Stefan Maiwald, der Autor dieses reich bebilderten Reisebuchs, das zugleich ein Rezeptbuch ist, beginnt mit einem Vorwort, das wie eine Ode an den Gegenstand seiner Erörterungen in diesem Buch anmutet. Ja, Rom ist atemberaubend und einzigartig, ewig und jung zugleich! Wieso? Das ahnt man schon im Vorwort. Nach Ende der Lektüre aber gibt es keinen Zweifel mehr. Doch entdecken Sie die Antwort selbst!
In der Einleitung erfährt man allgemein Wissenswertes über die Römische Küche. Man erhält anhand einer Karte einen Überblick über die Lage der Stadtteile, über die man in der Folge Näheres lesen kann.
Es handelt sich um:
-Trastevere
-Rund um den Vatikan
-Monti, Esquilino, San Lorenzo
-Historisches Zentrum
-Trevibrunnen und Tridente
-Der Süden: Testaccio und San Giovanno
In 6 Kapiteln werden diese Stadtteile näher beleuchtet. Dies geschieht im Rahmen wunderschöner Fotos, einer Kurzbeschreibung des jeweils fokussierten Stadtteils, der Präsentation exzellenter Speiselokale, durch Bilder der Örtlichkeiten, wie auch der Betreiber und einfühlsamer Beschreibungen der Lokale mit Adressen und Öffnungszeiten. Darüber hinaus gibt es pro Speiselokal zwei Rezepte, die sehr gut erklärt werden und visualisiert sind.
29 Speiselokale lernt man in diesen 6 Kapiteln kennen. Zudem gibt es pro Kapitel jeweils 2 Seiten "Geheimtipps und Wissenswertes". Hier geht es um Sehenswertes in den jeweiligen Stadtteilen, aber auch um Hoteltipps.
Ich schlage das Kapitel "Rund um den Vatikan" auf und bewundere die Kuppel des Vatikans, lese, dass der Vatikanstaat den höchsten Pro-Kopf-Weinkonsum verzeichnet und schmunzele. Mich begeistert ein Rezept der "Bianca Trattoria", das von Davide del Duca betrieben wird, der am liebsten auf den Märkten der "Piazza San Giovanni die Dio" und "Trionfale" stöbert und u.a. Gerichte wie etwa eine "Zuppa die Pesce" (Fischsuppe mit Romanesco) kreiert. Diese kann man zuhause problemlos nachkochen, denn ihr Schwierigkeitsgrad ist zu schaffen. Damit die Suppe sättigt, gehört zu ihren Zutaten auch "Maltagliati- Pasta".
Wer nach Devotionalien sucht, findet eine gute Adresse im Rahmen der "Geheimtipps und Wissenswertes" des besagten Kapitels, erfährt aber auch, dass Roms Shoppingmeile in der Nähe des Vatikans beheimatet ist und man beispielsweise im Hotel "Sant´ Anna" ganz in der Nähe des Papstes nächtigen kann.
Interessant finde ich die Beschreibung der Bäckerei und des Cafés "Forno Conti" im Esquilino-Viertel. Dort kann man den Bäckern beim Arbeiten zusehen und erfährt auch, wie man beispielsweise einen "Toast die Formaggio Perfetto" (Der perfekte Käsetoast) zubereitet.
Lange verweilte mein Blick auf den Fotos des "Historischen Zentrums". Überwältigend! Gleich zu Beginn der Präsentationen der Speiselokale in diesem Stadtviertel entdecke ich ein Rezept von Francesca Ciucci. Im Grunde ganz einfach: "Spaghettoni con Pomodorini Datterini" (Spaghettoni mit Datteltomaten und Pecorini).
Viele der römischen Gerichte bestechen durch Einfachheit, gerade im historischen Zentrum. Das gilt auch für die vorgestellten Pizzarezepte. Man fokussiert sich auf das Wesentliche.
Im Kapitel "Trevibrunnen und Tridente" entdecke ich auf der Seite für Wissenswertes einen Hinweis zur "Casa di Goethe". Ein Museum. Dort lebte Goethe gemeinsam mit Malern während der Zeit seines Romaufenthaltes. Ihm hätte gewiss die "Lingua de Manzo con Salza Verde" (Rinderzunge in Grüner Sauce mit Petersilie, Knoblauch und Chili) geschmeckt. Heimweh nach Frankfurt hätte sie aber nicht ausgelöst!
Pastaliebhaber werden begeistert sein von der Vielfalt des Guten. Doch auch die anderen Rezepte lassen Neugierde aufkommen, diese nachzukochen oder aber die entsprechenden Lokale während einer Romreise aufzusuchen. Die "Geheimtipps und das Wissenswerte", das dieses Buch außerdem bietet, erweisen sich ganz gewiss als hilfreich während eines Romaufenthalts.
Darüber hinaus gibt es noch ein Kapitel "Service". Dort werden bemerkenswerte "Caffés" vorgestellt, u.a. das älteste Kaffeehaus Roms, das "Antico Caffè Greco". Hier soll Goethe bereits Stammgast gewesen sein. In besagtem Kapitel geht es auch um Top-Adressen für "Gourmet Shopping", nicht zuletzt um Märkte, zudem um Adressen für die besten Orte für ein Glas Wein am Abend.
Das Werk ist, um es auf den Punkt zu bringen, in vieler Hinsicht eine Bereicherung und damit:
Maximal empfehlenswert
Helga König
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