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Rezension: Amalfi Küche-Rezepte aus Italiens Süden-Katie & Giancarlo Caldesi- Prestel



Die Autoren dieses schönen Kochbuchs sind Katie & Giancarlo Caldesi. Sie nehmen die Leser mit auf eine Reise entlang der süditalienischen Mittelmeerküste und stellen 100 Rezepte vor, teils süditalienische Klassiker, teils regionale Spezialitäten. 

Es waren die Römer, so liest man, die der Region ein kulinarisches Erbe an hocharomatischen Köstlichkeiten wie "Garum" vermachten, die heute als "Colatura di alici" bekannt ist. 

Man erfährt in der Folge erst mal historisch Wissenswertes über die "Costiers Amalfitana" und natürlich auch, ab wann es UNESCO Weltkulturerbe wurde. Die Kochkultur dort- selbst in den gehobenen Michelin-Sterne-Restaurants basiert auf der einfachen Hausmannskost der Region. 

Solche Rezepte werden vorgestellt, untergliedert in: 
Antipasti-Vorspeisen 
Minestre-Suppen 
Pane& Pizza- Brot und Pizza 
Risotto& Brodi- Risottos und Brühen 
Pasta &Gnocci 
Pesche- Fisch und Meeresfrüchte 
Carne-Fleisch
Contorni- Gemüse und Beilagen 
Dolci-Süßes 
Cocktails& Bibite-Cocktails und Drinks 
Fromaggi- Käse 

Im Zuge der Antipasti wird man mit Sardellen, typisch für die Region, vertraut gemacht und hier auch mit der bernsteinfarbenen Würzsauce, genannt "Colatura di alici", die man nicht zuletzt zu heißen Spaghetti genießt. Es folgen diverse Sardellenrezepte und wunderbare fotografische Impressionen von der Region. 

Dann werden Antipasti-Rezepte vorgestellt, nicht zuletzt ein "Tomatensalat mit Mozzarella& Basilikum", der durch den getrockneten Oregano den letzten Pfiff erhält und Italien von seiner besten Seite zeigt, der tomatig-fruchtig-süßen...  

Häufig erfährt man Wissenswertes im Hinblick auf die vorgestellten Rezepte oder die hierfür verwendeten Produkte. So auch bei den "Gefüllten Zucchiniblüten", die durch die Käse- und Kräuteraromen dem Gaumen gefallen. Der "Brotsalat mit Mozzarella & Basilikum" ist eine ideale Speise an Sommerabenden. Dazu ein Glas kühlen Rosé. Perfekt! 

Die Suppenrezepte beeindrucken alle wegen ihrer vielen Zutaten und ihrem gelungenen Aromenspiel. Gefallen hat mir besonders die "Suppe mit Röstpaprika und Kartoffeln". Staudensellerie, auch Blattspinat und viel Schärfe sorgen dafür, dass man winterliche Temperaturen rasch vergisst. Die "Fischsuppe" erhält durch italienische Würze, so etwa Kapern und Tomatenmark ihre individuelle mediterrane Note. Doch ich möchte nicht alle Suppenrezepte hier verraten. 

Die Autoren berichten über die Brotsitten in Italien. Brot wird dort mit allergrößtem Respekt behandelt und bei den Katholiken am 13. Juni in der Kirche sogar gesegnet. 

Man erfährt des Weitern, wie man einen guten Pizzateig zubereitet und lernt leckere Beläge kennen. Die "Pizza Marinana" soll eine der einfachsten Pizzen sein. Wie man sie herstellt, wird gut erläutert. Man lernt zudem u.a. das Rezept für die "Pizza al Metro" kennen und erfährt Näheres über ihren Erfinder. 

Auch die Risotto- Rezepte machen neugierig. Hier hat mir das Rezept für "Risotto mit Zitrone & Garnelen" am besten gefallen, weil es geschmacklich Italien widerspiegelt. Zitronen sind das gelüftete Geheimnis. 

Viele Pasta-Rezepte machen es nicht leicht, sich für ein spezielles zu entscheiden, das man allen anderen vorziehen möchte. Vielleicht "Zitronen-Ravioli in Minz-Butter", weil man diese Geschmackskomposition sehr mag aus Gründen, die man nicht wirklich benennen kann. 

Köstlich auch sind die "Kartoffelgnoccis mit Tomatensauce, Mozzarella & Basilikum" und im Anschluss die Fisch- und Meeresfrüchtegerichte, so etwa der "Wolfsbarsch im Ofen" oder "Pfeffrige Miesmuscheln". Alles sehr ursprünglich, ohne großes Chi-Chi und deshalb sympathisch. 

Weiter geht es dann mit Fleischgerichten. Hier möchte ich "Kaninchen nach Ischia-Art" hervorheben, der stimmigen Ingredienzien wegen, obgleich das "Zitronen-Hähnchen" vielleicht den besseren Gruß aus der Region darstellt. Warum? Der Zitronen wegen. (Daran ist Goethe schuld!)

Sehr gute italienische Gemüsezubereitungen, wie etwa "Mangoldstängel mit Tomaten & Oliven" überzeugen. Die "Dolci" tun es nicht minder… Meine Favoriten sind die "Mandel-Küchlein" und die "Zitronen-Törtchen". 

Zitrone ist der Geschmack der vorgestellten Region, so meine Analyse der Rezepte. Deshalb auch möchte ich zum Schluss den "Limoncello" erwähnen, für den man ein Rezept erhält, bevor man sich über typische Käsesorten kundig machen und in der Folge sich stets aufs Neue freuen kann kann, so schöne Fotos von der vorgestellten Region und den präsentierten Speisen wieder  und wieder bestaunen zu können. Traumhaft! Ein echtes Geschenk!

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Winterglück & Weihnachtszeit- Rezepte und Ideen für die schönste Jahreszeit-Callwey



In diesem traumhaften Bildband werden tolle Deko-Ideen für drinnen und draußen, vor allem aber köstliche Rezepte und fantasievolle Tischarrangements aus "Wohnen& Garten" vorgestellt, die die Zeit von Advent bis über Neujahr hinweg bereichern sollen. 

Das Buch ist in drei Abschnitte untergliedert: 
Dekorationsideen für die Weihnachtszeit 
Rezepte, Tischdekoration und mehr 
Auf ins Neue Jahr 

Tolle Deko-Ideen - eingangs mit rotem Samt -  wirken edel und sehr weihnachtlich. Die Inspirationen für selbst verpackte Präsente und handgeschriebene Weihnachtskarten, auch für nostalgische Tischkarten sind mehr als nur gelungen. Hübsch auch ist der Adventskalender aus süßen Tütchen und einem kleinen Paket, das Bastelfreunde gewiss gefallen wird. Orangen und deren Schalen werden dekomäßig genutzt. Hier hat mir der Türkranz besonders gut gefallen. Das Rezept für "Orangenmarmelade" mit einem Hauch von Zimt reicht für 3 Gläser, die sich als Mitbringsel für Freunde nicht nur in der Adventszeit eignen. Auch die "Amaretto-Beeren-Marmelade" eignet sich als kleines Geschenk, zumal sie auch eine Anleitung für das optische Design mit repräsentativem Wachssiegel enthält. 

Einige Seiten sind den Misteln gewidmet, die von den Druiden als Zauberpflanzen verehrt wurden. Auch hier gibt es wieder viele Anregungen für schmückende Gestaltungsideen. Diesen Ideen folgen u.a. welche für Girlanden aus immergrünen Zweigen und für Lichterglanz als auch Tannengrün im Garten und im Wintergarten.

Das Adventsdeko in Rot auf Grün mit viel Weiß erzeugt eine vorweihnachtliche Stimmung, bevor es dann funkelnder weiter geht… Es folgen "Rezepte, Tischdekorationen und mehr" im 2. Abschnitt.

Rezepte für winterliche Eintöpfe machen neugierig auf die Zutaten, speziell bei einer Edelversion einer "Soljanka", die es einst nur im Osten Deutschlands gab. Doch auch für das "Boeuf Bourguignon", das als Festtagsgericht an einem Adventssonntag gewiss für Gaumenfreude sorgt. 

Dem biederen Ruf von Rosenkohl wird in der Folge entgegengewirkt mittels außergewöhnlichen Rezepten aber auch Dekorationsideen. Anschließend kann man sich kundig machen, über Fisch und Meeresfrüchterezepte für die Weihnachtstage und die dazugehörige Deko. Schlicht und dabei edel  sind die "Lachssterne" und appetitanregend  die  "Tomaten-Fisch-Suppe". Weiter geht es dann mit Zapfendeko und einem Rezept für "Springerle", das sind Anisplätzchen, die die Urgroßmutter schon gebacken hat und am besten in Milchkaffee eingetunkt werden, weil sie zumeist steinhart sind. Was macht man falsch?

Großes Lob für das tolle Rezept für eine "Apfel-Blätterteig-Tarte" und den kurz darauf folgenden Text mit dem Titel "Petit Papa Noel". Lob auch für die süßen Rezepte, beginnend mit den "Himbeer-Marzipan-Herzen", dem "Schwedische Mandeltörtchen" folgen und weiteres Köstlichkeiten mehr. Gezeigt wird, wie man ein Lebkuchenhaus herstellt aber auch eine "Weihnachtstorte mit Lebkuchenhaus",  zudem süße aber auf herzhafte Strudel zubereitet.  Super. Was will man mehr?

Rezepte und Tischdekoration sind ein spannendes Thema,  so auch bei den alten Strohsternen, denen man neuen Glanz verleihen kann, um sich alsbald mit Bratäpfelvariationen zu befassen. 

Gelungen auch sind die Rezepte mit Ingwer. Weihnachtlich kommen die "Gratinierten Austern mit Ingwer" daher und ein Konfekt der besonderen Art sind die "Energiekugeln mit Ingwer & Kurkuma.". Die braucht man nach opulenten Festtagen. 

Gefallen auch haben mir auch die Rezepte für "Quittenbrot mit Walnüssen" und für "Baklava mit Pistazien", beide kommen orientalisch daher und lassen an "Tausendundeine Nacht" denken. 

Was noch? Sehr schöne Glühweinrezepte und ein wunderbares Sektfrühstück zu Beginn des Neuen Jahres überzeugen gewiss all jene, die Gutes mit Schönem verbinden und sich an Vielem erfreuen können, auch an orientalischen Teegläsern und Zuckersternen, um dazu ein Stück Kokosgewürzkuchen zu genießen, vor einem ausgedehnten Spaziergang. 

Blättern und lesen in diesem schönen kulinarischen Buch kann in dieser dunklen Jahreszeit nur empfohlen werden.

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Rezension: Wild Küche-Mikael Einarsson, Hubbe Lemon- gestalten


Dieses beeindruckende Kochbuch mit tollen Fotos hat der Koch Mikael Einarsson gemeinsam mit dem Jäger Hubbe Lemon verfasst. Die beiden Schweden sind gut befreundet und berichten zuallererst über ihr Leben. Beide hervorragend ausgebildet und erfolgreich in ihren Berufen, gehen gemeinsam auf die Jagd und vermitteln ihren Lesern erst einmal bemerkenswertes Wissen über Jagdwaffen, die alles andere als kostengünstig zu erwerben sind. 

Anschließend lernt man Begriffe aus der Jägersprache kennen Dabei verbirgt sich beispielsweise hinter dem Begriff "aufbrechen" folgendes blutige Tun des Jägers: "das Herausnehmen von Eingeweiden und inneren Organen aus dem Wildkörper." Des Weiteren wird man über verschiedene Formen der Jagd sehr gut informiert. Thematisiert werden die Treibjagd, die Pirschjagd, die Ansitzjagd, die Brackierjagd, das Buschieren, die Jagd mit Ströberhunden, die Jagd mit Apportierhunden, die Jagd mit lautgebenden Vorstehbunden, die Baujagd und die Jagd mit Frettchen. Zu lesen, was dies alles im Einzelnen bedeutet, ist höchst spannend. Wer beispielsweise Wasservögel jagen möchte, benötigt einen Apportierhund, d.h. ein Tier, das herausschwimmt und die Beute holt.

Man liest weiter, was "anschießen" bedeutet und was nach dem Schuss geschieht. Gezeigt wird, wie das Tier "aufgebrochen" und "zerwirkt" wird. Verharmlosende Begriffe! Das Tun: Nichts für zarte Gemüter! Diese sollten sich eher um das Zubereiten des Wilds kümmern. 

In der Folge wird ausführlich und sehr gut über die Jagd von Elchen, Schwarzwild, Rehwild, Damhirschen, Hasen und Federwild berichtet. Den Anfang nimmt dabei die Jagd von Elchen. Neben den Jagdbeschreibungen, hat man Gelegenheit immer wieder tolle Fotos zu bewundern, die einem die Jagdromantik näher bringen, die es neben der blutigen Seite der Jagd natürlich auch gibt. 

Man  erfährt  u.a. Näheres über die Biologie & Ökologie der Elche, über Jagdzeit, die Jagdformen, über die eingesetzten Hunde, die Waffen auch über den Abschuss und in analoger Weise wird bei dem anderen oben bereits erwähnten Wild auch vorgegangen. 

Dann lernt man Wildgerichte zubereiten. Zunächst vom Elch. Bei allen Rezepten wird stets die Vorbereitungs- und Zubereitungszeit genannt. Auch lernt man aromareichen Gerichte kennen. Sie werden schrittweise, gut nachvollziehbar erklärt. Die Rezeptergebnisse werden visualisiert. So lernt man u.a. einen "Elchgulasch" zuzubereiten, auch ein "Elchsteak in Portermarinade" oder auch "Elchrouladen in Sahnesauce". Hübsche Anekdoten und stets aufs Neue beeindruckende  Bilder lockern all die höchst informellen Texte auf. 

Wenn man sich durch alle Seiten bewegt hat und immer mehr über die Tiere, die ja erlegt werden sollen, aber auch die Jagd erfährt, ist man zwar theoretisch in der Lage beispielweise ein Reh zu erlegen, doch praktisch wird es bei vielen anders aussehen. Wer mag schon ein Reh "aufbrechen"?  Wer kann Blut sehen, wer gelassen in das Innere eines  "aufgebrochenes " Tieres schauen und es dann ausweiden?

Die Rezepte versöhnen.

Wird dem Leser zu viel zugemutet, wenn er am Ende genau weiß, dass der köstliche "Rehbraten mit schwedischen Fächerkartoffeln" bedingt, dass ein Reh erst einmal erschossen werden muss und das zu ganz bestimmten Zeiten und man durch die Lektüre auch ganz genau weiß, was bei der Jagd  Blutiges geschieht?

 Ich finde, dass einem nicht zu viel zugemutet wird. Man muss sich mit der Realität des Lebens immer auseinandersetzen. Es ist gut zu wissen, was alles im Vorfeld unternommen werden muss, um einen "Hasen in Blutsauce" zuzubereiten oder ein "Im ganzen geröstetes Schneehuhn". Bei allem aber ahnt man das Archaische, das dem Jagen zu Grunde liegt. Eher etwas für wenig zart besaitete Männer, vermute ich. Für die Jäger gibt es dann "Fein gewürfeltes Tartar von der Rehkeule". Sie haben es sich verdient.

Ein tolles Buch mit sehr guten Wild- Rezepten.

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Rezension: Zu Gast in Portugal- Corinna Lawrenz- Callwey



Corinna Lawrenz hebt in ihrer Einleitung hervor, dass neben Geschichten und Reisetipps die Rezepte der Restaurants in Portugal das Herzstück dieses Buches sind. Wundervolle Fotos von Roza Kadi schenken Eindrücke von der Reise, auf die die Autorin uns mitnimmt. Lawrenz lebt seit über zehn Jahren in Portugal, arbeitet als Kulturredakteurin und betreibt eine biologische Safranfarm.
 
Die Reise ist in 6 Kapitel untergliedert:

Algarve- Sonnenküste und Sonnenfrüchte 
Alentejo-Von Korkeichenhainen und rauer Küste 
Lissabon und Umgebung-Farm to Table und junge Tasca-Kultur 
Zentrum-Von Bergbächen und gigantischen Wellen 
Porto und Umgebung- vom Duoro in die Welt 
Norden- Von Weinkultur und Weidewirtschaft 

Zunächst erfährt man Wissenswertes über die Landschaft der "Algarve", die aufgrund ihrer Beschaffenheit klassische Destination für Roadtrips und Genussurlaub gleichermaßen sei. Neben kulinarischen Tipps von Anna und Laura, die beiden Damen werden eingangs kurz vorgestellt, gibt es Infos zu Sehenswürdigkeiten, des Weiteren werden Restaurants präsentiert und Rezepte, nach denen dort gekocht wird. 

Der Reigen wunderbarer Speisen beginnt mit einem "Wolfsbarscheintopf mit Garnelen". Süßkartoffeln und Tomaten, aber auch Chilischoten und Lorbeerblätter u.a. mehr sorgen für ein interessantes Geschmackerlebnis. In der Folge lernt man dann  eine Vielzahl von Restaurants kennen, gewinnt einen Eindruck von den Betreibern, dem Interieur und tollen Rezepten mit visualisierten Rezeptergebnissen, die stets in gut nachvollziehbaren Schritten beschrieben werden. Der portugiesische Begriff des Gerichts wird stets neben der deutschen Übersetzung genannt. Anna und Laura verraten zudem ihre Lieblingsstrandhotels, dann wird das "Alentjo"  kurz skizziert. 

Das ist die weite Landschaft, die sich jenseits des "Tejo" von der Atlantikküste bis an die Grenze zu Spanien erstreckt. Es handelt sich dabei um die größte Region Portugals. Auch hier wird nach dem Schema wie bi der "Algarve" verfahren. Delikate Gerichte wie etwa "Gabeldorsch mit Venusmuscheln und Grüne Sauce" machen neugierig und man ahnt die Aromen der Region nicht nur in diesem Fischrezept,  sondern auch in der "Kichererbsten-Panisse mit Schmorfleisch, Paprika und Minze" oder auch dem "Cozido a Portuguesa im Tontopf". Land und Wasser geben sich die Ehre. 

Ich möchte einzelne Restaurants nicht hervorheben. Das wäre unfair, auch wenn alle toll porträtiert sind. Ein Rezept allerdings möchte ich hervorheben. Es handelt sich dabei um die "Großkopfmeeräsche mit Walnüssen, gegrillter Birne und Schweinebauch." Es ist nicht unkompliziert dieses edle Gericht zuzubereiten, aber es verschafft einem eine Idee vom Geschmack des "Alentjo".

Fotos auch von "Lissabon" führen den Leser in diese wundervolle Stadt, wo  man erneut Restaurants und Rezepte kennen lernt, auch Tipps für kulturell Sehenswertes bleiben nicht ausgespart. Das Hauptaugenmerk liegt aber auch den Rezepten, die nichts alle die Leichtigkeit von Fischrezepten aufweisen, siehe das Rezept "Entenreis auf Orangensalsa".  

Weiter geht es ins "Zentrum", wo die Landschaften abwechslungsreich sein sollen. Hier lernt man  auch spannende Rezepte kennen, so etwa für "Kürbismarmelade", die man zu milden Schafkäse genießen kann. Gute Fleisch-aber auch Fischgerichte machen es Hobbyköchen nicht einfach, Entscheidungen zu treffen. 

Es folgt dann "Porto", die zweitgrößte Stadt des Landes, Hauptstadt des Nordens und Namensgeberin von Portugal. Auch hier wieder gibt es interessante Gaumenfreuden, die man zu landestypischen Weinen genießen sollte. 

Im "Norden" dann wird mit Gerichte wie etwa "Nackenfilet vom Bisaroschwein mit Herbstrüben und Pilzen" aufgewartet, zudem mit einer "Kastaniensuppe" und "Gegrilltem Lamm" und man studiert auch hier die Gewürze, um den portugiesischen Gaumen zu verstehen und mit ihm die Mentalität der Menschen dort, die den Fado als Ausdruck ihrer Seele hervorgebracht haben. Geheimnisvoll, weniger einfach als man vielleicht annimmt!

Maximal empfehlenswert 
Helga König

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Rezension: Schöne Heimat, Kit Schulte –Callwey



Kit Schulte, die  Autorin dieses Buches, lebte jahrelang in den USA und hat nach ihrer Rückkehr die deutsche Küche wiederentdeckt, konkret ihre Traditionen, Zutaten und handwerklichen Methoden. Mit ihrem Werk möchte Kit Schulte deutsche Klassiker und teilweise vergessene Köstlichkeiten mit den Trends der Gegenwart verbinden. 

Die Fotos von Nora Novak machen deutlich dass der Begriff "Heimat" alles andere als abschreckend sein muss. 

Die Autorin hinterfragt, was man überhaupt unter deutschem Essen zu verstehen hat und wie es mit Einflüssen aus Nachbarländern und Regionen im kulinarischen Deutschland ausschaut. Sie thematisiert, den Süden, den Norden, den Mittleren Westen, den Osten und die Berliner Küche und nennt spezifische Spezialiäten wie etwa "Pillekauken", "Schinkenbegräbnis" oder "Pälzer Grumbeerwaffeln", befasst sich mit Wildpflanzen und erklärt wie man diese am besten sammelt. 

Hier beginnen dann auch die ersten Rezepte, so etwa für "Holunderblütensirup oder –gelee". Neugierig hat mich das Rezept mit "Mahoniebeeren" gemacht, von denen ich bislang glaubte, sie seien nicht essbar, weil giftig. Sehr gut erläutert wird wie man "Hagebutten- oder auch Schlehengelee"  zubereitet. Das "Wildkräuterpesto" zeigt, dass regionale Küche sehr innovativ sein kann, wenn man sich Rezepten aus anderen Ländern nicht verschließt. Alles andere als spießig geht es weiter mit einem Rezept für "Gefrorenes Quarkparfait mit Löwenzahnblütensirup". Wer einen Naturgarten hat, kann den Löwenzahn dort im Frühling ernten. Leute mit englischem Rasen werden lange vergeblich suchen müssen. Rezepte für "Brennnessel" (die findet man auch im Naturgarten) und ein tolles Rezept für "Waldmeisterbowle" verbinden Althergebrachtes mit neuen Geschmacknoten auf bemerkenswerte Weise. 

Des Weiteren thematisiert die Autorin die Kräuter und Gewürze in der deutschen Küche, beginnt mit einem knappen historischen Rückblick und wartet mit einem Senfrezept auf, das durch den beigefügten Honig auch zu Weißwurst schmeckt. Lobenswert auch sind die Infos zum vergessenen Geschmack und hausgemachten Delikatessen. So waren einst bittere Wildkräuter- pflanzen und- gemüse gängige Kochzutaten, wurden dann jedoch vergessen und erleben jetzt erst wieder eine Renaissance. 

Ein tolles Rezept für "Schwarze Walnüsse" macht ebenso neugierig wie das Rezept für "Frankfurter Grüne Soße", das durch den Joghurt leichter daherkommt als vormalige Mayonnaisen-Mischungen. 

Der gute alte "Rumtopf" wird thematisiert und ein Rezept wird mitgeliefert. Schade, dass ich den Steintopf meiner Mutter verschenkt habe… Die Rezepte für "Kräuterbutter" und "Kräuterquark", auch der "Krabbensalat" sind typisch für die deutsche Küche und bei den Suppen und Eintöpfen nickt man wissend, wenn man hierzulande seine Kindheit verbracht hat. Doch dann entdeckt am das Rezept mit dem Namen "Spanisch Frikko" und denkt "Nanu?" Es handelt sich, so wird bei der Lektüre klar, um einen "Westfälischen Eintopf", dessen Ursprünge nicht ganz geklärt sind. 

Typisch auch Salate. Sehr gut zubereitet sind der "Krautsalat", auch die "Variationen des Kartoffelsalats" und natürlich der "Gurkensalat mit Dill und Schnittlauch". Es folgen vegetarische Gerichte, so etwa "Buchweizenrisotto mit Ofenfenchel, jungen Erbsen und Pesto", der unverkennbar mediterrane Anklänge hat. Typisch für Deutschland sind eher die "Schmorgurken mit Bratkartoffeln" und auch die "Pilzpfanne", zwei sehr delikate Rezepte bei denen man Fleisch nicht vermisst. 

Sehr gut ist die kleine Auswahl von "Fleisch- und Fischgerichten". Hervorheben möchte ich hier die "Kohlrouladen mit geschwenkten Kräuterkartoffeln", die "Königsberger Klopse mit Kartoffeln" und die "Forelle Müllerinnenart mit Kartoffeln und Gurkensalat". Es handelt sich um gut bürgerliche Rezepte, die vom Geschmack her überzeugen. 

Was noch? Nachtische…! Den Apfelstrudel muss man ausprobieren. Ein tolles Rezept! Und die Kuchenrezepte erinnern an den Geschmack der Kindheit, so der "Pflaumenkuchen" oder aber der "Kalte Hund", der heute bei mir tabu ist wegen des Kokosfetts. 

Zum Schluss dann werden über viele Seiten landestypische Gemüsesorten und Früchte wie auch Wildkräuter thematisiert. Infos dieser Art sind stets wichtig, denn: Ohne Warenkunde, keine klugen Mahlzeiten.

Ein gelungenes Buch, das den Begriff "Heimat" im Zusammenhang mit Kochen ein wenig entstaubt und mit Klischees aufräumt. Prima!

Empfehlenswert.

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Rezension: PINSA- Daniela Taglialegne, Sven Oliver Neitzel-at Verlag



Was versteht man unter einer Pinsa? 

Es handelt sich um eine Art Fladenbrot, das man herzhaft oder süß belegt oder auch pur genießen kann. Der Teig soll superbekömmlich sein, so die Autoren und wird von ihnen als innen besonders leicht und fluffig beschrieben, hat außen eine dünne und knusprige Teigschicht, die all die frischen Toppings nicht nur trägt, sondern geschmacklich erst richtig hervorhebt. Nachdem ich die ein oder andere "Pinsa" zubereitet habe, kann ich dies bestätigen. 

Eine "Pinsa" brutzelt übrigens nicht im heißen Backofen mit einer Käseschicht wie eine Pizza, sondern sie wartet mit frischen Produkten auf und ist damit per se gesünder. Das spricht neben vielen interessanten geschmacklichen Komponenten für dieses Produkt, das hierzulande noch nicht in aller Munde ist.

Nachdem man zunächst über Warenkundliches informiert wird, hier auch mehr über den "Fior de Latte" und "Pecorino" erfährt, beginnt alsbald der Rezeptteil mit insgesamt 80 Rezepten. 

Ausführlich und sehr gut werden Sauerteig, Sauerteilstarter und Pinsateig erläutert. Danach folgen bemerkenswerte Saucenrezepte und Rezepte für Dips, Toppings und dergleichen mehr. Die Teigzubereitung sollte man mehrmals lesen und überdenken, bevor man zur Tat schreitet. Dann wird das Ergebnis mehr als nur zufriedenstellend sein. 

Die geschmackvollen Dips in Verbindung mit Pinsastreifen sind einer idealer Imbiss zu einem Glas Rosé an einem Sommerabend, auch wenn Gäste kommen. Daumen hoch also! 

Die dann folgenden Rezepte für die Pinsa-Beläge sind untergliedert in: Vegetarisch/Vegan, Fleisch, Fisch, Sandwich und Süß. 

Alle Rezeptergebnisse sind appetitanregend abgelichtet. Die Backzeit wird stets genannt und es wird genau beschrieben, was zu tun ist. Alle Rezepte verführen dazu, Gäste einzuladen und mit ihnen den Genuss zu teilen. 

Nicht immer erinnert ein Rezept an Italien, gewiss aber "Gorgonzola & Spinat" als Belag, dazu noch Walnusskerne und ein Topping aus "Crema di Balsalmico" und "Créme fraiche". Wunderbar! 

Wer es gerne etwas deftiger mag, wird begeistert sein von dem Belag "Prosciutto cotto & Salsicca" mit einem Topping aus grüner Kräutersauce oder Pastirma & Büffelmozzarella“. 

Auch asiatische Geschmacksnoten findet man, so etwa beim Belag "Asia Lachs & Frühlingszwiebeln" und einem Topping aus Koriander und geröstetem Sesamsamen. 

Wer es gerne ein wenig süß mag, sollte die Variation "Apfel& Gogonzola" ausprobieren mit einer Topping aus braunem Zucker und Honig. 

Für Kinder eignet sich der Belag aus "Vanillepudding & Zimtapfel", wobei hier auch große Kinder gewiss gerne davon ein Stück naschen möchten. 

Bleibt zu sagen: Ein gelungenes Buch, das ich gerne weiterempfehle. 

 Helga König 

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Rezension: Vergnügt vegan- Rezepte für die ganze Familie-Peggy Brusseau- Gerstenberg



Weshalb vegan, fragt man sich immer wieder, wenn man sogar in Supermärkten auf viele solcher Produkte stößt? 

Peggy Brusseau, die Autorin dieses Buches beantwortet dies kurz und knapp mit den Worten "Eine vegane Ernährung tut Ihnen gut- und unserem Planeten erst recht."

Sie erwähnt in diesem Zusammenhang die Abholzung der Regenwälder, das Überleben der indigenen Völker und den Klimawandel. Auch wer nicht ganz auf tierische Lebensmittel verzichten möchte, ist gut beraten, sich im Großen und Ganzen umzustellen, allein der ungesunden gesättigten Fettsäuren wegen, die mitverantwortlich sind für Wohlstandskrankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. 

Die 80/20-Regel lässt sich gut umsetzen und gesünder leben. 

Man erfährt in diesem Buch, was vollwertige Lebensmittel sind und weshalb regional einzukaufen, viele gute Gründe hat. Aufgelistet werden saisonale Produkte, die man im Garten anbauen oder beim Bauern kaufen kann. Dabei sollte man auf ein bestimmtes Bild auf dem Teller achten, das viele Farben enthält. 

Man erfährt auch, welche Küchenutensilien man für die vegane Küche benötigt und kann sich alsdann in eine sehr gute Nährstofftabelle einlesen, wo man mehr über Makro- und Mikronährstoffe erfährt, deren Quellen im Einzelnen benannt werden. Es werden Nahrungsmittel genannt, die für die Gesundheit unerlässlich sind und zwar wegen der darin enthaltenen Folsäure. Thematisiert wird auch B 12, Eisen und Kalzium. Des Weiteren wird die Protein- Frage bei veganer Ernährungsweise zufriedenstellend geklärt und unter anderem sehr gut vermittelt, weshalb ein Frühstück für gute Laune, Konzentration und Motivation so wichtig ist. 

In der Folge lernt man im Rahmen nachstehender Kapitel  viele leckere, vegane Rezepte kennen und zwar für: Frühstück, Snacks für Zwischendurch, Mittagessen, Familienessen, Leichtes Abendessen, Partys und Feste. 

Die Rezepte sind allesamt sehr gut erläutert. Dabei werden die Zubereitungszeit stets genannt, auch Alternativen und Varianten des jeweiligen Rezepts bleiben nicht unerwähnt. Eingestreut in die einzelnen Rezeptteile sind immer wieder sehr gute Informationsseiten, so etwa über Körner und Mehle. Was unter Quinoa und Amarant zu verstehen ist, hat sich bei Insidern schon herumgesprochen, doch was ist beispielsweise "Teff"? Die Autorin lässt die Leser nicht im Ungewissen.

Bohnen und Linsen sind ein weiteres Thema. Hier lernt man zahlreiche Sorten kennen und wie man diese kocht. Zudem werden Fette und Muse sowie Margarinen sehr gut besprochen und es wird u.a. hervorragend erklärt, wie eine Nahrungskette entsteht. 

Über das Leben und die Farbe Grün, auch über Tiefenökologie, über die Rechte von Tieren und über die Goldene Regel philosophiert die Autorin überzeugend und schafft durch ihre Texte Bewusstsein.

...und wenn man vielleicht mit der "Lauch-Kartoffelsuppe" beginnt, kann man diese mit einem herkömmlichen Rezepte vergleichen und entdecken wie köstlich die vegane Variante schmeckt. 

Alles in allem ein gelungenes Buch, das in die Zeit passt, in der viel über Transformation geredet wird und man durch ein verändertes Kochverhalten, einen gesundheitlich nützlichen Beitrag dazu leisten kann. 

Maximal empfehlenswert! 

 Helga König 

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