinge sind eine gelungene Alternative zu Frikadellen und lassen sich sehr gut zubereiten. Lobend erwähnen möchte ich die "Planet-Buddha-Reistafel", die zwar etwas aufwendig herzustellen ist, doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Geschmacklich sehr differenziert kommt hier der "Ananas-Kokos-Sambal" daher, den ich bei dieser Reistafel dem "Rote-Bete-Curry" allemal vorziehen würde. Doch das ist Geschmackssache. Sehr schmackhaft sind die "Semmelknödel mit Schwammerlsauce", aber auch die "Wirsingbällchen mit Spitzmorchelrahm, was geübte Hobbyköche bereits den Zutaten und deren Zubereitungsart entnehmen können.

Einenkels "Birnenstrudel" ist eindeutig ein Kuss vom Himmels. Ein Traum und gleichzeitig sein Lieblingsdessert für den Winter sind "Bratäpfel mit Vanillesauce". Die beiden Desserts enthalten keinen Zucker. Selbst seine "Marzipankartoffeln" kommen ohne Zucker aus. Der Koch verwendet Akazienhonig stattdessen, auch bei der "Creme Caramel" und in seiner "Joghurteiscreme mit Mandarinensorbert". Diese Konsequenz in Sachen Zucker ist meiner Meinung nach sehr lobenswert.

Wer gerne frühstückt, findet im Buch auch diesbezüglich interessante Anregungen. Gefallen hat mir hier das "Frischkornmüsli" am besten. Die Rezepte für Vollkornbrot und kernige Brötchen sind schneller zubereitet als ich dachte.

Ein inspirierendes Kochbuch, nicht nur zur Fastenzeit. Empfehlenswert.

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Rezension:Die schwäbische Küche: Regionale Spezialiäten (Broschiert)

Die schwäbische Küche ist bodenständig und kreativ lässt uns der Autor wissen. Im Buch werden möglichst typische Gerichte und Spezialitäten der Region zusammengestellt und zwar für jeden Tag, für besondere Anlässe, für das Vesper und auch zum Nachtisch, (vgl.: S.7).
Das Buch ist untergliedert in:

Ebbes Oifachs
Ebbes Guats
Ebbes B`sonders
Ebbes Siasses

Die einzelnen Rezepte sind sehr gut strukturiert und einfach zuzubereiten. Unter der Rubrik "Das ist wirklich wichtig" werden Spezialtipps im Hinblick auf die Zutaten und das jeweilige Zubereitungsprozedere gegeben. Der Zeitdauer für das Zubereiten eines Gerichts wird immer genannt.

Bei den Schwaben soll das Vespern eine Art ritueller Akt sein, der der inneren Einkehr dient (vgl.: S.13). Vespern und Schaffen gehören in Schwaben zusammen. Dies belegen zahlreiche Sprichwörter. Zu verstehen ist unter diesem Begriff  "Brotzeit zu machen".

Ein einfaches Vespergericht ist die "Tellersülze" mit Gemüse. Ein solches Gericht findet man in schwäbischen Weinstuben auf der Speisekarte. Das Rezept enthält u.a. zwei Scheiben Ingwer. Dies verleiht der Speise eine sehr würzige Note.

Sehr gut gefällt mir das Rezept für "Kartoffelsalat" mit einer Marinade aus Brühe, Essig und Öl, demnach nass und bei den Schwaben am liebsten warm, (vgl.: S18), das Rezept für "Seelen", hierbei handelt es sich um schwäbische Baguette und das Rezept für den "Rindfleischsalat mit Gemüse", den man mit Bratkartoffeln servieren kann.

Über die Geschichte der "Maultaschen" erfährt man Wissenswertes. Die Tiroler Gräfin Margarethe von Maultasch hat sie im 14. Jahrhundert gewissermaßen nach Schwaben importiert. Wer Maultaschen selbst macht, wird von Schwaben als Fast-Schwabe in den Kreis ihrer Hobbyköche aufgenommen. Auf der Leser warten im Buch die Rezepte für "Maultaschen mit Fleisch und Spinat", aber auch mit Tomaten oder mit Lachsfüllung. Das Rezept mit Lachsfüllung schätze ich am meisten. Wie man den Teig herstellt, erfährt man auf Seite 34.

Der Leser lernt des Weiteren wie man "Spätzle" zubereitet. Sehr lecker finde ich die "Käsespätzle", allerdings sind auch andere im Buch vorgestellte Varianten nicht uninteressant. Das gilt vor allem für "Kräuterspätzle".

Bei den Suppenrezepten bin ich von der "Fädlesuppe" am meisten angetan. Bei den "Fädle" handelt es sich um Pfannkuchen, die bei den Schwaben geschnitten, als Suppeneinlage dienen, (vgl.: S.47).

Ein schwäbischer Klassiker ist der "Zwiebelrostbraten". Wie man diesen zubereitet, wird bestens erklärt. Ebenfalls sehr gut erklärt wird wie man "Linsengemüse mit Saiten und Spätzle" kreiert. Das ist das schwäbische Nationalgericht, das Vegetarier auch ohne die Saitenwürstchen zubereiten können.

Die "Fleischküchle auf schwäbische Art" werden aus einem Gemisch aus gehacktem Kalbs- und Schweinefleisch, sowie Räucherspeck und anderen Zutaten zubereitet. Wichtig ist das Bemehlen des Küchleins, weil die Kruste dann schön braun wird.

Über das so genannte "Filderkraut" wird man auf Seite 61 aufgeklärt und kann ein Rezept mit dem berühmten Spitzkohl auf Seite 64 nachkochen. Gefallen gaben mir die "Schupfnudeln aus Kartoffelteig", die bei den Schwaben liebevoll "Buabaspitzle" genannt werden und eine Antwort auf die italienischen Gnoccis sein sollen, (vgl.:S. 62).

Was die Schwaben sonntags essen und ihren Gästen servieren, erfährt man auf ab Seite 71ff. Hier geht es um Speisen wie "Ochsenbrust mit Meerettich", auch um "Schäufele im Brotteig", das auf den Bildern vielversprechend ausschaut und für Fleischesser sicher eine Leckerei darstellt, wenn ich mir die Zutaten vor Augen halte. Gelungen auch ist das Rezept für den "Lammbraten mit Kräuterdecke", der saftig bleibt, wenn man ihn bei niedriger Temperatur ganz langsam gart. Es gab Zeiten, da aß ich "Kalbsbries" mit Vorliebe, wenn ich mich in Süddeutschland aufhielt. Das Rezept im Buch klingt interessant. Das Bries wird hier paniert.

Ganz hervorragend ist das Rezept für "Weinbergschnecken mit Kräuterbutter" und noch besser jenes für "Schneckensüppchen", von dem ich bislang glaubte, es sei eine badische Spezialität.

Bei den Fischgerichten lohnt es, die "Forellenröllchen in Riesling gegart" nachzukochen. Die "Bodensee-Felchen in Butter gebraten" würde ich gerne mal zubereiten, weiß aber nicht, wo ich in Frankfurt Renken aus dem Bodensee kaufen kann. "Laubfrösche mit Fisch gefüllt" habe ich schon zubereitet. Sie sind nicht nur köstlich, sie sehen auch sehr appetitlich aus. Ursprünglich, so liest man, wurde bei diesem Gericht mit Fleischfarce gearbeitet. Bei diesem Rezept allerdings nimmt man püriertes Fischfilet. Die Fischfarce harmoniert bestens mit dem Mangold und dem Lauch, der die Farce umhüllt.

Unter einem "Mistkratzerle" versteht man in Schwaben übrigens ein Stubenküken, das etwa sechs Wochen alt ist. Dieses Tierchen wird prall mit Pilzen gefüllt und zu Bandnudeln gereicht, sofern man sich mit dem Gedanken anfreunden kann, ein Stubenküken zu verspeisen.
Bei den Nachtischen sagt mir der "Opfenschlupfer mit Äpfeln und Rosinen" sehr zu, der übrigens nicht besonders süß ist. Eine Leckerei sind auch die "Apfelküchle in Bierteig" und der "Träubleskuchen mit Haselnüssen", wobei man unter Träuble Johannisbeeren versteht.

Dieses Kochbuch ist für mich sehr aufschlussreich. Nun weiß ich, was die Schwaben gerne essen. Maultaschen, Spätzle und Schupfnudeln werde ich zukünftig nicht mehr fertig kaufen, denn das Herstellen des jeweiligen Teigs ist weitaus einfacher als ich dachte. Die "Laubfrösche mit Fisch gefüllt" werde ich gewiss öfter zubereiten, weil sie sowohl geschmacklich als auch optisch meinen kulinarischen Vorstellungen besonders gut entsprechen.

Ein empfehlenswertes Kochbuch, für alle die sich für regionale Besonderheiten interessieren.

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Rezension: Genussland Österreich

In diesem reich bebilderte (1500 Fotos) Kochbuch stellt der Spitzenkoch und studierte Publizist Gerd Wolfgang Sievers 1250 Rezepte und über 500 Produzenten kulinarisch bemerkenswerter Produkte aus Küche und Keller des Genusslandes Österreich vor.

Das Buch ist untergliedert in:
- Vorarlberg
- Tirol
- Salzburg
- Oberösterreich
- Niederösterreich
- Wien
- Burgenland
- Steiermark
- Kärnten

Sievers skizziert zu Beginn jedes Kapitels die einzelnen Bundesländer unter kulinarischen Gesichtspunkten, wartet mit einzelnen Spezialitäten der Regionen auf und stellt Rezepte, Gasthäuser, Restaurants, Lebensmittel-Produzenten, Landwirte und Winzer vor, in der Absicht ein gesamtkulinarisches Kunstwerk zu schaffen. So viel nur vorab, die Absicht konnte er erfolgreich realisieren.

Das 544 Seiten dicke Buch enthält so viele Informationen, dass ich nur wenige davon in meiner Rezension hervorheben kann. Mit großem Interesse habe ich mich mit der Beschreibung österreichischer Spezialitäten befasst und auch mit den Rezepten, die alle sehr gut beschrieben werden und für jeden Geschmack etwas zu bieten haben.

Informiert wird man über Bodenseefische wie etwa "Trüschen" und "Aalquappen" und darf sich sich diesbezüglich leckerer Rezepte erfreuen, aber auch solcher, in der "Bodenseefelchen" die Hauptrolle spielen. Die Geschichte des "Lustauer Senfs" wird kurz berichtet und was diesen Senf ausmacht ebenfalls. Auch hier wird die Produktanwendung in einzelnen Rezepten gezeigt, bevor u.a. der "Vorarlberger Käse" ins Blickfeld gerät. Erklärt wird schrittweise dessen Herstellung und aufgelistet sind die einzelnen Vorarlberger Käsesorten, darunter der "Bregenzwälder Weinkäse". Käserezepte gibt es dann auf Seite 20-23 aus der Region. Am interessanten erscheint mir das "Vorarlberger Bergkäse-Fondue". "Spätzle und Nockerln" aus dem genannten Bundesland werden in unterschiedlichen Rezepte offeriert und schließlich auch noch ganz spezielle Vorarlberger Rezepte wie ein "Wälder Bergkäsesalat", der sich einfach zubereiten lässt.

Bemerkenswert sind die "Bergbauern- und Almrezepte" aus Tirol. Hier liest man u.a. vom "Holzermuas", in dem der Autor die Urform des Kaiserschmarrens sieht und auch von einer "Graupensuppe", die typisch für die Tiroler Bergbauernküche ist. Was man unter "Graukas" zu verstehen hat, wird thematisiert und wie dieses Tiroler Milchprodukt in Rezepten eingesetzt wird ebenfalls. Tiroler Speck sowie Tiroler Wild, wie etwa die Gams und der Auerhahn kommen zur Sprache und wer möchte, kann sich informieren, wie man ein "Gamsragout" oder einen "Gespickten und gedämpften Auerhahn" zubereitet, (siehe Seite.55),

Was ein "Haselhuhn" ist, weiß ich nun auch. Dieser Vogel ist so groß, wie ein Rebhuhn und findet sein Ende leider auch nicht selten in der Pfanne eines kreativen Kochs. Über Tiroler Edelbrände wird man aufgeklärt, auch über Berglämmer und über das, was einem Koch dazu einfällt. Zu den traditionellen Gerichten Tirols zählen die nach diesem Bundesland benannten Knödel, auch "Stockfischgröstel" und so etwas Gewöhnungsbedürftiges wie "Gebackene Kuheuter".

Alle Bundesländer in den Fokus zu bringen oder gar die thematisierten Betriebe zu skizzieren, sprengt den Rahmen einer Rezension. Lobend erwähnen möchte aber ich den Beitrag zu den "Salzburger Nockerln" und den "Original Salzburger Mozartkugeln", die Inaugenscheinnahme der Fluss- und Bachkrebse in der Region Salzburg, mit all den vorzüglichen Rezepten wie etwa "Gesulzte Krebse" oder "Krebskoteletts mit Krebsbutter".
Die "Stiftskäserei Schlierbach" lohnt es aufzusuchen. In diesen Zisterzienserkloster werden Kochkurse abgehalten. Hier lernt man nicht zuletzt "Schlierbacher Käserahmsuppe" zuzubereiten.

Oberösterreich ist das "Knödelland". Eine Fülle von Knödelrezepten warten deshalb auf Seite 136-137 auf den Leser, die sich problemlos zubereiten lassen.

Interessanter als die Knödelrezepte finde ich die Betrachtung der Klosterküche und der Fastenspeisen. Der "Matjes nach Chorherrenart" ist ein Rezept, das man in der Fastenzeit jetzt gleich mal ausprobieren sollte.
Eine meiner Lieblingsseiten im Buch ist die Seite 142, den dort kommen "Powidl" und Zwetschgen zur Sprache und es wird u.a. mit "Böhmischen Liwanzen", die mein Urgroßvater mir als Kind zubereitete, aber nicht zuletzt auch mit einem sehr guten "Powidl-Rezept" aufgewartet.
Die Seiten, auf denen die Wachau vorgestellt wird, gefallen mir sehr gut. Mit großer Neugierde habe ich die Winzerportraits gelesen und mich mit den Marillenrezepten ausgiebig befasst. Das Weinbaugebiet Kremstal hat viel zu bieten. Gezeigt wird, was man zu den delikaten Weinen dort speist, analog geht man mit den Weinen im Kamptal vor.

Der "Waldviertler Mohnhof" wird beleuchtet. Es folgen eine Fülle delikater Mohnrezepte, darunter nicht nur Rezepte für süße Speisen, sondern auch ein "Zander im Mohnmantel". Im Kapitel "Niederösterreich" wird auch "Österreichisches Kleingebäck" näher besprochen, darunter auch "Vintschgerl", ein ursprünglich aus Südtirol stammendes Fladenbrot. Der "Waller" (Wels) ist ein Thema und auch feine Rezepte mit diesem Fisch, so etwa "Wallernockerln mit Spargel in Sektschaum".
Das Kapitel über Wien lohnt es intensiv zu studieren, bevor man sich dorthin auf eine Reise begibt. Wer gerne Gulasch isst, findet auf den Seiten 262-263 leckere Anregungen. Wer sich mit "Wiener Beiserls" befassen möchte, kann dies auf den Seiten 264 ff tun. Hier auch sind eine Reihe delikater, typischer Beisel -Rezepte aufgelistet.

Die Wiener Küche ist ohne gesottenes Rindfleisch undenkbar. Wie man ein solches Stück Fleisch zart gekocht auf den Tisch bringt, wird sehr gut erklärt und man erhält aufgrund vieler Rezepte einen Überblick über die typischen Beilagen. Einlagen für die perfekte Rindssuppe werden sehr gut beschrieben, bevor man Näheres zu den wichtigsten österreichischen Rindfleischteilen zum Dünsten und Dünsten erfährt.
Zur Geschichte des "Wiener Schnitzel" und das "Wiener Backhendl" wird gut berichtet und man lernt diese Speisen auch perfekt zuzubereiten. Das Hotel Sacher und seine weltberühmte Torte bleiben nicht ausgespart und man liest Wissenswertes über das Kaffeehaus im Allgemeinen.
Sehr schöne Rezepte für Kaffeegebäck (z.B. "Indianer im Schlag"), delikate Mehlspeisen (z.B. Milrahmstrudel), köstliche Schmarren- und Palatschinkenrezepte warten auf den Leser, aber auch ein geradezu umwerfendes Apfelstrudelrezept.

Unmöglich über all das zu schreiben, was im Hinblick auf das kulinarische Wien fokussiert wurde, interessant ist das Kapitel über die "Wiener Heurigen-Winzer" und die Rezepte für "Heurigen-Aufstriche", die eine gute Grundlage sind, wenn man ein paar Schoppen Heurigen genießen möchte, ohne gleich vom Stuhl zu fallen.
Man lernt weiterhin ein Fülle traditioneller "Alt-Wiener Klassiker" kennen, darunter ein "Sautiertes Bries mit Petersilienpüree", das Gourmets gewiss munden wird.
Sehr gut beschrieben ist das Weinanbaugebiet "Neusiedler See" und dessen Winzer. Lobenswert sind die Zanderrezepte und hier speziell eine Fischsuppe, in der neben den gemischten Fischen viel Paprika zum Tragen kommt.

Das Burgenland in seiner Gesamtheit mit all seinen kulinarischen Highlights wird bestens besprochen, bevor man sich mit der Steiermark und Kärnten näher befassen kann. Dort gibt es lukullisch auch viel Delikates auszuprobieren, allein die vielen Kürbisrezepte in der Steiermark und schließlich die Buchweizenrezepte in Kärnten werden Hobbyköche neugierig machen.
In diesem Buch lese ich immer wieder gerne. Durch die Art wie in den einzelnen Regionen gekocht wird, erschließt sich mir die facettenreiche Mentalität des Landes, das - ich vermute es fast - im "Apfelstrudel" einen gemeinsamen Nenner findet.

Empfehlenswert.

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Rezension: »das detox-kochbuch« Dr. Christian Matthai

Mediziner, die ihr Augenmerk auf das Gesunderhalten des Körpers legen und aus diesem Grund für eine tatsächlich gesunde Ernährung werben, haben meine besondere Hochachtung. Der Autor dieses Kochbuchs ist Dr. med. Christian Matthai. Er ist Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe mit den Spezialgebieten Hormone, Ernährungs-, Sport- und Vitalmedizin. Des Weiteren ist er begeisterter Hobbykoch. Die appetitlichen Fotos im Buch wurden von Peter Barci realisiert.

Dem Autor geht seinen Rezepten darum, dass man damit die Leber und die Nieren entgiften kann und zeitgleich abnimmt. 10 Ansprüche stellt er an seine Rezepte. Diese listet er auf Seite 13 auf. Unter Punkt 7 ist zu lesen, dass alle Lebensmittel die Gesundheit positiv beeinflussen sollen. Grund genug also, im Buch weiter zu lesen.

Für Dr. Matthai ist Gesundheit eine Frage des Lebensstils. Er weiß, dass neben Bewegung, der richtigen mentalen Einstellung und den geeigneten Stessmanagmentstrategien Ernährung eine wesentliche Rolle spielt, sofern man gesund bleiben möchte, (vgl.:S. 14). Gesund und leicht lautet sein Credo. Tierische Fettsäuren hält er für ungesund. Ihn interessiert nicht zuletzt das "Detox-Potenzial" von Lebensmitteln.

Bevor er mit seinen insgesamt 60 Rezepten aufwartet, nennt er noch 10 Tipps für die Praxis. Im Rahmen dieser Tipps empfiehlt er den Konsum von Speisesalz zu reduzieren und nennt anschließend außerdem alle Lebensmittel, die besonders häufig auf dem Speiseplan stehen sollten, darunter viele Gemüse- und Obstsorten, Gewürze, Kräuter, Nüsse, Samen, Körner, Öle, Salate, Fisch, Getränke und Süßes, in Form von 70%er Schokolade und Honig. Bei den Gewürzen führt er auf: Ingwer, Curry, Paprika, Chili, Zimt und Senf, (vgl.: S.22). Separat nennt Dr. Matthai die Lebensmittel, die man abends essen sollte, darunter bestimmte Obst- und Gemüsesorten und wertvolle magere Eiweißquellen, wie Hüttenkäse, Krustentiere aber auch Tofu.

Zu den 10 Diät-Lebensmitteln, die man nicht verpassen sollte, gehören Grapefruit, Brokkoli, Hüttenkäse und Salatgurken. Zu den 10 Lebensmitteln, die man meiden sollte, zählen fettreiche Fleischwaren, Pizza und anders mehr, (siehe S. 25).

Dr. Matthai untergliedert sein Kochbuch in:
- Frühstück und Getränke
- Vorspeisen
- Suppen
- Salate
- Hauptspeisen
- Desserts

Unter jedem Rezept stehen nützliche Zusatzinformationen, auf die man unbedingt achten sollte.

Die Rezepte sind sehr gut beschrieben und einfach zuzubereiten. Der Autor nennt immer die Zubereitungszeit, den Nährwert pro Person, fügt einen schnellen Überblick an und zeigt hier, ob das Gericht vegetarisch ist oder es Fisch bzw. Fleisch und ob es wenig oder keine Kohlenhydrate enthält.

Die D-Infos, sprich die nützlichen Zusatzinformationen unter fast jedem Rezept, habe ich mit großem Interesse gelesen. Hier fand ich auch den Hinweis, dass Grapefruits viele wertvolle bioaktive Substanzen, u.a. Polyphenole enthalten, die der Frucht den bitteren Geschmack verleihen. Grapefruits sind hilfreich, um die Leber zu entgiften. Sie können Zellschäden durch Lebertoxine verhindern, (vgl.:S.67).

Man erfährt übrigens fast immer etwas zu den Inhaltsstoffen einzelner Zutaten in einem Rezept, die zur Entgiftung des Körpers beitragen. Gut gefällt mir das Rezept für "Gartentatar", einer delikaten, vegetarischen Vorspeise, in der Tomaten eine Rolle spielen, die vor Leberschäden schützen. Viele kalorienarme Suppen warten darauf nachgekocht zu werden, darunter eine leckere "Gurkensuppe", die nur 50 Kalorien pro Person enthält und mit Minze und Knoblauch aromatisiert wird. Knoblauch hilft Schwermetalle im Körper abzubauen, verhindert DNA-Schäden, schützt vor UV-Strahlen und weist diverse Anti -Aging -Effekte auf, zudem schützt es vor Leberschäden und erhöht das gute Cholesterin, (vgl.: S.56).

Hervorheben möchte ich die "Fat-Burner-Suppe", die aus Zutaten besteht, die den Fettstoffwechsel positiv beeinflussen, darunter Grüner Tee, Ingwer, Chili, Zitronengras und Koriander, (vgl.: S.58) Dr. Matthai lässt nicht unerwähnt, dass Shiitake, der in dieser Suppe auch vorkommt, Beschwerden wie Magenleiden, Kopfschmerzen lindern kann und bei vielen Erkrankungen, die im Buch aufgezählt werden, eine heilende Wirkung haben soll, (vgl.: S.58).

Bei den Salaten begeistert mich der "Vogerlsalat de luxe" am meisten. Die darin enthaltenen Artischocken dienen der Verdauung und sind hilfreich im Hinblick auf die Entgiftung der Leber, (vgl.: S. 78). Die Flusskrebse verleihen dem Salat die besondere Note.

Von den Hauptgerichten gefällt mir der "Gefüllte Paprika "Asia Style" sehr gut. Hier sorgt der Thunfisch für die Omega-3-Fettsäuren und der Tofu enthält wertvolle Pflanzenhormone, (vgl.: S.100). Sehr schmackhaft und dabei gesund ist das "Seeteufelfilet in der Sesamkruste mit Fenchel-Sellerie-Apfelgemüse". Der "Eintopf einmal anders" ist ebenfalls delikat. Bulgur in Verbindung mit den anderen Zutaten bewirkt eine gute Sättigung, obschon das Gericht nur 304 Kalorien pro Person enthält.

Die Dessertrezepte zeigen, dass Nachtische nicht kalorienreich ausfallen müssen. So kann ein Beeren- Obstsalat ein Menü durchaus vortrefflich abrunden.

Am Ende des Buches weist Dr. Matthai auf einige Krebsvorsorgepräperate hin, von denen ich bislang noch nie etwas gehört habe. Soweit ich es überblicken kann, ist es sinnvoll diese Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen, speziell D-Unit, das ein hohes Detox-Potential besitzt.

Ein sehr gutes Kochbuch, weil es neben den leckeren, die Gesundheit positiv beeinflussenden Rezepten eine Fülle hilfreicher Informationen enthält.

Empfehlenswert.

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Rezension:Wachauer Marille- Mella Waldstein- Gregor Semrad

Marillen, sprich Aprikosen, zählen zu meinen Lieblingsfrüchten. Im vorliegenden reich bebilderten Buch mit einem Vorwort von Karl Hohenlohe wird man ausgiebig über die "Wachauer Marille" aufgeklärt.
Das Buch ist untergliedert in:
- Der Stolz der Wachau
- Alles Marille
- Im Marillengarten
- Gefühlslandschaft
- Küche und Keller
- Rezept mit Marillen

Marillen (sprich Aprikosen) stammen ursprünglich aus Nordostchina. Der Römer brachten die Frucht 70 v. Chr. über Anatolien nach Rom. Von dort aus gelangte und verbreitete sie sich nach Westeuropa, (vgl.: S.8). Es waren allerdings nicht die Römer, die die Marillen in die Wachau brachten, die Marille war zuvor schon da. Mella Waldstein erklärt nach einem kleinen historischen Abriss woher die Bezeichnung Marille und woher die Bezeichnung Aprikose kommt. Sie berichtet sehr kurzweilig und dabei informativ von der Kulturlandschaft Wachau von den 100 000 Marillenbäumen dort und den durchschnittlichen Jahresernten von 2 000 000 Kilogramm Marillen. Die Autorin thematisiert auch kurz die Aprikosenanbaugebiete weltweit und nennt als eines der traditionellen Anbaugebiete neben der Wachau die ungarische Tiefebene.

Man liest von traditionellen "Marillenkirtagen" und vom "Marillenknödelautomaten", der 1961 erfunden wurde. Marillenwanderwege kommen zur Sprache und man bekommt visuell vermittelt wie ein "Zistl" (spitzer Marillenerntekorb) ausschaut. Interessant zu lesen ist der historische Streifzug durch das Marillenland und die Infos zu einzelnen Marillenwegen, die sich mit Weinwegen in der Wachau kreuzen. Die "Wachauer Marille" ist seit 1995 eine geschützte Ursprungsbezeichnung, d.h. Anbau, Verarbeitung und Verpackung muss in der Region erfolgen, (vgl.: S.43).

Die traditionellen Marillesorten der Wachau zählen zu der Sortengruppe Klosterneuburger Marille. Marillenbäume tragen bis ins hohe Alter von 70 Jahren Früchte. Die Bäume werden bis zu 17 Meter hoch (vgl.: S.49). Gut aufgeklärt wird man über die besten Voraussetzungen, aber auch über die Widrigkeiten beim Anbau. Man wird auch über die Anforderungen und Pflege des Marillenbaums in den verschiedenen Jahreszeiten unterrichtet, bevor man sich über die Wachau-Maler, wie Rudolf Weber oder Emil Strecker kurz informieren kann und Begriffe aus alten Zeiten wie "Körblegeld" näher erklärt bekommt. Zur Sprache kommt das alte Handwerk des Marillenkorbflechtens, auch wird man über die Inhaltsstoffe der Marille aufgeklärt, erfährt die Zusammensetzung des so genannten "Himmelsnektars" und von den Marillenkernen, die zu Koma und Tod führen können, wenn man übermäßig viele davon isst.

Im letzten Kapitel des Buches sind Rezepte mit Marillen aufgeführt. Diese Rezepte sind gut erklärt. Kreiert wurden sie von Köchen namhafter Restaurants. Die Marillenknödel von Toni Mörwald gefallen mir von den drei angebotenen Variationen am besten. Der Rum aromatisiert den Quarkknödel auf delikate Weise. Ein weiteres Rezept von dem Spitzenkoch Toni Mörwald lautet "Dreierlei von der Marille: Gebratene Marillen, Marillenmouse und Marillensorbet mit gebackenem Topfen." Das Sorbet schmeckt Mörwald übrigens mit Rosmarin ab. Ich möchte nicht zu viele Rezepte an dieser Stelle nennen, aber das Rezept für die "Wachauer Marmelade" von Johannes Christian Dürnstein erwähnen, das Marillenschnaps enthält. Die "Wachauer Marmelade" schmeckt göttlich in Palatschinken. Mein österreichischer Urgroßvater wäre entzückt gewesen. Ich bin es aber auch.


PS: Die Fotos des Fotografen Gregor Semrad sind ein Traum. Fantastische Marillenimpressionen. Man möchte reinbeißen und spürt das Aroma in der Nase. Betörend.

Empfehlenswert.

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