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Rezension: Essen bei Rosi: Mein Leben - Meine Gäste - Meine Rezepte (Gebundene Ausgabe)

Gerda und Volker Schütz haben gemeinsam mit der erfolgreichen Gastronomin Rosi Schipflinger dieses Buch herausgebracht. Frau Schipflinger, genannt Rosi, betreibt vierhundert Meter hoch über Kitzbühel die von namhaften Personen, nicht nur aus der "Münchner Bussi- Gesellschaft", gerne besuchte "Rosis Sonnbergstuben", in der man augenscheinlich delikat speisen und sich an Rosis Gitarrenspiel erfreuen kann, sofern man einen Sinn für diese Form von Musik hat.

Frau Schipflinger ist in einem prachtvollen Dirndl auf dem Cover abgebildet und lässt auf diese Weise ihre Verbundenheit mit der Kitzbüheler Tradition erkennen, die sie auf dem Berg sehr gut vermarktet. Blickt man auf den Folgefotos auf die Hände dieser geschäfttüchtigen Frau, dann sieht man, dass sie körperlich hart für ihren Erfolg hat arbeiten müssen. Ihre Freundlichkeit tat dann das Übrige dazu. Kein Grund also für neidisches Abkanzeln, sondern nur Grund für respektvolles Anerkennen!

Eine sehr nette, gastfreundliche, fleißige Frau mit hohen Qualitätsmaßstäben in der Gastronomie erwartet ihre hungrigen Gäste auf dem Berg. Das wird durch die Lebensbeschreibung und die Anekdoten im Buch deutlich. Man liest von Rosis Liebe zum Gitarrenspiel und zum Singen traditioneller Weisen und liest auch, wer bei ihr zu Gast ist. Menschen wie Udo Jürgens, Nikki Lauda, Dr. h.c. Eckart Witzigmann, Mario Adorf, Gerd Käfer und andere mehr gehören dazu. Ihren berühmten Gästen hat sie die 60 Drei-Gänge-Menüs im Buch gewidmet und stellt für den Leser stets ein Rezept aus jedem Menü vor.

Mit der Referenzliste im Buch zu werben, finde ich o.k., denn ich ahne, welche Ochsentour dahintersteckt, es zu schaffen, ein solch finanzkräftiges, gaumenverwöhntes Klientel anzuziehen. Für eine Aufsteigerin wie Rosi Schipflinger ist so etwas nur über Leistung, Leistung und nochmals Leistung möglich.

Bilder von Rosi, von ihrem Betrieb, den Gästen und den Speisen begleiten die Rezepte, die sehr gut beschrieben und insofern nachkochbar sind.

Stephanie Gräfin Bruges von Pfuel, mit ihr machte ich übrigens in diesem Jahr ein Interview, verkehrt dort auch. Sie hat Rosi, ähnlich, wie viele andere Gäste, ein paar nette, dankbare Zeilen geschrieben, die im Buch abgedruckt sind."Liebe Rosi, warum komme ich gerne auf die Sonnenstub`n ? Natürlich gibt es gutes Essen, nette Bedienung und den einmaligen Ausblick ins Tal. Vor allem aber sind SIE es, die durch Ihre Ausstrahlung, positive Art und Musik die Sonnenstub`n zu einem außergewöhnlichen Ort machen. Jeder Besuch ist etwas Besonders und ich freue mich schon auf das nächste Mal. Herzlichst Stephanie v. Pfuhl.!" (Zitat: S.92).

Gerd Käfer, schreibt in seinem Brief, dass Rosi eine Frau sei, die sich aufopfere. Für ihn ist diese Frau die "Perle von Kitzbühel". Rosi widmet ihm u.a. die Kreation: "Lauwarm marinierter Tafelspitz mit Tomatenvinaigrette und Kürbisöl".

Rosi Schipflinger wartet im Buch mit Vor- Haupt- und Nachspeisen auf, die dokumentieren, dass hier hoch auf dem Berg ein mit viel Liebe zubereitetes, wirklich delikates Essen auf den Tisch kommt. Empfehlenswert.


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Rezensionen:Suppen & Soupes: Die 100 besten Rezepte von leicht bis herzhaft (Gebundene Ausgabe)

Anne-Catherine Bley stellt in diesem Buch 100 Rezepte für Samtsuppen, Cremesuppen, gebundene Suppen, Bouillons und dergleichen, Gazpacho- Variationen und Milchshakes als auch Snacks, Salate und Kuchen für davor, dazu und danach vor.

Man erfährt immer für wie viele Personen die Zutaten für ein Rezept ausreichen und wie lange man zum Vorbereiten sowie fürs Kochen benötigt. Die Rezepte sind gut strukturiert und lassen sich einfach nachkochen. Aufgrund der beigefügten Fotos hat man eine Vorstellung davon, wie das Kochergebnis aussehen wird.

Hervorheben möchte ich die "Karotten-Orangen-Suppe", eine schöne Vorspeise, wenn es im Hauptgang Fisch gibt. Gelungen auch ist das Rezept für eine "Kürbiscremesuppe", bei der man auf die Muskatnusswürze auf keinen Fall verzichten sollte. Bald beginnen wieder die Muschelmonate(alle Monate in denen der Buchstabe "R" vorhanden ist), dann lohnt es sich, die Kürbissuppe mit Miesmuscheln zuzubereiten. Für diese Suppe werden die Muscheln natürlich aus ihrem Gehäuse herausgelöst.

Von den vielen Tomatensuppen mag ich die "Tomatensuppe mit Apfel und Ricotta" am meisten. Diese Suppe erhält ihren letzten Kick durch die geschnittenen Tomaten, die zum Ende der Zubereitungszeit hinzugefügt werden.

Ein leckerer Imbiss ist die "Lauch-Blumenkohl-Suppe", in die man einem halben Liter Milch einarbeitet und auch die "Lauchsuppe mit Orangen-Sahne-Häubchen", die mit etwas Orangenlikör parfümiert wird. Ein tolles Gericht ist die "Linsensuppe mit Miesmuscheln", verwendet werden hier Puylinsen. Französischer geht es wirklich nicht.

Die "Pastinakensuppe mit frischem Thymian" ist eine delikate Mahlzeit in der kalten Jahreszeit. Auf jedem guten Wochenmarkt kann man diese Wurzeln kaufen, alternativ kann man auch Petersilienwurzeln für dieses Gericht verwenden.

Empfehlenswert ist das Rezept "Portugiesische Wirsingssuppe mit Schellfisch". Es handelt sich dabei um geräucherten Schellfisch, den man leider selten in unseren Regionen zu kaufen bekommt. Stattdessen aber kann man auch geräuchertes Forellenfilet verwenden. Hier sollte man auf die Qualität des Produktes achten. In Supermärkten wird oft nur mindere Qualität angeboten.

Bouillons lohnt es immer selbst herzustellen und auf die Industrieprodukte konsequent zu verzichten. Die diesbezüglichen Rezepte im Buch sind wirklich sehr lecker.

Jetzt im Juli /August ist die kalte "Gazpacho"-Kreation angesagt. 4 EL Balsamicoessig ist freilich nicht wenig zum Aromatisieren, dennoch schmeckt die Suppe keineswegs so säuerlich wie ich zunächst vermutet habe.
Lecker auch sind der "Gurken-Milchshake mit Dill" und die Melonenkaltschale in dieser Jahreszeit.

Auf Seite 160 werden verschiedene "Toppings" aufgeführt, mittels denen man den Suppen den letzten Schliff geben kann. Hier geht es beispielsweise um Croutons und frische Kräuter. Croutons sollte man niemals fertig kaufen, denn das ist zumeist Industriemüll, der hochpreisig angeboten wird.

Eine Gemüsebouillon und anschließend "Linsensalat mit Fenchel und Avocados" ist ein köstliches und dabei sättigendes Mittagessen. Die anderen beiden Salate, die im Buch vorgestellt werden, sowie die Schokoladenkuchennachspeisen dürften selbst hart körperlich arbeitende Menschen an einem Suppentag sättigen.

Im Anhang findet man Wissenswertes über Gemüse, Gewürze und Küchenutensilien sowie diverse hilfreiche Tipps beispielsweise im Umgang mit Kürbis.

Empfehlenswert.
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Rezension: Ingrid Pernkopf kocht mit Kim, dem wilden Engelchen: Rezepte für Kochspaß mit Kindern (Gebundene Ausgabe)

Dieses Kochbuch habe ich vor geraumer Zeit meiner Cousine und ihrem Sohn Jakob geschenkt. Es enthält nette Geschichten des Autorenduos Gerda Melchior/Volker Schütz, in denen die Märchenfigur Kim eine zentrale Rolle einnimmt. Zudem enthält das Eltern-Kind-Kochbuch Rezepte für gesunde Mahlzeiten, die Kindern normalerweise schmecken und die sie mit Mama oder Papa gemeinsam zubereiten können. Die Rezepte stammen von der Köchin Ingrid Pernkopf.

Die Buch-Idee gefällt mir überaus gut, weil ich sie für pädagogisch sinnvoll erachte. Man sollte Kinder so früh wie möglich mit in die Küche nehmen, ihnen zeigen, dass dort aus frischen Zutaten Mahlzeiten entstehen, ihnen immer wieder erklären wie wichtig es für uns Menschen ist, solche Nahrung zu uns zu nehmen, um gesund zu bleiben. Kinder, die früh schon spielerisch Teig kneten, Saucen verrühren und Obst schälen lernen, haben einen anderen Zugang zu selbst angefertigten Mahlzeiten als Kinder, die Lebensmittel nur im Supermarktregal wahrnehmen, wenn sie mit Mama einkaufen gehen.

Die Rezepte werden gut erklärt und sind untergliedert in Jause und Co.; Nix für Suppenkasper; Für kleine (B)Engel mit großem Hunger; Und noch was dazu; Gestatten Naschzahn mein Name; Kekse, Torten, Kuchen, alles mal versuchen.

Pernkopf gibt immer wieder Tipps für die Köche, um optimale Kochergebnisse zu erzielen. Sie zeigt beispielsweise, welche Alternativen es zu gekauften Fischstäbchen gibt, zeigt auch wie man Laibchen", Knödel, Tomatensauce und all die Mahlzeiten, die Kinder so gerne essen, zubereitet.
Die Süßspeisen bestechen durch ihre liebvolle Aufmachung, - Terrinen in Herzform-, auch ein leckerer "Grieskoch" (nach einem Rezept der Großmutter von Frau Pernkopf) und schließlich auch Weihnachtsplätzchen, bei denen Kinder während der Zubereitung den Teig ausstechen können.

Wie meine Cousine mir berichtet hat, ist Jakob höchst begeistert, speziell wenn es darum geht "Kims Wackelgelee" zuzubereiten. Er ist dann fürs Stürzen der Geleeförmchen nach dem Erkalten zuständig und lacht sich stets schippelig, wenn alles so nett wackelt.

Empfehlenswert.

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Rezension:Tartes & Tartelettes: 100 Rezepte von Paprikatarte bis Mangotörtchen (Gebundene Ausgabe)

Catherine Kluger wartet in diesem Buch mit köstlichen 100 Rezepten für Tartes & Tartelettes auf. Diese pikanten aber auch süßen Leckereien eignen zum bestens als Picknick, Brunch und als Snack zum Sektempfang. Ich selbst reiche pikante Tartes & Tartelettes gerne als Imbiss zu einem Glas Wein und schätze die süße Variation als Dessertmöglichkeit bei einem Mehrgänge-Menü, die man stressminderd zumeist bereits am Vortag zubereiten kann.

Kluger erläutert zunächst sehr gut nachvollziehbar die Grundrezepte und Grundtechniken für pikante Tartes. Hier wird beispielsweise dargelegt wie ein Mürbeteig wirklich gut gelingt. Zudem lernt man das Rezept für eine Grundcreme kennen und es wird erläutert wie man bestimmte Kräuter fachgerecht zerkleinert.

Die Rezepte für pikante Tartes und Tartelettes im Anschluss sind bestimmten Jahreszeiten zugeordnet. Auf Fotos erhält man dann jeweils einen visuellen Eindruck vom Backergebnis. Für jedes Rezept werden die Vorbereitungs- und Backzeit präzise genannt. Die Rezepte sind narrensicher erklärt. Wer hier zu negativen Ergebnissen gelangt, hat schlampig gelesen.

Hervorheben möchte ich die Frühlingsrezepte: "Tarte mit Zwiebeln, Kümmel und schwarzem Kümmel". Diese Komposition passt gut zu einem Glas einfachen französischen Rotwein von der Rhone und "Tarte mit Garnelen, Karotten, Zucchini, Basilikum und Ingwer", die von einem Glas badischen Weißburgunder begleitet werden sollte. Sehr mediterran kommt die "Tarte mit Tomaten, Comte und Senf" daher. Diese Tarte isst man warm. Der Käse sollte noch weich sein. Dazu empfehle ich ein Glas trockenen Rosé aus Provence.

Sehr delikat auch ist das Rezept für die "Frühlingstarte mit Krebsfleisch, Sauerampfer und Spinat", die am besten mit einem Glas Silvaner harmoniert. Riesling und Sauerampfer hingegen gehen des säuerlichen Geschmacks wegen keine gute Partnerschaft ein.

Bei den Sommer-Tartes überzeugen mich jene mit "Tomaten, Zucchini und Mozzarella", auch jene mit "Tomaten, Ziegenkäse, Basilikum und Minze" sehr. Für einen geselligen Weinabend im August- ich denke gerade an Chianti classico von Nittardi - eignet sich die "Tarte mit Kirschtomaten und Rucola Pesto" hervorragend aber auch jene mit "Paprikacreme und Ziegenfrischkäse", die von der Konsistenz her ein wenig schwerer ist.

Bei den Herbstkreationen ist mein Favorit die "Tarte mit Pilzen (gemischte Waldpilze) Pecorino und Bohnenkraut". Einige der Herbstspeisen sind ziemlichliche Bomben, so dass man sie als Hauptmahlzeit, nachdem man den Garten umgegraben hat, einsetzen kann; dies gilt u.a. für die "Tarte mit Kartoffeln, Steinpilzen, Majoran und Walnüssen". Nicht ganz so schwer ist die "Wintertarte mit Brokkoli und Gorgonzola", dennoch kann man sie bestens als Hauptmahlzeit in den Speiseplan einsetzen.

Süßmäuler werden im 2. Teil des Buches erst einmal aufgeklärt wie man einen süßen Mürbeteil zubereitet und erfahren des Weiteren wie eine Mandelcreme und auch eine Konditorcreme gelingt.

Sehr gut sind die Rezepte für die Tarte mit "Apfelkompott und rohem Apfel" auch das für sie Tarte "Äpfeln mit Mandeln". Besonders südfranzösisch mutet das Rezept "Tarte mit Zitronencreme und Baiser" an, dort nämlich steht eine solche Tarte immer auf dem Dessertwagen in guten Restaurants. Einige Tarte-Rezepte sind mir zu süß und zu kalorienhaltig. Das heißt aber nicht, dass diese Tartes nicht schmecken, jedoch droht durch sie Hüftgold.

Die "Tarte mit Mirabellen und kandiertem Ingwer" habe ich in Wissembourg schon mal gegessen. Ein Gedicht! Dankbar bin ich für das Rezept, das sich einfach zubereiten lässt. Ideal für die Spätherbstzeit ist die "Tarte mit karamellisierten Blutorangen und Mandarinen". Wenn man zu diesem Dessert noch ein Glas Winzersekt trinkt, ist die Welt in Ordnung, selbst wenn der Tischnachbar ein Langweiler ist.
Empfehlenswert.

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Rezension: Beeren-, Frucht- und Kräuterweine (Gebundene Ausgabe)

Gabriele Lehari erläutert in diesem Buch ausführlich wie man Beeren-, Frucht- und Kräuterweine zubereitet. Wer Früchte im Garten anbaut, hat Gelegenheit sich ausführlich mit dem Thema Weinherstellung zu befassen.

In der Einführung liefert die Autorin einen kurzen Abriss zur Geschichte des Weins, erklärt auch, was man unter Dessertweinen zu verstehen hat und wie Alkohol entsteht. Anschließend wird man mit dem Prozess vertraut gemacht, der aus Früchten Wein werden lässt.

Sehr gut aufgeklärt wird man über Geräte und Hilfsmittel, Rohstoffe und Zutaten, Entsaftung, zu berücksichtigende Faktoren, Gärung, Abstrich und Klärung, die Abfüllung und die Lagerung.

Die Arbeitsschritte der Weinbereitung werden bestens aufgezeigt. Schnell wird klar, dass derjenige, der Hobbywinzer werden möchte, sich mit höchst komplizierten Sachverhalten auseinandersetzen muss und viel Geduld benötigt. Über Weinfehler und Weinkrankheiten wird gut aufgeklärt. Hier sollten Hobbywinzer besonders intensiv lesen, um sich unnötigen Frust zu ersparen.

Im Rezeptteil wird dann sehr gut erklärt, wie man Wein aus frischen Früchten, Mehrfruchtwein, Wein aus Dosenfrüchten, Wein aus Trockenobst, Blütenwein, Getreidewein, Wein aus Baumsäften und weinhaltige Getränke kreiert.

Gefallen hat mir, dass man über den gesundheitlichen Nutzen der Früchte stets auch Wissenswertes erfährt. Unbekannt war mir bislang, dass die Feige den höchsten alkalischen Wert unter allen Früchten besitzt und zur Neutralisierung von säurehaltigen Speisen beiträgt. Ein guter Grund also Feigenwein nach einer säureintensiven Mahlzeit zu trinken:-))

Dessertwein aus Johannisbeeren ist ein Hochgenuss, der im Grunde nur von Stachelbeerwein getoppt werden kann. Der Genuss von Dessertweine macht nach meiner Erfahrung Aspirin erforderlich. Leider.
Empfehlenswert.

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Rezension: Vom Vergnügen eine gute Köchin zu sein (Gebundene Ausgabe)

Die Gourmetjournalistin, Restaurantkritikerin und Autorin Katja Mutschelknaus hat ihr Buch allen großen Bratenköchinnen gewidmet. Der Untertitel heißt nicht grundlos "Vom Vergnügen, eine gute Köchin zu sein".

Das Buch enthält insgesamt 14 Kapitel, die drei Themenbereichen unterstellt sind:

1. Vom weiblichen Appetit auf höfische Genüsse
2. Kochen im bürgerlichen Zeitalter
3. Die Küche als Sehnsuchtsort.

Am Ende eines jeden Kapitels wartet die Autorin mit einem Kochrezept aus vergangenen Zeiten auf. Hierdurch erkennt der Leser, dass es in allen Zeiten Menschen gab, die Wert auf geschmackvolle Speisen legten.

Bevor die weibliche Emanzipation ihre ersten Blüten trieb, soll die Küche der Frauen in der öffentlichen Meinung kaum nennenswertes Prestige gehabt haben. Weshalb dies so war, erläutert die Autorin auf Seite 12 ausführlich. Über 5000 Jahre hindurch besaßen männliche Köche das Monopol der höfischen Kochkunst und damit der repräsentativen Küche. Erst im 18. Jahrhundert begannen Frauen die Männerbastion der hohen Schule der feinen Küche allmählich für sich zu gewinnen. Was einst dem Kaiser der Mundkoch war, so Mutschelknaus, war dem Bürger nun die Köchin. Die Kochkunst der "Perle", über die die Autorin näher berichtet, diente dazu, das Ansehen des Hauses zu mehren. Von da an erschien die Kochkunst der Frauen in neuem Licht.

Ausführlich liest man vom Küchenalltag der so genannten Perlen in vergangenen Tagen, auch von ihrer sozialen Herkunft. Eine geregelte Ausbildung, eine Kochlehre und dergleichen mehr waren damals noch unbekannt und so verlief im glücklichen Fall die Karriere ungelernter weiblicher Küchenberufe wie folgt: Die Mädchen begannen als Scheuermagd oder als Mädchen für alles und erklommen allmählich die Leiter zu Köchin, die dann beispielsweise eine "Seezunge mit Wermut"(S. 27) kreierte, so wie einst Antoinette Carnet, eine Köchin aus Paris.

Mutschelknaus geht der Frage nach, weshalb in den Küchen bei Hofe zumeist Männer das Zepter führten und verdeutlicht, dass bis zur Französischen Revolution und noch das ganze 19. Jahrhundert hindurch, sich Köche nicht als Berufsstand mit einer eigenen Identität, die sich in individuellen Symbolen ausdrückt, definierten. Die Wechselwirkung zwischen Hofkoch und Potentat finde ich interessant. Sie macht deutlich, weshalb Frauen so lange der Zugang in diese Domäne verschlossen blieb.

Wissenswertes liest man über Philippine Welser(1527-1580), deren berühmtes Kochbuch nicht aus ihrer Feder stammte. Dieses Kochbuch gehört heute zum Inventar des Kunsthistorischen Museums Wien. In diesem Werk sollen sich Rezepturen an Rezepturen reihen und zwar in sorgfältiger, geradezu nüchtern wirkender Kanzleischrift,(vgl.: S.38).

Thematisiert wird in der Folge die fürstliche Pracht am bürgerlichen Tisch und hier die 9--14 Gänge- Menüs, die Köchinnen für 12 bis 36 Personen zubereiteten. Jean Anthèlme Brillat-Savarin (1755-1826) soll die bürgerliche Renommiersucht karikiert und sich über die zu Geld gekommenen Herrschaften, bei denen sich die Tische bogen, belustigt haben, (vgl. S. 44).

In der Folge wird sehr gut nachvollziehbar erläutert, was eine Köchin vom alten Schlage alles wissen und können musste. Das Schlachten von Kleintieren gehörte übrigens zum Alltag dieser Perlen. Wie die Autorin richtig anmerkt, war nervenstarker Pragmatismus angesagt.

Die Autorin widmet der Mutter aller Kochbücher Isabella Mary Beeton (1836-1865) ein Kapitel, thematisiert die pädagogische Bedeutung von Kochbüchern in vorangegangener Zeit, das zum unentbehrlichen Nachschlagewerk für die Tücken des Alltags zwischen Spültisch und Bratröhre wurde, (vgl.: S. 66). In diesem Zusammenhang liest man auch von Henriette Davidis (1801-1876) und deren Rezept "Suppe von marinierten Schildkrötenfleisch". Gottlob, dass die armen Tiere heute unter Naturschutz stehen.

Lesenswert sind nichts zuletzt auch die Kapitel über die französische Kochschule und die Frauen sowie die Gaumenfreuden der englischen Herrenhäuser. Dort lag der Herrschaftsbereich der Köchinnen in einem Paralleluniversum, das von der Welt der Herrschaft aus gesehen, möglichst unsichtbar zu wirken hatte.

Man liest von Köchinnen, die in Familien eine Art Faktotum waren und von der italienischen Pastaküche als patriotisches Projekt, von den böhmischen Köchinnen, die den Ruhm der Wiener Küche mehrten und von der Zeit als die weibliche Rolle in der Küche zum Politikum wurde. Interessanterweise vollzog sich die Eroberung der Sternegastronomie durch die Frauen zeitgleich mit der Durchsetzung des allgemeinen, gleichen und freien Frauenwahlrechts.

Madame Brazier (1895-1977) erhielt für ihre beiden Restaurants 3 Sterne und galt in Frankreich als große Persönlichkeit. Dass es heute viele Spitzenköchinnen gibt, verdanken wir nicht zuletzt der Emanzipation und dem unverkrampften Umgang mit kulinarischen Ambitionen. Freude am Kochen wird nur noch von dümmlichen Ignoranten als Indiz für verminderte intellektuelle Fähigkeiten bei Frauen gedeutet. Immerhin.

Ein Buch, das ich gerne empfehle.

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Rezension:Marcellas Geheimnisse. Meine italienische Kochschule. Mit 120 Originalrezepten (Gebundene Ausgabe)

Ein Kochbuch, das ich seit Jahren immer wieder gerne zur Hand nehme, wenn ich mich anschicke italienisch zu kochen, ist "Marcellas Geheimnisse", das 120 Originalrezepte der berühmten Kochlehrerin Marcella Hazan enthält. Dieses Kochbuch verzichtet völlig auf photographische Darstellungen der Rezeptergebnisse.

Marcella beginnt mit einem Meisterkurs und überreicht hier ihren Schülern den Universalschlüssel zum Geschmack."Insaporire" ist nach ihrer Ansicht ein wesentlicher Schritt in der Zubereitung fast aller italienischer Gerichte; hierbei wird der Geschmack einer oder mehrerer Zutaten extrahiert und entfaltet, (vgl.: S.25). Wie das genau funktioniert, erklärt die Autorin für jeden bestens nachvollziehbar.

Man liest in der Folge Wissenswertes zu Garprozessen von Gemüse, Nudeln, Reis, Huhn, Fisch, Schalen- und Weichtieren. Hier auch erfährt man, dass die Zartheit von Tintenfisch, Oktopus und Sepia nach den ersten Minuten kräftigen Garens verschwindet und erst nach 45 kräftigen Garens wiederkehrt. (Den Garprozess kann man beschleunigen, wenn man einen Weinkorken mit kocht. Dieser Tipp ist übrigens von mir).

Marcella macht den Leser mit den Geheimnissen beim Braten vertraut und auch in jene einer gelungenen Pasta, sowie mediterraner Gewürze, auch von Gemüse und italienischen Käsesorten wie Pecorino, bevor sie mit dem Rezeptteil aufwartet.

Ihre Rezepte unterteilt sie in: Crostini, Antipasti, Häppchen und Eingelegtes; Suppen; Reis; Pastasaucen; Hausgemachte Pasta und Gnocci; Fisch und Meeresfrüchte; Huhn, Kalb; Rind; Lamm; Schwein; Gemüse; Salate; Süßes aus dem Backofen; Eis, Halbgefrorenes und Mascarpone.

Die Rezepte können selbst Anfänger nachvollziehen, weil die Autorin sehr gut erklärt und weil sie die Rezepte in kleinen Arbeitsschritten präsentiert.

Bei den Suppen empfehle ich gerne die leckere "Miesmuschelsuppe auf Bosa-Art". Bosa ist eine Stadt an Sardiniens Westküste. Diese Muschelsuppe wird so einzigartig durch den gerieben Pecorino, den man in Muschelsuppenrezepten ansonsten nicht verwendet.

Sehr delikate Pastasaucen erfreuen den Hobbykoch und dessen Gäste, z.B. "Pastasauce mit frischem Thunfisch und Zucchini", an der der Weißwein nicht fehlen darf. Ich verwende Riesling, der pikanten Säure wegen.

Raffiniert und fast ein wenig orientalisch schmeckt die "Mitternachts-Pastasauce mit Pinienkernen und Rosinen", der ich immer etwas Chilischrot begebe. Marcella würzt hier nur mit feinem Meersalz.

Superlecker finde ich das Gericht "Geschmorte Shrimps mit Tomaten, Chilischoten und Kapern", die mit einer Scheibe geröstetem Weißbrot und einem Glas Rosé vortrefflich munden. Bei den Kapern sollte man m.E. hier die kleinste Sorte verwenden.

"Kalte Langusten nach katalanischer Art" sind der Höhepunkt eines edlen Büffets. Man muss die Tiere nicht lebend kaufen, sondern erhält sie bereits gekocht und kann gelassener zu Werke gehen, wenn es um die Zubereitung der Speise geht.

Marcellas Fischrezepte kann man nicht genug loben. "Gegrillter Schwertfisch oder anderes Fischsteak, gefüllt mit roten Paprikaschoten" ist eine gelungene Alternative zu gegrilltem Fleisch. Schmeckt überaus delikat. Dazu passen Ciabatta mit Oliven und eisgekühlter Rosé.

Wer gerne Huhn, Kalb Rind, Lamm und Schwein isst, findet im Buch viele gute Fleischgerichte dieser Art. Ich habe viele davon früher zubereitet als ich noch Fleisch aß. Marcellas "Kalter Rindfleischsalat" ist ein Hochgenuss, zu dem man ein Glas Chianti zu trinken nicht vergessen sollte. Sehr delikat auch ist das "Geschmorte Rind mit Gemüse, Rotwein und Thymian" und die Kalbfleischfrikadellen.

Ausprobieren sollten Sie "Lauch mit Kräutern und Käse überbacken". Gruyère schmeckt am besten zum Lauch. Sie werden erstaunt sein.

Lecker auch ist das "Pilzragout mit Rosmarin". Auf die 7 Knoblauchzehen darf man allerdings nicht verzichten. Sie geben der Speise den letzten mediterranen Pfiff.

Den "Fenchel-Orangen-Salat" bereite ich im Winter nicht selten als Vorspeise zu. Der Salat aus "Avocados, roter Paprikaschote und roten Zwiebeln" ist sehr sättigend und eignet sich als Abendmahlzeit besonders jetzt im Sommer.
Süßmäuler kommen zum Schluss auch auf ihre Kosten. Das Hightlight ist das "Eis aus weißen Pfirsichen mit Zitronenzesten". Ein Dickmacher ist diese leichte Süßspeise nicht. Hier ist Genuss ohne Reue möglich.
Ein handliches Kochbuch, das ich gerne empfehle.

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Rezension:Vegetarisch: Das Standardwerk mit Warenkunde und 600 Rezepten aus 45 Ländern (Gebundene Ausgabe)

Madhur Jaffrey stellt in diesem Standardwerk der vegetarischen Küche 600 Rezepte aus 45 Ländern vor und porträtiert die Produkte, die in den Rezepten jeweils die Hauptrolle spielen, umfassend. In diesem Kochbuch wird auf Bilder völlig verzichtet. Die Fantasie des Lesers ist also gefragt. Von meiner Seite wird diese Vorgehensweise sehr begrüßt.

Die Rezepte hat die Autorin den Oberbegriffen Gemüse; Getrocknete Hülsenfrüchte und Nüsse; Getreide; Eier und Milchprodukte; Würzige Beigaben; Suppen; Salate; salatartige Gerichte und Getränke untergeordnet.

Nimmt man sich das Kapitel über Gemüse vor, wird man feststellen, dass man über unterschiedliche Gemüsesorten viele hilfreiche Produktinformationen erhält und in diesem Zusammenhang auch erfährt, wie man sie fachgerecht zubereitet. Bei den Rezepten steht immer dabei, aus welchem Land das einzelne Gericht kommt. Zudem liest man stets etwas Wissenswertes, zu den Gerichten oberhalb jedes Rezeptes.

Die Rezepte sind gut strukturiert und bestens erklärt. Wenn man Schritt für Schritt der Autorin folgt, dürften die Kochergebnisse nichts zu wünschen übrig lassen.

Da ich mich Anfang des Jahres von Fleischgerichten verabschiedet habe, kommt mir dieses Kochbuch natürlich sehr entgegen. Allein mit 16 Auberginenrezepten wird aufgewartet. Die Herkunftsländer dieser Rezepte sind Hongkong, Korea, Türkei, Indien, Trinidad, Japan, China, Sri Lanka, Indonesien, Afghanistan. Um alle Gemüsegerichte im Buch nachzukochen, benötigt man Monate.

Natürlich wird den ein oder anderen Leser geben, der bezweifelt, ob man das Kochbuch auch beurteilen kann, wenn man nicht alle 600 Rezepte zubereitet hat. Wer nicht erst seit gestern täglich am Herd steht, kann das natürlich, weil er eine Vorstellung von dem hat, was er da liest und genau weiß wie sich das Kochergebnis geschmacklich aufgrund bestimmter Zutaten entwickeln wird. Ein Musiker liest Noten und hört die Musik im Geiste, er muss dafür kein Instrument betätigen, ein Koch, auch ein Hobbykoch wiederum liest ein Rezept und hat im Geiste bereits das Kochergebnis auf der Zunge. Insidern ist das natürlich klar.

Interessant finde ich die asiatischen Rezepte für Blumenkohl und hier speziell ein indisches Gericht "Blumenkohl mit Ingwer und Koriander"( S.53), das durch den frisch gehackten Koriander eine raffinierte Geschmacksnote erhält. Zitronensaft sollte man übrigens während des Kochvorgangs von Blumenkohl immer ins Kochwasser beigeben (das steht nicht im Buch, der Tipp ist von mir), dann nämlich bleibt er schön weiß.
Da ich Erbsen sehr schätze, habe ich das ein oder andere Gericht mir Erbsen aus diesem Buch bereits zubereitet. Besonders gut gefällt mir das aus China kommende Rezept "Zuckerschoten mit Frühlingszwiebeln", bei dem gerösteter Sesamsamen dem Ganzen eine nussige Note verleiht.

Im Moment ist Bohnenzeit. Gerade gestern habe ich Bohnen nach einem Rezept aus China zubereitet, das ich gerne weiterempfehle. Der Kick sind wohl die angebratenen Schalotten.

Neugierig machen auch die Okragerichte, eine Gemüseart, die ich bei einem türkischen Gemüsehändler vor einigen Jahren erst kennengelernt habe. Hier bin ich besonders dankbar für die Rezepte, weil ich bislang noch keinen wirklichen Plan hatte, mit Okras fachgerecht zu hantieren. Sehr delikat ist ein aus Australien stammendes Gericht, das aufzeigt, wie man dieses Gemüse würzig (mit Chilischoten) brät.

Neben sehr leckeren Pilzgerichten aus Zypern, Spanien, Indien etc. und delikaten Möhrenrezepten, beispielsweise "Möhren mit getrockneten Aprikosen nach persischer Art" kommen noch viele andere Gemüsesorten zur Sprache, nicht zuletzt auch die Tomaten. Ein Rezept aus Trinidad ist sehr empfehlenswert und schmeckt lecker in Verbindung mit geröstetem Brot.

Wer gerne Hülsenfrüchte und Speisen mit Nüssen mag, findet im Buch viele Rezepte dieser Art. Da ich weder Kichererbsen noch Bohnenkerne esse, kommen für mich Gerichte, in denen diese Produkte eine Rolle spielen, nicht in Frage. Hingegen liebe ich Linsen und kann allen, die diese Hülsenfrucht auch zu schätzen wissen, mitteilen, dass es eine Fülle sehr guter Rezepte diesbezüglich gibt, wobei mir die Gerichte aus dem Nahen Osten von den Zutaten her am meisten entgegen kommen.

Neulich las ich in einer Rezension eine Wortschöpfung in punkto Tofu, die mich überaus amüsiert hat und ich dachte spontan, mir ein Grinsen nicht verkneifen könnend, das dies vermutlich der tiefer liegende Grund ist, weshalb ich Tofu nicht mag. Wie auch immer, das Buch enthält auch Tofu-Gerichte, die Tofu-Begeisterten gewiss das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Loben möchte ich ganz besonders die Speisen mit Cashewnüssen, wie etwa das aus Sri Lanka stammende "Cashewcurry", in dem Zimt das Tüpfelchen auf dem I ist.

Bei den Getreiderezepten haben mein besonderes Augenmerk die Speisen mit Quinoa (Reismelde). Das ist eine Kulturpflanze, die aus den Hochländern (bis 3000m Höhe) Perus stammt. Ausprobiert habe ich "Quinoa mit Tomaten und Thymian", ein delikates vegetarisches Sommergericht, zu dem man ein Glas Gewürztraminer reichen kann.

Die Reisgerichte im Buch bestechen durch ihre unterschiedlichen Geschmacksnoten. Hier gefallen mir die aus dem Iran kommenden Rezepte am besten, allerdings begeistert mich auch die Kreation aus Mexiko "Grüner Reis mit gefüllten Poblano-Chilis", die mit Käse gefüllt werden. Optisch ein wirklicher Augenschmaus.

Erfreulicherweise wird Bulgur nicht vergessen. Bulgursalate sind geradezu ideale Sommergerichte. Am besten gefällt mir das Rezept aus dem Libanon, das neben der üblichen Petersilie auch noch Rucola enthält.

Im Rahmen der Getreiderezepte wartet die Autorin auch mit Nudelspeisen auf und zwar nicht nur solchen aus Italien, sondern auch aus Japan, Indonesien, China etc.

Neben Bulgur-Rezepten lernt man ferner viele Couscous-Speisen kennen. Hier finde ich ein Rezept aus Israel besonders bemerkenswert, in dem Spargel und frische Pilze eine Rolle spielen.

Wer Speisen mit Eiern und Milchprodukten schätzt, wird hier im Buch Speisen finden, die für uns nicht alltäglich sind. Einfache Eierspeisen wie etwa "Mexikanische Spiegeleier" sind dabei, auch ein "Gefülltes französisches Omelett" und "Spanische Tortilla" aber auch ein delikater "Eierkuchen mit Kräutern" aus dem Iran. Joghurtspeisen und solche mit Feta warten darauf nachgekocht zu werden, bevor man sich kundig machen kann, wie man würzige Beigaben zubereitet. Hier gefallen mir die Rezepte für "Scharfe Chilisauce" aus Trinidad, für die "Karibische Würzsauce", für das "Grüne Tomatillo-Salsa" aus Mexiko aber auch für diverse Chutneys mit am besten.

Wer gerne Suppen ist, wird staunen welch interessante Kompositionen hier auf Hobbyköche warten. Viele Rezepte stammen aus Japan und beeindrucken durch ihre Schwerelosigkeit.

An heißen Sommertagen dürften der Salatrezepte vorrangig für Anregung sorgen, beispielweise der "Paprika-Gurken-Salat" aus Tunesien. Hocherfreut habe ich der Rezeptbeschreibung entnommen, dass man hier Einlegegurken für den Salat verwendet. Das mache ich im Sommer seit Jahren bei allen Gurkensalaten so, seit mich eine Marktfrau darauf hingewiesen hat. Die kleinsten Gurken sind übrigens die delikatesten. Sehr fein im Geschmack, ganz ohne Kerne.

Fast am Ende des Buches lernt man einige Getränkerezepte kennen, so etwa einen "Gurken-Minze-Drink", mit dem man jetzt im Sommer ein mehrgängiges Menü beginnen kann.

Das umfangreiche Glossar zum Schluss sollte man mit Bedacht lesen, denn hier erfährt man viel warenkundlich Wissenswertes, was zur Erweiterung des kulinarischen Horizontes beiträgt, natürlich nur dann wenn man theoretisches Wissen in die Praxis umsetzt.
Empfehlenswert.

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Rezension:Mein Backbuch - Veronique Witzigmann


Véronique Witzigmann, die schöne und dabei schlanke Autorin dieses appetitanregend, bebilderten Backbuches stellt 70 verschiedene Rezepte für Kuchen, Torten und Kleingebäck vor und dokumentiert durch ihr Aussehen, dass alles eine Frage der Menge ist.


Die Autorin wartet zunächst mit ihrem persönlichen, hilfreichen Back-Einmalseins auf, thematisiert diesbezüglich diverse Hilfsmittel, die besten Zutaten, köstliche Teige, wissenswerte Tricks, um dann unter nachstehenden Kategorien mit exzellenten Backrezepten aufzuwarten.
Erlesene Torten
Kuchen vom Blech und Strudel
Kuchen aus der Form
Feinstes Kleingebäck
Zu Weinachten
Geschenke aus der Küche

Die Rezepte sind alle bestens erklärt. Schritt für Schritt begleitet Witzigmann uns Schüler bei unserem Tun. Macht man genau das, was sie empfiehlt, können sich die Backergebnisse sehen lassen. Unterhalb der Rezepte kann man immer noch besondere Tipps lesen und erfährt zudem die Zubereitungszeit, die Ruhezeit und die Backzeit der einzelnen leckeren Kreationen. Frau Witzigmann wartet auch mit einem delikaten Kuchenrezept ihres Vaters, dem legendären 3-Sterne-Koch Eckart Witzigmann auf. Es handelt sich dabei um eine "Linzer Torte", deren Zutaten ein geradezu himmlisches Gaumenerlebnis versprechen.

Die "Dünne Walderdbeerentorte auf Vanillecreme" kommt meinen Geschmacksvorstellungen besonders entgegen und eignet sich sehr gut als Dessert im Rahmen eines leichten Sommermenüs.

Bei den Kuchen vom Blech sagt mir "Zwetschgenkuchen vom Blech" sehr zu. Der Boden ist ein hauchdünner Mürbeteig. Dieser Teig wird mit gemahlenen Haselnüssen bestreut und die Zwetschgen mit Holunderblütengelee überpinselt, weil sie auf diese Weise einen schönen Glanz erhalten.

Lecker auch ist der "Topfenstrudel". Er ist völlig unkompliziert in der Herstellung, schmeckt aber umwerfend gut und sollte jetzt in der Aprikosen- Hochsaison zubereitet werden. Auch ich empfehle, Schichtkäse anstelle von Quark zu verwenden.

Für Kindergeburtstage eigenen sich diverse Kuchen aus der Form, wie etwa "Doppelter Mandelkuchen" oder der "Geburtstagskuchen mit Schokoladenglasur". Beide Kuchen finde ich sehr kindgerecht von den Geschmacksnoten.

Bei dem feinen Kleingebäck gefallen mir die "Orientalischen Zigarillos" am besten. Diese knusprigen Filoteig-Stangen sind überaus delikat gefüllt und passen ideal zu einer Tasse starkem Mokka.

Die Rezepte für selbstgebackene Plätzchen, Kekse etc. für Weihnachten klingen vielversprechend, noch vielversprechender allerdings sind die Geschenke aus der Küche. Der "Walnuss-Mokka-Likör" ist ein köstliches Mitbringsel zu einem Damenkränzchen, das dort gleich von einer Tasse Kaffee begleitet, probiert werden sollte.

Ein Backbuch, das ich gerne empfehle.

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Rezension:Pino Persico. Das Kochbuch: Kalabrien. Nürnberg. Mallorca (Gebundene Ausgabe)

Dieses Kochbuch enthält delikate mediterrane Gerichte, die die Handschrift der Küche Pino Persicos tragen. Der gebürtige Kalabrier betreibt ein Restaurant auf Mallorca, in dem sich die Reichen und die Schönen treffen. Dieses Restaurant trägt den Namen "Campino" und befindet sich am Golf de Andratx. Der sehr gut aussehende Italiener ist für das im Buch vielfach von dem Fotografen Marc Rehbeck abgelichtet worden. Gezeigt werden dort auch seine Familienmitglieder, seine Freunde, seine Köche und natürlich auch die von ihm geliebte Estfania Küster, die die Frau an seiner Seite ist.

Die Bilder beginnen zu leben, wenn man den spannend verfassten Text von Inga Griese liest, der dem Rezeptteil vorangeht. Hier erfährt man den bisherigen Lebensweg des Selfmademans, auf dem er viele Hürden überwinden musste, um der zu werden, der er heute ist. Die Stationen Kalabrien- Nürnberg- Mallorca werden bestens ausgeleuchtet. Pino scheint ein sehr kreativer und dabei herzensguter Mensch zu sein. Das machen nicht nur der Text, sondern auch die Bilder deutlich.


Foto: Marc Rehbeck
Ich möchte die Lebensgeschichte nicht nacherzählen, um die Spannung beim Lesen nicht zu mindern. Mir gefällt die Erdverbundenheit dieses Mannes, der auf ganz reizende Art mit seiner Männlichkeit kokettiert und dieses auch darf, weil er es augenzwinkernd für all jene Frauen tut, die Geschichten lieben, die sie nicht leben müssen.

Das qualitativ sehr hochwertige Kochbuch enthält Rezepte für:
Antipasti- Vorspeisen
Brodi- Suppen
Pasta- Gnocci-Risotto
Pesci e crostacei- Fisch und Meeresfrüchte
Carne- Fleisch
Dolci- Desserts

Die Rezepte sind sehr gut erklärt. Die einzelnen Kochergebnisse kann man sich auf beigefügten Fotos anschauen.

Foto: Marc Rehbeck
Bei den Bergen von Kochbüchern mit italienischer Kochkunst, die jedes Jahr auf den Markt kommen, fragt man sich natürlich, ob ein weiteres dieser Bücher wirklich notwendig ist. Meine Antwort lautet ja, weil es darum geht, die Küche eines bestimmten Restaurants vorzustellen, das für potentielle Mallorcareisende interessant sein könnte.

Die Rezepte in diesem Kochbuch sind sehr einfach und bodenständig. Von großem Schnickschnack kann nicht die Rede sein. Man sollte wissen, dass Persicos Restaurant, das über eine große Außenterrasse verfügt, Raum für 400 Plätze bietet und er in der Hauptsaison 30 Mitarbeiter beschäftigt. Davon arbeiten allein zwölf Personen in der Küche. An einem Gourmetstern ist er nicht interessiert. Seine Sterne sind seine Stammgäste und diese scheinen bodenständige, mediterrane Küche zu schätzten, deren Rezepturen die Aromen des Südens sofort erkennen lassen, die mit vergleichsweise wenig Zutaten herzustellen sind und gerade deshalb zu sehr guten Geschmacksergebnissen führen.

Der "Meeresfrüchtesalat" unterscheidet sich von den herkömmlichen dadurch, dass die Meeresfrüchte in Wein und Essig und diversen anderen Zutaten gekocht werden und die Vinaigrette außer fein geschnittener Petersilie keine weiteren Kräuter enthält.

Sehr gut gefällt mir das Rezept "Für die geschmorten Artischocken", in dem Lauch eine kleine, nicht uninteressante Nebenrolle spielt und auch die "Fischsuppe alla Mamma", deren einfache Würzung zu einem alles andere als schlichten Geschmacksergebnis führt, sondern den Protagonisten der Speise, speziell dem Petersfischfilet, die volle Ehre erweist.


Bei den Pasta-Gerichten gefällt mir "Spaghetti! Aglio, Olio, Peperoncino mit Garnelen" am besten, ein einfach herzustellendes, sehr gutes Gericht, bei dem man wirklich nichts falsch machen kann.


 Foto : Marc Rehbeck
Auf den Leser warten übrigens interessante Fischrezepte, wie etwa "Kalamare mit Thunfischfüllung", "Dorade in Pergament" und z.B. "Seeteufel mit Kräutern". Auch hier liegt der Schwerpunkt auf Einfachheit. Diese ändert sich selbst bei den Fleischgerichten nicht. Fleischesser werden von der "Zickleinkeule aus dem Ofen mit Kräutern" begeistert sein, die durch ihre ursprünglichen Aromen gewiss auch Gourmets erfreuen wird, die schon lange wissen, dass das Einfache und dabei qualitativ Hochwertige für sich selbst spricht.

Die Desserts haben es alle in sich. Wer schlank bleiben möchte, sollte nach dem Genuss einer "Mascarpone-Kaffee-Creme" zwei Stunden schwimmen gehen oder Liebe machen:-))

Empfehlenswert ist das Buch vor allem wegen seines Gesamtkonzeptes, eine hübsche Story, schöne Bilder und delikate Rezepte.

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Rezension:Die Pilzküche: Beliebte Arten - feine Rezepte (Broschiert)

Die geprüften Pilzsachverständigen Renate und Helmut Grünert haben dieses lehrreiche, reich bebilderte Buch auf den Weg gebracht, in welchem man in der Einführung zunächst Wissenswertes zu Pilzen im Allgemeinen erfährt. Die Griechen haben im 2. Jh. v. Chr. übrigens erstmals das Wort "mykes" erwähnt, das Pilz bedeutet.

Echte Pilze bestehen aus Einzelzellen und Zellverbänden. Sie bilden ein fädiges, zumeist weißlich bis gelblich gefärbtes Pilzgeflecht. Die Zellwände werden primär aus Chitin gebildet. Dieser Baustoff tritt nicht bei Pflanzen, sondern bloß im Tierreich auf. Der Pilzorganismus kann nur dann einen Fruchtkörper hervorbringen, wenn bestimmte Temperaturen und ausreichend Boden- und Luftfeuchtigkeit vorhanden ist, (vgl.:S.7). Gut erklärt wird, worauf man achten soll, wenn man Pilze in der Küche verwenden möchte. In diesem Zusammenhang liest man auch, dass der Eiweißgehalt wesentlich höher ist als bei den meisten Gemüsesorten und dass Pilze viele Vitamine enthalten, allerdings der Vitamin- C- Gehalt niedrig ist.

Wer Pilze sammeln möchte, muss den Grundsatz beherzigen:"Nur die Pilze ernten, die man einwandfrei erkannt hat", (Zitat: S. 11).

Im Buch werden 33 Speisepilze vorgestellt. Sehr anschaulich werden jeweils deren Merkmale erklärt, zudem lernt man die fokussierten Pilze auf Fotos kennen und kann die textlichen Erläuterungen dort schon einmal als Trockenübung nachvollziehen. Das Vorkommen und sonstig Wissenswertes wird dem Leser zudem gut nachvollziehbar entgegengebracht. Ferner wird man über den Speisewert und die Sammelzeit in Kenntnis gesetzt.

Das Buch enthält insgesamt 40 Pilzrezepte für Vorspeisen, Beilagen. Hauptgerichte- mit Fleisch oder vegetarisch, Suppen und Eintöpfe. Auf appetitanregende Fotos werden die Kochergebnisse sehr schön präsentiert. Die Rezepte sind bestens erklärt und lassen sich problemlos nachkochen.

Sehr delikat schmeckt der "Kräutersalat mit Austernpilzen und Kürbiskernen". Die Hauptzutaten, wie etwa Wildkräuter und auch die Austernpilze, kann man auf jedem Wochenmarkt erwerben. Den Weinessig für die Marinade ersetze ich durch Zitronensaft, da ich generell Marinaden und Vinaigretten mit viel frisch gepresstem Zitronensaft würze. Die fruchtige Säure finde ich angenehmer. Doch das ist Geschmackssache.

Ein sehr leckeres Gericht auch ist das "Omelett mit Pfifferlingen", aber nur dann, wenn die Pfifferlinge winzig klein und sehr frisch sind. Auf die Petersilie im Rezept sollte man auf keinen Fall verzichten, denn sie sorgt für den letzten Pfiff, wenn es um Speisen mit Pfifferlingen geht.
Eine gute vegetarische Vorspeise im Herbst und im Winter ist der "Feldsalat mit Champignons". Der Salat enthält auch Walnüsse. Die Marinade beinhaltet Walnussöl. In Verbindung mit den Champignons ist das eine sehr gute Komposition.

Überirdisch gut schmecken "Steinpilze auf italienische Art". Ich bereite Steinpilze seit Ewigkeiten genau auf diese Art zu, reiche dazu Baguette und finde dass ein Glas Rosé am besten dazu schmeckt. Beim Thymian in diesem Gericht sollte man darauf achten, dass er ganz frisch und noch sehr jung ist. Man darf auf keinen Fall die Stiele verwenden.

Die vegetarische Hauptspeise "Erbsen-Spargel-Panachée mit Morcheln" würde ich als Delikatesse bezeichnen, speziell dann, wenn man winzige frische Erbsen dazu verwendet. "Steinpilzragout mit Semmelknödel" schmeckt auch superlecker. Das Mehl im Ragout ist allerdings überflüssig, da der Zitronensaft die Sahnesauce genügend andickt.

Loben möchte ich das Rezept "Risotto mit herbstlichen Pilzen", bei dem der Greyerzer Käse für eine interessante, zusätzliche Geschmacksnote sorgt und auch die "Kräuternudeln mit Steinpilzen", die ein leichtes Sommergericht verkörpern, zu dem ein Glas Rotwein bestens mundet. Hauchdünne Dinkelspaghetti sind übrigens gesünder als Weißmehlprodukte und schmecken weitaus besser wegen ihres nussigen Geschmacks.

Der "Fischeintopf mit Lauch und Shiitakepilzen" enthält aufgrund seiner sonstigen Zutaten viele fernöstliche Komponenten und eignet sich als sättigender Imbiss an lauen Sommerabenden im Garten mit Freunden.

Die "Kartoffelsuppe mit Pfifferlingen" kommt durch den frisch gehackten Dill sommerlich daher. Die Kartoffeln werden in dieser Suppe gewürfelt, aber nicht püriert.

Dieses Kochbuch empfehle ich gerne, weil es einen guten warenkundlichen Teil beinhaltet und leckere, dabei aber gesundheitsförderliche Rezepte enthält. Für Liebhaber einer guten Pilzküche eine wahre Freude.

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