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Rezension: NENI- Haya Molcho & Söhne- Wien- Food. People. Stories- Brandstätter

Die renommierte Köchin #Haya_Molcho ist eine Institution im kulinarischen Wien. Sie kombiniert dort die Aromen ihrer Heimat Israel mit traditioneller und moderner Wiener Küche. 

Im vorliegenden Buch erfährt man im Rahmen ihrer spannend zu lesenden Familiengeschichte zunächst wie alles begann, weshalb sie 1978 nach Wien kam, wie und wo sie kochen lernte, auch dass sie durch ihren Ehemann, einen Pantomimen, viele Länder bereiste und so auf den Märkten allerorten Eindrücke sammelte, die ihr später zugutekamen. 

Man liest zudem Näheres über ihre vier Söhne, die "Molcho-Brüder", die in Wien aufgewachsen, über ihr Leben und ihre kulinarischen Erfahrungen berichten, erhält Lieblingsadressen der Molchos in Wien im punkto Restaurants &Cafés, auch der Bars, für Shopping sowie Kunst und Kultur. 

Zwischen einer Fülle wunderbarer Rezepte werden immer wieder interessante Menschen vorgestellt und Stadtansichten präsentiert. 

Zunächst aber lernt man köstliche Gemüse-Rezepte kennen, nicht selten mit orientalischen Noten, wie etwa "Gefüllte Zwiebeln mit Cashew-Tahina" oder "Auberginen-Bulgur-Falafeln mit Tahina und Jalapeno-Salsa."

Diverse Gerichte von Köchen Wiener Restaurants, die man im Buch kennenlernt, kann man nachkochen, so auch den "Seesaibling Sauer" von Alexander Mayer, der ein Lokal in Wien betreibt. Dieses und viele weitere Rezepte sind sehr gut beschrieben. 

Wer gerne Fleischgerichte mag, findet hier wunderbare Rezepte, so auch einen "Orientalischen Rindergulasch" mit sehr raffinierten Gewürznoten. Die "Gebratene Entenbrust mit geröstetem Rotkohl und Orangensauce" kommt traditionell daher, allerdings auch modern, weil sie durch die Bio-Orangen mit fruchtigem Aroma angereichert ist. 

Zwischen den Persönlichkeitsporträts und den Rezepten kann man immer wieder Fotos von Wien bewundern und die Rezeptergebnisse bestaunen. Auf diese Weise wird gekonnt Reiselust auf das kulinarische Wien geweckt. 

Sehr eindrucksvoll sind die Impressionen vom Schönbrunner Schlossgarten und vom Palmenhaus dort. Beide Bilder sind im Herbst aufgenommen worden und vermitteln Wiener Charme und Melancholie. Nach einem langen Spaziergang durch diese Atmosphäre, ein "Beef Brisket mit Babykartoffeln" zu verspeisen, versöhnt mit dieser Welt, speziell wenn dann noch ein köstlicher Nachtisch folgt. Diesbezüglich werden sehr gute Gaumenkitzler vorgestellt. Für Traditionalisten könnten dies die "Marillenknödel" sein und für Freunde des Cross-Over möglicherweise der "Orientalische Nuss-Strudel". Die Auswahl an interessanten Rezepten ist groß. 

In Zeiten von Corona muss Wien in die Küche der Leser kommen und hier mit ihrem Duft betören. Haya Molcho und ihre Söhne schaffen es, dass eines der wahren Abenteuer im Kopf stattfindet, gemeint ist das Abenteuer einer kulinarischen Reise nach Wien. 

Man ist beim Lesen gedanklich in der Donaumetropole, während der Gaumen deren Geschmack genussvoll erkundet. Spannend. 

Maximal empfehlenswert

 Helga König 

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