Dieses bemerkenswerte Reisebuch mit Rezepten des 2 Sterne-Kochs Daniel Gottschlich ist eine Teamarbeit nachstehender Personen:
Daniel Gottschlich: Seine Restaurant "Ox & Klee" und "Puls in Köln" wurden mit 2 Michelin-Sternen ausgezeichnet. Der Sternekoch ist darüber hinaus Sänger der Band "Peter Sinclair", zudem ein passionierter Schlagzeuger, der bereits mit dem WDR Sinfonieorchester auf der Bühne stand.
Der Journalist Sebastian Späth: Deutschland- Chefredakteur von falstaff. Sein Spezialgebiet sind Ästhetik und Geschmacksfragen. Er hat die Autorenschaft des vorliegenden Buches übernommen.
Dimitrios Katsavaris: Foto- und Videograf, Kommunikationsdesigner und Musiker aus Köln. Er hat alle etwa 100 tolle Fotos für das Buch realisiert.
Neben 30 wunderbaren Rezepten des Sternekochs, die den Geist Roms widerspiegeln, erzählt Daniel Gottschlich von seinen Erlebnissen in der ewigen Stadt, wo er als erster Koch überhaupt ein Stipendium der renommierten Villa Massimo erhielt und sich sieben Wochen lang auf den Märkten und Trattorien Roms kundig machen konnte, um schließlich 30 Neuinterpretationen italienischer Klassiker auf den Weg zu bringen.
Seine Eindrücke sind sehr spannend beschrieben, auch die Improvisation in punkto Küche, die für einen Sternekoch natürlich weitläufiger sein sollte als das, was Gottschlich in der Villa zunächst vorfand. Bei dem, was er kreiert, ist er sich übrigens stets sicher, denn er weiß, was zusammen passt. Können paart sich mit Erfahrung.
Der Sternekoch arbeitet im und mit seinem Team, auch da lässt er seine Leser nicht im Ungewissen. Gottschlich ist bescheiden und geerdet und spielt sich nicht in den Vordergrund, das geht aus allem, was er bekundet, hervor.
Die Rezepte sind sehr gut beschrieben. Hervorheben möchte ich "Gebratene Fische mit Tomate –Mozzarella und gerösteten Pistazien", ein sehr schönes, leichtes Sommergericht, bei dem man nur wirklich guten Mozzarella verwenden sollte, wie der Spitzenkoch betont.
Vor jedem Rezept, kann man Wissenswertes zum fokussierten Gericht lesen, so etwa auch bei "Kalamar mit schwarzem Risotto, Ochsenherztomate und Frühlingslauch", das Bestandteil des Wollkommensdinners war, mit dem Gottschlich in Rom für Überraschung sorgte. Hier erklärt er vor Rezeptbeginn, weshalb frische Calamari unschlagbar sind und wie man sie perfekt gart.
Neugierig macht das Rezept für "Grünes Pesto", denn es enthält Liebstöckel und schmeckt dadurch besonders pikant. Man lernt zudem weitere Pesto-Kombinationen kennen, wobei man bei keinem Rezept zwingend Pinienkerne verwenden muss, sondern auch andere Nüsse verarbeiten kann.
Sehr gut finde ich für den Hausgebrauch "Rigatoni mit Salsiccia, Tomate und Estragon", eine delikate Pasta mit Rigatoni.
In Zeiten, in denen alle Welt von Pistazien spricht, sollte man das "Pistazien- Cremeeis" aus diesem Buch unbedingt ausprobieren, dann ist der Wunsch nach Dubai-Schokolade rasch vergessen.
Auch die "Pistazienlagsagne mit Spinat und Mozzarella" möchte ich erwähnen, weil die Römer, wie Gottschlich schreibt, Pistazien zu nahezu allem kombinieren.
Alle Rezepte sind erste Sahne. Gottschlichs Können beeindruckt ebenso wie seine unterschiedlichen Gaben. Ein Glückkind, der viel arbeiten muss, weil Glück bekanntermaßen, wenn er länger andauern soll, nicht vom Himmel fällt! "Das Glück gehört dem Tüchtigen", wie ein altes Sprichwort bereits sagt.
Gottschlichs Interpretationen italienscher Speisen begeistern durch ihre Aromen. Das gilt auch für das "Cappaccio vom Kalb mit Melone, Tomate und Kalb". Der Sommer kann kommen!
Maximal empfehlenswert.
Helga König
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