Fast hätte ich es verabsäumt, noch vor Weihnachten dieses schöne Rezeptbuch von Ernst Kaufmann und Günther Haderer zu rezensieren, das sich mit der Zubereitung von süßen Speisen und Getränken nach alten Handschriften aus Klöstern befasst.
Untergliedert ist das Buch in die Kapitel:
G`rissenes und G`angenes- Mehlspeisen, Schmarren und Strudel
G`sterztes und G`stocktes- Aufläufe und Puddinge
G`ossenes und Wackerltes- Süße Sülzen und Gelees
G`ronnenes und G`fronenes- Cremen und Gefrorenes
Zan Aufwama- Tees, Weine und Punsch
Zan Schlof'ngeh- Liköre, Säfte und warme Getränke
Ingredienzien..
Es empfiehlt sich, zunächst mit den Ingredienzien zu beginnen und alles über die Zutaten zu lesen. Diese warenkundlichen Betrachtungen sind sehr gut und ausführlich beschrieben. Hier erfährt man mehr über Gewürznelken, Vanille, Zimt, Rum, Nüsse etc., auch über Butter, die in der klösterlichen Süßspeiseküche nicht wegzudenken ist.
Zu Ende eines jeden Rezeptkapitels wird ein namhafter Kleriker oder eine Klerikerin, sogar auch ein berühmter Wallfahrer porträtiert, so etwa der Heilige Benedikt von Nursia, der Naturheiler Pfarrer Johann Künzle und Hildegard von Bingen.
Hat man erst mal diese Porträts gelesen, ist es nicht mehr all zu schwer, sich einzubilden, man habe die Absolution für die sündigen Naschereien erhalten, die im Buch vorgestellt werden.
Beim Studieren der Rezepte wird schnell klar, dass man auch in Klöstern sehr gerne genascht hat und es Freude bereitet, die raffinierten Leckereien am heimischen Herd auszuprobieren. Viele dieser köstlichen Süßspeisen sind Balsam für die Seele an kalten bzw. trüben Tagen. In Maßen genossen, machen sie bestimmt nicht dick.
Vertieft habe ich mich lange in das Kapitel, das Tee- Wein- und Punschrezepte vorstellt und habe hier viele gute Anregungen gefunden, die man in die Tat umsetzen sollte, gerade nach langen Spaziergängen zwischen den Jahren, um sich ohne oder mit Alkohol aufzuwärmen.
Wer Schlafprobleme hat, sollte den "Zimtlikör" ausprobieren. Er ist wärmend, beruhigend und kreislauffördernd oder sich alternativ eine "Schaumschokolade" zubereiten.
Im Hinblick auf die delikaten Desserts komme ich aus dem Staunen nicht heraus. Blicke ich aus dem Fenster, so könnte mich mit dem trüben Tag eigentlich nur eine "Weincreme" versöhnen. Das Rezept auf Seite 100 ist wirklich all zu verlockend.
Die Rezepte werden sehr gut erläutert und lassen sich problemlos zubereiten.
Sehr empfehlenswert.
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