Dieses Buch ist eine Teamarbeit von Anica-Matzka – Dojder und ihrem Ehemann Manfred Matzka sowie einer Reihe weiterer Menschen, die auf einer der letzten Seiten des Werks alle benannt werden.
Anica Matzka- Dojder lebt seit 1972 in Wien und war Gesundheitsmanagerin und Politikerin. Sie erinnert sich gerne an ihre Kindheit in der #Vojvodina, mit delikatem Essen und großartiger Gastlichkeit. In Istrien hat sie mit guten Köchen Freundschaft geschlossen und von ihnen gelernt.
Manfred Matzka schreibt Reiseführer über die kroatisch-slowenische Halbinsel Istrien, des Weiteren publiziert er historische Abhandlungen. Für das vorliegende Werk hat er Geschichten über Istrien verfasst und zwar über die Historie der Halbinsel, ihr Lebensgefühl, ihre Menschen und deren Beziehung zum Genuss und zum Essen.
Wo #Istrien genau lokalisiert ist, kann man einem Kartenausschnitt zu Beginn des Buches entnehmen. Dort auch sind Orte angeführt, die man in der Tipp-Liste für Märkte, Wein, Olivenöl, Restaurants und Trüffel präsentiert bekommt.
Zwischen Manfred Matzkas kurzweilig zu lesenden Texten sind dann immer wieder Rezepte aus Istrien eingestreut, stets mit einer kleinen Vorabinfo, einer gut gegliederten Zutatenliste, einer schrittweisen Rezepterklärung und einigen, sehr brauchbaren Tipps für die jeweilige Speise.
Sehr gut gefallen hat mir der Beitrag mit dem Titel "Istriens Küchenkräuter". Der Fokus liegt auf Lorbeer-Blättern, Rosmarin, Salbei, Thymian, Oregano, Lavendel und Basilikum. Hierzu erfährt man Näheres, liest über die Gepflogenheiten auf den Märkten, so etwa auf Fischmärkten Istriens und kann sich mittels des Rezeptes "Nudeln Mare e Monti" einen ersten Eindruck davon verschaffen, was man mit Meerestieren in der istrischen Küche so macht. Scampis werden nicht nur in diesem Gericht verwendet, auch in Kartoffelknödeln und im Salat beispielsweise.
Lecker ist ein vegetarisches Rezept für Maronensuppe mit Steinpilzen und Weißwein und neugierig macht der "Wildspargelsalat". Wilder Spargel ist ein bitterer, farbenkräftiger aus Istrien, der sehr einfach in der Zubereitung ist und in Istrien offenbar zu vielen Mahlzeiten gereicht wird.
Man lernt eine Fischpastete zuzubereiten, auch Sardellen zu marinieren, erfährt ein gutes Muschelrezept, liest über den Fischfang rund um Istrien und kann sich in delikate Fischrezepte vertiefen. Hier tauchen dann immer auch die eingangs genannten Kräuter auf. Natürlich interessiert die Fischsuppe. Sehr gut ist das Rezept für "Seeteufel in Zitronensauce". 4 Biozitronen werden dazu verwendet, auch Rosmarinzweige und anderes mehr. Hier vermählt sich die Sonne mit dem Meer auf subtile Weise.
Bestens werden diverse Fische näher beschrieben, so auch der Drachenkopf, der im "brodet" als Delikatesse gilt. In diesem Gericht geht man übrigens großzügig mit Knoblauch um.
Über Pasta und Risotto in Istrien liest man ebenfalls Wissenswertes, lernt auch hier landestypische Gerichte kennen, so etwa "Pasta mit Scampischwänzen in Tomatensugo" oder "Wildspargel-Risotto".
Was noch? Spannend zu lesen, ist der Artikel über Lamm. Das dann folgende Rezept für "Lammbraten" werde ich am Ostersonntag genauso wie im Rezept zubereiten, d. h. den Braten nicht mit Rotwein, sondern wie im Rezept mit Weißwein während des Garens im Ofen zu übergießen. Vermute, dass der Lammgeschmack dann besser rauskommt.
Einige Gerichte aus der ursprüngliche Küche von Istrien wie etwa "Gefüllte Paprika“ oder "Gestampfte Kartoffeln", in die Olivenöl - anstelle wie bei uns Butter- vermengt werden, lernt man kennen, liest Wissenswertes über Oliven aus Istrien und auch über Trüffel und lernt diese perfekt zuzubereiten, beispielsweise einem Rezept für ein "Getrüffeltes Kaninchen".
Über Wein von der Halbinsel Istrien wird man auch informiert und lernt einen istrischen Likör zuzubereiten, um schließlich zudem noch einige süße Leckereien kennenzulernen. Hier überzeugt besonders der "Sauerkirschstrudel" und das "Kornelkirschenparfait" besonders.
Natürlich ist das literarisch-kulinarische Gästebuch zum Schluss für Literaturfreunde interessant, weil man dort Wissenswertes über Literaten erfährt, so etwa Anton Tschechow und auch James Joyes, die die Küche dort kennengelernt und etwas dazu geschrieben haben.
Zu guter Letzt werden noch eine Reihe Restaurants empfohlen, sodass eigentlich eine Reise auf die Halbinsel nichts mehr im Wege steht.
Sehr empfehlenswert.
Helga König
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Mein Istrien-Kochbuch. 70 authentische Rezepte mit regionalen Spezialitäten sowie Geschichten über Kultur, Kulinarik und Landschaft