Ich habe gefunden, dass Menschen mit Geist und Witz auch immer eine feine Zunge besitzen; jene aber mit stumpfem Gaumen beides entbehren." (Voltaire)
Der südafrikanische Künstler Louis Jansen und sein Freund der Küchenchef Hardy Olivier haben ein Schloss in Frankreich erworben und leben seither dort recht vergnügt wie es scheint. Mithilfe der Restaurateurin Anet Pienaar haben die beiden das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert restauriert. Zwischenzeitlich kann man dort Koch- und Kunstkurse belegen.
Die Autoren berichten in diesem reich bebilderten, sehr schönen Buch über ihr Abenteuer "Schlosserwerb" und auch wie sie sich allmählich in Frankreich die dortigen Lebens- Essens- und Trinkgewohnheiten eingefunden haben. Diese Berichte ließen mich spontan an Peter Mayle denken, der mit ähnlichen Erfahrungsberichten vor Jahrzehnten bereits überaus erfolgreich war. Gleichwohl ist das vorliegende Werk mit dessen Büchern nicht vergleichbar, denn in "La belle vie" warten zudem eine Fülle köstlicher Rezepte auf die frankophilen Leser und Hobbyköche.
Die Rezepte sind sehr gut beschrieben und lassen sich problemlos nachkochen. Bilder der Kochergebnisse und Impressionen der Landschaft, des örtlichen Umfeldes wie auch des Anwesens versetzen den Leser und Betrachter natürlich in Träumereien und in Ferienstimmung. In einer solchen Stimmung ist man mit Vorliebe kreativ, auch am heimischen Herd.
Wer gerne französisch speist, wird das ein oder andere Gericht schon kennen, allerdings bestechen die Rezepte durch bemerkenswerte individuelle Noten, so dass man neugierig auf die Geschmacksergebnisse wird. Das gilt für präsentiert Vor- und Hauptspeisen ebenso wie für Nachspeisen. Ein lukullische Offenbarung sind übrigens die "Krebsküchlein", die "Muschel-Safran-Suppe mit Teighaube", der "Salat mit Birnen und Blauschimmelkäse", das "Filet von Chalrolais-Rind", die "Gebackenen Gewürzbirnen" mit Sternanis, Honig und anderen Ingredienzien, auch das "Nougat glacé", um nur einige dieser köstlichen Kreationen zu nennen.
Ein wirklich gelungenes Buch, das man immer wieder gerne zur Hand nimmt, sei es um darin zu lesen und sich der schönen Fotos zu erfreuen oder sei es, um daraus ein Rezept zu entnehmen, so etwa für eine "Crème Dubarry". Hinter diesem Namen versteckt sich eine Blumenkohlsuppe, die einst zu Ehren von Madame Dubarry, der Mätresse Ludwigs XV. kreiert worden ist. Der Kick dabei ist in dem vorliegenden Rezept der Tête de Moin und das Trüffelöl. Dazu ein paar Scheiben Baguette und man fühlt in Frankreich angekommen, auch an Tagen, an denen man keine Zeit hat, viele Stunden am Herd zu verbringen.
Lobend zu erwähnen, ist noch das hilfreiche Glossar zum Schluss, in welchem viele Begriffe aus der französischen Küche ins Deutsche übersetzt worden sind.
Sehr empfehlenswert.
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