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Rezensionen:Kochen nach Beaufort: Rezepte für jede Windstärke (Broschiert)

Dieses bemerkenswerte Kochbuch mit tollen Fotos haben die passionierte Rezeptautorin Claudia Seifert und die vielfach ausgezeichnete Fotografin Julia Hoersch auf den Weg gebracht.

Nicht nur segelbegeisterte Menschen werden entzückt sein von den Fotos mit maritimem Ambiente. Die Rezepte im Buch schmecken auf dem Land ebenso wie auf dem Wasser, das soll nicht unerwähnt bleiben. Gleichwohl listet Seifert gleich zu Beginn eine Fülle von Nahrungsmitteln auf, die bei einem Segeltörn als Bordproviant gedacht sind und untergliedert die Rezepte in der Folge dann in:


-Leichte Brise- kleine Wellen
-Mäßiger Wind- mäßige Wellen
-Frische Brise -große Wellen
-Steifer Wind-brechende Wellen
-Jollen-Picknick

Diese Rezepte werde alle schrittweise erklärt, auch wird stets die Zubereitungszeit genannt. Man muss keine Kochkurse belegt haben, um die Gerichte nachkochen zu können. Sofern man sich strikt an die Anweisungen hält, sind die Ergebnisse mehr als nur zufriedenstellend.

Die Autorin wartet mit Gerichten auf, die sich teilweise als Vor-, teilweise als Haupt- und teilweise als Nachspeise eignen.

Besonders bin ich von den Fischgerichten, wie etwa "Rote Bete mit Hering, gebratenen Äpfeln und Salsicce", "Roh marinierter Kabeljau mit Radieschen und Dill", "Kräutersalat mit Erdbeeren und gebratenem Seelachs" (hier dürfen Mohn und Pinienkerne nicht fehlen) oder "Baguette mit Avocadocreme, Nektarinen, Krabben und Tomaten" begeistert, weil sie Lust auf Besuche der norddeutschen Küstenlandschaft machen.

Ausprobieren sollte man die "Zitronenkartoffeln mit Schnittlauch-Quark und Matjesfilets". Dieses Gericht erhält durch den Kreuzkümmel den letzten Kick. Interessant finde ich auch das Rezept "Kartoffeln mit Kohlrabi-Gurken-Tzatziki und Krabben", das griechische und norddeutsche Komponenten zusammenführt oder "Baguette mit Matjeswürfel und Minze", das Franzosen, Engländer und Norddeutsche gleichermaßen anspricht und nicht zu vergessen die "Schnelle Fischsuppe mit Schnittlauch-Baguette", zu der ich einen trockenen Rosé als Trinkbegleiter empfehle.

Lobend erwähnen möchte ich die delikaten Nudelgerichte und leckeren Salate, aber auch die Nachspeisen, sowie die "Früchte in Rum mit Quarkcreme und Russisch Brot". Diese Rumfrüchte sind ideal bei der momentanen Kälte.

Empfehlenswert.

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Rezension: Sitzwohl - Unser Kochbuch (Gebundene Ausgabe)

Irmgard Sitzwohl und Elisabeth Geisler sind die Gastgeberinnen des Restaurants und der Bar "Sitzwohl" in Innsbruck.

Im vorliegenden, reich bebilderten Kochbuch für gehobene Gaumenansprüche erläutern die Damen zunächst ihre Küchenphilosophie. Dabei geht es ihnen zunächst darum, dass die Gäste sich in ihrem Restaurant nicht nur wohl fühlen, sondern es auch langfristig in angenehmer Erinnerung behalten. Beim Kochen folgen die beiden nicht jedem Trend. Generell achten sie darauf, regionale und saisonal verfügbare Produkte zu nutzen.

Interessant zu lesen, sind die beiden Interviews, die sehr aufschlussreich im Hinblick auf die charakterlichen- und geschmacklichen Unterschiede von Sitzwohl und Geisler sind.

Der Rezeptteil des Buches ist untergliedert in:

Frühling
Sommer
Herbst
Winter
Einkochen
Basics

Alle Rezepte sind sehr gut erklärt und lassen sich gut zubereiten.

Mein großes Lob gilt den "Startern", so etwa dem "Vogelbeere-Espresso-Sorbet" oder dem "Sorbet von der gepfefferten Honigmelone", die sich von üblichen Startern abheben und Lust auf dann folgende warme Gerichte machen.

In jeder der angegebenen Jahreszeiten gibt es Rezepte für Vor- Haupt- und Nachspeisen.

Meine favorisierten Gerichte im Kapitel Frühling sind die "Tomatengnocchi mit gepfefferten Erdbeeren und Mozzarella", gefolgt von "Marchfelder Spargel mit pikantem Kaiserschmarrn" und "Vanille- Rhabarber-Risotto mit Erdbeereis". Von den Aromen her sind alle Gerichte sehr gut komponiert. Das gilt für die hier erwähnten im besonderen Maße.


Unter allen Rezepten gibt es übrigens Spezialtipps, die es sich zu lesen lohnt und aus denen man seine Schlüsse ziehen sollte, wenn man zur Tat schreitet.


Generell kann man festhalten, dass die Damen in ihren Gerichten die Jahreszeiten bestens nachempfinden. Sei es bei einem "Zanderfilet auf Liebstöckel-Carbonara", bei "Mirabellenknöderl mit brauner Butter und Mirabellenröster", bei "Zitrusfrüchte-Risotto mit gegrillten Jakobsmuscheln" oder auch bei "Kastanien-Tiramisu mit Mandarinesorbet".

Ich gebe zu,  dass ich einen "Hummer-Leberkäse in Senfbrioche mit Dillgurken" jahreszeitlich nicht einordnen kann und eigentlich dabei nur an einen Münchener denke, den man nach Helgoland verbannt hat. Dem dürfte eine solche Kreation in jeder Jahreszeit als Wunschbild durch die Tagträume geistern.

Die Rezepte für Eingekochtes im Buch sind überirdisch gut. Hervorheben möchte ich hier die "Orangen-Campari-Marmelade" und die Marmelade von "Wilden Vogelbeeren".

Ein gelungenes Kochbuch mit vielen außergewöhnlichen Rezepten. Im Moment ist eigentlich eine Kaffeepause angesagt (15.45 Uhr). Ideal zum Milchkaffee wäre jetzt ein Stück "Tarte Tatin von der Nashibirne mit Birnen-Karamell-Eis".

Empfehlenswert.

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