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Rezension: a mano- Verführerische Pasta. Von Hand gemacht. Sinnlich und schön- Claudio Del Principe- at Verlag



Claudio del Principe lässt die Leser im Vorwort wissen, dass neuerdings in Italien vermehrt neue Pasta-Ateliers mit angegliedertem Esslokal entstehen. Es handelt sich hierbei um ein neues Gastrokonzept, das vor allem von jungen Köchen mit Verve umgesetzt wird. 

Getrieben vom Neo-Pasta-Enthusiasmus,  hat der Autor sein Pastabrett und das lange "matarello" hervorgeholt, um jede Menge Pasta zu kneten, zu rollen, zu falten, zu wickeln und zu füllen. 

Zunächst wird man mit Grundlagen und Basisrezepten vertraut gemacht und kann sich in die Zubereitung von diversen Pastateigen vertiefen. Bemerkenswerterweise beinhaltet der "Piemonterteig" 16 Eigelb auf 500 Gramm Mehl. Dies hängt damit zusammen, dass man im Norden Italiens schon immer wohlhabender war als im Süden und üppiger zur Sache ging. 

Im Rahmen von Wissenswertem erfährt man mehr zu Eiern, zu Salz, zu Mehl, auch zum Pastawerkzeug, das man auf Fotos auch näher betrachten kann. 

Der Autor schreibt geradezu poetisch, wie man eine frische Pasta zubereitet. Hier ist Liebe im Spiel. Liebe zur Pasta.  Claudio verwendet keine Pastamaschine, sondern rollt den Teig mit einem Nudelholz aus, weil  die so zubereitete Pasta sich  besser zum Aufnehmen von Saucen eignet. 

Das Ausrollen- und Ausziehen sei eine Kunst für sich. Man lernt sie nicht an einem Tag, auch nicht an drei Tagen. Gut Ding braucht eben Weile. Frustrationstoleranz ist das Stichwort in diesem Zusammenhang. Claudio de Principe erklärt Schrittweise, wie es geht und wie man den Teig färbt. Von Grün bis Rot ist alles möglich. 

Zehn köstliche Saucenrezepte machen neugierig, unter ihnen eine "#Amatriciana", die durch den salzigen #Guanciale und den pikanten #Pecorino eine köstliche Würze erhält. 

Meine Lieblingspasta aus Nonnateig sind die #Capellini. Wie man sie von Hand macht, wird gut erklärt und auch welche Sauce dazu passt. So wird in der Folge übrigens bei allen anderen Pastarezepten vorgegangen. 

Sehr gut ist das Rezept für "Fettuccine con crema di Piselli“ Es handelt sich dabei um eine Komposition von süßliche Erbsen mit salzigem #Prosciutto, #Culatello, würziger #Pancetta oder knusprigem Guanciale, die ein beliebter Klassiker in diversen Regionen Italiens ist. 

Wie man aus #Tagiatelle #Quadrettini schneidet und ein köstliches Gericht daraus zubereitet, lernt man auch. 

Es folgt eine Vielzahl toller Pastarezepte, so dass man für Wochen mit Staunen und Ausprobieren beschäftigt ist. 

Die Faszination der vielen Pastaformen lässt sich kaum mit Worten beschreiben. Der Ideenreichtum scheint endlos zu sein. Hervorheben möchte ich "Ravioloni mit flüssigem Eigelb, Spinat und weißem Trüffel", auch "Ravioli con burrata, carciofi e cre"a di pecorino" und die "Bärlauch-Anolini mit Caprino in Hühnerbrühe", um die Fantasie und den Gaumen allein beim Lesen anzuregen. Unmöglich im Rahmen der Rezension alle Pastaformen, die gezeigt werden, zu benennen. Dazu kommen dann noch die "Gnocci" und hier auch einige bemerkenswerte Rezepte. 

Das Buch ist mit seinen vielen Geschichten und der Vermittlung von Wissenswertem weit mehr als eines der üblichen Pastarezeptbücher, die jedes Jahr auf den Markt kommen. Man nimmt es stets aufs Neue gerne zur Hand, nicht nur um sich Rezepte zu vergegenwärtigen, sondern auch, um sich in die Pasta-Philosophie zu vertiefen, die eine lange Tradition hat und mit den Großmütter nicht aussterben sollte. 

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: Nur Salat- Èva Bezzegh-Callwey

Éva Bezzegh, eine diplomierte Marketingfrau, stellt in diesem reich bebilderten Rezeptbuch ihre Lieblingssalatrezepte vor. Dabei befasst sie sich zunächst mit den Grundzutaten und verdeutlicht zu allererst, was man im Einzelnen unter Gartensalaten wie etwa Kopf- und Feldsalat, oder auch Mangold zu verstehen hat. Anschließend bringt sie Wurzelgemüse zur Sprache, schreibt zudem über Gurken, Tomaten, Fenchel und Co, um sich zudem über bestimmte Gemüsesorten und Pilze informativ auszulassen. 

Kräuterwissen wird auch vermittelt. Worin liegt der Unterschied zwischen Basilikum und Thaibasilikum? Oder auch zwischen Oregano und Majoran? 

Öle, die Seele des Salats, werden mehr als nur zufriedenstellend beleuchtet und hier findet man auch eine gute Beschreibung für Pistazienöl, das ich besonders gerne mag, weil es geschmacklich am edelsten unter den nussigen Ölen vom Gaumen wahrgenommen wird. 

Die  insgesamt 100 Salatrezepte sind den 12 Monaten des Jahres zugeordnet und die Zutaten für die Salate der einzelnen Monate in regionale Produkte und Importware. 

Bevor die monatliche Rezeptpräsentation beginnt, geht die Autorin stets der Frage nach: Was bietet die Natur in dem entsprechend fokussierten Monat? 

Für alle Rezepte gilt: die Zubereitungszeit wird genannt, auch für wie viele Portionen die Zutaten ausreichen. Anhand der aufgelisteten Zutaten hat man bereits eine Vorstellung davon, wie der Salat schmecken wird. 

Auf einem das jeweilige Rezept begleitenden Foto sieht man wie das Gericht ausschaut, wenn man alles richtig gemacht hat. 

Die Beschreibung der Zubereitung ist sehr gut gelungen und selbst für Laien nachvollziehbar. 

Für jeden Monat nenne ich hier nun ein Gericht, damit Sie eine Vorstellung von dem haben, was hier warm oder kalt geboten wird: 

Januar: Fenchel-Grapefruit-Carpaccio mit Räucherstör 
Februar: Couscoussalat mit gegrilltem Lachs, getrockneten Aprikosen und Orange 
März: Leuchtend grüner Asia-Hähnchensalat 
April: Asiatischer Rumsteak-Salat mit Pak Choi und Fenchel 
Mai: Gegrillter Camembert mit Minze-Spargel-Erdbeer-Salat und Mohnsamen 
Juni: Bunter Kirschtomatensalat mit Chili und Kräutern 
Juli: Sommerlicher Oktopussalat 
August: Thunfischsalat mit Sauerampfer, Minze, Gurke und Radieschen 
September: Panzanella- toskanischer Brotsalat 
Oktober: Waldorfsalat „de luxe“ mit Weintrauben, Birnen und Pekannüssen 
November: Enten-Birnen-Salat mit Walnuss-Rucola-Pesto 
Dezember: Chicorée-Grapefruit-Orangen-Salat mit Blauschimmelkäse und Walnusskernen 

Jedes einzelne Rezept weist geschmackliche Besonderheiten auf. Nichts wiederholt sich. Die Würzung ist stets sehr gut auf die Zutaten abgestimmt und die Gerichte den Jahreszeiten angepasst. Was kann man noch mehr wollen? Perfekt.

Mit diesem Rezeptbuch ein neues Küchenjahr zu beginnen, halte ich für äußerst empfehlenswert.

 Helga König

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