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Rezension: Zu Gast in Cornwall-Rezepte und Geschichten-Emily Scott-Gerstenberg


Emily Scott ist eine leidenschaftliche Köchin, die das vorliegende Buch während des Lockdowns ihres mehrfach ausgezeichneten gastronomischen Betriebs "St. Tudy Inn" in Cornwall verfasst hat. Das Werk ist Koch- und darüber hinaus Erinnerungsbuch an ihre Kindheit, ihre Reisen, aber auch eine Hommage an die Liebe zu Cornwall, das man nicht nur durch einfühlsame Texte, sondern auch durch wunderschöne Bilder kennenlernt. 

Ihre gastronomischen Fähigkeiten erwarb die Britin in einer kleinen Küche am Hafen von Port Isaac, wo sie sieben Jahre ein Restaurant betrieb und dort ihre Begeisterung für Fischgerichte entdeckte. 

Wie in allen guten Kochbüchern erfährt man auch in diesem etwas zu den, für die Rezepte notwendigen Arbeitsgeräte, über die Zutaten, die man im Vorratsschrank haben sollte und über Kräuter und Wildblumen, die bei den Gerichten eine Rolle spielen. Alsdann werden Basisrezepte vorgestellt. Keineswegs immer britisch, denn die Köchin hat sich auf ihren Reisen ins Ausland stets inspirieren lassen. Ein eindeutig britisches Grundrezept aber ist dieses für "Englische Gurken-Sandwiches mit gesalzener Butter". Puristisch, aber sehr fein.

Emily Scott schreibt eindrucksvoll über das Meer zur Winterzeit, bevor sie mit bemerkenswerten Rezepten aufwartet, darunter "Seezunge mit Kräuter-Dressing, Brunnenkresse und Blüten" und "Hähnchen mit Orangen, Créme Double und Estragon". Auch über die Weihnachtszeit liest man Wissenswertes und findet u.a. ein tolles Vorspeisenrezept für "Räucherlachsröllchen" und für den Hauptgang ein Rezept für "Weihnachtlich glasierten Schinken mit Gewürznelken." Dazu wird eine "Petersiliensauce" und dunkles Brot gereicht. Köstlich auch die Nachspeise, wobei nicht ganz einfach zuzubereiten... Hier wartet die Köchin mit einem Rezept für eine "Baiserrolle mit Clementinencreme und Passionsfrüchten" auf. 

Es folgen wärmende Frühlingsgedanken und auch hier wieder appetitanregende Rezepte, so etwa für "Krabben-Linguine mit Chili, Zitrone und Petersilie" oder für eine "Langsam gebratene Lammschulter mit Paprika, Knoblauch und Thymian." Wer gerne Hühnersuppe löffelt, wird begeistert sein von "Marnies Hühnersuppe mit Bärlauch, Spinat und Frühlingskräutern". Sehr aromatisch und gut bei Erkältung! 

Während man die schönen Meeresimpressionen betrachtet, denkt man vielleicht darüber nach, die Ingwerkekse auszuprobieren, da sie einen typisch britischen Geschmack haben und entscheidet sich dann doch für Mandel-Pistazien-Biscotti (S.142), weil sie den Gaumen doch etwas mehr betören. 

So gestärkt liest man über den Sommer am Meer, erfährt so ganz nebenbei, dass es in Cornwall den besten Hummer gibt und erhält ein Rezept für "Gegrillten Hummer mit feinen Kräutern", bei dem man den Cholesteringehalt in Windeseile verdrängt. Schalen- und Krustentiere sind keine Speisen für jeden Tag! 

Weiter geht es mit Hochsommereindrücken und einem leichten "Im Ofen gebratenen Petersfisch mit Zitrone und Thymian". Für Süßmäulchen wird ein Rezept für eine "Pfirsich-Mandel-Tarte" präsentiert, die daran erinnert, dass es in Frankreich lukullisch auch sehr interessant sein kann. 

Herbstliche Impressionen von Cornwall runden den Spaziergang durch die Jahreszeiten ab. Hervorheben möchte ich hier die "Miesmuscheln mit Lauch Cidre und Créme Double" und den schönen Satz: "Eins mit dem Ozean zu sein, Heilsames- nichts fühlt sich besser an als der Geschmack des Meeres und das Salz in meinen Haaren." 

Maximal empfehlenswert

Helga König 

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Rezension: Wunderbares Wintergemüse- Uschi Korda& Erwin Werlberger-Servus

Dieses Kochbuch ist die ideale Inspiration für die Küche während der Wintermonate.  Die Autoren Uschi Korda  und Erwin Werlberger stellen die bekanntesten 16 Wintergemüsesorten warenkundlich und in delikaten Rezepten vor. 

Erwin Werlberger ist Küchenchef im  Restaurant "Winterstellgut" in Annaberg/Österreich. Er hat bei internationalen Spitzenköchen viele Erfahrungen sammeln können, nicht zuletzt bei dem 3- Sternekoch Hans Haas im Münchener "Tantris". Seine Gemüsesorten, so auch die Wintergemüse, erwirbt er bei Josef Winkler in Tanneberg, über den man im Buch Wissenswertes erfährt. 

Thematisiert werden: Chicorée, Karotte, Grünkohl, Rotkraut, Pastinake, Schwarzwurzel, Rote Rüben, Chinakohl, Weißkraut, Kürbis, Sellerie, Topinambur, Kohlsprossen, Radicchio, Petersilienwurzel und Wirsing. 

Die genannten Gemüsesorten werden ausführlich und gut portraitiert.  Zuallererst erfährt man immer, was das vorgestellte Gemüse kann, anschließend wird Spezialwissen  dazu präsentiert, auch zur Geschichte des Gemüses liest man das Ein oder Andere, zudem Anekdotisches und man wird unterrichtet,  wie man die einzelnen Gemüsesorten im eigenen Garten anbauen kann. Wann jeweils gesät und wann geerntet wird, bleibt auch kein Geheimnis. 

Einige der Gemüsesorten habe ich bislang noch nicht ausprobiert, so etwa den Grünkohl, der, wie man im Buch erfährt, mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen als König aller Kohlsorten gilt. Unfassbar: Schon 100 mg Grünkohl sollen den täglichen Bedarf an Vitamin C decken. Und das ist nicht alles…!

Die Rezepte zeigen, dass man Grünkohl vielseitig verwenden und sehr delikat zubereiten kann und selbst beim "Grünkohleintopf" das Ergebnis keineswegs eine braune Pampe sein muss.

Sehr gut gefallen und hervorheben möchte ich das "Rotkrautgemüse", das im Rezept zu einer Bauernente und Buchteln gereicht wird. Durch den Portwein und den Honig bekommt es übrigens  den letzten Kick. 

Erstaunt bin ich von den Dessertkreationen, die Gemüse enthalten und bin mir nicht sicher, ob ich sie sich alle-  ungefragt - Gästen kredenzen würde, denn sie setzen eine gewisse Aufgeschlossenheit allem Unbekannten gegenüber voraus. Welcher Gast hat das wirklich ?

Ein Dessert-Rezept allerdings dürfte problemlos durchgewunken werden: Das "Kürbiskernparfait mit Topfencreme". Hergestellt werden müssen hierzu: eingelegte Kürbis, Krokant, Parfait und eine Topfencreme. Mehr möchte ich nicht verraten.

Hervorheben möchte ich die Gerichte mit Wirsing und hier den "Rahmwirsing mit Kabeljaustrudel", den "Wirsingflan mit gerösteten Pinienkernen" sowie die "Wirsing-Wachtel-Roulade mit Couscous". Auch sehr gut gelungen sind die Rezepte zum Schluss in der Rubrik "Auf Vorrat- Eingekocht, eingelegt und fermentiert". Hier findet man Rezepturen zu Sauerkraut, zu Suppenwürze und vielem anderen mehr. 

Insgesamt enthält das Buch 80 Rezepte für Vorspeisen, Suppen, Jause, Hauptspeisen, Nachspeisen und Speisen für die Vorratskammer. Alle problemlos nachkochbar, wenn man sich die Rezeptur zunächst klar gemacht hat, bevor man zur Tat schreitet. 

Wintergemüse muss nicht profan schmecken. Das lernt man während der Lektüre dieses Buches bereits und darf sich am Herd und anschließend bei Tisch von der Richtigkeit des Erlernten überzeugen. Vielleicht zu aller erst mit einem "Radicchiokrapferl mit Gerstel-Garnelenfüllung"? Sehr komplex in der Zubereitung... Ideal also in dieser Jahreszeit, wo man das Haus ohnehin eher ungern verlässt.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Mein Küche im Frühling und Sommer- Meret Bissegger -at Verlag


Die Pflanzen- und Gemüsespezialistin Meret Bisseger stellt in diesem Buch 50 Frühlings- und Sommergemüse und darüber hinaus zahlreiche Gewürzkräuter vor. Diese Produkte beschreibt sie im Hinblick auf deren Botanik, Herkunft, Arten und Sorten, vermittelt dazu Tipps zur Verarbeitung sowie Lagerung und wartet mit über 160 zumeist vegetarischen und veganen Rezepten auf. 

Das reich bebilderte Werk mit tollen Fotos von Hans-Peter Siffert nimmt nach diversen Vorworten seinen Anfang mit sehr guten Ratschlägen zur Küchenpraxis, stellt Produzenten vor, informiert über gemeinschaftliche und auch regenerative Landwirtschaft, über Bio-Richtlinien für den Anbau im Gewächshaus und vieles andere mehr. 

Alsdann folgen die Gemüseporträts und Rezepte. Den Anfang nimmt hier dabei der Spargel, gefolgt von falschen Spargeln und ähnlichen Spezialitäten. Dass man all die Pflanzen, von denen hier die Rede ist, verspeisen kann, habe ich nicht für möglich gehalten. Das gilt beispielsweise für Yuccablüten und Traubenhyazinthen, auch für Taglilien und Farne. 

Der Pyrenäen-Milchstern, auch Ährenspargel genannt wird in den Vogesen kultiviert und im vorliegenden Rezept gekocht, an Ricotta mit Fichtenschösslingen präsentiert. 

Ein delikates Gericht mit "gegrillten Frühlingszwiebeln und Ingwer-Rhabarber-Vinaigrette" ist nur ein Beispiel dafür, was man mit Frühlingszwiebeln kreieren kann. Die Gemüseporträts sind übrigens sehr anschaulich und insofern gut gelungen. Sie alle zu benennen und zu allen Gerichten Stellung zu nehmen, führt allerdings im Rahmen der Rezension zu weit. 

Gefallen hat mir die Einweich- und Kochzeittabelle für getrocknete Hülsenfrüchte, auch alles zum Thema Erbsen und Bohnen. Über Okra und Malvengewächse wird man ebenfalls bestens aufgeklärt, erfährt auch welche Zutaten passen. Gemüse wie Mönchsbart und Salicorn kennt nicht jeder. Ich kannte sie jedenfalls nicht. Spannend, welche Gerichte man daraus entwickeln kann… 

Ein Gemüse aus Großmutters Zeiten, lässt aufhorchen: Mangold.  Die "Mangoldwickel mit Reis und Nüssen" sind ein verlockendes vegetarisches Rezept, bei dem man Fleisch nicht vermisst und auch die "Mangold-Quiche" überzeugt, vor allem, wenn der Teig wie hier mit Dinkelvollkornmehl zubereitet worden ist. 

Mein Lieblingsgemüse- die Tomate- wird sehr gut beschrieben und die beigefügten Rezepte sind auch wirklich köstlich. Feine Aromen, gut kombiniert. Sommer pur!

Optisch hat mir das Gericht  "Papaccella gefüllt mit Ricotta und Linsensprossen" insgesamt am besten gefallen und besonders überzeugt haben mich u.a. die "Taboulé" und auch die "Grüne Sauce". 

Zusammenfassend: Das Buch hat unendlich viel zu bieten. Wer bei  "Gerste mit Gartenmelde und Zitrusfrüchten" zögert, sollte zunächst die Sommerpasta "Spaghetti mit Sauce aus rohen Tomaten und Zucchini" probieren und sich dann immer mehr in die komplexe Thematik vertiefen. Es gibt sehr viel zu erkunden in Sachen kulinarischer Aha-Erlebnisse. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Täglich Besser Essen - Hugh Fearnley-Whittingstall- atVerlag


Der Lebensmittelaktivist Hugh Fearnley-Whittingstall ist der Autor dieser hervorragenden Publikation und darüber hinaus ein mehrfach ausgezeichneter Food-Journalist. 

Sein Werk enthält sieben Ratschläge, die unser Leben verändern können. Eingeteilt ist das Buch in zwei große Abschnitte: 

1. Abschnitt: Die 7 Wege 
2. Abschnitt: Die Rezepte 

Zunächst wird man ausgiebig über vollwertige Lebensmittel aufgeklärt und erfährt, weshalb sie so wichtig sind. Merken sollte man sich dabei, dass Lebensmittel im Allgemeinen umso besser sind, je weniger sie verändert, umgestaltet oder mit anderen kombiniert wurden. 

Anhand einer Tabelle wird veranschaulicht, worin der Unterschied zwischen einem vollwertigen Lebensmittel und der verarbeiteten Version zu finden ist. So liest man beispielsweise, dass Chicken-Nuggets nur ca. 50 Prozent Huhn und ansonsten den bedenklichen Zusatz von raffiniertem Mehl und Salz enthalten. 

Aufgelistet werden auch Produkte, die einen vollwertigen Ersatz zu bedenklichen Industrieprodukten verkörpern. Sehr gut erläutert werden Ballaststoffe und man liest u.a. Wissenswertes über Bio-Eier, die einen höheren Anteil an Vitamin E und essenziellen Fettsäuren haben wie Eier aus Legebatterien. Über Fisch und Fleisch wird man auch aufgeklärt und erkennt recht bald, dass man auf Fleisch am besten ganz verzichtet aus unterschiedlichen Gründen, die im Buch benannt werden. 

Ein Lebensmittel-Vielfalt-Check ist sehr aufschlussreich für die Selbsterkenntnis und die Infos zum Thema Darmgesundheit sind es auch. Das Motto heißt: "Mehr Ballaststoffe für kurzkettige Fettsäuren."

Aufgeklärt wird man über probiotische Lebensmittel und deren Wirkung auf unsere Gesundheit und erhält zudem in diesem Kapitel wie in den dann folgenden und vorangegangenen stets einen sehr brauchbaren Maßnahmenplan. 

Mit den Worten "Weniger Kohlenhydrate" ist das nächste Kapitel betitelt. Hier erfährt man dann, was raffinierte Kohlenhydrate sind und welche Lebensmittel diese enthalten. Was schlimm an ihnen ist, wird genau erörtert und hier auch, weshalb man Zucker reduzieren soll. Über vollwertiges Brot liest man Wissenswertes, um dann über gesunde Fette informiert zu werden. Dabei lernt man zunächst die verschiedenen Arten von Fetten kennen, liest dass Fast Food und frittierte Lebensmittel bedeutende potentielle Quellen von gefährlichen Transfetten sind und man nur 30 Gramm gesättigte Fettsäuren zu sich nehmen soll, weil diese Herzinfarkte und Schlaganfall auslösen. 

Thematisiert wird, wie man mittels einfachen Methoden gesättigte Fette reduzieren kann und erfährt mehr über die gesunden ungesättigten Fettsäuren und hier über Omega 3 und 6. So ist Omega 3 entzündungshemmend. Deshalb sollte man nicht erhitztes Leinsamen-, Walnuss oder Hanföl zu sich nehmen, um gesund zu bleiben. 

Über Getränkefallen liest man ebenfalls Wissenswertes und so auch, dass man auf den Milchverbrauch achten sollte.  Gelernt habe ich hier, dass Hafermilch die klügere Beigabe ist. 

Wasser sei das beste Getränk für die Gesundheit und Alkohol sollte man am besten fast vollständig herunterfahren, so die Botschaft.  Natürlich werden die Gründe genannt.

Wichtig auch ist die Achtsamkeit beim Essen. Der Autor zeigt anschaulich, wie dies in der Praxis ausschaut. 

Die Wege, die im Buch benannt werden, führen nicht nur zu besserem Essen, sondern auch zu gesünderem und nachhaltigerem Abnehmen. Wer fit sein möchte, sollte darüber hinaus, Bewegung in sein Leben bringen. Zur Sprache gebracht wird auch wie man Stress reduziert. Die Möglichkeiten, die der Autor auflistet, überzeugen. Wie man gut einschläft, kommt auch zur Sprache und zum Schluss des ersten Abschnitts zudem, noch sieben Wege zur Unterstützung der 7 Wege. Aufklärung pur also.

Alsdann werden 100 Rezepte im 2. Kapitel vorgestellt. Viel Gemüse, Salate und Vollkorn, wenig Fleisch, dafür Fisch, um es auf den Punkt zu bringen, darum geht es in den Rezepten, die alle gut erklärt und einfach nachkochbar sind. Das gilt auch für die Süßspeisen. 

Was zu sagen bleibt? Dies ist ein aufklärendes Buch, das man unbedingt gelesen und verinnerlicht haben sollte. 

Wer den ersten Teil verstanden hat, sieht eine Notwendigkeit, die 100 Rezepte nachzukochen, die vielleicht ein beherztes Ja zum Geschmackswandel erforderlich machen. Alles mundet ursprünglicher und dadurch authentischer. So viel wird an dieser Stelle verraten,

Maximal empfehlenswert.
Helga König

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Rezension: Das Leben ein Fest-Das Kochbuch der islamischen Welt-Anissa Helou-atVerlag


Dieses exzellente Kochbuch präsentiert 300 authentische Rezepte aus der islamischen Welt. Darüber hinaus erzählt es von muslemischen Traditionen und Festen und schenkt Einblick in die Geschichte, Geografie und Religion der islamischen Länder von Afrika, über den Nahen Osten bis hin nach Indien und Indonesien. 

Man erhält in der Einleitung bereits einen historischen Überblick, was die Ausbreitung des Islam und mit ihr dessen Küche anbelangt. Dabei erfährt man, dass viele Gerichte, die man heute typischerweise mit der arabischen, persischen und nordafrikanischen Küche in Verbindung bringt, so etwa Hummus, Baklava, Pilaw und Couscous im ersten arabischen Kochbuch noch nicht enthalten sind. 

Die Kapiteleinteilung folgt den für die islamische Küche wesentlichen Zutaten oder Lebensmittelgruppen. 

In der Einleitung auch wird man über die wichtigste Frucht im Islam- die Dattel- näher informiert und erfährt, dass man traditionell nach dem Vorbild Mohammeds nur jeweils drei Stück davon verzehrt. Dann sollte der Bedarf nach Süßem auch gestillt sein. Über Ramadan und andere wichtige Feste erfährt man Wissenswertes ebenfalls  noch in der Einleitung, dann werden die einzelnen Kapitel vorgestellt und hier gibt es zunächst ein Kapitel über #Brot. 

Vor jedem Rezept liest man warenkundlich Interessantes, so auch über "Jemenitisches Brot" oder beispielsweise über "Sansibarisches Brot". Dies ist ein typisches Ramadanbrot, welches zum täglichen Fastenbrechen bei Sonnenuntergang gereicht wird. Es enthält u.a. Kokoscreme und auch Hefe. Aus Sansibar stammen zudem die herzhaften Pfannkuchen mit Kichererbsen und aus Usbekistan kommt ein Fladenbrot, das sehr berühmt ist und mit Zwiebeln, Schwarzkümmel und Sesam bestreut wird. 

In der Folge lernt man eine Vielzahl von Brot und Pasteten kennen- mit Füllung und Belag-. Sehr gut gefallen haben mir die "Libanesisch-Syrischen Teigtaschen" mit unterschiedlichen Füllungen, so etwa Frischkäse und Petersilie, auch das "Nordafrikanisch gefüllte Brot" mit zwei traditionellen Füllungen, so z.B. mit Kräutern. Herzhafte Rezepte mit Brot gibt es auch eine Vielzahl und dazu noch zwei süße Rezepte mit Brot. Das eine Gericht heißt "Brot des Harem" und ist eine berühmte libanesische Süßspeise. 

Es folgt eine Fülle von Fleischgerichten, beginnend mit einem gebratenen Zicklein, das in einer sehr gewürzreichen Marinade eingelegt wird. Dann kann man Gerichte studieren, die Kamelfleisch enthalten, bekommt zahlreiche Kebab-Rezepte an die Hand und kann sich fernerhin in tolle Lammrezepte vertiefen, die höchst unterschiedlich gewürzt sind. Sehr schmackhaft ist der "Iranische Lammeintopf mit gemischten Kräutern", der durch den gehackten Dill und den Koriander ganz hervorragend mundet. 

Auf einer Doppelseite werden spezielle Milchprodukte vorgestellt, so etwa der jordanische "Jameed", ein gesalzener, getrockneter Joghurt oder auch "Shanklisch", ein syrischer Blauschimmelkäse, der im "Shaklisch-Salat" die tragende Rolle spielt. Zahlreiche Speisen mit Joghurt, darunter auch delikate Dips führen dann zu Gerichten mit Reis, Getreide Hülsenfrüchten und zu Pastarezepten. Auch hier sollte man sich in die vielen Möglichkeiten vertiefen und sich für das ein oder andere Gericht mit Bedacht entscheiden. Weshalb nicht für die "Iranische Granatapfelsuppe"? Sie stammt ursprünglich aus Täbris in Ost-Aserbaidschan und besticht durch ihre pikante Würze, die nicht zuletzt den Kräutern geschuldet ist.

Dann lernt man Fischgerichte kennen. In der islamischen Welt soll es generell keine große Anzahl von Fischrezepten geben. Das hängt damit zusammen, dass man den Fisch so hoch schätzt, dass man ihn einfach brät oder grillt und mit einem Dip oder einer Würzsauce reicht. Dennoch findet man im Buch Rezepte wie "Indonesisches Fischcurry", auch "Schwertfischspieße" oder auch einen "Senegalesischen Fischeintopf", der ein ideales Gericht darstellt, wenn einige Gäste kommen, weil er zu angeregten Gesprächen über den reichhaltigen Inhalt einlädt. 

Mit großem Interesse habe ich die Seiten studiert, die  Gewürze und Gewürzpasten zum Thema haben. Man erhält hier sehr viele interessante Rezepte für nuancenreiche Gewürzmischungen. Hier haben es mir die indonesischen Rezepte für Sambals besonders angetan. Sehr gut auch sind die Gerichte mit Gemüse, so etwa ein iranisches Kräuteromelette mit Safran und Berberitzenbeeren oder auch "Blumenkohl in Tomatensauce"  aus Tunesien. Diverse Rezepte mit Auberginen machen neugierig, auch ein saudisches Salsa und zum Schluss die süßen Leckereien, vor allem die Rezepte für syrische "Baklava" mit köstlichen Nüssen, auch der ägyptische Grieskuchen und die Dattel-Eiscreme vom Persischen Golf.

Wie man einen "Arabischen Kaffee" zubereitet wird auch erklärt und man kann sich vom gedanklichen  Genießen erschöpft  im Glossar ausgiebig mit dem Inhalt von Begriffen auseinandersetzen, die einem zum lukullischen  Sprachakrobaten machen

Alles in allem ein großartiges Buch.

Maximal empfehlenswert

Helga König

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Rezension: NENI- Haya Molcho & Söhne- Wien- Food. People. Stories- Brandstätter

Die renommierte Köchin #Haya_Molcho ist eine Institution im kulinarischen Wien. Sie kombiniert dort die Aromen ihrer Heimat Israel mit traditioneller und moderner Wiener Küche. 

Im vorliegenden Buch erfährt man im Rahmen ihrer spannend zu lesenden Familiengeschichte zunächst wie alles begann, weshalb sie 1978 nach Wien kam, wie und wo sie kochen lernte, auch dass sie durch ihren Ehemann, einen Pantomimen, viele Länder bereiste und so auf den Märkten allerorten Eindrücke sammelte, die ihr später zugutekamen. 

Man liest zudem Näheres über ihre vier Söhne, die "Molcho-Brüder", die in Wien aufgewachsen, über ihr Leben und ihre kulinarischen Erfahrungen berichten, erhält Lieblingsadressen der Molchos in Wien im punkto Restaurants &Cafés, auch der Bars, für Shopping sowie Kunst und Kultur. 

Zwischen einer Fülle wunderbarer Rezepte werden immer wieder interessante Menschen vorgestellt und Stadtansichten präsentiert. 

Zunächst aber lernt man köstliche Gemüse-Rezepte kennen, nicht selten mit orientalischen Noten, wie etwa "Gefüllte Zwiebeln mit Cashew-Tahina" oder "Auberginen-Bulgur-Falafeln mit Tahina und Jalapeno-Salsa."

Diverse Gerichte von Köchen Wiener Restaurants, die man im Buch kennenlernt, kann man nachkochen, so auch den "Seesaibling Sauer" von Alexander Mayer, der ein Lokal in Wien betreibt. Dieses und viele weitere Rezepte sind sehr gut beschrieben. 

Wer gerne Fleischgerichte mag, findet hier wunderbare Rezepte, so auch einen "Orientalischen Rindergulasch" mit sehr raffinierten Gewürznoten. Die "Gebratene Entenbrust mit geröstetem Rotkohl und Orangensauce" kommt traditionell daher, allerdings auch modern, weil sie durch die Bio-Orangen mit fruchtigem Aroma angereichert ist. 

Zwischen den Persönlichkeitsporträts und den Rezepten kann man immer wieder Fotos von Wien bewundern und die Rezeptergebnisse bestaunen. Auf diese Weise wird gekonnt Reiselust auf das kulinarische Wien geweckt. 

Sehr eindrucksvoll sind die Impressionen vom Schönbrunner Schlossgarten und vom Palmenhaus dort. Beide Bilder sind im Herbst aufgenommen worden und vermitteln Wiener Charme und Melancholie. Nach einem langen Spaziergang durch diese Atmosphäre, ein "Beef Brisket mit Babykartoffeln" zu verspeisen, versöhnt mit dieser Welt, speziell wenn dann noch ein köstlicher Nachtisch folgt. Diesbezüglich werden sehr gute Gaumenkitzler vorgestellt. Für Traditionalisten könnten dies die "Marillenknödel" sein und für Freunde des Cross-Over möglicherweise der "Orientalische Nuss-Strudel". Die Auswahl an interessanten Rezepten ist groß. 

In Zeiten von Corona muss Wien in die Küche der Leser kommen und hier mit ihrem Duft betören. Haya Molcho und ihre Söhne schaffen es, dass eines der wahren Abenteuer im Kopf stattfindet, gemeint ist das Abenteuer einer kulinarischen Reise nach Wien. 

Man ist beim Lesen gedanklich in der Donaumetropole, während der Gaumen deren Geschmack genussvoll erkundet. Spannend. 

Maximal empfehlenswert

 Helga König 

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Safran- Das rote Gold- Sandra u. Urs Durrer- at Verlag


Dieses bemerkenswerte, sehr ansprechend illustrierte Buch aus dem at Verlag befasst sich mit den Anbau, der Geschichte, dem Handel und mit Rezepten von Safran. Dabei wird zunächst das Wort "Safran" von seiner Herkunft her ausgelotet. Alsdann wird man über die Botanik und Herkunft her informiert. 

Safrankulturen gibt es bereits seit viertausend Jahren. Die Minoer nutzten ihn damals zum Färben und setzten ihn als Medizin ein. Man erfährt in der Folge Wissenswertes über die Inhaltsstoffe von Safran, um dann zunächst über die Geschichte des Safrananbaus sehr gut informiert zu werden. Durch die Handelstätigkeit der Minoer kamen die Safranknollen bis nach Persien, wurden dort im ganzen Reich angebaut und gelangten über die Seidenstraße bis nach China. Auch die Griechen kultivierten Safran und die Römer waren es, die die Anbaumethoden verbesserten. 

Man liest zudem über den einstigen Safrananbau im deutschsprachigen Raum und den Handel mit diesem Gewürz in Venedig aber auch anderenorts, hier dann zudem, wie man mit Betrügern verfuhr, die die kostbare Ware verfälschten. 

Sehr spannend ist das Kapitel, das sich mit dem Farbstoff befasst, auch in längst vergangener Zeit. Neben Italien waren es Holland und England, in denen viel gefärbt und mit gefärbten Stoffen gehandelt wurde. In der Antike wurde in der Kunst Safran ein wichtiger Farbstoff, um Zinn, Silber, Leder oder Marmor wie Gold aussehen zu lassen und man nutzte im Mittelalter Safran für Goldschriften in Büchern. Des Weiteren erfährt man, auf welche Weise Safran als Heilmittel wirkt und weshalb es ein begehrtes Klostermittel war. 

Dass Safran sogar in der Körperpflege verwendet wurde, erstaunt nicht, wenn man bedenkt, dass er entzündungshemmend ist. 

Man liest über aktuelle Anbaugebiete. Es wird sogar der Anbau im eigenen Garten thematisiert und näher erläutert. Zudem wird der Pflanzenzyklus erklärt und visualisiert. Die Qualität ist ein weiteres Themas und auch, worauf beim Safrankauf zu achten ist. 

Man wird natürlich auch mit den vielfältigen Aromen des Gewürzes vertraut gemacht, lernt traditionelle Safrangerichte aus unterschiedlichen Ländern kennen, liest zudem Wissenswertes zu Safran in alten Kochbüchern, um dann Gerichte mit Safran namhafter Köche kennenzulernen. Bei den Köchen und Köchinnen handelt es sich um Anna Matscher, Dirk Horberg, Gabrielle Batlogg, Max Stiegl und Tino Zimmermann. 

Alle Köche und Köchinnen werden kurz vorgestellt, dann werden eine Reihe sehr guter Rezepte  präsentiert, die allesamt gut nachvollziehbar beschrieben worden sind. Auch das Anrichten wird erklärt und es wird ein Foto vom jeweiligen Rezeptergebnis gezeigt. Sehr inspirierend. 

Zu all diesem gibt es noch Textporträts von Produzenten aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und Südtirol und vieles anderes mehr. Doch ich möchte an dieser Stelle nicht alles verraten. Urteilen Sie selbst.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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